Eberhard von Waldburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Truchsess Eberhard I. von Waldburg war einer der drei Söhne von Truchsess [[w:Johannes II. von Waldburg|Johannes II. von Waldburg ("Hans mit den vier Frauen")]] (ca. 1344-1424), vermutlich aus dessen vierter Ehe mit Ursula von [[w:Abensberg|Abensberg]] († 30. Januar 1422). Er war ein Bruder (oder Halbbruder) von [[Jakob von Waldburg|Jakob I. von Waldburg]] und [[w:Ursula (Haus Waldburg)|Ursula von Starkenberg]]. Über eine weitere Schwester (oder Halbschwester) [[w:Verena (Haus Waldburg|Verena von Waldburg]] war er der Schwager von [[w:Hans von Rechberg|Hans von Rechberg]].
Truchsess Eberhard I. von Waldburg war einer der drei Söhne von Truchsess [[w:Johannes II. von Waldburg|Johannes II. von Waldburg ("Hans mit den vier Frauen")]] (ca. 1344-1424), vermutlich aus dessen vierter Ehe mit Ursula von [[w:Abensberg|Abensberg]] († 30. Januar 1422). Er war ein Bruder (oder Halbbruder) von [[Jakob von Waldburg|Jakob I. von Waldburg]] und [[w:Ursula (Haus Waldburg)|Ursula von Starkenberg]]. Über eine weitere Schwester (oder Halbschwester) [[w:Verena (Haus Waldburg|Verena von Waldburg]] war er der Schwager von [[w:Hans von Rechberg|Hans von Rechberg]].


Eberhard von Waldburg begründete die "Eberhardische oder Sonnenbergische Linie" der Truchsesse von Waldburg. Dieser Familienzweig starb im Jahr 1511 aus. Verheiratet war Eberhard er mit Kunigunde, einer Tochter von Graf Wilhelm von Montfort-Tettnang und Enkelin des Grafen [[w:Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz]]<ref name ="Niederstätter"/><nowiki/>. Zu seinen Nachfahren gehören der Reichsgraf Andreas IV. von Sonnenberg († 1511), mit dem dieser Familienzweig ausstarb und Bischof Otto von Konstanz (1475–1491).
Eberhard von Waldburg begründete die "Eberhardische oder Sonnenbergische Linie" der Truchsesse von Waldburg. Dieser Familienzweig starb im Jahr 1511 aus. Verheiratet war Eberhard seit ca, 1433 mit Gräfin Kunigunde von Montfort-Tettnang, einer Tochter von Graf Wilhelm von Montfort-Tettnang und Enkelin des Grafen [[w:Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz]]<ref name ="Niederstätter"/><nowiki/>. Statt der Mitgift erbte sie Ansprüche auf die Grafschaften Friedberg und Scheer, die er in seinen Besitz bringen konnte.Zu seinen Nachfahren gehören der Reichsgraf [[w:Andreas von Sonnenberg|Andreas IV. von Sonnenberg]] († 1511), mit dem dieser Familienzweig ausstarb und Bischof [[w:Otto von Konstanz|Otto von Konstanz]] (1475–1491). Sein Schwiegersohn war Graf Jörg (Georg) von Werdenberg-Sargans (ca. 1427–1504), der ihm zusammen mit seinem Vater die Herrschaft Sonnenberg verkaufte.  


== Leben ==
== Leben ==
Eberhard I. zu Scheer und Friedberg, Graf von Sonnenberg (1424–1479) um 1433 Kunigunde Gräfin von Montfort-Tettnang.<ref name ="Niederstätter"/><nowiki/>   
Urkundlich wurden die Herren von Sonnenberg, die Montfort erstmals 1242 erwähnt, mit der Erbteilung um 1260 kam die Herrschaft an die Linie Werdenberg-Sargans. 1258 wurde die Burg Nüziders errichtet – sie heißt seit ihrem Wiederaufbau 1409/10 Burg Sonnenberg.
 
Truchsess Eberhard I. aus dem Haus Waldburg, Bruder von Jakob, Georg I. und Ursula von Starkenberg, Sohn des Johann von Waldburg, erwarb am 19. Juli 1455 von seinem späteren Schwiegersohn, dem Jörg (Georg) Graf von Werdenberg-Sargans (ca. 1427–1504) und dessen Bruder Wilhelm, aus der Dynastie der Montforts, die Feste und Herrschaft Sonnenberg, die von Feldkirch bis zum Arlberg reichte, um 15.000 Gulden. Die daran angrenzende Herrschaft Bludenz mit dem Montafoner Tal hatte er bereits als Pfand inne.
 
Kaiser Friedrich III. erhob am 11. August 1463 die Herrschaft Sonnenberg zur Grafschaft, und die Familie Eberhards I. und deren Nachkommen zu regierenden Reichsgrafen.
 
Nach langen Kämpfen, bei denen die Burg Sonnenberg zerstört wurde, verkaufte Graf Eberhard I. laut Vertrag vom 31. August 1474 die Grafschaft Sonnenberg für 34.000 Gulden an Herzog Siegmund von Österreich, Statthalter zu Innsbruck. Das letzte Geld aus diesem Verkauf erhielt erst viele Jahre später sein Erbe, Georg III. von Waldburg-Zeil, der in erster Ehe mit der Teilerbin Apollonia, Tochter des Johann von Sonnenberg, verheiratet war. Ihm fiel das sonnenbergische Herrschaftsvermögen 1511 nach der Ermordung des Grafen Andreas zu.<ref name ="Niederstätter"/><nowiki/>   


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 31. Juli 2017, 23:51 Uhr

Truchsess Eberhard I. von Waldburg (* im 14. oder 15. Jahrhundert; † um 1460) entstammte einer Adelsfamilie aus der Reichslandschaft Schwaben. Mitte des 15. Jahrhunderts herrschte er als Graf von Sonnenberg sowie Vogt von Feldkirch und Bludenz über weitere Teile des späteren Bundeslandes Vorarlberg.[1]

Herkunft und Familie

Im frühen 13. Jahrhundert erhielten die Herren von Tanne die östlich von Ravensburg gelegenen Waldburg als Lehen, nach der sie sich in der Folge benannten. Etwas später wurde ihnen außerdem das Amt des Reichstruchsesses übertragen. Nach dem Ende der "Staufer-Herrschaft" etablierte sich die Familie als reichsfreies Adelsgeschlecht und erweiterte ihren Machtbereich durch die Übernahme der Herrschaften Trauchberg, Zeil, Waldsee, Bussen, Friedberg und Scheer.[2] Hinzu kamen noch zahlreiche Pfandschaften, die über Jahre gehalten werden konnten.

Truchsess Eberhard I. von Waldburg war einer der drei Söhne von Truchsess Johannes II. von Waldburg ("Hans mit den vier Frauen") (ca. 1344-1424), vermutlich aus dessen vierter Ehe mit Ursula von Abensberg († 30. Januar 1422). Er war ein Bruder (oder Halbbruder) von Jakob I. von Waldburg und Ursula von Starkenberg. Über eine weitere Schwester (oder Halbschwester) Verena von Waldburg war er der Schwager von Hans von Rechberg.

Eberhard von Waldburg begründete die "Eberhardische oder Sonnenbergische Linie" der Truchsesse von Waldburg. Dieser Familienzweig starb im Jahr 1511 aus. Verheiratet war Eberhard seit ca, 1433 mit Gräfin Kunigunde von Montfort-Tettnang, einer Tochter von Graf Wilhelm von Montfort-Tettnang und Enkelin des Grafen Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz[2]. Statt der Mitgift erbte sie Ansprüche auf die Grafschaften Friedberg und Scheer, die er in seinen Besitz bringen konnte.Zu seinen Nachfahren gehören der Reichsgraf Andreas IV. von Sonnenberg († 1511), mit dem dieser Familienzweig ausstarb und Bischof Otto von Konstanz (1475–1491). Sein Schwiegersohn war Graf Jörg (Georg) von Werdenberg-Sargans (ca. 1427–1504), der ihm zusammen mit seinem Vater die Herrschaft Sonnenberg verkaufte.

Leben

Urkundlich wurden die Herren von Sonnenberg, die Montfort erstmals 1242 erwähnt, mit der Erbteilung um 1260 kam die Herrschaft an die Linie Werdenberg-Sargans. 1258 wurde die Burg Nüziders errichtet – sie heißt seit ihrem Wiederaufbau 1409/10 Burg Sonnenberg.

Truchsess Eberhard I. aus dem Haus Waldburg, Bruder von Jakob, Georg I. und Ursula von Starkenberg, Sohn des Johann von Waldburg, erwarb am 19. Juli 1455 von seinem späteren Schwiegersohn, dem Jörg (Georg) Graf von Werdenberg-Sargans (ca. 1427–1504) und dessen Bruder Wilhelm, aus der Dynastie der Montforts, die Feste und Herrschaft Sonnenberg, die von Feldkirch bis zum Arlberg reichte, um 15.000 Gulden. Die daran angrenzende Herrschaft Bludenz mit dem Montafoner Tal hatte er bereits als Pfand inne.

Kaiser Friedrich III. erhob am 11. August 1463 die Herrschaft Sonnenberg zur Grafschaft, und die Familie Eberhards I. und deren Nachkommen zu regierenden Reichsgrafen.

Nach langen Kämpfen, bei denen die Burg Sonnenberg zerstört wurde, verkaufte Graf Eberhard I. laut Vertrag vom 31. August 1474 die Grafschaft Sonnenberg für 34.000 Gulden an Herzog Siegmund von Österreich, Statthalter zu Innsbruck. Das letzte Geld aus diesem Verkauf erhielt erst viele Jahre später sein Erbe, Georg III. von Waldburg-Zeil, der in erster Ehe mit der Teilerbin Apollonia, Tochter des Johann von Sonnenberg, verheiratet war. Ihm fiel das sonnenbergische Herrschaftsvermögen 1511 nach der Ermordung des Grafen Andreas zu.[2]

Literatur

  • Alois Niederstätter: Vorarlberg im Mittelalter (= ders.: Geschichte Vorarlbegs, Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014

Einzelnachweise

  1. vgl. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte. 2001, S. 165f.
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte. 2001, S. 165