Burgruine Kühnring: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Burgruine Kühnring''' ist eine im [[Waldviertel]] gelegene frühere [[w:Höhenburg|w:Höhenburg]]. Sie gilt als Stammburg der legendenumwobenen Ministerialenfamilie<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> der [[Kuenringer]].
Die '''Burgruine Kühnring''' ist eine im [[Waldviertel]] gelegene frühere [[w:Niederungsburg|Niederungsburg]]. Sie gilt als Stammburg der legendenumwobenen Ministerialenfamilie<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> der [[Kuenringer]].


== Lage ==
== Lage ==
[[File:GuentherZ 2011-07-09 0186 Kuehnring Kalvarienberg.jpg|thumb|Teil des in der Nähe der Ruine befindlichen Kalvarienbergs]]
[[File:GuentherZ 2011-07-09 0186 Kuehnring Kalvarienberg.jpg|thumb|Teil des in der Nähe der Ruine befindlichen Kalvarienbergs]]
Die Reste der früheren Burganlage Kühnring befindet sich heute direkt bei der Kirche von Kühnring, einer Siedlung, die heute eine Kastralgemeinde der Marktgemeinde [[Burgschleinitz-Kühnring]] ist. Zusammen mit dieser Kirche liegt die Ruine auf einer mäßig hohen Geländeterrasse, die sich spornartig gegen die Siedlung vorschiebt, welche sich entlang des Urtlbaches gruppiert.<ref name ="Gerhalter53">vgl. Gerhard Reichhalter: ''Die Burg von Kühnring'', 2006, S. 53</ref>
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== Die Burganlage ==
== Die Burganlage ==
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Burg, von der heute noch Reste erhalten sind, wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. Als möglicher Erbauer gilt daher [[Hadmar I. von Kuenring|Hadmar I. von Kuenring]]
Mitte des 15. Jahrhunderts war die Burg, die angeblich damals bereits verwahrlost war, Sitz des als Raubritter berüchtigen Johann von Götzesdorf. Wolfgang Kadawer, der als "Pfleger" von [[Eggenburg]] eingesetzt war, vertrieb Johann von Götzesdorf. 1463 wurde ihm von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] der Ort Kühnring anvertraut. Es ist möglich, dass die Burg damals bereits eine Ruine war oder von Wolfgang Kadawer zerstört worden war.
In der Forschung wird davon ausgegangen, dass die Burg Kühnring mit Absicht zerstört wurde, der genaue Zeitpunkt und der Hintergrund für diese Zerstörung ist jedoch bisher nicht eindeutig geklärt.
== Die Burgkapelle von Kühnring ==
Die Pfarrkirche von Kühnring erhielt ihr heutiges Erscheinungsbild um 1660. Sie wurde zuvor mehrmals umgebaut. Ehe sie nach der Zerstörung von Burg Kühnring zur Pfarrkirche erhoben wurde, dürfte sie als Kapelle Teil der Burganlage gewesen sein. Diese Kapelle soll bereits vor dem Bau der Burg bestanden haben. Als Erbauer dieser Kapelle, die aus dem 11. Jahrhundert ist, gilt [[Azzo von Kuenring|Azzo von Gobatsburg]], der legendäre "Spitzenahn" der Kuenringer, geweiht wurde diese Kapelle von [[Altmann von Passau|Bischof Altmann von Passau]] geweiht worden sein.


== Bekannte Besitzerinnen und Besitzer von Kühnring ==
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Version vom 15. Januar 2021, 17:26 Uhr

Ein noch heute erhaltener Teil der früheren Burganlage

Die Burgruine Kühnring ist eine im Waldviertel gelegene frühere w:Höhenburg. Sie gilt als Stammburg der legendenumwobenen Ministerialenfamilie[A 1] der Kuenringer.

Lage

Teil des in der Nähe der Ruine befindlichen Kalvarienbergs

Die Reste der früheren Burganlage Kühnring befindet sich heute direkt bei der Pfarrkirche von Kühnring, einer Siedlung, die heute eine Kastralgemeinde der Marktgemeinde Burgschleinitz-Kühnring ist. Zusammen mit dieser Kirche, die aus der früheren Burgkapelle entstanden sein dürfte[1], liegt die Ruine auf einer mäßig hohen Geländeterrasse, die sich spornartig gegen die Siedlung vorschiebt, welche sich entlang des Urtlbaches gruppiert.[2]

Die Burganlage

Von der früheren Burganlage sind heute nur mehr einige Mauerreste erhalten. Die Burg war im Norden und Osten durch den natürlichen Abfall zum Urtlbach geschützt, im Süden und Westen befand sich ein künstlich angelegter Graben.[3] Dort, wo sich das Zentrum der Burganlage befunden haben dürfte, befindet sich heute ein großer Teil des Ortsfriedhofes. Umgeben vo älteren Teil des Friedhofes finden sich innerhalb des östlichen Abschnittes die Kirche und der Karner.[4]

Geschichte

Die Burg, von der heute noch Reste erhalten sind, wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. Als möglicher Erbauer gilt daher Hadmar I. von Kuenring

Mitte des 15. Jahrhunderts war die Burg, die angeblich damals bereits verwahrlost war, Sitz des als Raubritter berüchtigen Johann von Götzesdorf. Wolfgang Kadawer, der als "Pfleger" von Eggenburg eingesetzt war, vertrieb Johann von Götzesdorf. 1463 wurde ihm von Kaiser Friedrich III. der Ort Kühnring anvertraut. Es ist möglich, dass die Burg damals bereits eine Ruine war oder von Wolfgang Kadawer zerstört worden war.

In der Forschung wird davon ausgegangen, dass die Burg Kühnring mit Absicht zerstört wurde, der genaue Zeitpunkt und der Hintergrund für diese Zerstörung ist jedoch bisher nicht eindeutig geklärt.

Die Burgkapelle von Kühnring

Die Pfarrkirche von Kühnring erhielt ihr heutiges Erscheinungsbild um 1660. Sie wurde zuvor mehrmals umgebaut. Ehe sie nach der Zerstörung von Burg Kühnring zur Pfarrkirche erhoben wurde, dürfte sie als Kapelle Teil der Burganlage gewesen sein. Diese Kapelle soll bereits vor dem Bau der Burg bestanden haben. Als Erbauer dieser Kapelle, die aus dem 11. Jahrhundert ist, gilt Azzo von Gobatsburg, der legendäre "Spitzenahn" der Kuenringer, geweiht wurde diese Kapelle von Bischof Altmann von Passau geweiht worden sein.

Bekannte Besitzerinnen und Besitzer von Kühnring

Literatur

  • Gerhard Reichhalter: Die Burg von Kühnring. In: Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006. S. 53-70

Weblinks

 Burg Kühnring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Gerhard Reichhalter: Die Burg von Kühnring, 2006, S. 56
  2. vgl. Gerhard Reichhalter: Die Burg von Kühnring, 2006, S. 53
  3. vgl. Gerhard Reichhalter: Die Burg von Kühnring, 2006, S. 53f.
  4. vgl. Gerhard Reichhalter: Die Burg von Kühnring, 2006, S. 54

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
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