Leopold Franz Gruber

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Leopold Franz Gruber (* im 18. Jahrhundert, um 1709/10; † 25. November 1784, in Wien)[1] war Bürgermeister der Stadt Wien[A 1].

Herkunft und Familie

Leopold Franz Gruber war der Sohn von Adam Franz Gruber († um 1735), einem Leiblakai von Kaiserin Wilhelmine Amalie, aus dessen Ehe mit Eva Justina Managetta von Lerchenau, der Tochter des Türnitzer Marktrichters Tobias Mannagetta von Lerchenau[2]. Verheiratet war er seit dem 10. September 1749 mit Marie Anna Krazer (* um 1710; † 28. Mai 1788), Tochter des bürgerlichen Lebzelters Simon Stadler und Gertraud Stadler, geborene Mair.[1] Sie war die Witwe des Besitzers des Hauses "Zur großen Presse" (damals: Wien, Stadt 509, heute: 1. Wiener Gemeindebezirk, Sterngasse 7). Bei der Eheschließung unterzeichneten als Beistände (Trauzeugen) der gewesene Bürgermeister Peter Joseph Kofler (für Leopold Franz Gruber) und der amtierende Bürgermeister Andreas Ludwig Leitgeb (für Maria Anna Krazer).[2]

Leben

Leopold Franz Gruber studierte Jus an der Wiener Universität (jur. utr. Baccalaureus) und wurde bereits mit 28 Jahren Beisitzer des Wiener Stadtgerichtes. Seine weitere Karriere verlief jedoch recht langsam. 1746 wurde er Mitglied des Inneren Rats der Stadt Wien[2]

1764 und 1767-1773 war er der Bürgermeister der Stadt Wien.[1] 1764 amtierte er vorübergehend als Nachfolger des verstorbenen Bürgermeisters Peter Joseph Kofler, der sein Trauzeuge gewesen war, letztlich aber setzte sich Josef Anton Bellesini als dessen Nachfolger durch. Erst nach seinem Tod wurde Leopold Franz Gruber für längere Zeit Bürgermeister. In seiner Amtszeit wurden Verwaltungsmaßnahmen für die Stadt Wien durchgeführt, so die ersten Schritte zur Erstellung eines Vogelschauplans für die Stadt Wien durch den Militärkartographen Joseph Daniel Huber. Am 10. März 1770 wurde die erste offizielle Häusernummerierung angeordnet, am 15. Dezember 1770 wurde verfügt, dass die Hausnummern an den Häusern sichtbar anzubringen wären. Am 8. Februar 1772 wurde Josef Harty das Privileg für eine "Kleine Post" gewährt, die am 1. März 1772 als "Klapperpost" den Betrieb aufnahm.[2]

Noch während seiner zweiten Amtszeit als Bürgermeister wurde Leopold Franz Gruber 1770 Praeses der städtischen Wiener Wirtschaftskommune, nach 1774 blieb er deren Mitglied. 1781 legte er alle Ämter zurück.[2]

Wohn- und Vermögensverhältnisse

Als Mitglied des Inneren Rates mietete sich Leopold Franz Gruber 1746 im Haus "Zur großen Presse" ein, das auch als sein Sterbeort belegt ist.[2]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Gruber Leopold Franz, Website Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten, abgerufen am 25. Dezember 2018
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Gruber Leopold Franz. In: Historisches Lexikon Wien. Band 2, Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2, S. 618.

Anmerkungen

  1. Wien war seit dem 17. Jahrhundert die Hauptstadt des Reiches der Habsburger. Das Areal der Stadt umfasste damals im Wesentlichen nur den späteren 1. Wiener Gemeindebezirk. Die übrigen Wiener Bezirke entstanden durch Eingemeindung nach Wien zwischen 1840 und 1955.
VorgängerAmtNachfolger
Peter Joseph KoflerBürgermeister von Wien
1764
Josef Anton Bellesini
VorgängerAmtNachfolger
Josef Anton BellesiniBürgermeister von Wien
1767–1773
Josef Georg Hörl
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