Bandy- und Scheibenspiel: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 753: Zeile 753:


===1921/1922===
===1921/1922===
Am [[8. Jänner]] [[1922]] findet auf dem WEV-Platz das erste Eishockey-Scheibenspiel in Wien statt. Es spielten zwei WEV-Mannschaften gegeneinander.  
*Am [[8. Jänner]] [[1922]] findet auf dem WEV-Platz das erste Eishockey-Scheibenspiel in Wien statt. Es spielten zwei WEV-Mannschaften gegeneinander.  


*Damit die Bevölkerung von Wien auch die neue Sportart richtig kennen lernt, berichtet das SportTagblatt in einem Artikel das Wesentliche dieser neuen Sportart. Er ist nachstehend ungekürzt wiedergegeben:


'''Das kanadische Hockey'''
::Seine Eigenheiten


Bisher wurde in Wien ausschließlich Eishockey mit dem Ball, auch Bandy genannt, gespielt; die Wiener werden nun Gelegenheit haben, auch das Eishockeyspiel mit der Scheibe, kurz Eishockey benannt, kennen zu lernen. Das Spiel mit dem Ball, ähnlich dem Asioziationsfußball, ist ein typisch englischer Sport, sehr ruhig und für große Plätze geeignet.


Das Eishockey (Scheibe) ähnelt mehr dem Rugby, ist ein echt amerikanischer Sport, ist nervenaufpeitschender für den Zuseher und wird auf kleineren Plätzen gespielt. Jede Mannschaft besteht aus sieben Spielern. Die besondere Eigenheit, an die sich unsere Spieler ebenso wie die Zuseher erst werden gewöhnen müssen, ist, daß ein Pass nach vorn unstatthaft ist, daß heißt, es kann die Scheibe dem Partner nur in der Richtung zur Seite oder nach rückwärts abgegeben werden. Das Spiel erfordert daher von jedem einzelnen Spieler mehr Dribbling, mehr Können und sehr große Ausdauer; die Spielzeit ist viel kürzer, zweimal 20 Minuten, und selbst diese kurze Zeit stehen die Spieler nicht recht durch, so daß die neueste Variante auf einen dauernden Spieleraustausch, auch während des Matches, hinausläuft; es stehen je 6 Mann im Felde, je 2 Spieler gelten als Ersatzleute und können jederzeit einen ermüdeten Spieler ablösen.
*'''Sport-Tagblatt wirbt für das kanadische Eishockeyspiel'''
:Damit die Bevölkerung von Wien auch die neue Sportart richtig kennen lernt, berichtet das SportTagblatt in einem Artikel das Wesentliche dieser neuen Sportart. Er ist nachstehend ungekürzt wiedergegeben:


Die große Inanspruchnahme der Spieler erklärt sich daraus, daß er keine Pausen während des Spieles gibt. Der Platz ist eingeplankt, es gibt kein Out und geht die Scheibe doch einmal hoch und über die Einfriedung, dann wird die dadurch verlorene Zeit der Spielzeit zugerechnet. Selbst ein Fehlschuß aufs Tor bedingt keine Pause, denn die Scheibe kann auch hinter dem Tor, welches etwa zwei Meter weit im Platz steht, weitergespielt werden. Es geht auch nicht an, daß etwa ein Stürmer, nachdem er die Scheibe vorgetragen hat und knapp vor dem gegnerischen Tor verliert an der Stelle stehen bleibt; er muß, da ja ein vorlegen nicht möglich ist, mit der Scheibe, womöglich auf gleicher Höhe, zurück, auch wenn es gegen sei eigenes Tor geht; er kann sich, falls er nicht als abseits, also außer Spiel sein will, nicht einen Augenblick ausruhen.  
'''Das kanadische Hockey''', seine Eigenheiten
:Bisher wurde in Wien ausschließlich Eishockey mit dem Ball, auch Bandy genannt, gespielt; die Wiener werden nun Gelegenheit haben, auch das Eishockeyspiel mit der Scheibe, kurz Eishockey benannt, kennen zu lernen. Das Spiel mit dem Ball, ähnlich dem Asioziationsfußball, ist ein typisch englischer Sport, sehr ruhig und für große Plätze geeignet.  


Man kann die Mannschaft fast mit einer Ziehharmonika vergleichen, die vom Tor aus mit der Scheibe zum Gegner gezogen wird, um ebenso, falls der Gegner im Angriff vorstößt, sich wieder aufs eigene Tor zurückziehen. Bemerkenswert wäre noch die strenge Ahndung von Vergehen; begeht ein Spieler ein ernstes Foul, kann das nur mit sofortigem Ausschluß geahndet werden. Bei der Bedeutung, die nun jedem Spieler zukommt, ist es nur zu verständlich, daß fast keine Vergehen vorkommen, denn falls die Absicht zum rohen und  
:Das Eishockey (Scheibe) ähnelt mehr dem Rugby, ist ein echt amerikanischer Sport, ist nervenaufpeitschender für den Zuseher und wird auf kleineren Plätzen gespielt. Jede Mannschaft besteht aus sieben Spielern. Die besondere Eigenheit, an die sich unsere Spieler ebenso wie die Zuseher erst werden gewöhnen müssen, ist, daß ein Pass nach vorn unstatthaft ist, daß heißt, es kann die Scheibe dem Partner nur in der Richtung zur Seite oder nach rückwärts abgegeben werden. Das Spiel erfordert daher von jedem einzelnen Spieler mehr Dribbling, mehr Können und sehr große Ausdauer; die Spielzeit ist viel kürzer, zweimal 20 Minuten, und selbst diese kurze Zeit stehen die Spieler nicht recht durch, so daß die neueste Variante auf einen dauernden Spieleraustausch, auch während des Matches, hinausläuft; es stehen je 6 Mann im Felde, je 2 Spieler gelten als Ersatzleute und können jederzeit einen ermüdeten Spieler ablösen.
 
:Die große Inanspruchnahme der Spieler erklärt sich daraus, daß er keine Pausen während des Spieles gibt. Der Platz ist eingeplankt, es gibt kein Out und geht die Scheibe doch einmal hoch und über die Einfriedung, dann wird die dadurch verlorene Zeit der Spielzeit zugerechnet. Selbst ein Fehlschuß aufs Tor bedingt keine Pause, denn die Scheibe kann auch hinter dem Tor, welches etwa zwei Meter weit im Platz steht, weitergespielt werden. Es geht auch nicht an, daß etwa ein Stürmer, nachdem er die Scheibe vorgetragen hat und knapp vor dem gegnerischen Tor verliert an der Stelle stehen bleibt; er muß, da ja ein vorlegen nicht möglich ist, mit der Scheibe, womöglich auf gleicher Höhe, zurück, auch wenn es gegen sei eigenes Tor geht; er kann sich, falls er nicht als abseits, also außer Spiel sein will, nicht einen Augenblick ausruhen.
 
:Man kann die Mannschaft fast mit einer Ziehharmonika vergleichen, die vom Tor aus mit der Scheibe zum Gegner gezogen wird, um ebenso, falls der Gegner im Angriff vorstößt, sich wieder aufs eigene Tor zurückziehen. Bemerkenswert wäre noch die strenge Ahndung von Vergehen; begeht ein Spieler ein ernstes Foul, kann das nur mit sofortigem Ausschluß geahndet werden. Bei der Bedeutung, die nun jedem Spieler zukommt, ist es nur zu verständlich, daß fast keine Vergehen vorkommen, denn falls die Absicht zum rohen und  
gefährlichen Spiel bemerkbar wird, werden die Missetäter sofort entfernt.  
gefährlichen Spiel bemerkbar wird, werden die Missetäter sofort entfernt.  


In dieser Art ist das Eishockeyspiel in der ganzen Welt eingebürgert. Da es für uns neu ist, werden wir in weiteren Artikeln noch darauf eingehen.   
:In dieser Art ist das Eishockeyspiel in der ganzen Welt eingebürgert. Da es für uns neu ist, werden wir in weiteren Artikeln noch darauf eingehen.   
 
 
 




Zeile 777: Zeile 782:




*6.März 1922: '''Kongreß der Liga in St. Moritz'''
:Am 6. März 1922 tagte der Kongreß der internationalen Liga in St. Moritz. 8 Nationen waren vertreten. Die Schweiz hatte den Antrag gestellt, Deutschland in die Liga aufzunehmen. Die Schweiz musste den Antrag zurück nehmen, da Frankreich und Belgien drohten, aus der Liga auszutreten.




*6.März 1922: '''Kongreß der Liga in St. Moritz'''
:Am 6. März 1922 tagte der Kongreß der internationalen Liga in St. Moritz. 8 Nationen waren vertreten. Die Schweiz hatte den Antrag gestellt, Deutschland in die Liga aufzunehmen. Die Schweiz musste den Antrag zurück nehmen, da Frankreich und Belgien drohten, aus der Liga auszutreten.


===1922/1923===
===1922/1923===
16.143

Bearbeitungen

Navigationsmenü