Burgruine Rauhenstein: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Baden sthelena03.jpg|thumb|Burgruine oberhalb der Kirche St. Helena]]
 
'''Die Burgruine Rauhenstein''' befindet nordöstlich des Flusses [[w:Schwechat (Fluss)|Schwechat]] im [[w:Helenental|Helenental]] im Ortsgebiet von [[Baden|Baden bei Wien]]. Es handelt sich um die Ruine einer Höhenburg aus dem Mittealter, die an einer strategisch wichtigen Stelle errichtet wurde. Die Burg bildet mit den benachbarten Burgen [[Burgruine Scharfeneck (Baden)|Scharfeneck]] und [[Burgruine Rauheneck|Rauheneck]], heute ebenfalls Ruinen, das "Badener Ruinendreieck"<ref name ="ruinendreieck">vgl. [http://www.taterman.at/das-badener-ruinendreieck-rauheneck-rauhenstein-scharfeneck/ Badener Ruinendreieck], eingesehen am 6. September 2017</ref>.
'''Die Burgruine Rauhenstein''', früher auch '''Rauchenstein''' genannt, befindet nordöstlich des Flusses [[w:Schwechat (Fluss)|Schwechat]] im [[w:Helenental|Helenental]] im Ortsgebiet von [[Baden|Baden bei Wien]]. Es handelt sich um die Ruine einer Höhenburg aus dem Mittealter, die an einer strategisch wichtigen Stelle errichtet wurde. Die Burg bildet mit den benachbarten Burgen [[Burgruine Scharfeneck (Baden)|Scharfeneck]] und [[Burgruine Rauheneck|Rauheneck]], heute ebenfalls Ruinen, das "Badener Ruinendreieck"<ref name ="ruinendreieck">vgl. [http://www.taterman.at/das-badener-ruinendreieck-rauheneck-rauhenstein-scharfeneck/ Badener Ruinendreieck], eingesehen am 6. September 2017</ref>.


== Lage ==
== Lage ==
Die Burgruine Rauhenstein ist Teil der Gemeinde [[Baden]].Auf einer Felsklippe, die auf drei Seiten steil abfällt, erhebt sie sich über dem linken Ufer der Schwechat, dort, wo diese das Helenental verlässt.<ref name ="schöndorfer174>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 174</ref> Von ihr aus bietet sich ein guter Ausblick auf die Burgruinen Scharfeneck und Rauheneck, welche sich gegenüber am rechten Ufer der Schwechat befinden.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 168 und 174</ref>
Die Burgruine Rauhenstein ist Teil der Gemeinde [[Baden]]. Auf einer Felsklippe, die auf drei Seiten steil abfällt, erhebt sie sich über dem linken Ufer der Schwechat, dort, wo diese das Helenental verlässt.<ref name ="schöndorfer174>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 174</ref> Von ihr aus bietet sich ein guter Ausblick auf die Burgruinen Scharfeneck und Rauheneck, welche sich gegenüber am rechten Ufer der Schwechat befinden.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 168 und 174</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Anfänge im Mittelalter ===
=== Anfänge im Mittelalter ===
Im Mittelalter war die damalige Straße durch das Helenental die einzige Verkehrsverbindung durch den [[Wienerwald]] nach Westen. Zum Schutz dieser Straße wurde im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts die Burg Rauhenstein erbaut.<ref name ="BurgenAustria">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1706 Rauhenstein], Burgen-Austria.Com, eingesehen am 5. September 2017</ref> Vermutlich befand sich diese Burg seit dem 12. Jahrhundert im Besitz der "Tursen"<ref group="A">Als "Tursen" wurden nach 1200 die Herren von Ruhenekke (später Rauheneck) bezeichnet, eine in der [[Herzogtum Österreich|Markgrafschaft und im Herzogtum Österreich]] ansässige Adelsfamilie, die im 14. Jahrhundert im "Mannesstamm" ausstarb.</ref>, einer Ministerialenfamilie<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> im Dienst der [[Babenberger]]. 1186 werden im "Traditionskodex" des [[Stift Klosterneuburg|Augustiner-Chorherrenstiftes Klosterneuburg]] die Brüder "''Alber et Chonrat de Ruhinstain''" genannt.<ref name ="sage">vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/niederoesterreich/wienerwald/rauhenstein.html Das metallene Käuzlein von Rauhenstein], eingesehen am 5. September 2017</ref> Als weitere Besitzer sind ein Heinrich von Rauhenstein ("''Heinricus de Ruhensteine''") belegt und um 1203 der Turse Otto von Rauhenstein († 1233<ref name ="ruinendreieck"/>), nach dem die [[Rauhensteingasse]] in [[Wien]] benannt ist. Die Familie der Tursen dürfte gegen Ende des 13. Jahrhunderts ausgestorben sein.<ref name ="BurgenAustria"/> Danach hatte die Burg Rauhenstein verschiedene Besitzer<ref name ="sage"/>, ehe sie landesfürstlicher Besitz und als solcher von Pflegern verwaltet und auch verpfändet wurde. Im 15. und 16. Jahrhundert war die Burg Zentrum eines großen Landgerichtsbezirkes, der später auch die Herrschaften [[Burgruine Rohr|Rohr]] und Rauheneck umfasste.<ref name ="BurgenAustria"/>
Im Mittelalter war die damalige Straße durch das Helenental die einzige Verkehrsverbindung durch den [[Wienerwald]] nach Westen. Zum Schutz dieser Straße wurde im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts die Burg Rauhenstein erbaut.<ref name ="BurgenAustria">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1706 Rauhenstein], Burgen-Austria.Com, eingesehen am 5. September 2017</ref> Vermutlich befand sich diese Burg seit dem 12. Jahrhundert im Besitz der "Tursen"<ref group="A">Als "Tursen" wurden nach 1200 die Herren von Ruhenekke (später Rauheneck) bezeichnet, eine in der [[Herzogtum Österreich|Markgrafschaft und im Herzogtum Österreich]] ansässige Adelsfamilie, die im 14. Jahrhundert im "Mannesstamm" ausstarb. Die Tursen bestanden aus mehreren Familienzweigen, die auf den Burgen [[Burgruine Rauheneck|Rauheneck]], Rauhenstein und [[Burgruine Lichtenfels|Lichtenfels]] ansässig waren.</ref>, einer Ministerialenfamilie<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> im Dienst der [[Babenberger]]. 1186 werden im "Traditionskodex" des [[Stift Klosterneuburg|Augustiner-Chorherrenstiftes Klosterneuburg]] die Brüder "''Alber et Chonrat de Ruhinstain''" genannt.<ref name ="sage">vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/niederoesterreich/wienerwald/rauhenstein.html Das metallene Käuzlein von Rauhenstein], eingesehen am 5. September 2017</ref> Als weitere Besitzer sind ein Heinrich von Rauhenstein ("''Heinricus de Ruhensteine''") belegt und um 1203 der Turse Otto von Rauhenstein († 1233<ref name ="ruinendreieck"/>), nach dem die [[Rauhensteingasse]] in [[Wien]] benannt ist. Die Familie der Tursen dürfte gegen Ende des 13. Jahrhunderts ausgestorben sein.<ref name ="BurgenAustria"/> Danach hatte die Burg Rauhenstein verschiedene Besitzer<ref name ="sage"/>, ehe sie landesfürstlicher Besitz und als solcher von Pflegern verwaltet und auch verpfändet wurde. Im 15. und 16. Jahrhundert war die Burg Zentrum eines großen Landgerichtsbezirkes, der später auch die Herrschaften [[Burgruine Rohr|Rohr]] und Rauheneck umfasste.<ref name ="BurgenAustria"/>


=== 13.-16. Jahrhundert ===
=== 13.-16. Jahrhundert ===
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