Fleischerhandwerk in Kaisersteinbruch: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Fleischerhandwerk in Kaisersteinbruch''' fand in den Mauern des später zur Schule veränderten Gebäudes statt. Neben dem herrschaftlichen Keller (ab 1669), mit einem eingezäunten Viehhof (1694). Wie es der Maler [[w:Stefan Riedl|Stefan Riedl]] in seinem Gemälde vom „Kaisersteinbrucher Tempel“, rechts unten, dargestellt hat. Weil Sie viel Vieh halten und keine eigene Weide haben (!) dadurch entstand großer Schaden, bis Ihnen Ihre Gnaden Herr Abt vom [[Stift Heiligenkreuz]] eine Viehweide im Traxlgraben wollen auswiegen lassen.  
Das '''Fleischerhandwerk in Kaisersteinbruch''' fand in den Mauern des später zur Schule veränderten Gebäudes statt. Neben dem herrschaftlichen Keller (ab 1669), mit einem eingezäunten Viehhof (1694). Wie es der Maler [[w:Stefan Riedl|Stefan Riedl]] in seinem Gemälde vom „Kaisersteinbrucher Tempel“, rechts unten, dargestellt hat. Weil Sie viel Vieh halten und keine eigene Weide haben (!) dadurch entstand großer Schaden, bis Ihnen Ihre Gnaden Herr Abt vom [[Stift Heiligenkreuz]] eine Viehweide im Traxlgraben wollen auswiegen lassen.  


Die österreichischen Fleischhacker (von Bruck an der Leitha) kauften größtenteils ihr Vieh in Ödenburg, hierauf wurde es nach Bruck an der Leitha getrieben und unter die auf der Spittelbergwiese ungarischerseits weidende Viehherde gemischt und abends mit derselben nach Bruck hereingetrieben. Kaisersteinbruch lag direkt an der Grenze, der Ort war ungarisch, neben der Kirche war Österreich (heute Burgenland -Niederösterreich), es war ein Schmugglerzentrum, wie die [[Ehemalige Gasthäuser in Kaisersteinbruch#Waldgasthaus zur Hinterbrühl beim Traxlgraben|berüchtigte Schenke von Lillas Pastia]] in einer Felsenlandschaft der [[w:Carmen (Oper)|Oper Carmen]]. Deshalb schließlich eine [[w:Dreißigstamt in Kaisersteinbruch|Filialstation des königlichen Dreißigstgrenzzolles]] eingerichtet wurde.  
Die österreichischen Fleischhacker (von Bruck an der Leitha) kauften größtenteils ihr Vieh in [[w:Sopron|Ödenburg]], hierauf wurde es nach [[Bruck an der Leitha]] getrieben und unter die auf der Spittelbergwiese ungarischerseits weidende Viehherde gemischt und abends mit derselben nach Bruck hereingetrieben. Kaisersteinbruch lag direkt an der Grenze, der Ort war ungarisch, neben der Kirche war Österreich (heute Burgenland -Niederösterreich), es war ein Schmugglerzentrum, wie die [[Ehemalige Gasthäuser in Kaisersteinbruch#Waldgasthaus zur Hinterbrühl beim Traxlgraben|berüchtigte Schenke von Lillas Pastia]] in einer Felsenlandschaft der [[w:Carmen (Oper)|Oper Carmen]]. Deshalb wurde schließlich eine [[w:Dreißigstamt in Kaisersteinbruch|Filialstation des königlichen Dreißigstgrenzzolles]] eingerichtet.  


Die Aufseher, die auch keine Engel waren, vielmehr schwache, zugängliche Menschen, ließen vieles passieren was sie nicht sehen wollten, ganz natürlich, weil ihnen die Augen durch die vielen Silberzwanziger zu stark verdeckt wurden und so wurde ''con amore'' die Schwärzerei von allen Schichten der Bewohner Brucks ausgeübt.
Die Aufseher, die auch keine Engel waren, vielmehr schwache, zugängliche Menschen, ließen vieles passieren was sie nicht sehen wollten, ganz natürlich, weil ihnen die Augen durch die vielen Silberzwanziger zu stark verdeckt wurden und so wurde ''con amore'' die Schwärzerei von allen Schichten der Bewohner Brucks ausgeübt.
'''Anmerkung''': Herr Friedrich Petznek, Obmann des Kultur- und Museumsvereines Bruck an der Leitha, hat für die Forschungen des [[w:Steinmetzmuseum Kaisersteinbruch|Steinmetzmuseums Kaisersteinbruch]] die Schriften von Ferdinand Koch, einem Brucker Bürger des 19. Jahrhunderts zur Verfügung gestellt<ref>Ferdinand Koch, Meine Erlebnisse in meiner Vaterstadt Bruck an der Leitha durch 50 Jahre von 1830-1880 Museum der l.f. Stadt Bruck an der Leitha. (Dank an Herrn Friedrich Petznek, Obmann des Kultur- u. Museumsvereines in Bruck an der Leitha)</ref> „Erlebnisse“ von 1830-1880.<ref>Im Historischen Lexikon Kaisersteinbruch sind die wesentlichen Teile aufgeschrieben. → Koch Ferdinand.</ref>
''Anmerkung'': Herr Friedrich Petznek, Obmann des Kultur- und Museumsvereines Bruck an der Leitha, hat für die Forschungen des [[w:Steinmetzmuseum Kaisersteinbruch|Steinmetzmuseums Kaisersteinbruch]] die Schriften von Ferdinand Koch, einem Brucker Bürger des 19. Jahrhunderts zur Verfügung gestellt<ref>Ferdinand Koch: ''Meine Erlebnisse in meiner Vaterstadt Bruck an der Leitha durch 50 Jahre von 1830-1880''  Museum der l.f. Stadt Bruck an der Leitha. (Dank an Herrn Friedrich Petznek, Obmann des Kultur- u. Museumsvereines in Bruck an der Leitha)</ref> „Erlebnisse“ von 1830-1880.<ref>Im Historischen Lexikon Kaisersteinbruch sind die wesentlichen Teile aufgeschrieben. → Koch Ferdinand.</ref>


== Freiheiten und Privilegien der Fleischermeister im Bezirk Neusiedl am See 1703 ==  
== Freiheiten und Privilegien der Fleischermeister im Bezirk Neusiedl am See 1703 ==