Josef Lang: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Pamhagen''' ist eine Gemeinde im [[Bezirk Neusiedl am See]] im [[Burgenland]]. Sie liegt direkt an der österreich-[[w:Ungarn|ungarischen]] Grenze in der [[w:Pannonische Tiefebene|Pannonischen Tiefebene]]. Bekannt ist Pamhagen für seine zahlreichen Weingärten, preisgekrönten Weine und seine weitläufige Landwirtschaft.
'''Josef Lang''' (* [[5. Dezember]] [[1882]] in [[Stoob]]; † [[1964]] in [[w:Ungarn|Ungarn]]) war [[w:Römisch katholische Kirche|römisch-katholischer]] Geistlicher, Journalist und erbitterter [[w:Liste von Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus|Gegner des Nationalsozialismus]].
{{Gde-WP-de}}
{{Infobox Gemeinde in Österreich
|Art                = Gemeinde <ref>Wikipedia.org, Pamhagen</ref> <!--Ist es erlaubt eine Infobox von Wikipedia zu kopieren?-->
|Wappen            = AUT Pamhagen COA.svg
|lat_deg            = 47 | lat_min = 42 | lat_sec = 08
|lon_deg            = 16 | lon_min = 54 | lon_sec = 24
|Höhe              = 121
|Fläche            = 33.1
|PLZ                = 7152
|Vorwahl            = 02174
|Kfz                = ND
|Gemeindekennzahl  = 10716
|NUTS              = AT112
|Adresse            = Hauptstraße 7<br />7152 Pamhagen
|Website            = [http://www.gemeinde-pamhagen.at/ www.gemeinde-pamhagen.at]
}}


== Geschichte  ==  
== Leben ==
=== Urgeschichte ===
Josef Lang wurde am 5. Dezember 1882 in Stoob geboren und wuchs in [[w:Sopron|Ödenburg]] auf. Am 30. Jänner 1905 empfing er die Priesterweihe und 1920 betreute er die [[Pfarre Pamhagen]]. In der Pfarre wurden auf sein Betreiben nach dem [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] drei Glocken für die Pfarrkirche. Auch das Kriegerdenkmal wurde auf seine Iniative errichtet. Eine neue Orgel wurde ebenso angeschafft. Er selbst spendete ein Altarkreuz für die Pfarrkirche. In der Gemeinde engagierte er sich an der Elektrifizierung.
1932 fand man einen Pferdezahn in einer Tiefe von 5m in einem Pamhagner Brunnen. Dieser wurde vom [[w:Landesmuseum Burgenland|Burgenländischen Landesmuseum]] als [[w:Pleistozän|diluvial]] bestimmt und ist der erste Fund, welcher Aufschluss über die animalische Bevölkerung im Gemeindegebiet Pamhagens bringt.<br />
Die weite waldfreie Ebene, der fischreiche [[w:Neusiedler See|Neusiedler See]] und das Wild im [[w:Leithagebirge|Leithagebirge]] boten geeignete Voraussetzungen für menschliche Besiedelung. Die Steppe konnte bereits mit urtümlicher Technik einfach kultiviert werden. Den ersten sicheren Nachweis auf eine menschliche Bevölkerung im Gemeindegebiet Pamhagens brachte ein Fund, welcher 1938 während Pflugarbeiten gemacht wurde. Dabei wurden Bruchstücke einer Lochaxt gefunden, welche vom Burgenländischen Landesmuseum als eindeutig [[w:Jungsteinzeit|jungsteinzeitlich]] bestimmt wurden.<br />
Weitere Fundstücke aus Pamhagen wurden der [[w:Latènezeit|Latènezeit]] zugeordnet, wie der Fund von Josef Anderts, welcher 1959 bei einem Kelleraushub auf eine Grabstätte stieß.<ref>Prof. OStR Erich Steiner, Pamhagner Chronik, S.31</ref>


=== Namensgebung  ===
Neben seiner Berufung als Priester war Lang auch leidenschaftlicher Journalist. Seine Artikel erschienen in der Zeitschrift "Burgenländische Heimat" und gelegentlich in anderen Zeitschriften und Fachblättern. 1930 gründete er das kirchliche Nachrichtenblatt ''Pfarrboten'', einem Vorläufer der [[w:martinus – Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt|martinus – Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt]]. Unter seiner Leitung erschien es wöchentlich und wurde kostenlos verteilt. Es fand Interessenten in Österreich, Ungarn und sogar bei ausgewanderten Burgenländern und Westungarn in den [[w:Vereinigte Staaten| Vereinigten Staaten von Amerika]]. Als Chefredakteur warnte er bereits 1932 vor der Gefahr des [[w:Nationalsozialismus|Nationalsozialismus]]. Schon im selben Jahr bekam er auch die ersten Morddrohungen. Auch von der Kanzel herab in schärfster Form Stellung gegen das Regime.  
Der Name Pamhagen leitet sich aus dem altslowakischen ''Pomegye'' (Gegend an der Grenze) ab.<br />
Weitere Ortsnamenformen sind:
:''Pomog'' (1268), ''Pomogy'' (1320), ''villa Pomagh iuxta fluv. Fertew'' (1346), ''Pomogh'' (1356), ''Poss Pomagh'' (1377), ''ecclesia de Pomog'' (1380)<ref>Steinhauser, Die Bedeutung der Ortsnamen in Niederösterreich, Nordburgenland, Niederdonau, S.25</ref>


=== Die Landnahme des Burgenlandes ===
Nach Morddrohungen durch die Nazis war Pfarrer Lang Nacht gezwungen, nach vom 12. auf den 13. März 1938 Ungarn zu flüchten, um so den Konsequenzen seiner Initiative zu entkommen. Sein Fluchthelfer aus Pamhagen war Bäckermeister Adolf Grath. Durch seine Warnungen in seiner Gemeinde erreichte er dass in Pamhagen bei der dem Anschluss folgenden [[w:Anschluss_Österreichs#Volksabstimmung|Volksabstimmung]] die meisten ''Nein''-Stimmen im Burgenland zu verzeichnen waren.
In den [[w:Vertrag von Saint-Germain| Friedensverträgen von St.Germain]] und [[w:Vertrag von Trianon| Trianon]] wurde der Grenzverlauf zwischen Österreich und Ungarn nur grob festgelegt. Erst später erfolgte die genaue Grenzziehung durch Grenzregelungsausschüsse. Während sich Österreich bei den Verhandlungen hinsichtlich der neuen Grenze sehr zurückhaltend verhielt, versuchte Ungarn diese möglichst weit im Westen anzusetzen. Auch die Wünsche damaliger reichbegüterter Grundbesitzer, welche ihren gesamten Grundbesitz in Ungarn haben wollten, wurden berücksichtigt. Hätten die Siegermächte den Forderungen Ungarns nachgegeben,  wären sieben Gemeinden mit einer Fläche von insgesamt 32.711ha, die sich heute im [[Bezirk Neusiedl am See]] befinden, bei Ungarn verblieben.<br />
In einzelnen dieser betroffenen Gemeinden kam es zu Aufständen, man sendete Bittschriften an die [[w:Volksabstimmung in Ödenburg| Grenzkommission Ödenburg]] bzw. den [[w:Völkerbund| Völkerbund]] in [[w:Genf|Genf]]. Auch Pamhagen war hierbei sehr aktiv und appellierte, dass eine wirklich deutsche Gemeinde lieber bei Österreich bleiben würde, anstatt an Ungern zu fallen. Obwohl der schnurgerade Verlauf des [[w:Einser-Kanal|Einser-Kanal]] eine unproblematische Grenzziehung ermöglichte, trennte er stellenweise Bauerngrund und Esterházyschen Grundbesitz.  


Während im November 1921 die [[w:Landnahme des Burgenlandes|Landnahme des Burgenlandes]] im zweiten Anlauf durch den Einsatz des [[w:Bundesheer (1. Republik)|Bundesheeres]] weitestsgehend friedlich verlief, eskalierte die Situation in Pamhagen. In der Nacht vom 24. auf den 25 März 1922 kam es wegen der Grenzstreitigkeiten sogar zu einem Feuergefecht. Aufgrund dieses Vorfalls und auch der Tatsache, dass vor Ort keine Entscheidung getroffen werden konnte, wurde die Grenzziehungsfrage schließlich an den [[w:Völkerbund|Völkerbund]] weitergereicht. Dieser sprach am 19. September 1922 Pamhagen endgültig Österreich zu.
In Ungarn und folgend auf seiner Flucht, setzte er seine Arbeit als Pfarrer in aller Stille und unter dürftigen Bedingungen fort.
 
== Sehenswürdigkeiten ==
=== Türkenturm ===
[[Datei:Pamh.Glockenturm.png|mini| Pamhagner Türkenturm]]
Inmitten der Pamhagner Hauptstraße befindet sich ein Glockenturm, welcher laut Legende, der Ortsrichter als äußeres Zeichen der Unterwerfung der türkischen Herrschaft und als Bekenntnis zum Islam aufrichten ließ. Dadurch solle der Ort vor Plünderungen und Brandschatzung bewahrt werden. Die Inschrift auf der Wetterfahne auf der Spitze des Turms lautet aber "Mosco Pascha 1683" und lässt auf den Bau des Turms hindeuten. Dies lässt an der Integrität der Legende zweifeln. 
 
=== Burg ===
Rund 3,5km nördlich der Pamhagner Ortsmitte befindet sich eine künstliche Erhebung. Laut Erzählungen handelt es sich hierbei um einen, in der [[w:Eisenzeit| Eisenzeit]] angelegten Burghügel. Dies konnte aber nicht bestätigt werden, da während Ausgrabungsarbeiten im Jahre 1965 keine Anzeichen auf Burggemäuer gefunden werden konnten. Stattdessen fand man unter dem Hügel Gräber und Keramikstücke, welche jedoch zu klein oder verwittert waren um eine zeitliche Datierung zu ermöglichen.
 
=== Der Steppentierpark ===
Der Steppentierpark Pamhagen wurde 1975 gegründet. Auf einer Fläche von 13 Hektar sind ca. 50 Tierarten beheimatet, welche teils freilebend den Park durchwandern.<br/>
Der Saisonbetrieb findet von März bis Oktober statt.
 
 
== Verkehr ==
* Siehe auch → [[Liste der Straßen in Pamhagen]]
 
 
== Gemeindebetriebe ==
* [http://www.gemeinde-pamhagen.at/buergerservice/| Gemeindeamt]
* [http://www.gemeinde-pamhagen.at/buergerservice/umweltdienst/| Umweltdienst]
* [http://www.gemeinde-pamhagen.at/buergerservice/bauamt/| Bauamt]
* [http://www.gemeinde-pamhagen.at/buergerservice/standesamt/| Standesamt]
* [http://www.gemeinde-pamhagen.at/buergerservice/wahlservice/| Wahlservice]
* [http://www.gemeinde-pamhagen.at/buergerservice/fundamt/| Fundamt]
 
 
== Freizeitanlagen ==
* [http://www.vilavitapannonia.at/de/startseite.html| VILA VITA Hotel und Feriendorf Pannonia]
 
[[Datei:Stork fledglings (3609688271).jpg|mini| Pamhagner Steppentierpark]]
* [http://www.steppentierpark.at/| Steppentierpark Pamhagen]
 
 
== Blaulichtorganisationen ==
* {{POL}}
:Polizeiinspektion Pamhagen
* {{FF-1|III|1}}
:[[Freiwillige Feuerwehr Pamhagen|OF Pamhagen]]
 
 
== Schulen ==
Pamhagen besizt einen Kindergarten, eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.
Bis 2014 war die Neue Mittelschule Pamhagen eine Hauptschule, welche aber mit dem Jahrgang 2014/2015 ein Ende fand.
 
* [http://www.gemeinde-pamhagen.at/leben-in-pamhagen/bildung/kindergarten/| Kindergarten Pamhagen]
* [http://www.gemeinde-pamhagen.at/leben-in-pamhagen/bildung/volksschule/| Volksschule Pamhagen]
* [http://www.nms-pamhagen.at/| NMS Pamhagen]
 
 
== Unternehmen ==
[[Datei:Pamhagen-Bf-03.jpg|mini| Pamhagner Bahnstation]]
Pamhagen hat eine Bahnstation an der [[w:Neusiedler Seebahn|Neusiedler Seebahn]], die von der [[w:ÖBB|ÖBB]] von Wien aus angefahren wird. Die [[w:Raaberbahn Aktiengesellschaft|Raaberbahn]] fährt auch grenzüberschreitend von [[Neusiedl am See]] nach [[w:Fertőszentmiklós|Fertőszentmiklós]] in Ungarn.
 
 
== Vereine ==
* Bienenzuchtverein Pamhagen und Umgebung
* Jagdausschuss
* Kirchenchor Pamhagen
* Musikverein Wallern-Pamhagen
* Schachverein Pamhagen
* Seniorenverbund Pamhagen
* SPÖ Pensionisten
* Tennisverein Pamhagen
* Theaterverein Pamhagen
* UFC Pamhagen
 
 
== Personen ==
=== Pfarrer Josef Lang  ===
Geboren am 5. Dezember 1882 in [Stoob] und aufgewachsen in [Ödenburg]. Am 30. Jänner 1905 empfing er die Priesterweihe und 1920 betreute er die Pfarre Pamhagen. Neben seiner Berufung als Priester war Lang auch leidenschaftlicher Journalist. Seine Artikel erschienen in der Zeitschrift "Burgenländische Heimat" und gelegentlich in anderen Zeitschriften und Fachblättern. 1930 gründete er das kirchliche Nachrichtenblatt "Pfarrboten". Es erschien wöchentlich und wurde kostenlos verteilt. Es fand Interessenten in Österreich, Ungarn und sogar bei ausgewanderten Burgenländern und Westungarn in den [[w:Vereinigte Staaten| Vereinigten Staaten von Amerika]].<br />
Pfarrer Josef Lang galt als einer der erbittertsten Gegner des [[w:Nationalsozialimus| Nationalsozialismus]] und nahm neben einer spitzen Feder, auch von der Kanzel herab in schärfster Form Stellung gegen das Regime.
Als Folge davon war Josef Lang am 13. März 1938 gezwungen nach Ungarn zu flüchten, um so den Konsequenzen seiner Initiative zu entkommen. Sein Fluchthelfer aus Pamhagen war Bäckermeister Adolf Grath.
 
In Ungarn und folgend auf seiner Flucht, setzte er seine Arbeit in aller Stille und unter dürftigen Bedingungen fort.<ref>Erich Steiner, Chronik Pamhagen, Seite 113</ref>
 
=== Johann Rießner ===
Geboren 1856, Gestorben 1939, war Schlosser aus Pamhagen. Er war Teil der Auswanderungswelle 1914, indem ein viele Pamhagner Bürger nach Amerika flohen um dem kommenden Krieg zu entgehen. Die Flucht war für Rießner ein Abschied ohne Wiederkehr. In den USA schrieb er insgesamt 86 Gedichte, welche die Trauer über das verlassene Heimatland ausdrücken.<ref>Dujmovits, Amerikawanderung, S. 203</ref>
 
 
== Pamhagen - Sage und Legende ==
=== Die Entstehung von Pamhagen  ===
Laut mündlicher Überlieferungen war die erste Ansiedlung Pamhagens im heutigen Ortsteil "Lapp". Am "Lapp" befanden sich drei große Bäume am Ufer des Waasens, diese wurden von den ersten Siedlern Pamhagens, damalige Fischer, zum Aufhängen ihrer Zillen verwendet. Dadurch entstand der Name "Baumhaken".<ref>E, Sonderchronik, Seite 1</ref>
 
=== Die Sage vom Wassersteffel  ===
Laut dieser Sage fanden 2 Fischer in der Nähe Pamhagens, in einem ihrer Netze, ein Wesen, halb Mensch und halb Fisch. Man verglich es mit einem sechsjährigen Jungen, mit langen Fingern- und Zehennägel, wirrem Haar, animalischen Augen und Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen. Man brachte ihn ins [[w:Schloss Eszterházy (Fertőd)| Schloss Eszterházy]], wo man ihm menschliches Verhalten beibrachte. So wurde er auf den Namen "Hany-Istok" (= Moos-Stefan) getauft. Nach einem Zwischenfall auf einer Hochzeit, bei dem er der Braut ein Geschenk aus Kröten, Schlangen und Fischen überreichte, und daraufhin verscheucht wurde, sah man ihn nie mehr wieder.<ref>Stiegler, Geologisches von Pamhagen, S. 8-9</ref>
 
=== Das Geschenk der Zigeunerin ===
Pamhagen ist Schauplatz einer Wandersage, wo es um das unscheinbare oder scheinbar wertlose Taufgeschenk geht, das letztlich dem Täufling zu seinem Glück verhilft. Hier ist es ein Schneider, der aus Mitleid einer Zigeunerin einen Kittel genäht hat, worauf diese seiner neugeborenen Tochter zur Taufe drei Sauzähne schenkt. Der Schneider weiß zwar das Geschenk nicht zu würdigen, doch seine Frau sorgt dafür, dass die Zähne nicht wegkommen, und später verhelfen sie der bereits erwachsenen Tochter zu Glück und Reichtum.<ref>vgl. [[w:Leander Petzoldt|Leander Petzoldt]] (Hrsg.): ''Das Geschenk der Zigeunerin''. In: ders.: ''Sagen aus Österreich''. Wiesbaden: MarixVerlag 2007, ISBN 978-3-86539-118-6, S. 160f.</ref> <ref group="A">Die Tierzähne, die sich in Gold verwandeln, finden sich auch als Motiv in einer Sage mit dem Schauplatz Kitzbühel / Tirol.</ref>
 
:''Siehe auch: [[:Kategorie:Sage aus dem Burgenland]]''


Lang starb 1964 in Ungarn und ist am Sankt Michaels-Friedhof in Sopron begraben. Die Graberhaltung erfolgt bis heute durch die Pamhagener Bevölkerung.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Erich Steiner, Chronik Pamhagen, Seite 113


==Einzelnachweise ==
==Einzelnachweise ==
<references />
<references />


== Anmerkungen ==
== Weblinks ==
<references group="A" />
* [http://burgenland.orf.at/news/stories/2906458/ Pfarrer im Widerstand] auf [[ORF-Burgenland]] vom 13. April 2018


== Weblinks ==
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[[Kategorie:Gemeinde an der Landesstraße B51]]
[[Kategorie:Pfarrseelsorger (Pamhagen)]]
[[Kategorie:Schauplatz einer Sage aus dem Burgenland]]
[[Kategorie:Widerstandskämpfer]]
[[Kategorie:Geboren 1882]]
[[Kategorie:Geboren in Stoob]]
[[Kategorie:Gestorben 1964]]
[[Kategorie:Gestorben in Ungarn]]

Aktuelle Version vom 11. November 2020, 10:31 Uhr

Josef Lang (* 5. Dezember 1882 in Stoob; † 1964 in Ungarn) war römisch-katholischer Geistlicher, Journalist und erbitterter Gegner des Nationalsozialismus.

Leben

Josef Lang wurde am 5. Dezember 1882 in Stoob geboren und wuchs in Ödenburg auf. Am 30. Jänner 1905 empfing er die Priesterweihe und 1920 betreute er die Pfarre Pamhagen. In der Pfarre wurden auf sein Betreiben nach dem Ersten Weltkrieg drei Glocken für die Pfarrkirche. Auch das Kriegerdenkmal wurde auf seine Iniative errichtet. Eine neue Orgel wurde ebenso angeschafft. Er selbst spendete ein Altarkreuz für die Pfarrkirche. In der Gemeinde engagierte er sich an der Elektrifizierung.

Neben seiner Berufung als Priester war Lang auch leidenschaftlicher Journalist. Seine Artikel erschienen in der Zeitschrift "Burgenländische Heimat" und gelegentlich in anderen Zeitschriften und Fachblättern. 1930 gründete er das kirchliche Nachrichtenblatt Pfarrboten, einem Vorläufer der martinus – Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt. Unter seiner Leitung erschien es wöchentlich und wurde kostenlos verteilt. Es fand Interessenten in Österreich, Ungarn und sogar bei ausgewanderten Burgenländern und Westungarn in den Vereinigten Staaten von Amerika. Als Chefredakteur warnte er bereits 1932 vor der Gefahr des Nationalsozialismus. Schon im selben Jahr bekam er auch die ersten Morddrohungen. Auch von der Kanzel herab in schärfster Form Stellung gegen das Regime.

Nach Morddrohungen durch die Nazis war Pfarrer Lang Nacht gezwungen, nach vom 12. auf den 13. März 1938 Ungarn zu flüchten, um so den Konsequenzen seiner Initiative zu entkommen. Sein Fluchthelfer aus Pamhagen war Bäckermeister Adolf Grath. Durch seine Warnungen in seiner Gemeinde erreichte er dass in Pamhagen bei der dem Anschluss folgenden Volksabstimmung die meisten Nein-Stimmen im Burgenland zu verzeichnen waren.

In Ungarn und folgend auf seiner Flucht, setzte er seine Arbeit als Pfarrer in aller Stille und unter dürftigen Bedingungen fort.

Lang starb 1964 in Ungarn und ist am Sankt Michaels-Friedhof in Sopron begraben. Die Graberhaltung erfolgt bis heute durch die Pamhagener Bevölkerung.

Literatur

  • Erich Steiner, Chronik Pamhagen, Seite 113

Einzelnachweise


Weblinks