Johann Schiffner: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johann Christian (oder Christoph) Schiffner ([[16. April]] [[1779]] in Kleinbocken ({{CsS|Malá Bukovina}}) in Tschechien; † [[14. Oktober]]  [[1857]]) war Mediziner in Wien.
'''Johann Christian (oder Christoph) Schiffner''' ([[16. April]] [[1779]] in Kleinbocken ({{CsS|Malá Bukovina}}) in Tschechien; † [[14. Oktober]]  [[1857]] in [[Landstraße (Wien)|Wien-Landstraße]]) war Mediziner und 1840/1841 Rektor der Universität Wien.


== Leben ==
== Leben ==
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Bis ins Jahr 1838 übte er in Wien das Amt des ersten Stadtphysikus und Sanitätsmagisters aus. In diese Zeit fiel auch die [[w:Cholera|Choleraepidemie]] 1831 und 1832, wo er sich große Verdienste erwarb und in der Folge von der Stadt die Ehrenbürgerschaft verliehen bekam.
Bis ins Jahr 1838 übte er in Wien das Amt des ersten Stadtphysikus und Sanitätsmagisters aus. In diese Zeit fiel auch die [[w:Cholera|Choleraepidemie]] 1831 und 1832, wo er sich große Verdienste erwarb und in der Folge von der Stadt die Ehrenbürgerschaft verliehen bekam.


Im Jahr 1838  
Im Jahr 1838 übernahm er die Leitung des Allgemeinen Krankenhauses und auch das Amt des ''„Direktor des k. k. allgemeinen Kranken-, Gebär- Findel- und Irrenhauses sowie sämtlicher damit verbundenen Polizey-Bezirksärztlichen Anstalten“''.


1838 übernahm er die Leitung des Allgemeinen Krankenhauses und auch das Amt des „Direktor des k. k. allgemeinen Kranken-, Gebär- Findel- und Irrenhauses sowie sämtlicher damit verbundenen Polizey-Bezirksärztlichen Anstalten“.
Für die Studienjahre 1830/1831, 1831/1832 und 1832/1832 wurde Schiffner zum Dekan der Medizinischen Fakultät und 1840/1841 wurde er als Rektor derselben gewählt.


Für die Studienjahre 1830/1831, 1831/1832 und 1832/1832 wurde Schiffner zum Dekan der Medizinischen Fakultät und 1841/1841 wurde er als Rektor derselben gewählt.
Von 1847 bis zu seinem Tod im Jahr 1857 fungierte er als Senior des Doktorenkollegiums der Medizinischen Fakultät. Diese Funktion wurde nach ihm abgeschafft.


Von 1847 bis zu seinem Tod im Jahr 1857 fungierte er als Senior des Doktorenkollegiums der Medizinischen Fakultät. Diese Funktion wurde nach ihm abgeschafft.
Schiffner war der Vater des Apothekers und Gemeinderats [[Rudolf Schiffner]]. Seit 1816 besaß und bewohnte Schiffner das Haus in der Ungargasse 43 in [[Landstraße (Wien)|Wien-Landstraße]], das er umgestalten und mit Skulpturen ausschmücken ließ. Das Haus, später als [[w:Palais Sternberg|Sternbergpalais]] bezeichnet, beherbergt heute das Italienische Kulturinstitut.


Schiffner war der Vater des Apothekers und Gemeinderat [[Rudolf Schiffner]]. Seit 1816 besaß und bewohnte Schiffner das Haus in der Ungargasse 43 in [[Landstraße (Wien)|Wien-Landstraße]], das er umgestalten und mit Skulpturen ausschmücken ließ. Das Haus, später als [[w:Palais Sternberg|Sternbergpalais]] bezeichnet, beherbergt heute das Italienische Kulturinstitut.
Ein weiterer Sohn war Gustav Schiffner, ebenfalls ein Mediziner. Dessen Sohn war der Jurist und Hochschullehrer [[Ludwig Schiffner]] (1845-1909)<ref>{{ÖBL|10|127||Schiffner, Ludwig}}</ref>


== Mitgliedschaften ==
== Mitgliedschaften ==
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* korrespondierendes Mitglied der königlichen ärztlichen botanischen Gesellschaft in London
* korrespondierendes Mitglied der königlichen ärztlichen botanischen Gesellschaft in London
* königlichen medizinisch-chirurgischen Gesellschaft in Berlin
* königlichen medizinisch-chirurgischen Gesellschaft in Berlin
* Verein großherzoglicher Badischer Medicinalbeamten zur Beförderung der Staatsarzneikunde in Offenburg. Er trug zudem den Ehrentitel Ritter des königlich bairischen Verdienstordens vom heiligen Michael.
* Verein großherzoglicher Badischer Medicinalbeamten zur Beförderung der Staatsarzneikunde in Offenburg


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
* Ehrenbürgeschaft der Stadt Wien
* k.k. nö. Regierungsrat
* Ritter des königlich bairischen Verdienstordens vom heiligen Michael.
* Ehrenbürgerschaft der Stadt Wien
 
* [[w:Orden vom Heiligen Michael (Bayern-Kurköln)|Ritter des königlich bairischen Verdienstordens vom heiligen Michael]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [https://geschichte.univie.ac.at/de/personen/johann-christian-schiffner Johann Christian Schiffner, Dr. med.] auf dem Portal der Universität Wien
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[[Kategorie:Dekan einer Fakultät]]
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[[Kategorie:Regierungsrat]]
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[[Kategorie:Ehrenbürger von Wien]]
[[Kategorie:Geboren 1779]]
[[Kategorie:Geboren in Böhmen]]
[[Kategorie:Gestorben 1857]]
[[Kategorie:Gestorben in Wien]]
[[Kategorie:Mann]]

Aktuelle Version vom 20. August 2024, 16:38 Uhr

Schiffner im Jahr 1839

Johann Christian (oder Christoph) Schiffner (16. April 1779 in Kleinbocken (tschechisch Malá Bukovina) in Tschechien; † 14. Oktober 1857 in Wien-Landstraße) war Mediziner und 1840/1841 Rektor der Universität Wien.

Leben

Johann Schiffner studierte Medizin an der Wiener Universität, an der er 1806 promovierte. Im selben Jahr begann er als Sekundararzt im k.k. Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Im Jahr 1815 wurde er dort Primarazt und übernahm auch die Leitung der ersten psychiatrische Klinik Kontinantaleuropas, die ugs. als Narrenturm bezeichnet wurde. Primararzt war er daneben auch im Inquisiten-Spital und lehrte an der Universität.

Bis ins Jahr 1838 übte er in Wien das Amt des ersten Stadtphysikus und Sanitätsmagisters aus. In diese Zeit fiel auch die Choleraepidemie 1831 und 1832, wo er sich große Verdienste erwarb und in der Folge von der Stadt die Ehrenbürgerschaft verliehen bekam.

Im Jahr 1838 übernahm er die Leitung des Allgemeinen Krankenhauses und auch das Amt des „Direktor des k. k. allgemeinen Kranken-, Gebär- Findel- und Irrenhauses sowie sämtlicher damit verbundenen Polizey-Bezirksärztlichen Anstalten“.

Für die Studienjahre 1830/1831, 1831/1832 und 1832/1832 wurde Schiffner zum Dekan der Medizinischen Fakultät und 1840/1841 wurde er als Rektor derselben gewählt.

Von 1847 bis zu seinem Tod im Jahr 1857 fungierte er als Senior des Doktorenkollegiums der Medizinischen Fakultät. Diese Funktion wurde nach ihm abgeschafft.

Schiffner war der Vater des Apothekers und Gemeinderats Rudolf Schiffner. Seit 1816 besaß und bewohnte Schiffner das Haus in der Ungargasse 43 in Wien-Landstraße, das er umgestalten und mit Skulpturen ausschmücken ließ. Das Haus, später als Sternbergpalais bezeichnet, beherbergt heute das Italienische Kulturinstitut.

Ein weiterer Sohn war Gustav Schiffner, ebenfalls ein Mediziner. Dessen Sohn war der Jurist und Hochschullehrer Ludwig Schiffner (1845-1909)[1]

Mitgliedschaften

  • k. k. Gesellschaft der Ärzte in Wien
  • k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft
  • korrespondierendes Mitglied der königlichen ärztlichen botanischen Gesellschaft in London
  • königlichen medizinisch-chirurgischen Gesellschaft in Berlin
  • Verein großherzoglicher Badischer Medicinalbeamten zur Beförderung der Staatsarzneikunde in Offenburg

Auszeichnungen

Weblinks

 Johann Schiffner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

  1. Schiffner, Ludwig. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 10, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1994, ISBN 3-7001-2186-5, S. 127.