Militär-Veteranen-Verein Wolfurt: Unterschied zwischen den Versionen

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==== Alois Klocker ====
==== Alois Klocker ====
geb 25. Dez 1891 in Wolfurt
geb 25. Dezember 1891 in Wolfurt


Gedient in der 7. Feldkompanie des 2. Regimentes der [[w:K.u.k._Kaiserjäger|Tiroler Kaiserjäger]]; Zugsführer – Rechnungsunteroffizier
Gedient in der 7. Feldkompanie des 2. Regimentes der [[w:K.u.k._Kaiserjäger|Tiroler Kaiserjäger]]; Zugsführer – Rechnungsunteroffizier


Am 11. Aug 1914 mit der 7. Feldkompanie des 2. Regimentes der Tiroler Kaiserjäger ins Feld nach Galizien. Am 28. Aug erster Gefechtstag bei [[w:Bels|Belz]]. Dann vom 29. Aug bis 30. Aug bei der [[w:Schlacht von Lemberg|Schlacht bei Lemberg]] und am 05. Sept in der [[w:Schlacht bei Rawa Ruska|Schlacht bei Rawa Ruska]] gekämpft. Die russische Übermacht drückte eisern gegen die tapfere österreichische Front. Die österreichische Kampflinie musste sich zurückziehen. Am 07. Sept von Übermacht umzingelt und mit seinem Zuge unverwundet in russische Gefangenschaft geraten. Als solcher kam er mit einem Transport nach Zolkiew (Ukraine), Kamionka (Polen), Kiew, Moskau und Petropawlowsk (Russland) und im November in das asiatische Russland nach Nikolsk – Ussurijsk bei Wladiwostok. Schließlich nach Kavarosk, wo er 14 Monate im Gefangenenlager blieb.
Am 11. August 1914 mit der 7. Feldkompanie des 2. Regimentes der Tiroler Kaiserjäger ins Feld nach Galizien. Am 28. Aug erster Gefechtstag bei [[w:Bels|Belz]]. Dann vom 29. bis 30. August  bei der [[w:Schlacht von Lemberg|Schlacht bei Lemberg]] und am 05. September in der [[w:Schlacht bei Rawa Ruska|Schlacht bei Rawa Ruska]] gekämpft. Die russische Übermacht drückte eisern gegen die tapfere österreichische Front. Die österreichische Kampflinie musste sich zurückziehen. Am 07. September von Übermacht umzingelt und mit seinem Zuge unverwundet in russische Gefangenschaft geraten. Als solcher kam er mit einem Transport nach Zolkiew (Ukraine), Kamionka (Polen), Kiew, Moskau und Petropawlowsk (Russland) und im November in das asiatische Russland nach Nikolsk – Ussurijsk bei Wladiwostok. Schließlich nach Kavarosk, wo er 14 Monate im Gefangenenlager blieb.
Im März 1916 erfolgte der Rücktransport wieder ins europäische Russland nach Bensa, Egorjewsk (Government Rjasan), wo er drei Monate in einer Torfgrube arbeiten musste und 8 Monate in einer Weberei und Zimmerei. Behandlung und Verpflegung waren schlecht, sodass die Gefangenen die Arbeit verweigerten. Klocker wurde deshalb 2 Monate in Arrest gesteckt, woselbst es Prügelhiebe und Verschärfung gab. Nach Verbüßung der Strafe kam er für 4 Wochen in tschechische Lager. Die Tschechen waren die größten Bedrücker der österreichischen Gefangenen in Russland. Von Egorjewsk kam Klocker nach Koslow (Government Tambow) ins Unteroffizierslager. Nach dreimonatlichem Aufenthalt kam er nach Lichoslave (Government Tever) wieder zur Arbeit in einer Torfgrube. Nach neuerlichen 6 Wochen in die Stadt Tever. Wegen einer Schlägerei mit Russen bekam er 3 Tage Arrest. Nach Abbüßung der Strafe wurde er mit den Mitgefangenen zur Arbeit in einer Zimmerei und Weberei verhalten und zwar durch 6 Monate. Kurze Zeit durch 14 Tage wurde er in Wologda (bei Murmansk gegen das Weiße Meer gelegen) in einer Papierfabrik beschäftigt und kehrte darauf wieder nach Tever zurück.
Im März 1916 erfolgte der Rücktransport wieder ins europäische Russland nach Bensa, Egorjewsk (Government Rjasan), wo er drei Monate in einer Torfgrube arbeiten musste und 8 Monate in einer Weberei und Zimmerei. Behandlung und Verpflegung waren schlecht, sodass die Gefangenen die Arbeit verweigerten. Klocker wurde deshalb 2 Monate in Arrest gesteckt, woselbst es Prügelhiebe und Verschärfung gab. Nach Verbüßung der Strafe kam er für 4 Wochen in tschechische Lager. Die Tschechen waren die größten Bedrücker der österreichischen Gefangenen in Russland. Von Egorjewsk kam Klocker nach Koslow (Government Tambow) ins Unteroffizierslager. Nach dreimonatlichem Aufenthalt kam er nach Lichoslave (Government Tever) wieder zur Arbeit in einer Torfgrube. Nach neuerlichen 6 Wochen in die Stadt Tever. Wegen einer Schlägerei mit Russen bekam er 3 Tage Arrest. Nach Abbüßung der Strafe wurde er mit den Mitgefangenen zur Arbeit in einer Zimmerei und Weberei verhalten und zwar durch 6 Monate. Kurze Zeit durch 14 Tage wurde er in Wologda (bei Murmansk gegen das Weiße Meer gelegen) in einer Papierfabrik beschäftigt und kehrte darauf wieder nach Tever zurück.


Im Okt 1917 anlässlich der Contrarevolution in Russland (Bolschewiki gegen den damaligen Ministerpräsidenten Kerensky) machte er einen Fluchtversuch nach Petersburg. Er wurde aber daselbst von tschechischen Polizisten wieder festgenommen. Um die Gelegenheit zur Flucht zu verringern, erfolgte seine Transportierung nach Ufa am Ural, also in der Richtung nach Sibirien. Von seinem Entschluss zu fliehen stand er jedoch nicht ab und machte den zweiten Fluchtversuch gegen Dünaburg (Lettland). 20 Kilometer hinter der russischen Front fiel er wieder in die Hände der Bolschewiki. Festgenommen wurde er nach Orscha (Belarus) gebracht, eine Zeit in Arrest gesteckt und darauf ins Gefangenenlager nach Minsk (Belarus) abtransportiert. Im Jän 1918 flüchtete er wieder nach Baranowicze (Tschechien). Doch die Bolschewiki fassten ihn wiederum und beorderten ihn zurück nach Minsk. Russland hatte damals wieder eine Revolution durchzumachen, und die Bolschewiki kämpften um die Regierung. Diese neuerliche Situation nutzte Klocker aus, ging eigenmächtig nach St. Petersburg zum Roten Kreuz zum Kleiderfassen. Zurückgekehrt nach Minsk machte er mit 16 Kameraden einen neuerlichen Fluchtversuch. Diesmal glückte er. Sie kamen durch die Front nach Bolzi und stießen am 14. Feb 1918 zum XXI. sächsischen Landsturmregiment. Das deutsche Kommando führte sie über Wilna (Litauen), Lyda nach Kowel (Ukraine) und übergab die Heimkehrer an das österreichische Kommando. Nach 4 Wochen Quarantäne, 4 Wochen Instruktionslager und erfolgter Vereidigung auf den neuen Kaiser Karl I. wurde Klocker zum Regiment nach Beneschau (Tschechien) überstellt. Dort wegen der Gefangennahme vor einem Kriegsgericht verhört. Nach 4 Wochen Urlaub in der Heimat rückte er nochmals zum Kader des II. Regiments und verblieb dort bis zum Zusammenbruch Ende Okt 1918. Darauf Rückkehr in die Heimat.
Im Oktober 1917 anlässlich der Contrarevolution in Russland (Bolschewiki gegen den damaligen Ministerpräsidenten Kerensky) machte er einen Fluchtversuch nach Petersburg. Er wurde aber daselbst von tschechischen Polizisten wieder festgenommen. Um die Gelegenheit zur Flucht zu verringern, erfolgte seine Transportierung nach Ufa am Ural, also in der Richtung nach Sibirien. Von seinem Entschluss zu fliehen stand er jedoch nicht ab und machte den zweiten Fluchtversuch gegen Dünaburg (Lettland). 20 Kilometer hinter der russischen Front fiel er wieder in die Hände der Bolschewiki. Festgenommen wurde er nach Orscha (Belarus) gebracht, eine Zeit in Arrest gesteckt und darauf ins Gefangenenlager nach Minsk (Belarus) abtransportiert. Im Jänner 1918 flüchtete er wieder nach Baranowicze (Tschechien). Doch die Bolschewiki fassten ihn wiederum und beorderten ihn zurück nach Minsk. Russland hatte damals wieder eine Revolution durchzumachen, und die Bolschewiki kämpften um die Regierung. Diese neuerliche Situation nutzte Klocker aus, ging eigenmächtig nach St. Petersburg zum Roten Kreuz zum Kleiderfassen. Zurückgekehrt nach Minsk machte er mit 16 Kameraden einen neuerlichen Fluchtversuch. Diesmal glückte er. Sie kamen durch die Front nach Bolzi und stießen am 14. Feb 1918 zum XXI. sächsischen Landsturmregiment. Das deutsche Kommando führte sie über Wilna (Litauen), Lyda nach Kowel (Ukraine) und übergab die Heimkehrer an das österreichische Kommando. Nach 4 Wochen Quarantäne, 4 Wochen Instruktionslager und erfolgter Vereidigung auf den neuen Kaiser Karl I. wurde Klocker zum Regiment nach Beneschau (Tschechien) überstellt. Dort wegen der Gefangennahme vor einem Kriegsgericht verhört. Nach 4 Wochen Urlaub in der Heimat rückte er nochmals zum Kader des II. Regiments und verblieb dort bis zum Zusammenbruch Ende Oktober 1918. Darauf Rückkehr in die Heimat.


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1.214

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