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|Programmiersprache  = Java für JavaEE
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Aktuelle Version vom 26. Juni 2024, 19:18 Uhr

LeTTo
LETTO Logo.pdf
Maintainer LeTTo GmbH
Entwickler LeTTo GmbH
Erscheinungsjahr 2010
Betriebssystem Docker (Linux Ubuntu, Windows)
Programmier­sprache Java für JavaEE
Kategorie LMS
Deutschsprachig ja
letto.at

LeTTo [/leːto/] ist eine webbasierte Lernplattform im Sinne einer Lern-, Übungs und Prüfungsumgebung[1]. LeTTo ist ein Akronym für Learning, evaluating, Teaching, Testing online[2] und in der Eduthek[3] des BMFBF gelistet[4]. Die Software wird seit 2010 von den HTL-Lehrern Werner Damböck[5] und Thomas Mayer[5] in Zusammenarbeit mit duzenden Lehrerinnen und Lehrern als auch der Schülerschaft entwickelt. Sie bietet die Möglichkeiten zur Unterstützung subjektorientierter[6] als auch interaktiver Lehr- und Lernmethoden und übernimmt das vollständige Leistungsmonitoring. Der Fokus der LeTTo-Entwicklung liegt in der Aus- und Weiterbildung der MINT-Fächer. Neben der vollständigen Unterstützung der Einheitenrechnung ermöglicht LeTTo eine vollautomatische[7] Folgefehlerbehandlung mit dem Fokus auf individuelle Aufgabenstellungen und zeitnahem Feedback beim Lernprozess.

Aufbau

LeTTo bildet die Organisation der Bildungseinrichtungen virtuell ab. Dies geschieht in Klassen bzw. Kursen. In diesen werden Arbeitsmaterialien sowie interaktive und individuelle Lernaktivitäten bereitgestellt. Die Erstellung dieser interaktiven und individualisierten Aktivitäten wird vollständig in LeTTo unterstützt. Neben nummerischen sind auch analytische Ausdrücke als Lösungen zulässig. Ein CAS-System (Maxima) erleichtert die Fragenerstellung sowie Lösungsformulierung und erhöht die Usability des Systems. Neben den gängigsten Fragentypen werden auch boolsche Fragen und Fragen mit grafischen Antworten ermöglicht. Die erstellten Inhalte/Fragen können sehr leicht mit der Kollegenschaft von anderen Bildungsstandorten ausgetauscht werden. Üblich ist der Fragenaustausch über einen exchange-server, welchen die Firma LeTTo zur Verfügung stellt. Jeder Lehrer bzw. Lehrerin entscheidet individuell, welche Inhalte der breiten Masse zur Verfügung gestellt werden.

Die Kurseinschreibung erfolgt über den zentralen Import von csv-Files durch den Administrator oder durch den Lehrbeauftragten (Lehrpersonal) über eine digitale Einschreibung (Einschreibelink). Die Lehrer-Fächer-Klassenzuordnung wird ebenfalls seitens des Administrators über ein csv-File definiert - ist aber auch manuell möglich. Arbeitsmaterialien in Kursen sind Texte, Links und Dateien wie Videos, Audios etc. Die Besonderheit von LeTTo ist, dass Übungsaktivitäten wie Angaben in Hausübungen, Rechenübungen bzw. Tests, Schul- und Maturaarbeiten individuell (für jeden Teilnehmer oder Teilnehmerin) verschieden sind - und somit auch die Lösungen individuell sind.

Die Nutzer haben über ihnen zugewiesene Rollen im Kursraum unterschiedliche Rechte als Trainer/Dozent/Lehrer oder Teilnehmer/Student/Schüler. Alle erbrachten Leistungen der Studenten werden vom System vollautonom in einem Beurteilungsmodul bewertet und gesammelt. Dieses ist frei parametrierbar und orientiert sich an die Österreichische Leistungsbeurteilung. Diese kann und wird häufig als Grundlage einer Gesamtbeurteilung (Note) herangezogen.

Einsatz und Nutzung

Eingesetzt wird LeTTo in Unternehmen (bsp: Wiener Netze) öffentlichen Bildungseinrichtungen wie Kindergarten[8], Schulen (Berufsschulen, AHS[9], Mittelschulen, BHS[10] etc.) und Universitäten als auch im Bereich privater Bildungsträger. Im Hochschulsektor wird LeTTo an der TU Wien eingesetzt.

Im Zuge der COVID-19-Pandemie ab März 2020 wurde LeTTo eines der Hauptportale zur Ausrichtung des Online-Übungsangebots und Prüfungstool am Institut für Energiesysteme und elektrische Antriebe der TU Wien. Dabei werden die Studierenden über eine LTI-Schnittstelle von der unieigenen Lernplattform TUWEL auf eine separate LeTTo-Instanz umgeleitet. Dort können sie ihre individuellen Aufgaben abarbeiten. Die individuellen Lösungen der Studierenden stehen den Dozenten sofort zur Einsicht zur Verfügung. Durch den Einsatz von LeTTo konnten trotz COVID-19-Pandemie-Unischließungen etwaige Prüfungen in einem Online-Format angeboten werden. Eine Unterbrechung des Studiums bzw. eine verlängerte Studiendauer konnte so für viele Studierende verhindert werden.

Installation

Voraussetzung für die Installation ist ein JavaEE-Server unter Docker (Windows oder Linux). Als Datenbank wird eine MySQL -Datenbank verwendet, welche idealerweise am gleichen Server wie der TomEE läuft. Es ist jedoch auch möglich einen zentralen MySQL-Server zu verwenden, welcher im LAN zur Verfügung steht.

Plugin

Plugins sind kleine Unterprogramme innerhalb von LeTTo, welche in allen Fragetypen verwendet werden können. Sie generieren Grafiken, Texte, Berechnungen etc. automatisch. Sie unterstützen den Autor der Frage bei der Fragenerstellung und übernimmt die Individualisierung der Inhalte und notwendige Berechnungen, sodass kein Mehraufwand für den Fragenautor entsteht und dennoch ein hoher Individualisierungsgrad für jede Frage erzielt wird. LeTTo-Plugins[11] erhöhen die Haptik des Systems und ermöglichen die Erstellung von interaktiven Fragen und Aufgabenstellungen.

Geschichte

LeTTo wurde seit 2010 von den Lehrern Thomas Mayer und Werner Damböck entwickelt. Ausgangspunkt war ein Tool (MakeMoodle) welches ermöglichte Fragen außerhalb der Moodle-Plattform zeiteffizienter zu erstellen als auf Moodle selbst. Diese Fragen wurden nachträglich über XML-Files importieren. Damals fehlende Funktionen wie die vollständige Einheintenbehandlung verhinderten die Umsetzung spezieller didaktisch pädagogischer Konzepte. Dieser Umstand motivierte die Entwickler zur autonomen LeTTo-Programmierung. Über Jahre lieferten dutzende Lehrerinnen und Lehrer aus ganz Österreich mit ihren konstruktiven Kritiken (Bug-Reports) und pädagogischen Ideen wertvolle Vorschläge, wie LeTTo die Lernraten von Lernenden weiter anheben kann[12]. Bis heute dienen diese Vorschläge und Rückmeldungen der Lernenden als Basis der LeTTo-Entwicklung.

2021 wurde die anfangs ehrenamtliche Entwicklung von LeTTo in die Gründung der LeTTo GmbH von Thomas Mayer, Werner Damböck und Daniel Asch-Goiser[5] übergeführt und ein Lizenzmodell definiert.

Sicherheit und Update

Da LeTTo ein webbasiertes System ist kann jedes webfähige (mobile) Endgerät als Zugang zu einem LeTTo-Server verwendet werden. Der nötige Datentransfer wird über das https-Protokoll verrichtet. Ausschließlich jene persönlichen Nutzerdaten die für den Unterrichts- bzw. Kursbetrieb absolut notwendig sind werden in der Datenbank gespeichert.

Datenschutz und Kritik

Verschiedene Anwender haben unterschiedliche Anforderungen an die Bereitstellung von Daten zur Nutzung der Kurse und des Lernfortschritts. Unternehmen müssen häufig die Durchführung und das Ergebnis von Pflichtschulungen nachweisen. An Hochschulen wird die Einsicht in studentische Aktivitäten durch Dozenten zum Teil sehr kritisch gesehen. Schulen achten sehr sorgfältig auf den Schutz der Daten minderjähriger Schüler. Zugleich benötigen Lehrer aber Informationen über die Schüleraktivitäten in den Kursen, um die individuelle Förderung zu gestalten. LeTTo kann für die verschiedenen Einsatzzwecke über Einstellungen individuell angepasst werden, um die unterschiedlichen Situationen zu gestalten.

Literatur

  •  Felix Pfahler: Kompetenzentwicklung und Motivationssteigerung durch den Einsatz des E-Learning Systems LeTTo. Pädagogische Hochschule Niederösterreich, 2020 (Bachelorarbeit, Volltext PDF, kostenfrei, 95 Seiten, 2'904 KB).
  •  Daniel Asch, Felix Pfahler, Andreas Hopfeld: Nachhaltiger LeTTo-Effekt in der Landesberufsschule Stockerau. 2021 (White Paper, Volltext PDF, kostenfrei, 390 KB).
  •  Daniel Asch, Felix Pfahler: LeTTo-Effekt an der HTL St. Pölten. 2021 (White Paper, Volltext PDF, kostenfrei, 443 KB).
  • Hermann Binder: LETTO - elektronisch üben, prüfen und Noten verwalten, BMBWF - eEducation Praxistage 2018, März 2022.
  •  Wolfgang Hausberger: Warum und wie kommt es zu dem sogenannten LeTTo-Effekt und welche Unterschiede werden an den Schulen LBS Stockerau und an der HTL St. Pölten dargestellt/aufgezeigt?. Pädagogische Hochschule Oberösterreich, 2022 (Bachelorarbeit).

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Hermann Binder: LETTO - elektronisch Prüfen. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, 12. März 2018, abgerufen am 9. Jänner 2023 (deutsch).
  2.  Daniel Asch: Learning - Evaluating - Teaching - Testing - Online --> LeTTo. Pädagogische Hochschule Niederösterreich, 2. April 2020.
  3. Erich Schubert: LETTO, die ultimative Übungs-, Prüfungs- und Beurteilungssoftware. In: eeducation.at. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, 15. November 2018, abgerufen am 10. Jänner 2023 (deutsch).
  4. Eduthek. Abgerufen am 9. Jänner 2023.
  5. 5,0 5,1 5,2 Lehrer. https://www.htlstp.ac.at, abgerufen am 9. Jänner 2023 (deutsch).
  6. Lisa Röhrer: Mit NÖ-Software läuft Test fast selbst. 9. September 2020, abgerufen am 14. Jänner 2023 (deutsch).
  7.  Erich Schubert: Prüfungsautomatisierung und Notenverwaltung mit LETTO. In: eEducation Praxistage Linz 2019. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, 2019.
  8. Petra Weichhart: Neue Lernmethoden in digitalem Zeitalter. 9. Oktober 2022, abgerufen am 9. Jänner 2023 (deutsch).
  9. Aktivitäten - eEducation. Abgerufen am 10. Jänner 2023.
  10. OÖ-Krone: Schummeln ist mit dieser App nicht mehr möglich! 13. Oktober 2020, abgerufen am 9. Jänner 2023 (deutsch).
  11. Übersicht über LeTTo-Plugins
  12. Nikolaus Frings: „Mathe-Lernsoftware“ sorgt für bessere Noten. 24. Mai 2021, abgerufen am 9. Jänner 2023 (deutsch).