Forchtenstein (Tirol): Unterschied zwischen den Versionen

 
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'''Forchtenstein''' ist eine abgegangene Burg im heutigen Bundesland Tirol, die im Besitz der [[Herren von Velben|Adelsfamilie von Velben]] war und  Sie darf nicht mit den gleichnamigen Burgen in den österreichischen Bundesländern [[w:Burg Forchtenstein|Burgenland]] und [[w:Schloss Forchtenstein|Steiermark]] verwechselt werden.
'''Forchtenstein''', ursprünglich '''Vorichtenstain''', ist eine abgegangene Burg im heutigen Bundesland Tirol, die im 13. Jahrhundert erbaut und im 14. Jahrhundert zerstört wurde. Sie gehörte der [[Herren von Velben|Adelsfamilie von Velben]]. Die Tiroler Burg Forstenstein darf nicht mit den gleichnamigen Burgen in den österreichischen Bundesländern [[w:Burg Forchtenstein|Burgenland]] und [[w:Schloss Forchtenstein|Steiermark]] verwechselt werden.


== Der Standort ==
== Der Standort ==
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Nachdem Otto von Velben nach einer Auseinandersetzung mit dem Regensburger Bischof [[w:Nikolaus von Ybbs|Nikolaus]] († um 1340) genötigt war, sich vor 1314 diesem zu ergeben, dürfte die Burg bis 1316 Heinrich dem Wülpe und Heinrich dem Hager von Itter überlassen worden sein, wobei geplant war, sie dann wieder dem Regensburger Bischof zu übergeben.<ref name ="Burgenbuch310"/>
Nachdem Otto von Velben nach einer Auseinandersetzung mit dem Regensburger Bischof [[w:Nikolaus von Ybbs|Nikolaus]] († um 1340) genötigt war, sich vor 1314 diesem zu ergeben, dürfte die Burg bis 1316 Heinrich dem Wülpe und Heinrich dem Hager von Itter überlassen worden sein, wobei geplant war, sie dann wieder dem Regensburger Bischof zu übergeben.<ref name ="Burgenbuch310"/>


Nach einer Mitteilung aus dem Register- und Geschäftsbuch des Regenburgers Bischofs [[w:Konrad VI. von Haimberg|Konrad (VI.)]] († 1381), das 1377 angelegt wurde, wurde sie, gemeinsam mit der Burg Neuhaus (Gundhabing), nach einer gemeinsam getroffenen Entscheidung (13. November 1322) von Bischof Nikolaus von Regensburg, [[Heinrich von Kärnten|König Heinrich von Böhmen]] († 1335), [[w:Heinrich (Bayern)|Herzog Heinrich (XIV.) von Niederbayern]] († 1339) und [[w:Ludwig IV. (HRR)|Herzog Ludwig von Oberbayern]] (als "römischer" König Ludwig IV. "''der Bayer''") († 1347) geschliffen und danach nicht mehr aufgebaut. Begründet wurde dies mit der angeblich schlechten Verwaltung der Burg und Herrschaft Itter durch die Velben.<ref name ="Burgenbuch310">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 310</ref>
Nach einer Mitteilung aus dem Register- und Geschäftsbuch des Regenburgers Bischofs [[w:Konrad VI. von Haimberg|Konrad (VI.)]] († 1381), das 1377 angelegt wurde, wurde die Burg, gemeinsam mit der Burg Neuhaus (Gundhabing), nach einer gemeinsam getroffenen Entscheidung (13. November 1322) von Bischof Nikolaus von Regensburg, [[Heinrich von Kärnten|König Heinrich von Böhmen]] († 1335), [[w:Heinrich (Bayern)|Herzog Heinrich (XIV.) von Niederbayern]] († 1339) und [[w:Ludwig IV. (HRR)|Herzog Ludwig von Oberbayern]] (als "römischer" König Ludwig IV. "''der Bayer''") († 1347) geschliffen und danach nicht mehr aufgebaut. Begründet wurde dies mit der angeblich schlechten Verwaltung der Burg und Herrschaft Itter durch die Velben.<ref name ="Burgenbuch310">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 310</ref>


== Erinnerungen an die Burg Forchtenstein ==
== Erinnerungen an die Burg Forchtenstein ==
An die Burg Forchtenstein erinnern heute noch zwei Hofnamen in St. Johann in Tirol: Oberbürg und
Der Hügel, auf dem sich die Burg Forchtenstein befand, wird heute noch der Schlossberg genannt. Zwei bei ihm gelegene Höfe tragen die Namen: Oberbürg und Stallbürg. <ref name ="Leukenstein">vgl. Peter Fischer: ''Leukenstein, Forchtenstein und die Spertenburg'': In: ''Zwischen Kaiser, Kalkstein und Horn'', 2017. Nr. 26 [https://www.museum1.at/wp-content/uploads/2022/12/26_Herbst_2017.pdf digital]</ref>
Stallbürg. Der Hügel, auf dem sich die Burg befand, wird heute noch der Schlossberg genannt.<ref name ="Burgenbuch310">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 310</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Peter Fischer: ''Leukenstein, Forchtenstein und die Spertenburg'': In: ''Zwischen Kaiser, Kalkstein und Horn''. St. Johann in Tirol - gestern und heute. Heimatkundliche Beiträge des Museums- und Kulturvereines St. Johann in Tirol Herbst. 2017. Nr. 26 [https://www.museum1.at/wp-content/uploads/2022/12/26_Herbst_2017.pdf digital]
* Peter Fischer: ''Leukenstein, Forchtenstein und die Spertenburg'': In: ''Zwischen Kaiser, Kalkstein und Horn''. St. Johann in Tirol - gestern und heute. Heimatkundliche Beiträge des Museums- und Kulturvereines St. Johann in Tirol Herbst. 2017. Nr. 26 [https://www.museum1.at/wp-content/uploads/2022/12/26_Herbst_2017.pdf digital]
* Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch''. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 309-312
* [[Julia Hörmann-Thurn und Taxis]] (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch''. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 309-312


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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{{SORTIERUNG:Forchtenstein (Tirol)}}
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[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk in Tirol]]
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[[Kategorie:Erbaut im Mittelalter]]
[[Kategorie:Geschichte (Tirol)]]
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[[Kategorie:St. Johann in Tirol]]]
[[Kategorie:St. Johann in Tirol]]