Punitz: Unterschied zwischen den Versionen

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"Wer Jahrzehnte später das bestehende, aber bereits zusammengestürzte, gezimmerte erste Schulgebäude betrachtete, konnte sich mit einem Blick von der Wahrheit der eben beschriebenen Verhältnisse überzeugen: '... Schulraum zu klein, finster ...' Man fühlte sich verständlicherweise bemüßigt, der Behörde Lob und Anerkennung zuzusprechen, die um das Jahre 1855 mit aller Energie den Aufbau neuer, festgebauter Schulen in vielen Gemeinden forderte und auch durchführte. Zu dieser Zeit wird auch in Punitz das zweite Schulhaus aufgebaut worden sein. Am 26. Juli 1863 ist der erste Gehaltsbrief des Lehrers von Punitz ausgestellt und von der kirchlichen Behörde, wie vom Stuhlrichter von Stegersbach Johann Fülöpp genehmigt worden" <ref name=":0" />.   
"Wer Jahrzehnte später das bestehende, aber bereits zusammengestürzte, gezimmerte erste Schulgebäude betrachtete, konnte sich mit einem Blick von der Wahrheit der eben beschriebenen Verhältnisse überzeugen: '... Schulraum zu klein, finster ...' Man fühlte sich verständlicherweise bemüßigt, der Behörde Lob und Anerkennung zuzusprechen, die um das Jahre 1855 mit aller Energie den Aufbau neuer, festgebauter Schulen in vielen Gemeinden forderte und auch durchführte. Zu dieser Zeit wird auch in Punitz das zweite Schulhaus aufgebaut worden sein. Am 26. Juli 1863 ist der erste Gehaltsbrief des Lehrers von Punitz ausgestellt und von der kirchlichen Behörde, wie vom Stuhlrichter von Stegersbach Johann Fülöpp genehmigt worden" <ref name=":0" />.   
"1868 – 1873 war Ignaz Kokoly Lehrer von Punitz. Nach ihm wirkte von 1873 – 1874 Josef Berger, 1873 – 1895 der geprüfte Lehrer Stefan Kappel. Dieser war der kroatischen, deutschen und ungarischen Sprache mächtig und in der Gemeinde beliebt. Im Jahre 1887 wies er 76 Alltags- und 26 Sonntagsschüler aus, nach zwei Jahren 87 und 36 Schüler. Ferdinand Berger unterrichtete von 1895 – 1913. Im Jahre 1912 wurde die zweite Lehrstelle errichtet und die befähigte Lehrerin Maria Laschober gewählt, welche aber nach einigen Monaten Tätigkeit im November abdankte" <ref name=":0" />.   
"1913 – 1919 erteilten den Unterricht die befähigten Lehrkräfte Karl Lantos und Frau Helene Dingha. Zu ihrer Zeit ist dort um 60.000 Kronen die schönste und billigste Schule des Güssinger Bezirkes gebaut worden [Anmerkung: jenes Schulgebäude welches zwischen 2012 und 2013 zum heutigen Dorfzentrum und Veranstaltungssaal umgebaut wurde<ref name=":3" />]. Karl Lantos machte den ganzen Weltkrieg mit. Von 1920 – 1928 betreuten die befähigten Lehrer Adolf Hallwachs und seine Frau Emilie die Punitzer Schüler. (''Anmerkung Walter Renner zum Schulbau: 1 Kuh kostete 1912 100 Kronen. Für 1 Laib Brot zahlte man im Jahre 1924 16.000 Kronen! Somit wurde der Kredit für den Schulbau mit etwa einem Hahn ausbezahlt, meint der Volksmund heute noch.'')"<ref name=":0" />.   
"Das neue Schulhaus wurde erst im August 1920 feierlich eingeweiht. Das Schuljahr wurde mit 132 Schülern begonnen. Im nächsten Schuljahr wurden die österreichischen Schulbücher eingeführt. Die Schule in Punitz war wie alle anderen auch eine konfessionelle – bis 1938. Es wurde ein Schulstuhl gewählt, deren Vorsitzender der jeweilige Pfarrer war" <ref name=":0" />.   
"Neben dem Schulgebäude mit 2 großen Klassenräumen und 2 Wohnungen wurde auch ein Wirtschaftshof mit den nötigen Stallungen und Lagerräumen erbaut, da der Schulmeister mit Helfern den ihm zugewiesenen Schulgrund bewirtschaftete und sich in der Regel auch Rinder, Schweine und Hühner hielt" <ref name=":0" />.   
"Frau Hallwachs wurde 1935 in den Ruhestand versetzt. Ihr folgte Sohn Adalbert (später Volksschuldirektor in Güssing). Ehe am 9. Mai 1938 Kardinal Innitzer die Schule besuchte, wurde eine äußere Schulrenovierung durchgeführt. Adolf Hallwachs trat im selben Jahr aus dem Aktivdienst und starb 4 Jahre später in Graz. Matthias Kerschbaum schreibt 1938 über ihn: 'Noch jetzt ist sein Lob in aller Munde, mehr als zu seiner Dienstzeit'" <ref name=":0" />.   
"Von 1938 bis 1948 versahen viele Lehrer ihren Dienst, an gut ausgebildeten Lehrern mangelte es dennoch. Volksschuldirektor Kerschbaum sammelte Fakten und konnte in Erfahrung bringen, dass Herr Johann Mayrhofer die Schulleiterstelle nach Herrn Anton lantos antrat. Dass die Schule zeitweilig einklassig geführt wurde, war dem obligaten Lehrermangel zuzuschreiben, der zu jener Zeit herrschte. In der Nachkriegszeit wurde die Schule von den Ungarn besetzt. In der unteren Klasse wurden Rinder geschlachtet, die Tafeln zu großen Fleischbrettern umfunktioniert. 1948 wurden die Schulzimmer wieder in einigermaßen guten Zustand gebracht. Fenster wurden eingesetzt, die Tafeln durch neue ersetzt" <ref name=":0" />.   
"Das Lehrerehepaar Maria und Matthias Kerschbaum bemühte sich sehr um das Wohl ihrer Schutzbefohlenen. Lehrermittel wurden angekauft, es wurden viele Schulfeiern abgehalten und sogar Erwachsenenbildung – im Rahmen der Zuständigkeit des Volksbildungswerkes – betrieben. Die Bildungstage des Volksbildungswerkes werden heute noch veranstaltet. Das Lehrerehepaar Kastler profilierte sich von 1957 – 1959 eher auf anderen Gebieten. Der Schulbetrieb wurde eher unregelmäßig geführt" <ref name=":0" />.   
"Franziska und Walter Renner betreuten die Punitzer Schüler von 1959 – 1973. Unter dem Ehepaar Renner wurden im Schulhaus und in der Lehrerwohnung Renovierungsarbeiten vorangetrieben: die Erneuerung der Fußböden, Installierung einer Wasserleitung und eines Bades, um nur einige zu nennen. Der Schulbetrieb erfolgte reibungslos. Es wurde den Schülern wieder Pünktlichkeit, Sauberkeit und Ordnung beigebracht. Das Ehepaar Renner organisierte diverse Schulveranstaltungen mit viel Hingabe und Sorgfalt. Auch Bildungsausflüge waren nicht selten" <ref name=":0" />.   
"Seit der Zugehörigkeit Punitz's zur Gemeinde Tobaj (1972) wurden weitere Renovierungsarbeiten in Angriff genommen: Elektroheizung, Dach, Metallfenster in der oberen Klasse, neuer unterer Eingang, Fensterrahmen, Rollos sowie Umgestaltung der Wohnung" <ref name=":0" />.   
"1984 wurde – gemeinsam mit der einklassigen Volksschule Tobaj – der Schulversuch 'wenig-gegliederte Grundschule' eingeführt. Frau Gertraud Marakovics (Punitz Nr. 85) unterrichtete ein Jahr in Punitz sowie in Tobaj. Danach hatte Frau Veronika Racz (Punitz Nr. 90) drei Jahre lang die Augabe, die Punitzer Schüler zu lehren" <ref name=":0" />.   
"Unter dem Motto: '30 Jahre Renner' organisierte Josef Gerencser 1989 ein großes Schülertreffen: Alle Jahrgänge, die einst und jetzt die Schule besuchen und besucht hatten, gaben sich ein Stelldichein. Eine Messe und ein eigens gebildeter Chor leiteten ein schönes Dorffest auf der Schulwiese ein" <ref name=":0" />.   
"Schuldirektor Walter Renner und Frau Erika Sigl betreuten die Schüler in Punitz gemeinsam mit Pater Bernhard Pacher. Frau Monika Agg übernahm die Direktion der Volksschule Punitz im Jahr 1995/96, Schuldirektor Walter Renner ging in den wohlverdienten Ruhestand" <ref name=":0" />.   
Aufgrund der generall stark rückläufigen Schülerzahlen in den nachfolgenden Jahren wurden die Volkschulen von Punitz, Tobaj und Deutsch Tschantschendort im Jahre 2010 zusammengelegt. Zu dieser Zeit waren die Schülerzahlen in diesen Ortschaften wie folgt: 15 in Punitz, 10 in Tobaj, und 26 in Deutsch Tschantschendorf <ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://bglv1.orf.at/stories/394883 |titel=Volksschulen Punitz und Tobaj schließen |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-01-05 |sprache=}}</ref>. Der Unterricht für alle Schüler in der Gemeinde Tobaj wurde fortan in der Volkschule Schule Deutsch Tschantschendort fortgesetzt.   


== Bevölkerungsentwicklung ==
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