Euphemia von Schlesien: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Stift Stams, Tirol, Österreich.jpg|thumb|Das Stift Stams - Herzogin Euphemia stiftete den Zisterziensern von Stams Seelgeräte für ihre verstorbene Tochter Anna.]]
[[File:Stift Stams, Tirol, Österreich.jpg|thumb|Das Stift Stams - Herzogin Euphemia stiftete den Zisterziensern von Stams Seelgeräte für ihre verstorbene Tochter Anna.]]
'''Herzogin Euphemia von Schlesien''' (* um 1280; † [[4. April]] [[1347]]<ref name ="Andergassen-Madersbacher149">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Fundatrix - Die adelige Frau als Klostergründerin. Beispiele für weibliche Handlungsspielräume im Tiroler Mittelalter. In: Leo Andergassen - Lukas Madersbacher (Hrsg.): Geschichte als Gegenwart. Festschrift für Magdalena Hörmann-Weingartner (= Schlern-Schriften 352). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2010. ISBN 978-3-7030.0483-4. S. 149</ref>) oder '''Eufemia von Schlesien''', auch '''Euphemia, Herzogin von Kärnten, Gräfin von Tirol''', war durch ihre Ehe eine Gräfin von Görz-Tirol.  
'''Herzogin Euphemia''' oder '''Ofmia von Schlesien''' (* um 1280; † [[4. April]] [[1347]]<ref name ="Andergassen-Madersbacher149">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Fundatrix - Die adelige Frau als Klostergründerin. Beispiele für weibliche Handlungsspielräume im Tiroler Mittelalter. In: Leo Andergassen - Lukas Madersbacher (Hrsg.): Geschichte als Gegenwart. Festschrift für Magdalena Hörmann-Weingartner (= Schlern-Schriften 352). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2010. ISBN 978-3-7030.0483-4. S. 149</ref>) oder '''Eufemia von Schlesien''', auch '''Euphemia, Herzogin von Kärnten, Gräfin von Tirol''', war durch ihre Ehe eine Gräfin von Görz-Tirol. Nach dem frühen Tod ihres Ehemannes förderte sie vor allem in der [[Grafschaft Tirol]] und dem [[Herzogtum Kärnten]] als Stifterin und Unterstützerin von Klöstern die Wirtschaft der beiden Länder.


== Herkunft und Familie ==  
== Herkunft und Familie ==  
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== Leben ==
== Leben ==
Nach dem frühen Tod ihres Ehemannes verbrachte Herzogin Euphemia den Rest ihres weiteren Lebens im Herzogtum Kärnten und vor allem in der Grafschaft Tirol, wo sie mit einer konsequenten und intensiven Stiftungstätigkeit nicht nur eine familiäre Jenseitsvorsorge betrieb, sondern auch die Wirtschaft der Grafschaft Tirol belebte.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 399</ref>
Euphemias Hochzeit fand vermutlich 1298 in [[w:Brno|Brünn]] statt. Als Landesfürstin verfügte die Herzogin über ihren eigenen Hofstaat. Sie beschäftigte außerdem einen eigenen Schreiber, namentlich belegt ist für diese Aufgabe 1303 bis 1318 Hermann, der vermutlich aus der Grafschaft Tirol stammte.<ref name ="Hye-Kerkdal7">vgl.  [[w:Franz-Heinz Hye|Franz Heinz Hye-Kerkdal]]: ''Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei unter der Regierung der Herzöge Otto, Ludwig und Heinrich aus dem Hause Görz-Tirol 1295-1310''. (Ungedruckte) Prüfungsarbeit, Institut für österreichische Geschichtsforschung, Wien, 1965, S. 7</ref> Nach dem frühen Tod ihres Ehemannes verbrachte die Herzogin den Rest ihres weiteren Lebens im Herzogtum Kärnten und vor allem in der Grafschaft Tirol, wo sie mit einer konsequenten und intensiven Stiftungstätigkeit nicht nur eine familiäre Jenseitsvorsorge betrieb, sondern auch die Wirtschaft der Grafschaft Tirol belebte.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 399</ref>


Seit ihrer Kindheit hatte Euphemia enge Kontakten zu den Klarissen in [[w:Breslau|Breslau]]. Deren Kloster war 1242 von ihrer Urgroßmutter [[w:Anna von Böhmen († 1265)|Anna von Böhmen]] († 1265) gegründet worden, es wurde dann für einige Jahrzehnte die Grablege ihrer Familie. Ihre Schwestern Anna († 1343) und Elisabeth († um 1357) und ihre Nichte Margarete waren zudem in dieses Breslauer Kloster eingetreten.<ref name ="hörmann387">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 387</ref> 1309 gründete Euphemia in [[w:Merano|Meran]] das [[w:Klarissenkloster Meran|Klarissenkloster]], das heute als das älteste Kloster dieser Stadt gilt.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 381</ref> Die in der Stiftungsurkunde vom 2. März 1309 aufgelistete materielle Grundausstattung des Klosters stammte aus ihrem Besitz. Ihr Ehemann, der damals noch am Leben war, erteilte am Vortag urkundlich nur sein Einverständnis für diese Stiftung. Auch in der späteren Überlieferung wird nur Euphemia als Stifterin genannt.<ref name ="Andergassen-Madersbacher147">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Fundatrix - Die adelige Frau als Klostergründerin. Beispiele für weibliche Handlungsspielräume im Tiroler Mittelalter. In: Leo Andergassen - Lukas Madersbacher (Hrsg.): Geschichte als Gegenwart. Festschrift für Magdalena Hörmann-Weingartner (= Schlern-Schriften 352). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2010. ISBN 978-3-7030.0483-4. S. 147</ref>
Seit ihrer Kindheit hatte Euphemia enge Kontakten zu den Klarissen in [[w:Breslau|Breslau]]. Deren Kloster war 1242 von ihrer Urgroßmutter [[w:Anna von Böhmen († 1265)|Anna von Böhmen]] († 1265) gegründet worden, es wurde dann für einige Jahrzehnte die Grablege ihrer Familie. Ihre Schwestern Anna († 1343) und Elisabeth († um 1357) und ihre Nichte Margarete waren zudem in dieses Breslauer Kloster eingetreten.<ref name ="hörmann387">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 387</ref> 1309 gründete Euphemia in [[w:Merano|Meran]] das [[w:Klarissenkloster Meran|Klarissenkloster]], das heute als das älteste Kloster dieser Stadt gilt.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 381</ref> Die in der Stiftungsurkunde vom 2. März 1309 aufgelistete materielle Grundausstattung des Klosters stammte aus ihrem Besitz. Ihr Ehemann, der damals noch am Leben war, erteilte am Vortag urkundlich nur sein Einverständnis für diese Stiftung. Auch in der späteren Überlieferung wird nur Euphemia als Stifterin genannt.<ref name ="Andergassen-Madersbacher147">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Fundatrix - Die adelige Frau als Klostergründerin. Beispiele für weibliche Handlungsspielräume im Tiroler Mittelalter. In: Leo Andergassen - Lukas Madersbacher (Hrsg.): Geschichte als Gegenwart. Festschrift für Magdalena Hörmann-Weingartner (= Schlern-Schriften 352). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2010. ISBN 978-3-7030.0483-4. S. 147</ref>
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'' Das Stiftungsverhalten der Tiroler Landesfürstinnen(13. und 14. Jahrhundert)- Weibliche Präsenz Habsburgs im Südwesten des Reiches. In: [[w:Claudia Zey|Claudia Zey]] (Hrsg.): ''Mächtige Frauen?'' Königinnen und Fürstinnen im Europäischen Mittelalter (11.-14. Jahrhundert) (= Vorträge und Forschungen. Hrsg. vom Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Bd. 81). Jan Thorbecke Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern, 2015. ISBN 978-3-7995-6881-4, S. 365-410
* [[Julia Hörmann-Thurn und Taxis]]: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'' Das Stiftungsverhalten der Tiroler Landesfürstinnen(13. und 14. Jahrhundert)- Weibliche Präsenz Habsburgs im Südwesten des Reiches. In: [[w:Claudia Zey|Claudia Zey]] (Hrsg.): ''Mächtige Frauen?'' Königinnen und Fürstinnen im Europäischen Mittelalter (11.-14. Jahrhundert) (= Vorträge und Forschungen. Hrsg. vom Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Bd. 81). Jan Thorbecke Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern, 2015. ISBN 978-3-7995-6881-4, S. 365-410
* [[w:Justinian Ladurner|Justinian Ladurner]]: ''Euphemia, Herzogin von Kärnten, Gräfin von Tirol''. In: ''Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Tirols'' 1, 1864, S. 107-139
* [[w:Justinian Ladurner|Justinian Ladurner]]: ''Euphemia, Herzogin von Kärnten, Gräfin von Tirol''. In: ''Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Tirols'' 1, 1864, S. 107-139


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[[Kategorie:Geschichte (Kärnten)]]
[[Kategorie:Geschichte (Kärnten)]]
[[Kategorie:Görz-Tirol (Adelsfamilie)|∞Euphemia II]]
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