Montafoner Steinschaf: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Montafoner Steinschaf''' ist eine eigenständige Schafzüchtung (mischwolliges Landschaf), welche vor allem im [[Montafon]] ([[Vorarlberg]]) vorgekommen ist und in wenigen Exemplaren heute noch vorkommt.<ref name="oengene">[https://www.oengene.at/sites/default/files/dateien/rassen/schafrassen.pdf Tiroler Steinschaf] in: ÖNGENE (Herausgeber): „Die seltenen erhaltungswürdigen Schafrassen Österreichs“, Wels 2009, abgerufen am 1. April 2024.</ref>
[[Datei:2008.07.24.MontafonerSteinschafBartholomaebergH.JPG|mini| Montafoner Steinschafe in [[Bartholomäberg]]]]
Das '''Montafoner Steinschaf''' ist eine eigenständige Schafzüchtung (mischwolliges Landschaf), welche vor allem im [[w:Montafon|Montafon]] ([[Vorarlberg]]) vorgekommen ist und in wenigen Exemplaren heute noch vorkommt.<ref name="oengene">[https://www.oengene.at/sites/default/files/dateien/rassen/schafrassen.pdf Tiroler Steinschaf] in: ÖNGENE (Herausgeber): „Die seltenen erhaltungswürdigen Schafrassen Österreichs“, Wels 2009, abgerufen am 1. April 2024.</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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Im Gesetz vom 8. April 1912, wirksam für das Land Vorarlberg, betreffend einige forst- und wasserpolizeiliche Maßnahmen<ref> [http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=ltv&datum=1914&page=265&size=45 LGBl. Nr. 48/1914].</ref> wurden zum Beispiel in den §§ 31 bis 42 Regelungen für die Beweidung des Waldes (nicht jedoch auf Weideflächen) durch Ziegen und Schafe festgelegt. Weidungen von Ziegen und Schafen waren dem Gemeindevorsteher vorher anzuzeigen (§§ 33 f), da es unter Umständen zur Überweidung und Schädigung des Waldes kommen konnte. Mindestalter für einen Ziegenhirten/Schafhirten war 14 Jahre, nur in besonderen Fällen sollte davon abgewichen werden. Der Name der Ziegenhirten/Schafhirten waren der zuständigen Forsttagsatzungs-Kommission bei Gemeinschaftsweidungen bekannt zu geben (§ 36). Der Ziegenbesitzer/Schafbesitzer haftete dabei unter Umständen für die Handlungen und Unterlassungen des Ziegenhirten/Schafhirten in Bezug auf Weidevorschriften und auch der Hirte konnte zur Verantwortung gezogen werden (§§ 36 und 37). Wurden Ziegen oder Schafe ohne Hirte angetroffen, durften diese durch den Waldeigentümer oder Forstschutzbeamte eingefangen und, wenn diese Schaden angerichtet hatten, [[w:Pfändung|gepfändet]] werden.
Im Gesetz vom 8. April 1912, wirksam für das Land Vorarlberg, betreffend einige forst- und wasserpolizeiliche Maßnahmen<ref> [http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=ltv&datum=1914&page=265&size=45 LGBl. Nr. 48/1914].</ref> wurden zum Beispiel in den §§ 31 bis 42 Regelungen für die Beweidung des Waldes (nicht jedoch auf Weideflächen) durch Ziegen und Schafe festgelegt. Weidungen von Ziegen und Schafen waren dem Gemeindevorsteher vorher anzuzeigen (§§ 33 f), da es unter Umständen zur Überweidung und Schädigung des Waldes kommen konnte. Mindestalter für einen Ziegenhirten/Schafhirten war 14 Jahre, nur in besonderen Fällen sollte davon abgewichen werden. Der Name der Ziegenhirten/Schafhirten waren der zuständigen Forsttagsatzungs-Kommission bei Gemeinschaftsweidungen bekannt zu geben (§ 36). Der Ziegenbesitzer/Schafbesitzer haftete dabei unter Umständen für die Handlungen und Unterlassungen des Ziegenhirten/Schafhirten in Bezug auf Weidevorschriften und auch der Hirte konnte zur Verantwortung gezogen werden (§§ 36 und 37). Wurden Ziegen oder Schafe ohne Hirte angetroffen, durften diese durch den Waldeigentümer oder Forstschutzbeamte eingefangen und, wenn diese Schaden angerichtet hatten, [[w:Pfändung|gepfändet]] werden.
== Trivia ==
Vom Ortszentrum [[Sankt Gallenkirch]] ({{Höhe|816|AT|link=true}}) führt ein Rundwanderweg, der Montafoner Steinschafweg, zur [[w:Ill (Vorarlberg)|Ill]] durch [[w:Wald|Wald]] und [[w:Weide|Weiden]] wieder zurück ins Ortszentrum.  Die Streckenlänge beträgt rund 10 Kilometer und die Wanderung dauert etwa 3 ½ Stunden, wobei rund 490 [[w:Höhenmeter|Höhenmeter]] je Richtung überwunden werden.* <ref>Andreas Marent: [https://touren.montafon.at/de/tour/themenweg/montafoner-steinschafweg/12974437/ Montafoner Steinschafweg], Webseite: touren.montafon.at.</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Eduard Bayer: ''Untersuchungen über das Schaf des Montavons (Vorarlberg und des Paznauntales (Tirol) '', Diplomarbeit, Wien 1922.
* Eduard Bayer: ''Untersuchungen über das Schaf des Montavons (Vorarlberg und des Paznauntales (Tirol) '', Diplomarbeit, Wien 1922.
* Martin Haller: ''Seltene Haus- und Nutztierrassen''. [[Leopold Stocker Verlag]], Graz 2005, Seite 100. ISBN 3-7020-0893-4
* Martin Haller: ''Seltene Haus- und Nutztierrassen''. [[w:Leopold Stocker Verlag|Leopold Stocker Verlag]], Graz 2005, Seite 100. ISBN 3-7020-0893-4


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Ziegenhaltung im Montafon]]
* [[Ziegenhaltung im Montafon]]
* [[w:Liste gefährdeter Nutztierrassen|Liste gefährdeter Nutztierrassen]]
* [[w:Liste gefährdeter Nutztierrassen|Liste gefährdeter Nutztierrassen]]
== Trivia ==
Vom Ortszentrum [[St. Gallenkirch]] ({{Höhe|816|AT|link=true}}) führt ein Rundwanderweg, der Montafoner Steinschafweg, zur [[w:Ill (Vorarlberg)|Ill]] durch [[w:Wald|Wald]] und [[w:Weide|Weiden]] wieder zurück ins Ortszentrum.  Die Streckenlänge beträgt rund 10 Kilometer und die Wanderung dauert etwa 3 ½ Stunden, wobei rund 490 [[w:Höhenmeter|Höhenmeter]] je Richtung überwunden werden.* <ref>Andreas Marent: [https://touren.montafon.at/de/tour/themenweg/montafoner-steinschafweg/12974437/ Montafoner Steinschafweg], Webseite: touren.montafon.at.<ref />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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