Fleischerhandwerk in Kaisersteinbruch: Unterschied zwischen den Versionen

 
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'''Fleischerhandwerk in Kaisersteinbruch''',
[[Datei:Zlata Koruna Butchers.jpg|mini|hochkant=1.8|Bildtafel für die Schule im späten 18. Jahrhundert - Fleischhauer, die Rinder schlachten]]
[[Datei:Freimaurertempel Kaisersteinbruch 1695.jpeg|mini|hochkant=1.8|Kaisersteinbrucher Tempel 1695, Blick auf den heutigen Kirchenplatz, rechts unten kleiner Viehhof, Malerei von [[w:Stefan Riedl|Stefan Riedl]]]]
Das '''Fleischerhandwerk in Kaisersteinbruch''' fand in den Mauern des später zur Schule veränderten Gebäudes statt. Neben dem herrschaftlichen Keller (ab 1669), mit einem eingezäunten Viehhof (1694). Wie es der Maler [[w:Stefan Riedl|Stefan Riedl]] in seinem Gemälde vom „Kaisersteinbrucher Tempel“, rechts unten, dargestellt hat. Weil Sie viel Vieh halten und keine eigene Weide haben (!) dadurch entstand großer Schaden, bis Ihnen Ihre Gnaden Herr Abt vom [[Stift Heiligenkreuz]] eine Viehweide im Traxlgraben wollen auswiegen lassen.


Die österreichischen Fleischhacker (von Bruck an der Leitha) kauften größtenteils ihr Vieh in [[w:Sopron|Ödenburg]], hierauf wurde es nach [[Bruck an der Leitha]] getrieben und unter die auf der Spittelbergwiese ungarischerseits weidende Viehherde gemischt und abends mit derselben nach Bruck hereingetrieben. Kaisersteinbruch lag direkt an der Grenze, der Ort war ungarisch, neben der Kirche war Österreich (heute Burgenland -Niederösterreich), es war ein Schmugglerzentrum, wie die [[Ehemalige Gasthäuser in Kaisersteinbruch#Waldgasthaus zur Hinterbrühl beim Traxlgraben|berüchtigte Schenke von Lillas Pastia]] in einer Felsenlandschaft der [[w:Carmen (Oper)|Oper Carmen]]. Deshalb wurde schließlich eine [[w:Dreißigstamt in Kaisersteinbruch|Filialstation des königlichen Dreißigstgrenzzolles]] eingerichtet.
Die Aufseher, die auch keine Engel waren, vielmehr schwache, zugängliche Menschen, ließen vieles passieren was sie nicht sehen wollten, ganz natürlich, weil ihnen die Augen durch die vielen Silberzwanziger zu stark verdeckt wurden und so wurde ''con amore'' die Schwärzerei von allen Schichten der Bewohner Brucks ausgeübt.
''Anmerkung'': Herr Friedrich Petznek, Obmann des Kultur- und Museumsvereines Bruck an der Leitha, hat für die Forschungen des [[w:Steinmetzmuseum Kaisersteinbruch|Steinmetzmuseums Kaisersteinbruch]] die Schriften von Ferdinand Koch, einem Brucker Bürger des 19. Jahrhunderts zur Verfügung gestellt<ref>Ferdinand Koch: ''Meine Erlebnisse in meiner Vaterstadt Bruck an der Leitha durch 50 Jahre von 1830-1880''  Museum der l.f. Stadt Bruck an der Leitha. (Dank an Herrn Friedrich Petznek, Obmann des Kultur- u. Museumsvereines in Bruck an der Leitha)</ref> „Erlebnisse“ von 1830-1880.<ref>Im Historischen Lexikon Kaisersteinbruch sind die wesentlichen Teile aufgeschrieben. → Koch Ferdinand.</ref>


== Freiheiten und Privilegien der Fleischermeister im Bezirk Neusiedl am See 1703 ==  
== Freiheiten und Privilegien der Fleischermeister im Bezirk Neusiedl am See 1703 ==  
                                                   
=== Handwerksordnung für Neusiedl am See, Weiden, Jois, Winden und Kaisersteinbruch ===
=== Handwerksordnung für Neusiedl am See, Weiden, Jois, Winden und Kaisersteinbruch ===
Kaiser [[w:Leopold I. (HRR)|Leopold I.]] bestätigte 1703 die 29 Artikel der Handwerksordnung der Fleischhackermeister, sowie der Fleischhacker-Knechte und Buben für [[Neusiedl am See]], [[Weiden]], [[Jois]], [[Winden am See]] und [[w:Kaisersteinbruch|Kaisersteinbruch]] . Als [[Kaisersteinbruch|Steinbrucher]] Meister wurde Valentin Paumann genannt.
[[Datei:Flag of the Arad Butchers' Guild, 1850.svg|mini|hochkant:2|Zunftfahne 1850 von [[w:Arad (Rumänien)|Arad]] Ehrsame Fleischhauer Zunft-  Ochs mit der Hl. Krone von Ungarn]]                                                   
 
Kaiser [[w:Leopold I. (HRR)|Leopold I.]] bestätigte 1703 die 29 Artikel der Handwerksordnung der Fleischhackermeister, sowie der Fleischhacker-Knechte und Buben für [[Neusiedl am See]], [[Weiden]], [[Jois]], [[Winden am See]] und [[Kaisersteinbruch]] . Als [[Kaisersteinbruch|Steinbrucher]] Meister wurde Valentin Paumann genannt.
...dass er bei einem Meister ein Jahr lang in dieser Fleischhacker Zunft gedient und sich ehrlich und wohl verhalten habe, auch so er nach diesem Jahr sich zu verehelichen verlangt, solle er eine ehrliche tugendsame Jungfer, oder Witwe, zur Ehe nehmen. Ein Meistersohn aber ist nicht schuldig, ermelten Jahresdienst, wie andere, zu verrichten. So solle auch ein Jeder, welcher verlangt Meister zu werden, ein ehrliches Meisterstück zu machen verbunden
...dass er bei einem Meister ein Jahr lang in dieser Fleischhacker Zunft gedient und sich ehrlich und wohl verhalten habe, auch so er nach diesem Jahr sich zu verehelichen verlangt, solle er eine ehrliche tugendsame Jungfer, oder Witwe, zur Ehe nehmen. Ein Meistersohn aber ist nicht schuldig, ermelten Jahresdienst, wie andere, zu verrichten. So solle auch ein Jeder, welcher verlangt Meister zu werden, ein ehrliches Meisterstück zu machen verbunden
sein. Er soll damit anzeigen, ob er dem Handwerk vorstehen kann, und wissen möge, wie er seinen Ochsen schätzen und sauber aufarbeiten könne:
sein. Er soll damit anzeigen, ob er dem Handwerk vorstehen kann, und wissen möge, wie er seinen Ochsen schätzen und sauber aufarbeiten könne:
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==== Andreas Leinwather 1647 ====
==== Andreas Leinwather 1647 ====
[[Elisabeth Cremserin#Ohne Einwilligung der Obrigkeit wurde Andreas Leinwather zum Fleischhauer in Steinbruch angelobt|Ohne Einwilligung der Obrigkeit wurde Andreas Leinwather zum Fleischhauer in Steinbruch angelobt]]
2. April 1647: Andreas Leinwather, Fleischhacker von Breitenbrunn, wurde durch eine „Rebellion“, also ohne Einwilligung der Obrigkeit, (Verwalter von Königshof), zum Fleischhacker in Steinbruch angelobt.
==== Adam Faschko + 1648 ====
*[[Elisabeth Cremserin#Ohne Einwilligung der Obrigkeit wurde Andreas Leinwather zum Fleischhauer in Steinbruch angelobt|Ohne Einwilligung der Obrigkeit wurde Andreas Leinwather zum Fleischhauer in Steinbruch angelobt]]
 
==== Adam Faschko 1648 ====
Adam Faschko, Fleischhacker in Steinbruch am Leithaberg, Ehefrau Gertraud.
Adam Faschko, Fleischhacker in Steinbruch am Leithaberg, Ehefrau Gertraud.
* 2. Dezember 1642: [[w:Pietro Maino Maderno#Verbannung des Sohnes Pietro aus dem Steinbruch]], beteiligt waren Meister Faschko, sein Fleischhackers-Knecht Kilian Fleischmann, der Inwohner Leonhard Huber.
* 2. Dezember 1642: [[w:Pietro Maino Maderno#Verbannung des Sohnes Pietro aus dem Steinbruch]], beteiligt waren Meister Faschko, sein Fleischhackers-Knecht Kilian Fleischmann, der Inwohner Leonhard Huber.
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[[Stephan Bader#Ausgeübte Gewalt 1647|Ausgeübte Gewalt 1647]]
[[Stephan Bader#Ausgeübte Gewalt 1647|Ausgeübte Gewalt 1647]]


==== Andreas Kobel + um 1661 ====  
==== Andreas Kobel um 1661 ====  
Fleischhackermeister und Leutgeb/Wirt, 1648 Heirat mit Eva Rancksin, Witwe des Steinbrechers Hans Rancks.
Fleischhackermeister und Leutgeb/Wirt, 1648 Heirat mit Eva Rancksin, Witwe des Steinbrechers Hans Rancks.
Im „Register“ ab 1648 eingetragen: Mathias Cremser verkauft ihm ein Haus, direkt am Friedhof der Kirchen St. Rochus anstoßend.
Im „Register“ ab 1648 eingetragen: Mathias Cremser verkauft ihm ein Haus, direkt am Friedhof der Kirchen St. Rochus anstoßend.
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Fleischhauermeister Hans Wurm starb 1673 mit 64 Jahren. Er hinterließ neben den erwähnten 2 Häusern noch die „Pürg samt dem Keller und Wiesen am Spitz“ im Wert von 595 fl. So war der Fleischhauer Hans Wurm sehr unternehmungslustig, hat Spuren auch in Kaisersteinbruch hinterlassen. Es dürfte der Viehhandel mit Niederösterreich sehr einträglich gewesen sein.
Fleischhauermeister Hans Wurm starb 1673 mit 64 Jahren. Er hinterließ neben den erwähnten 2 Häusern noch die „Pürg samt dem Keller und Wiesen am Spitz“ im Wert von 595 fl. So war der Fleischhauer Hans Wurm sehr unternehmungslustig, hat Spuren auch in Kaisersteinbruch hinterlassen. Es dürfte der Viehhandel mit Niederösterreich sehr einträglich gewesen sein.


==== Mathias Cremser + 1674 ====
==== Mathias Cremser 1674 ====
[[Elisabeth Cremserin#1648 Mathias und Elisabeth Cremser, Fleischhauer im kaiserlichen Steinbruch|1648 Mathias und Elisabeth Cremser, Fleischhauer im kaiserlichen Steinbruch]]
[[Elisabeth Cremserin#1648 Mathias und Elisabeth Cremser, Fleischhauer im kaiserlichen Steinbruch|1648 Mathias und Elisabeth Cremser, Fleischhauer im kaiserlichen Steinbruch]]


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[[Elisabeth Cremserin#Stiftung eines neuen Hochaltares für die St. Rochus und Sebastian Kirche|Stiftung eines neuen Hochaltares für die St. Rochus und Sebastian Kirche ]]
[[Elisabeth Cremserin#Stiftung eines neuen Hochaltares für die St. Rochus und Sebastian Kirche|Stiftung eines neuen Hochaltares für die St. Rochus und Sebastian Kirche ]]


==== Jonas Fückhler + 1694 ====
==== Jonas Fückhler 1694 ====
Fleischhackermeister in Kaisersteinbruch, Ehefrau Cunigunde Nofärckhin, Witwe des kayserlichen Hätschier Sebastian Nofärckh.
Fleischhackermeister in Kaisersteinbruch, Ehefrau Cunigunde Nofärckhin, Witwe des kayserlichen Hätschier Sebastian Nofärckh.
Im „Register“ ab 1678 eingetragen: sie kauften gemeinsam das Haus am Friedhof der [[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch|Kirchen St. Rochus]] anstoßend und einen Garten von der Fleischhackers-Witwe [[Elisabeth  Cremserin]].
Im „Register“ ab 1678 eingetragen: sie kauften gemeinsam das Haus am Friedhof der [[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch|Kirchen St. Rochus]] anstoßend und einen Garten von der Fleischhackers-Witwe [[Elisabeth  Cremserin]].
1682 das Amt des Kirchenvaters, im selben Jahr einige Krautgärten vom [[Schmiedhandwerk in Kaisersteinbruch|Hufschmied Adam Wollraab]], gekauft.
1682 das Amt des Kirchenvaters, im selben Jahr einige Krautgärten vom [[Schmiedhandwerk in Kaisersteinbruch|Hufschmied Adam Wollraab]], gekauft.
*Sein Testament vom 20. März 1694 (Auszug): Weingarten in Breitenbrunn, meinem lieben Sohn Fränzl vermache ihm den [[Breitenbrunn am Neusiedler See|Praittenbrunner]] Weingarten „Wiener Berg“ völlig. Meiner Tochter Eva zu [[Sommerein]] vermach ich den Weingarten in „Edlgräben“ zu Praittenbrunn. Meiner Hauswirtin aber verschaffe ich den dritten Weingarten in Praittenbrunn, als den „Blumenstingl“, auch bleibt ihr Haus und Hof samt den Überlandgrundstücken Gärten und alle Mobilien was in Haus verstandten, wie auch der [[Mannersdorf am Leithagebirge|Männerstorfer]] Weingartten und zu Praittenbrunn 63 Eimer Wein.  
*Sein Testament vom 20. März 1694 (Auszug): Weingarten in Breitenbrunn, meinem lieben Sohn Fränzl vermache ihm den [[Breitenbrunn am Neusiedler See|Praittenbrunner]] Weingarten „Wiener Berg“ völlig. Meiner Tochter Eva zu [[Sommerein]] vermach ich den Weingarten in „Edlgräben“ zu Praittenbrunn. Meiner Hauswirtin aber verschaffe ich den dritten Weingarten in Praittenbrunn, als den „Blumenstingl“, auch bleibt ihr Haus und Hof samt den Überlandgrundstücken Gärten und alle Mobilien was in Haus verstandten, wie auch der [[Mannersdorf am Leithagebirge|Männerstorfer]] Weingartten und zu Praittenbrunn 63 Eimer Wein.  
+ 20. April 1694 Jonas Fückhler, Fleischhackher. Im Grundbuch 1717 eingetragen: Nach Ableben des Jonas Fückhler, war die Witwe Universalerbin, welche an Franz Anton Fückhler, Verwalter der Herrschaft [[Enzersdorf an der Fischa]], und Frau Eva das Haus beim herrschaftlichen Keller gelegen, samt eingezäuntem Viehhof am Brunnen, verkaufte. (Wohl ein Verwandter?)
20. April 1694 Jonas Fückhler, Fleischhackher. Im Grundbuch 1717 eingetragen: Nach Ableben des Jonas Fückhler, war die Witwe Universalerbin, welche an Franz Anton Fückhler, Verwalter der Herrschaft [[Enzersdorf an der Fischa]], und Frau Eva das Haus beim herrschaftlichen Keller gelegen, samt eingezäuntem Viehhof am Brunnen, verkaufte. (Wohl ein Verwandter?)
===== Herrschaftlicher Keller, 1669 erbaut =====
===== Herrschaftlicher Keller, 1669 erbaut =====
[[w:Kaiserstein (Gestein)#Kaiserstein für Abt Clemens Schäffer vom Stift Heiligenkreuz, für den Gewölbekeller und Kasten im Kaisersteinbrucher Pfarrhof]]
[[w:Verwendung von Kaiserstein als Baumaterial#Kaiserstein für Abt Clemens Schäffer vom Stift Heiligenkreuz, für den Gewölbekeller und Kasten im Kaisersteinbrucher Pfarrhof]]


==== Martin Akort 1669-1694 ====
==== Martin Akort 1669-1694 ====
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==== Conrad Almansfelder 1700- ====
==== Conrad Almansfelder 1700- ====
Fleischhackermeister in Winden, gebürtig aus der Pfalz von Windisch Eschenbach , Sohn des ehrsamen Meister Hans Georg Almansfelder, Bürger und Fleischhacker in Markt Windisch Eschenbach und Maria, seiner ehelichen Hausfrau sel. Er heiratete am 4. Mai 1700 Elisabeth Petersbergerin,  
Fleischhackermeister in Winden, gebürtig aus der [[w:Windischeschenbach|Pfalz von Windisch Eschenbach]] , Sohn des ehrsamen Meister Hans Georg Almansfelder, Bürger und Fleischhacker in Markt Windisch Eschenbach und Maria, seiner ehelichen Hausfrau sel. Er heiratete am 4. Mai 1700 Elisabeth Petersbergerin,  
weiland Tochter des ehrsamen Paul Petersberger, gewester Steinmetz und Untertan in Steinbruch und Catharina, seiner ehelichen Ehewirtin, beide selig. Zeugen waren Valentin Veigl, Ratsbürger und Mitnachbar im Dorf Winden und Meister Michael Schwager, Fleischhacker im fürstlichen Markt Praittenbrunn auf des Bräutigam seiten, auf der Braut seiten die ehrsamen Männer Meister [[w:Johann Georg Haresleben|Johann Georg Haresleben]] und Meister [[w:Sebastian Regondi|Sebastian Regondi]], beide Steinmetzmeister und haussessige Unterthanen in [[w:Kaisersteinbruch|kaiserlichen Stainbruch]].
weiland Tochter des ehrsamen Paul Petersberger, gewester Steinmetz und Untertan in Steinbruch und Catharina, seiner ehelichen Ehewirtin, beide selig. Zeugen waren Valentin Veigl, Ratsbürger und Mitnachbar im Dorf Winden und Meister Michael Schwager, Fleischhacker im fürstlichen Markt Praittenbrunn auf des Bräutigam seiten, auf der Braut seiten die ehrsamen Männer Meister [[w:Johann Georg Haresleben|Johann Georg Haresleben]] und Meister [[w:Sebastian Regondi|Sebastian Regondi]], beide Steinmetzmeister und haussessige Unterthanen in [[Kaisersteinbruch|kaiserlichen Stainbruch]].
*Im Heiratsvertrag vom 4. Mai 1700 (Auszug):<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, ''Protocolle Königshof ab 1694''</ref>: ''Der  Bräutigam verheiratet seiner vielgeliebten Jungfrau Braut sein ehrlich erlerntes Handwerk, welches ästimiert wird mit 32 fl, dann auch 100 fl in barem Geld.bHingegen verheiratet die Braut ihrem lieben Bräutigam ihr jüngferliche Ehr, Lieb und Treu, dann von ihrem habenden Haus in Steinbruch den halberten eil, den anderen halberten Thail um die Ablösung.''
*Im Heiratsvertrag vom 4. Mai 1700 (Auszug):<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, ''Protocolle Königshof ab 1694''</ref>: ''Der  Bräutigam verheiratet seiner vielgeliebten Jungfrau Braut sein ehrlich erlerntes Handwerk, welches ästimiert wird mit 32 fl, dann auch 100 fl in barem Geld. Hingegen verheiratet die Braut ihrem lieben Bräutigam ihre jüngferliche Ehr, Lieb und Treu, dann von ihrem habenden Haus in Steinbruch den halberten Teil, den anderen halberten Thail um die Ablösung.''


==== Valentin Paumann 1660–1732 ====
==== Valentin Paumann 1660–1732 ====
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:Im Jahre 1744 verkaufte die St. Nicolai-Zeche in [[Purbach]] dem Johann Baptist Paumann nach Kaisersteinbruch 26½ Eimer Wein á 3 fl 30 kr um 94 Gulden 4 Kreuzer 2 Pfennig.
:Im Jahre 1744 verkaufte die St. Nicolai-Zeche in [[Purbach]] dem Johann Baptist Paumann nach Kaisersteinbruch 26½ Eimer Wein á 3 fl 30 kr um 94 Gulden 4 Kreuzer 2 Pfennig.


==== Valentin Paumann jun. + 1749 ====
==== Valentin Paumann jun. 1749 ====
Fleischhackermeister in Kaisersteinbruch, Sohn von Valentin und Anna Paumann, Fleischhacker hier, ehelichte am 2. Feber 1738 Catharina Naglin, Tochter des Joseph Nagler, Müller in Wieselburg und Frau Eva. Zeugen waren [[w:Joseph Winkler|Joseph Winkler]], Richter und Steinmetzmeister in Steinbruch, [[Forst- und Jagdverwaltung in Königshof|Franz Abt, herrschaftlicher Jäger]], Martin Hilger, Steinmetzmeister in [[Wolfsthal]]. Bei ihren Töchtern (von 1738-1746) waren Steinmetzmeister [[w:Elias Hügel|Elias Hügel]] und Frau Anna Catharina Paten.
Fleischhackermeister in Kaisersteinbruch, Sohn von Valentin und Anna Paumann, Fleischhacker hier, ehelichte am 2. Feber 1738 Catharina Naglin, Tochter des Joseph Nagler, Müller in Wieselburg und Frau Eva. Zeugen waren [[w:Joseph Winkler|Joseph Winkler]], Richter und Steinmetzmeister in Steinbruch, [[Forst- und Jagdverwaltung in Königshof|Franz Abt, herrschaftlicher Jäger]], Martin Hilger, Steinmetzmeister in [[Wolfsthal]]. Bei ihren Töchtern (von 1738-1746) waren Steinmetzmeister [[w:Elias Hügel|Elias Hügel]] und Frau Anna Catharina Paten.
Im Grundbuch 1742 gemeinsam mit einem Haus, einem Grund zu einer Viehweide, worauf ein Haus erbaut worden und einigen Krautgarten eingetragen, nach dem Tod der Mutter Anna Paumannin, laut Testament vom 10. Mai 1740 an die Eheleute gekommen. Bei den nachfolgenden Kindern (1748-1757) waren [[Müller der Königshofer Mühle|Caspar Miller, herrschaftlicher Müllermeister in Königshof]] und Frau Anna Maria Paten.
Im Grundbuch 1742 gemeinsam mit einem Haus, einem Grund zu einer Viehweide, worauf ein Haus erbaut worden und einigen Krautgarten eingetragen, nach dem Tod der Mutter Anna Paumannin, laut Testament vom 10. Mai 1740 an die Eheleute gekommen. Bei den nachfolgenden Kindern (1748-1757) waren [[Müller der Königshofer Mühle|Caspar Miller, herrschaftlicher Müllermeister in Königshof]] und Frau Anna Maria Paten.
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==== Adam Wittmann 1765- ====
==== Adam Wittmann 1765- ====
Fleischhackermeister im Heiligenkreuzer Steinbruch, ehelichte Catharina.  
Fleischhackermeister im Heiligenkreuzer Steinbruch, ehelichte Catharina.  
 
Im Grundbuch 1765 mit einem Haus, dazu ein Garten mit 2 Stadl, von einer Mauer umfangen, dann mit noch einem Haus und 2 Krautgarten gemeinsam mit seiner Ehewirtin Catharina eingetragen, zuvor Joseph Thonhorn allein, nach seinem Tod durch Lizitation an die Eheleute käuflich kommen.
Grundbuch 1765: mit Haus, dazu ein Garten mit 2 Stadl, v. einer Mauer umfangen, noch einem Haus + 2 Krautgarten gem. mit seiner Ehew. Catharina im
Grundbuch eingetragen, zuvor Thonhorn Joseph allein, nach seinem Tod durch Lizitation an die Eheleute käufl. kommen.


==== Philipp Schneider 1765- ====
==== Philipp Schneider 1765- ====
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[[Datei:Hügel-Altar.jpg|mini|hochkant|Kreuzaltar, Historische Aufnahme, Stiftung zur Erhaltung der Kreuzkapelle]]
[[Datei:Hügel-Altar.jpg|mini|hochkant|Kreuzaltar, Historische Aufnahme, Stiftung zur Erhaltung der Kreuzkapelle]]
==== Johann Prickler 1715-1798 ====
==== Johann Prickler 1715-1798 ====
Fleischhackermeister in Steinbruch, Ehefrau Elisabeth, Funktion eines Gerichtsgeschworenen.
Fleischhackermeister in Steinbruch, Ehefrau Elisabeth, Funktion eines Gerichtsgeschworenen.
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Fleischhacker und herrschaftlicher Wirt in Steinbruch,
Fleischhacker und herrschaftlicher Wirt in Steinbruch,
Steuerliste 1822/23 Franz Segner, er hatte Untermieter und Bedienstete, 1 Kuh, 2 Pferde.  
Steuerliste 1822/23 Franz Segner, er hatte Untermieter und Bedienstete, 1 Kuh, 2 Pferde.  
+ 8. Feber 1825 mit 65 Jahren.
8. Feber 1825 mit 65 Jahren.


==== Anton Gall 1792- ====
==== Anton Gall 1792- ====
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==== Mathias Paul 1805- ====
==== Mathias Paul 1805- ====
Fleischhacker, Ungar (das Ungarische wurde stark betont), Sohn des + Georg Paul, kunstreicher Schneidermeister von Neusiedl am See, und Anna Maria, ehelichte am 7. Juli 1831 Anna Maria Segnerin, Ungarin, Tochter des Franz Segner, herrschaftlicher Wirt in Steinbruch, und Anna Maria. Zeugen waren Ferdinand Krukenfellner, Steinmetzmeister allhier und Georg Ziegler, herrschaftlicher Jäger allhier.
Fleischhacker, Ungar (das Ungarische wurde stark betont), Sohn des Georg Paul, kunstreicher Schneidermeister von Neusiedl am See, und Anna Maria, ehelichte am 7. Juli 1831 Anna Maria Segnerin, Ungarin, Tochter des Franz Segner, herrschaftlicher Wirt in Steinbruch, und Anna Maria. Zeugen waren Ferdinand Krukenfellner, Steinmetzmeister allhier und Georg Ziegler, herrschaftlicher Jäger allhier.


==== Joseph Segner 1806-1840 ====
==== Joseph Segner 1806-1840 ====
Fleischhackermeister und herrschaftlicher Wirt in Steinbruch.
Fleischhackermeister und herrschaftlicher Wirt in Steinbruch.
+ 14. Mai 1840 mit 34 Jahren.
14. Mai 1840 mit 34 Jahren.


==== Martin Klinger 1806-1834 ====  
==== Martin Klinger 1806-1834 ====  
Fleischhackergeselle in Steinbruch, von [[Apetlon]]
Fleischhackergeselle in Steinbruch, von [[Apetlon]]
+ 9. September 1834 mit 28 Jahren.
9. September 1834 mit 28 Jahren.


==== Jacob Stipanitz 1839-1893 ====
==== Jacob Stipanitz 1839-1893 ====
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==== Franz Seidenspinner 1854- ====
==== Franz Seidenspinner 1854- ====
Fleischhackermeister im Gut Königshof, 1854 in Gáta/[[Gattendorf]] geboren, Sohn des [[Geistliche Herrschaftsverwaltung Königshof|Franz Seidenspinner, Gutsverwalter]] und (+) Maria Milletich. Er ehelichte am 13. Mai 1888 Anna Madle in Steinbruch, Tochter des  (+) Joseph Madle, Steinmetzgeselle und Maria Krukenfellner.  
Fleischhackermeister im Gut Königshof, 1854 in Gáta/[[Gattendorf]] geboren, Sohn des [[Geistliche Herrschaftsverwaltung Königshof|Franz Seidenspinner, Gutsverwalter]] und () Maria Milletich. Er ehelichte am 13. Mai 1888 Anna Madle in Steinbruch, Tochter des  () Joseph Madle, Steinmetzgeselle und Maria Krukenfellner. Zeugen waren Wilhelm Karasek, Jäger und Ferdinand Krukenfellner, Steinmetzmeister hier. Ihre Kinder sind bis 1895 dokumentiert.
Zeugen waren Wilhelm Karasek, Jäger und Ferdinand Krukenfellner, Steinmetzmeister hier. Ihre Kinder sind bis 1895 dokumentiert.


==== Georg Zillig 1858 ====
==== Georg Zillig 1858 ====
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==== Otto Amelin 1902-1961 ====
==== Otto Amelin 1902-1961 ====
Fleischhauersgehilfe, 1902 hier geboren, Sohn des [[w:Ferdinand Amelin|Ferdinand Amelin]] und Anna, geb. Dietrich. Er heiratete am 18. Feber 1930 in Wien Wieden, Pfarre “Zu den hl. Schutzheiligen“ Anna Sittinger, * 10. Oktober 1906; + 1979) von [[Weiden]] , Tochter des Georg Sittinger und Elisabeth Haretter.
Fleischhauersgehilfe, 1902 hier geboren, Sohn des [[w:Ferdinand Amelin|Ferdinand Amelin]] und Anna, geb. Dietrich. Er heiratete am 18. Feber 1930 in Wien Wieden, Pfarre “Zu den hl. Schutzheiligen“ Anna Sittinger, * 10. Oktober 1906; 1979) von [[Weiden]] , Tochter des Georg Sittinger und Elisabeth Haretter.
Am 25. Dezember 1930 wurde Sohn Ferdinand geboren, Paten waren Robert Viktorin und Anny, Architekt in Wien, Hietzing. Sohn Ferdinand ehelichte 1955 Elisabeth Zeiss in Breitenbrunn.  
Am 25. Dezember 1930 wurde Sohn Ferdinand geboren, Paten waren Robert Viktorin und Anny, Architekt in Wien, Hietzing. Sohn Ferdinand ehelichte 1955 Elisabeth Zeiss in Breitenbrunn.  
* Ackerpacht 1938: Otto Amelin, Elias Hügel-Gasse 1, 120 Qu. Kl. Acker, Gesamtvorschreibung: 5,86 RM, 31. Dez. 1938.
* Ackerpacht 1938: Otto Amelin, Elias Hügel-Gasse 1, 120 Qu. Kl. Acker, Gesamtvorschreibung: 5,86 RM, 31. Dez. 1938.
[[Datei:Fuhrmann Fleischhauer1a.jpg|mini|hochkant=1|Rochus, Fuhrmann Fleischhauer und Gastwirt. 1938 abgesiedelt.]]
==== Rochus Fuhrmann ====
Fleischhauer und Gastwirt im Waldgasthaus zur Hinterbrühl, ein gebürtiger [[Winden am See|Windener]], er heiratete mit 24 Jahren 1911 in der [[w:Pfarrkirche Winden am See|Pfarrkirche Winden am See]] Maria Klupsa. Sohn Johann Rochus Maria wurde am 9. Okt. 1923 in Sommerein geboren,    mit Genehmigung des Pfarrers von Sommerein Thomas Zila  am 17. Oktober 1923 in der [[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch|Kaisersteinbrucher Pfarrkirche]] getauft.
== Siehe auch: ==
* [[Geistliche Herrschaftsverwaltung Königshof]]
* [[Forst- und Jagdverwaltung in Königshof]]
* [[Nutztierhaltung der Herrschaft Königshof]]
* [[Müller der Königshofer Mühle]]
* [[Fuhrleute und Kutscher der Herrschaft Königshof]]
* [[Ehemalige Gasthäuser in Kaisersteinbruch#Gasthof der Herrschaft in Königshof]]
* [[Tischler- und Zimmererhandwerk in Kaisersteinbruch]]
* [[Maurerhandwerk in Kaisersteinbruch]]
* [[Schmiedhandwerk in Kaisersteinbruch]]
* [[Bäckerhandwerk in Kaisersteinbruch]]
* [[Schneider, Tuchmacher und Leinenweber in Kaisersteinbruch]]
* [[Gemeinde Kaisersteinbruch ab 1903]]
* [[Tischler- und Zimmererhandwerk in Kaisersteinbruch]]


== Quellen und Literatur ==
== Quellen und Literatur ==
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* Register Nr. 1 von hierin begriffene Fleckhen, Wilfersdorf, Stainbruch, Höflein, Arbesthal, und Göttlesbrunn 1603–1714
* Register Nr. 1 von hierin begriffene Fleckhen, Wilfersdorf, Stainbruch, Höflein, Arbesthal, und Göttlesbrunn 1603–1714
* Grundbuch über Stainbruch 1714–1767, 1768– 1832
* Grundbuch über Stainbruch 1714–1767, 1768– 1832
* Pfarrmatrikel ab 169o-1753, Heiratbuch 1754–1826, Taufbuch 1754–1806, Sterbebuch 1754–1804
* Pfarrmatrikel ab 1690-1753, Heiratbuch 1754–1826, Taufbuch 1754–1806, Sterbebuch 1754–1804
* Königshofer Protocolle, 1630–1651, 1651–1665, 1661– 1748–1756, 1681, 1692–1707, 1728–1731  
* Königshofer Protocolle, 1630–1651, 1651–1665, 1661– 1748–1756, 1681, 1692–1707, 1728–1731  
Archiv der Stadt [[w:Bruck an der Leitha|Bruck an der Leitha]]: Bürger und Aidtbuch 3/131
Archiv der Stadt [[w:Bruck an der Leitha|Bruck an der Leitha]]: Bürger und Aidtbuch 3/131
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
{{SORTIERUNG:Fleischerhandwerk in Kaisersteinbruch}}
[[Kategorie:Fleischhauer]]
[[Kategorie:Viehwirtschaft]]
[[Kategorie:Kaisersteinbruch]]
[[Kategorie:Unternehmer (Kaisersteinbruch)]]
[[Kategorie:Bruckneudorf]]
[[Kategorie:Königshof]]
[[Kategorie:Wilfleinsdorf]]
[[Kategorie:Sommerein]]
[[Kategorie:Geschichte (Burgenland)]]
[[Kategorie:Königreich Ungarn]]