Traunhof

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Der Traunhof, später auch Götzhof oder Götzischer Freihof genannt, war ein Freihof in Guntramsdorf. Erbaut vom Stift Melk im Mittelalter hatte er viele Besitzer, bis er Mitte des 19. Jahrhunderts, damals wieder im Besitz von Stift Melk, zu einem Wohn- und Wirtschaftsgebäude umgebaut wurde. Noch in den 1950er-Jahren gehörte er dem Stift.

Lage

Der Traunhof befindet sich im Umfeld der heutigen Badner Lokalbahn. An der Südseite grenzte er an das nicht mehr erhaltene "Münichstor" (Mönchstor), welches sich am Eingang des Kirchangers der Guntramsdorfer Pfarrkirche befand.[1]

Geschichte

1113 übergab Markgraf Leopold (III.) von Österreich ("Leopold der Heilige") († 1136) die Eigenpfarre Mödling dem Stift Melk. Da diese damals auch den Ort Guntramsdorf verwaltete, war dieser mit ihr gemeinsam zu Abgaben (Zehente) an das Stift verpflichtet. Der Traunhof wurde vermutlich vom Stift Melk erbaut und diente diesem als Verwaltungsgebäude. [2] Sein Name geht auf einen seiner Besitzer zurück: Leopold "den Trauner", der ihn im 14. Jahrhundert als Lehen des Stiftes Melk in Besitz hatte. Leopold der. Leopold "den Trauner" verschrieb den Hof seiner Ehefrau Ofmei (Euphemia) von Sunnberg als Widerlage für ihr Heiratsgut. 1376 wurde sie vom Stift mit diesem belehnt.[1] Kurze Zeit später gehörte der Traunhof für einige Zeit Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] († 1395) und dann seit 1450 der Familie von Heinrich Haiden. Nachdem er 1854 wieder dem Stift Melk gehört hatte, kam er 1533 in den Besitz von Ulrich Artner. Um 1600 gehörte er Wolf Eglauer, 1706-1735 den Freiherren von Petrowitsch. Diese erhielten von Kaiser Joseph I. († 1711) ein "Salvia-Guardia-Privilegium" auf den Traunhof, das diesen von der Militär-Einquartierung befreite. 1735-1759 gehörte der Traunhof dann Franz Götz und erhielt so den Namen "Götzischer Freihof" oder "Götzhof". 1759 kam der Hof in den Besitz von Karl Leopold von Moser. Seit dieser Zeit war er der Sitz der herrschaftlichen Amtsverwaltung der Herrschaft Guntramsdorf. Seit 1844 war der Hof wieder im Besitz von Stift Melk, das dort 1846-1848 das noch in den 1950er-Jahren erhaltene Wohn- und Wirtschaftsgebäude erbauen ließ.[3]

Literatur

  • Josef Knoll: Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf, Eigenverlag, Guntramsdorf, 1957, S. 36f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Josef Knoll: Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf, 1957, S. 37
  2. vgl. Josef Knoll: Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf, 1957, S. 36 und S. 37
  3. vgl. Josef Knoll: Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf, 1957, S. 38