Kurt Seipel: Unterschied zwischen den Versionen

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Es grenzte an ein Wunder, dass Kurt Seipel jahrelangen Hunger, Kälte und Terror überlebte. Der schönste Tag seines Lebens war nach eigener Angabe der 20. Juni 1955, als er wieder heimatlichen Boden betreten konnte und auf dem Bahnhof in [[Wiener Neustadt]] von Bundeskanzler [[wp-de:Julius Raab|Julius Raab]] persönlich willkommen geheißen wurde.<ref>Kurt Seipel, ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'', Vorwort: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Hrsg.: Österreichisches Literaturform, Krems an der Donau 1997, S. 365, ISBN 3-900959-79-X.</ref>
Es grenzte an ein Wunder, dass Kurt Seipel jahrelangen Hunger, Kälte und Terror überlebte. Der schönste Tag seines Lebens war nach eigener Angabe der 20. Juni 1955, als er wieder heimatlichen Boden betreten konnte und auf dem Bahnhof in [[Wiener Neustadt]] von Bundeskanzler [[wp-de:Julius Raab|Julius Raab]] persönlich willkommen geheißen wurde.<ref>Kurt Seipel, ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'', Vorwort: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Hrsg.: Österreichisches Literaturform, Krems an der Donau 1997, S. 365, ISBN 3-900959-79-X.</ref>


Seipel war durch das jahrelange Leiden während der Zeit seiner Verschleppung derart gezeichnet, dass er nur sehr schwer wieder im Leben der „normalen“ Gesellschaft Fuß fassen konnte. Erst viele Jahre nach seiner Rückkehr nach Österreich begann er, aus Furcht vor etwaiger neuer Verfolgung unter dem Pseudonym „Konrad Neumann-Langer“,<ref name=scheuer/> an seiner Biografie zu arbeiten. Das von ihm trotz vieler persönlicher Schwierigkeiten vollendete, 430seitige Werk ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'' erschien aber dann doch unter seinem wirklichen Namen im Jahr 1997.<ref>Kurt Seipel, ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'', Vorwort: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Hrsg.: Österreichisches Literaturform, Krems an der Donau 1997, 430 Seiten, ISBN 3-900959-79-X.</ref>
Seipel war durch das jahrelange Leiden während der Zeit seiner Verschleppung derart gezeichnet, dass er nur sehr schwer wieder im Leben der „normalen“ Gesellschaft Fuß fassen konnte. Erst viele Jahre nach seiner Rückkehr nach Österreich begann er, aus Furcht vor etwaiger neuer Verfolgung unter dem Pseudonym „Konrad Neumann-Langer“,<ref name=scheuer/> an seiner Biografie zu arbeiten. Das von ihm trotz vieler persönlicher Schwierigkeiten<ref>Kurt Seipel, ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'', Vorwort: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Hrsg.: Österreichisches Literaturform, Krems an der Donau 1997, S. 25f., ISBN 3-900959-79-X.</ref> vollendete, 430seitige Werk ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'' erschien aber dann doch unter seinem wirklichen Namen im Jahr 1997.<ref>Kurt Seipel, ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'', Vorwort: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Hrsg.: Österreichisches Literaturform, Krems an der Donau 1997, 430 Seiten, ISBN 3-900959-79-X.</ref>


{{Zitat|Kurt Seipels Text stellt eine seltene Ausnahme unter den veröffentlichten Autobiographien dar insofern, als sein Autor zu den eher ''sprachlosen'' Überlebenden des GULags gehört, nämlich zu denen, die offensichtlich auch als völlig Unpolitische in die Terrormaschinerie gerieten und daher nach der Freilassung auch in ihrer Heimat praktisch keinerlei soziale Anerkennung und Unterstützung bei der Formulierung ihrer Erinnerung fanden ... Mit umso größerer Ausdauer und Zähigkeit hat Kurt Seipel seine ''Teilbiographie'', wie er selbst bescheiden sagt, vollendet und deren Herausgabe betrieben. Ihm und dem Verleger ist dafür auch aus der Sicht des Historikers zu danken, dass damit ein anderer Teil der vielfältigen „verdrängten Geschichte“ Österreichs einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
{{Zitat|Kurt Seipels Text stellt eine seltene Ausnahme unter den veröffentlichten Autobiographien dar insofern, als sein Autor zu den eher ''sprachlosen'' Überlebenden des GULags gehört, nämlich zu denen, die offensichtlich auch als völlig Unpolitische in die Terrormaschinerie gerieten und daher nach der Freilassung auch in ihrer Heimat praktisch keinerlei soziale Anerkennung und Unterstützung bei der Formulierung ihrer Erinnerung fanden ... Mit umso größerer Ausdauer und Zähigkeit hat Kurt Seipel seine ''Teilbiographie'', wie er selbst bescheiden sagt, vollendet und deren Herausgabe betrieben. Ihm und dem Verleger ist dafür auch aus der Sicht des Historikers zu danken, dass damit ein anderer Teil der vielfältigen „verdrängten Geschichte“ Österreichs einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
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