Luftangriff auf Wiener Neustadt am 1. Oktober 1943: Unterschied zwischen den Versionen

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Die 44 Zivilisten kamen in zwei Luftschutzkellern in Privathäusern ums Leben, auf die zufälligerweise fehlgeworfene Bomben fielen. Auch 18 der 22 Tote in den Raxwerken hatten sich in einem Luftschutzkeller befunden, ebenso 30 Tote in der Flugzeugfabrik. Die restlichen Menschen kamen in Splittergräben auf dem Werksgelände ums Leben, die unglücklicherweise direkt getroffen wurden. Diese hohen Verluste in den Luftschutzkellern lässt sich dadurch erklären, dass die amerikanischen Bomben Verzögerungszünder hatten. So durchschlug die Bomber zuerst das Dach und die oberen Stockwerke eines Hauses und explodierte erst im darunterliegenden Raum. Die Wirkung der Explosion war dann natürlich dementsprechend verheerend.<ref name="Reisner34851"></ref>
Die 44 Zivilisten kamen in zwei Luftschutzkellern in Privathäusern ums Leben, auf die zufälligerweise fehlgeworfene Bomben fielen. Auch 18 der 22 Tote in den Raxwerken hatten sich in einem Luftschutzkeller befunden, ebenso 30 Tote in der Flugzeugfabrik. Die restlichen Menschen kamen in Splittergräben auf dem Werksgelände ums Leben, die unglücklicherweise direkt getroffen wurden. Diese hohen Verluste in den Luftschutzkellern lässt sich dadurch erklären, dass die amerikanischen Bomben Verzögerungszünder hatten. So durchschlug die Bomber zuerst das Dach und die oberen Stockwerke eines Hauses und explodierte erst im darunterliegenden Raum. Die Wirkung der Explosion war dann natürlich dementsprechend verheerend.<ref name="Reisner34851"></ref>


=== Verluste der deutschen Jagdflieger ===
=== Bilanz und Verluste der deutschen Jagdflieger ===
Am Luftkampf mit den amerikanischen Bombern nahmen folgende Kräfte teil:
* I. Gruppe des Jagdgeschwaders 27 mit dreißig Me 109
* I. Gruppe des Kampfgeschwaders 51 mit fünfzehn Me 410
* einige Me 109 des Jagdgeschwaders 108
* einige Me 109 des Flugplatzstaffel
 
Von den neun in Österreich und Ungarn abgestürzten Flugzeuge wurden drei von der Flak und sechs von den Jagdfliegern des JG 27 abgeschossen. Die Jagdflieger reklamierten aber elf Abschüsse für sich. Ob diese genehmigt wurden oder ob es sich um Doppelnennungen und/oder auch mit Flak-Beteiligung handelt, kann nicht festgestellt werden.<ref name="Reisner34447"></ref>
 
Die überlebenden amerikanischen Bomberbesatzungen machten bei ihrer Rückkehr total überzogene Angaben sowohl über die Anzahl der angreifenden Jäger (bis zu 200) und als auch über die von ihnen abgeschossenen Jagdflugzeugen (bis zu 50). Tatsächlich betrugen die Verluste der eingesetzten Jäger vier Me 109 und ein Pilot.<ref name="Reisner34447">Markus Reisner: ''Bomben auf Wiener Neustadt'', Seite 331 bis 332, ISBN-10: 3-200-00649-8</ref>
 
Die I. Gruppe des Jagdgeschwaders 27, welche den Hauptanteil an den Luftkämpfen hatte, verlor drei Maschinen. Eine von den Bordschützen der Amerikaner schwer beschädigte Me 109 konnte vom Piloten im Raum [[Draßmarkt]] notgelandet werden. Einem Unteroffizier der Gruppe gelang es, sein Flugzeug auf dem Heimathorst [[Fels am Wagram]] zu landen. Der einzige Tote war [[w:Unteroffizier|Unteroffizier]] Ludwig Gräf. Auch er machte in Draßmarkt eine Notlandung, dabei wurde er aber aus dem Flugzeug geschleudert und tödlich verletzt. Eine vierte Me 109 gehörte zum Jagdgeschwader 108, dem Ausbildungsverband aus Bad Vöslau, hier konnte sich der Pilot mit dem Fallschirm retten.<ref name="Reisner34447"></ref>


=== Verluste der amerikanischen Bomberbesatzungen ===
=== Verluste der amerikanischen Bomberbesatzungen ===