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== Leben ==
== Leben ==
Luca Isaac de, * ? Eriwan, Armenien, † 1. Februar 1729 Pera (Istanbul), im Haus der kaiserlichen Gesandtschaft (Friedhof des Trinitarierklosters), Handelsmann, Kaffeesieder, möglicherweise Sohn des Elias de Luca aus Ofen, erste Gattin (20. Mai 1697 St. Stephan) Theresia Barbara Schneider (* ca. 1669, † 5. August 1705 Wien, Tochter eines kaiserlichen Notars), zweite Gattin (16. Jänner 1708) Maria Barbara Kholl, dritte Gattin (27. Juni 1717) Anna Maria Bauer (die 1730 in zweiten Ehe Anton Deodat heiratete; † 19. September 1742). Ist ab dem Frühjahr 1697 in Wien nachweisbar (Bürgerrecht am 23. März). Wandte sich neben seinem Handel mit türkischen Waren der Kaffeesiederei zu. Gemeinsam mit Andreas Pain und Philipp Rudolf Kämberg kam er um eine „Ordnung" sowie um das Recht ein, „Theé, Caffeé, Schokolade u. derlei Sorbeten" (şerbet, türkisch = aus Fruchtsäften bereitete Erfrischungsgetränke) ausschenken zu dürfen; bereits am 2. Dezember 1697 wurde die Gewerbekonzession erteilt, ohne dass Deodats (Diodatos) noch gültiges Privileg erw. wurde; als vierter bürgerlicher Kaffeesieder kam 1699 noch Leopold Rieß hinzu. Das Kaffeesiederprivileg Leopolds I. von 16. Juli 1700 wollte die Konzessionserteilung auf diese vier Personen beschränkt wissen (offenbar für jedes Stadtviertel ein Kaffeehaus), doch gelang dies nicht. De Lucas erstes Kaffeehaus befand sich im Haus Salvatorgasse 380 (1, Salvatorgasse 2), 1698 übersiedelte er ins Haus „Zum goldenen Rebhuhn" (1, Goldschmiedgasse 6) und 1703 ins Haus „Bey der blauen Flasche" (1, Goldschmiedgasse 3, Stock-im-Eisen-Platz 4, Teil). 1710 erlangte de Luca die begehrte Stelle eines türkischen Hofkuriers; da er sich damit häufig auf Reisen befand, lag die Führung des Kaffeehauses wohl in den Händen seiner Frau. Eine Expedition nach Konstantinopel brachte ihn 1714 in höchste Lebensgefahr, doch kehrte er letztlich wohlbehalten nach Wien zurück.
Luca Isaac de, * ? Eriwan, Armenien, † 1. Februar 1729 Pera (Istanbul), im Haus der kaiserlichen Gesandtschaft (Friedhof des Trinitarierklosters), Handelsmann, Kaffeesieder, möglicherweise Sohn des Elias de Luca aus Ofen, erste Gattin (20. Mai 1697 St. Stephan) Theresia Barbara Schneider (* ca. 1669, † 5. August 1705 Wien, Tochter eines kaiserlichen Notars), zweite Gattin (16. Jänner 1708) Maria Barbara Kholl, dritte Gattin (27. Juni 1717) Anna Maria Bauer (die 1730 in zweiten Ehe [[Owanes Astouatzatur#Herkunft und Familie|Anton Deodat]] heiratete; † 19. September 1742). Ist ab dem Frühjahr 1697 in Wien nachweisbar (Bürgerrecht am 23. März). Wandte sich neben seinem Handel mit türkischen Waren der Kaffeesiederei zu. Gemeinsam mit Andreas Pain und Philipp Rudolf Kämberg kam er um eine „Ordnung" sowie um das Recht ein, „Theé, Caffeé, Schokolade u. derlei Sorbeten" (şerbet, türkisch = aus Fruchtsäften bereitete Erfrischungsgetränke) ausschenken zu dürfen; bereits am 2. Dezember 1697 wurde die Gewerbekonzession erteilt, ohne dass Deodats (Diodatos) noch gültiges Privileg erw. wurde; als vierter bürgerlicher Kaffeesieder kam 1699 noch Leopold Rieß hinzu. Das Kaffeesiederprivileg Leopolds I. von 16. Juli 1700 wollte die Konzessionserteilung auf diese vier Personen beschränkt wissen (offenbar für jedes Stadtviertel ein Kaffeehaus), doch gelang dies nicht. De Lucas erstes Kaffeehaus befand sich im Haus Salvatorgasse 380 (1, Salvatorgasse 2), 1698 übersiedelte er ins Haus „Zum goldenen Rebhuhn" (1, Goldschmiedgasse 6) und 1703 ins Haus „Bey der blauen Flasche" (1, Goldschmiedgasse 3, Stock-im-Eisen-Platz 4, Teil). 1710 erlangte de Luca die begehrte Stelle eines türkischen Hofkuriers; da er sich damit häufig auf Reisen befand, lag die Führung des Kaffeehauses wohl in den Händen seiner Frau. Eine Expedition nach Konstantinopel brachte ihn 1714 in höchste Lebensgefahr, doch kehrte er letztlich wohlbehalten nach Wien zurück.
 
Der Kaffeesieder Anton Deodat, der 1731 das Wiener [[Bürgerrecht]] erwarb, heiratete Anna Maria de Luca († 19. September 1742, in Wien), die Witwe des Kaffeesieders [[Isaac de Luca]] und kam so vorübergehend auch in den Besitz des legendären Wiener Kaffeehauses "zur Blauen Flasche".
Erwarb 1731 das Bürgerrecht. Gemeinsam mit seinem Bruder Franz Ignaz erwarb er zwei Kaffeehütten an der Schlagbrücke (1730); er führte aber auch das von seiner Frau in die Ehe eingebrachte Kaffeehaus „Zur blauen Flasche" (Schlossergassel), das nach ihrem Tod an Wolfgang de Luca überging (1643 Bürgereid; * 1720, † 11. September 1767).
 


Quelle: Karl Teply: Die Einführung des Kaffees in Wien. Georg Franz Koltschitzky, Johannes Diodato, Isaak de Luca. Wien [u.a.]: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1980 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 6), S. 158 ff. (Czeike online)
Quelle: Karl Teply: Die Einführung des Kaffees in Wien. Georg Franz Koltschitzky, Johannes Diodato, Isaak de Luca. Wien [u.a.]: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1980 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 6), S. 158 ff. (Czeike online)

Version vom 20. Mai 2017, 00:08 Uhr

Isaac de Luca (auch Eriwan) (* unbekannt, Armenien; † 1. Februar 1729, Pera, Istanbul) gilt als der erste bürgerliche Wiener Kaffeesieder, der eine Konzession zur Ausschank von Kaffee erhalten haben soll.

Leben

Luca Isaac de, * ? Eriwan, Armenien, † 1. Februar 1729 Pera (Istanbul), im Haus der kaiserlichen Gesandtschaft (Friedhof des Trinitarierklosters), Handelsmann, Kaffeesieder, möglicherweise Sohn des Elias de Luca aus Ofen, erste Gattin (20. Mai 1697 St. Stephan) Theresia Barbara Schneider (* ca. 1669, † 5. August 1705 Wien, Tochter eines kaiserlichen Notars), zweite Gattin (16. Jänner 1708) Maria Barbara Kholl, dritte Gattin (27. Juni 1717) Anna Maria Bauer (die 1730 in zweiten Ehe Anton Deodat heiratete; † 19. September 1742). Ist ab dem Frühjahr 1697 in Wien nachweisbar (Bürgerrecht am 23. März). Wandte sich neben seinem Handel mit türkischen Waren der Kaffeesiederei zu. Gemeinsam mit Andreas Pain und Philipp Rudolf Kämberg kam er um eine „Ordnung" sowie um das Recht ein, „Theé, Caffeé, Schokolade u. derlei Sorbeten" (şerbet, türkisch = aus Fruchtsäften bereitete Erfrischungsgetränke) ausschenken zu dürfen; bereits am 2. Dezember 1697 wurde die Gewerbekonzession erteilt, ohne dass Deodats (Diodatos) noch gültiges Privileg erw. wurde; als vierter bürgerlicher Kaffeesieder kam 1699 noch Leopold Rieß hinzu. Das Kaffeesiederprivileg Leopolds I. von 16. Juli 1700 wollte die Konzessionserteilung auf diese vier Personen beschränkt wissen (offenbar für jedes Stadtviertel ein Kaffeehaus), doch gelang dies nicht. De Lucas erstes Kaffeehaus befand sich im Haus Salvatorgasse 380 (1, Salvatorgasse 2), 1698 übersiedelte er ins Haus „Zum goldenen Rebhuhn" (1, Goldschmiedgasse 6) und 1703 ins Haus „Bey der blauen Flasche" (1, Goldschmiedgasse 3, Stock-im-Eisen-Platz 4, Teil). 1710 erlangte de Luca die begehrte Stelle eines türkischen Hofkuriers; da er sich damit häufig auf Reisen befand, lag die Führung des Kaffeehauses wohl in den Händen seiner Frau. Eine Expedition nach Konstantinopel brachte ihn 1714 in höchste Lebensgefahr, doch kehrte er letztlich wohlbehalten nach Wien zurück.

Der Kaffeesieder Anton Deodat, der 1731 das Wiener Bürgerrecht erwarb, heiratete Anna Maria de Luca († 19. September 1742, in Wien), die Witwe des Kaffeesieders Isaac de Luca und kam so vorübergehend auch in den Besitz des legendären Wiener Kaffeehauses "zur Blauen Flasche". Erwarb 1731 das Bürgerrecht. Gemeinsam mit seinem Bruder Franz Ignaz erwarb er zwei Kaffeehütten an der Schlagbrücke (1730); er führte aber auch das von seiner Frau in die Ehe eingebrachte Kaffeehaus „Zur blauen Flasche" (Schlossergassel), das nach ihrem Tod an Wolfgang de Luca überging (1643 Bürgereid; * 1720, † 11. September 1767).


Quelle: Karl Teply: Die Einführung des Kaffees in Wien. Georg Franz Koltschitzky, Johannes Diodato, Isaak de Luca. Wien [u.a.]: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1980 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 6), S. 158 ff. (Czeike online)

Literatur

  • Czeike

Weblinks

Einzelnachweise