Burgruine Sternberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Seit ca. 1267 an benannte sich Nachfahre von Graf Ulrich von Heunberg nach ihr: Graf Ulrich von Sternberg. Die Grafenfamilie von Sternberg war zunächst eine edelfreie<ref group="A">Die [[w:Edelfrei|Edelfreien oder Hochfreien]] waren innerhalb des Adels ein eigener landrechtlicher Stand. Als Edelfreie oder Hochfreie galten im Mittelalter Personen, die eine dynastische Herkunft aufweisen konnten und ihren Besitz als "freies Eigen" besaßen. Die Edel- und Hochfreien waren dem fürstenmäßigen hohen Adel gleichgestellt, rechtlich hatten sie eine Zwischenstellung zwischen den Personen, welche im Besitz der "wirklichen" alten Gaugrafschaften und Stammesherzogtümern waren und den nur ritterbürtigen Mittelfreien. Im Unterschied zu den [[w:Ministeriale|Ministerialen]] verdankten sie ihren Adel nicht einem Dienst- oder Lehnsverhältnisses und waren somit keiner anderen Dynastien untergeordnet. Sie unterstanden nur dem König beziehungsweise dem Kaiser. Seit dem 11. Jahrhundert galten ihre Territorien daher als "reichsfrei", "königsfrei" oder "reichsunmittelbar". Sie führten gewöhnlich den Titel Herr oder Freiherr, im Spätmittelalter oder in der frühen Neuzeit gelang einigen der Aufstieg in den Grafenstand, während sich die meisten, nicht immer gegen ihren Willen, in die Lehensabhängigkeit mächtigerer Adelsfamilien gerieten.</ref> Familie. 1311 soll Gräfin Katharina von Sternberg die Burg und Herrschaft aber an [[Heinrich (Kärnten)|Herzog Heinrich von Kärnten]], Graf von Tirol, verkauft und sie von diesem zu Lehen genommen haben.<ref name ="Wehrbauten">vgl. [http://www.wehrbauten.at/ktn/kaernten.html?/ktn/sternberg_b/sternberg.html Sternberg], Wehrbauten.AT, abgerufen am 2. Jänner 2020</ref>  
Seit ca. 1267 an benannte sich Nachfahre von Graf Ulrich von Heunberg nach ihr: Graf Ulrich von Sternberg. Die Grafenfamilie von Sternberg war zunächst eine edelfreie<ref group="A">Die [[w:Edelfrei|Edelfreien oder Hochfreien]] waren innerhalb des Adels ein eigener landrechtlicher Stand. Als Edelfreie oder Hochfreie galten im Mittelalter Personen, die eine dynastische Herkunft aufweisen konnten und ihren Besitz als "freies Eigen" besaßen. Die Edel- und Hochfreien waren dem fürstenmäßigen hohen Adel gleichgestellt, rechtlich hatten sie eine Zwischenstellung zwischen den Personen, welche im Besitz der "wirklichen" alten Gaugrafschaften und Stammesherzogtümern waren und den nur ritterbürtigen Mittelfreien. Im Unterschied zu den [[w:Ministeriale|Ministerialen]] verdankten sie ihren Adel nicht einem Dienst- oder Lehnsverhältnisses und waren somit keiner anderen Dynastien untergeordnet. Sie unterstanden nur dem König beziehungsweise dem Kaiser. Seit dem 11. Jahrhundert galten ihre Territorien daher als "reichsfrei", "königsfrei" oder "reichsunmittelbar". Sie führten gewöhnlich den Titel Herr oder Freiherr, im Spätmittelalter oder in der frühen Neuzeit gelang einigen der Aufstieg in den Grafenstand, während sich die meisten, nicht immer gegen ihren Willen, in die Lehensabhängigkeit mächtigerer Adelsfamilien gerieten.</ref> Familie. 1311 soll Gräfin Katharina von Sternberg die Burg und Herrschaft aber an [[Heinrich (Kärnten)|Herzog Heinrich von Kärnten]], Graf von Tirol, verkauft und sie von diesem zu Lehen genommen haben.<ref name ="Wehrbauten">vgl. [http://www.wehrbauten.at/ktn/kaernten.html?/ktn/sternberg_b/sternberg.html Sternberg], Wehrbauten.AT, abgerufen am 2. Jänner 2020</ref>  


Bereits 1309 hatte Graf Walter von Sternberg die Burg Sternberg an die [[Grafen von Ortenburg|Grafenfamilie von Ortenburg]] verpfändet.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte331">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1</ref> 1329 kam die Burg mit der Herrschaft Sternberg als Grafschaft Sternberg an die Grafenfamilie von Ortenburg.<ref name ="Neumann306"/> 1418 brachte [[Friedrich von Cilli#Herkunft und Familie|Graf Hermann von Cilli]] mit Billigung von [[Sigismund (HRR)|Kaiser Sigismund]] die Grafschaft Ortenburg mit der Grafschaft Sternberg an sich und seine Familie.<ref name ="Wehrbauten"/> 1457, vermutlich im [[Cillier Erbstreit]] wurde Burg Sternberg, wie auch die benachbarte Burg Hohenwart, zerstört und nicht wieder aufgebaut.<ref name ="Neumann306"/>
Bereits 1309 hatte Graf Walter von Sternberg die Burg Sternberg an die [[Grafen von Ortenburg|Grafenfamilie von Ortenburg]] verpfändet.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte331">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1</ref> 1329 kam die Burg mit der Herrschaft Sternberg als Grafschaft Sternberg an die Grafenfamilie von Ortenburg.<ref name ="Neumann306"/> 1418 brachte [[Friedrich (Cilli)#Herkunft und Familie|Graf Hermann von Cilli]] mit Billigung von [[Sigismund (HRR)|Kaiser Sigismund]] die Grafschaft Ortenburg mit der Grafschaft Sternberg an sich und seine Familie.<ref name ="Wehrbauten"/> 1457, vermutlich im [[Cillier Erbstreit]] wurde Burg Sternberg, wie auch die benachbarte Burg Hohenwart, zerstört und nicht wieder aufgebaut.<ref name ="Neumann306"/>


Die Herrschaft Sternberg verlieh [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] dem Söldnerführer [[Jan Vitovec|Johann Witowec]]. Dieser war zuvor viele Jahre im Dienst der Grafenfamilie von Cilli gewesen und könnte die Burg Sternberg oder Rechte an dieser und ihrer Herrschaft bereits [[Ulrich II. (Cilli)|Graf Ulrich von Cilli]] erhalten haben. Später wurde die Herrschaft Sternberg mit der Herrschaft und Burg Landskron vereinigt und kam mit dieser an den [[Gesellschaft der Ritter des Sanct Georgs-Ordens|St. Georgs Ritterorden]]. [[Ferdinand I. (HRR)|Kaiser Ferdinand I.]] verkaufte die Herrschaft Sternberg 1545 an Bernhard Khevenhüller. Die Ruine hatte dann verschiedene Besitzer, ehe sie 1938 von der Familie Hippel gekauft wurde.<ref name ="Neumann306"/> Heute gehört sie dem Bibelwissenschaftler Kurt Schneck.
Die Herrschaft Sternberg verlieh [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] dem Söldnerführer [[Jan Vitovec|Johann Witowec]]. Dieser war zuvor viele Jahre im Dienst der Grafenfamilie von Cilli gewesen und könnte die Burg Sternberg oder Rechte an dieser und ihrer Herrschaft bereits [[Ulrich II. (Cilli)|Graf Ulrich von Cilli]] erhalten haben. Später wurde die Herrschaft Sternberg mit der Herrschaft und Burg Landskron vereinigt und kam mit dieser an den [[Gesellschaft der Ritter des Sanct Georgs-Ordens|St. Georgs Ritterorden]]. [[Ferdinand I. (HRR)|Kaiser Ferdinand I.]] verkaufte die Herrschaft Sternberg 1545 an Bernhard Khevenhüller. Die Ruine hatte dann verschiedene Besitzer, ehe sie 1938 von der Familie Hippel gekauft wurde.<ref name ="Neumann306"/> Heute gehört sie dem Bibelwissenschaftler Kurt Schneck.<ref name ="Wehrbauten">vgl. [https://www.lothar-scherer.com/kaernten-auf-der-burg-sternberg-kurt-schneck/ Kurt Schneck], Lothar-Scherer.COM, abgerufen am 2. Jänner 2020</ref>


== Die Grafen von Sternberg in Sage und Legende ==
== Die Grafen von Sternberg in Sage und Legende ==
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