Johann von Liechtenstein: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''[[Georg von Liechtenstein (Bischof)|Georg (II.) von Liechtenstein]]''' († 1319), ein Neffe, schlug die geistliche Laufbahn ein und war seit 1387 Propst des Allerheiligenkapitels von [[Stephansdom Wien|St. Stephan]] in [[Wien]]. Im Jänner 1390 erbat Herzog Albrecht (III.) für ihn an der römischen Kurie die Provision mit dem nächsten in seinen "Landen" gelegenen, vakanten Bistum, wobei er sich ausdrücklich auf Johann von Liechtenstein und dessen Verdienste als Hofmeister bezog. Es war wohl auch der Einfluss seines Onkels Johann, dass Georg von Liechtenstein am 29. September 1390 zum [[w:Hochstift Trient|Bischof von Trient]] gewählt wurde.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 61f.</ref>
* '''[[Georg von Liechtenstein (Bischof)|Georg (II.) von Liechtenstein]]''' († 1319), ein Neffe, schlug die geistliche Laufbahn ein und war seit 1387 Propst des Allerheiligenkapitels von [[Stephansdom Wien|St. Stephan]] in [[Wien]]. Im Jänner 1390 erbat Herzog Albrecht (III.) für ihn an der römischen Kurie die Provision mit dem nächsten in seinen "Landen" gelegenen, vakanten Bistum, wobei er sich ausdrücklich auf Johann von Liechtenstein und dessen Verdienste als Hofmeister bezog. Es war wohl auch der Einfluss seines Onkels Johann, dass Georg von Liechtenstein am 29. September 1390 zum [[w:Hochstift Trient|Bischof von Trient]] gewählt wurde.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 61f.</ref>
* Ein weitere Neffe war Johann (II.) von Liechtenstein zu Nikolsburg, der als landesfürstliche Rentenpfandschaft Einnahmen aus der Maut zu [[Krems an der Donau|Stein]] bezog. Er war in erster Ehe mit Margarethe, einer Tochter von Eberhard von [[w:Kapeller|Kapellen]] und in zweiter Ehe mit Agnes von Kuenring, einer Tochter von [[Nizzo von Kuenring-Seefeld|Nizzo von Kuenring zu Seefeld]] († 1405) aus dessen Ehe mit Margaretha von Pottendorf verheiratet.<ref name ="Lackner47-F7.22">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Ein Rechnungsbuch Herzog Albrecht III. von Österreich''. Edition und Textanalyse (= Silvia Petrin - Willibald Rosner (Hrsg.): ''Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde''. Bd. 23) (= NÖ Schriften 93 Wissenschaft). Selbstverlag des NÖ Instituts vor Landeskunde, Wien, 1996. ISBN 3-85006-085-3. S. 47, Fußnote 7.22</ref>
* Ein weitere Neffe war Johann (II.) von Liechtenstein zu Nikolsburg, der als landesfürstliche Rentenpfandschaft Einnahmen aus der Maut zu [[Krems an der Donau|Stein]] bezog. Er war in erster Ehe mit Margarethe, einer Tochter von Eberhard von [[w:Kapeller|Kapellen]] und in zweiter Ehe mit Agnes von Kuenring, einer Tochter von [[Nizzo von Kuenring-Seefeld|Nizzo von Kuenring zu Seefeld]] († 1405) aus dessen Ehe mit Margaretha von Pottendorf verheiratet.<ref name ="Lackner47-F7.22">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Ein Rechnungsbuch Herzog Albrecht III. von Österreich''. Edition und Textanalyse (= Silvia Petrin - Willibald Rosner (Hrsg.): ''Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde''. Bd. 23) (= NÖ Schriften 93 Wissenschaft). Selbstverlag des NÖ Instituts vor Landeskunde, Wien, 1996. ISBN 3-85006-085-3. S. 47, Fußnote 7.22</ref>
== Gefolgsleute und Dienstleute von Johann von Liechtenstein ==
* Erasmus von Herzogbirbaum, als Schaffer von Johann von Liechtenstein zwischen 1383 und 1392 mehrmals urkundlich belegt<ref name="Lackner97-F50.2">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Ein Rechnungsbuch Herzog Albrecht III. von Österreich''. Edition und Textanalyse (= Silvia Petrin - Willibald Rosner (Hrsg.): ''Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde''. Bd. 23) (= NÖ Schriften 93 Wissenschaft). Selbstverlag des NÖ Instituts vor Landeskunde, Wien, 1996. ISBN 3-85006-085-3. S. 97, Fußnote 50.2</ref>


== Johann von Liechtenstein in der Historiographie ==
== Johann von Liechtenstein in der Historiographie ==
Johann von Liechtenstein wurde von den zeitgenössischen und auch von späteren historiographischen Quellen ([[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]], [[Seckauer Bischofschronik]]) als Vertreter eines korrupten höfischen Systems wahrgenommen und deswegen auch weitgehend negativ beurteilt.<ref name ="Lackner62"/> In Bezug auf seinen Sturz werden Erklärungen angeboten, die mit Blick auf die undurchsichtige Faktenlage nicht wirklich überzeugen. Nach dem "Kalendarium Zwetlense" handelte es sich bei dem Vorgehen des Herzogs gegen seinen zuvor engsten Vertrauten um eine Rache für einen Treuebruch, den dieser angeblich während der "Schaunberger Fehde" 1380/81 begangen hatte. Bei Thomas Ebendorfer ist es ein "privater" Konflikt zwischen Johann von Liechtenstein und dem Salzburger Erzbischof, der die Vernichtung des Liechtensteiners betreibt, nachdem dieser seine Schwester beleidigt hat.<ref name ="Lackner65"/> Ein komplexerer Hintergrund wird in der [[Kleine Chronik von Klosterneuburg|Kleinen Klosterneuburger Chronik]] angedeutet, auf welcher die Theorien aufbauen, welche einen Zusammenhang mit der Gefangennahme von König Wenzel für möglich halten.<ref name ="Lackner66"/> Dass Johann von Liechtenstein auf Befehl des Herzogs ertränkt wurde, gilt in der neueren Forschungen als widerlegt.<ref name ="opll102"/>
Johann von Liechtenstein wurde von den zeitgenössischen und auch von späteren historiographischen Quellen ([[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]], [[Seckauer Bischofschronik]]) als Vertreter eines korrupten höfischen Systems wahrgenommen und deswegen auch weitgehend negativ beurteilt.<ref name ="Lackner62"/> In Bezug auf seinen Sturz werden Erklärungen angeboten, die mit Blick auf die undurchsichtige Faktenlage nicht wirklich überzeugen. Nach dem "Kalendarium Zwetlense" handelte es sich bei dem Vorgehen des Herzogs gegen seinen zuvor engsten Vertrauten um eine Rache für einen Treuebruch, den dieser angeblich während der "Schaunberger Fehde" 1380/81 begangen hatte. Bei Thomas Ebendorfer ist es ein "privater" Konflikt zwischen Johann von Liechtenstein und dem Salzburger Erzbischof, der die Vernichtung des Liechtensteiners betreibt, nachdem dieser seine Schwester beleidigt hat.<ref name ="Lackner65"/> Ein komplexerer Hintergrund wird in der [[Kleine Chronik von Klosterneuburg|Kleinen Klosterneuburger Chronik]] angedeutet, auf welcher die Theorien aufbauen, welche einen Zusammenhang mit der Gefangennahme von König Wenzel für möglich halten.<ref name ="Lackner66"/> Dass Johann von Liechtenstein auf Befehl des Herzogs ertränkt wurde, gilt in der neueren Forschungen als widerlegt.<ref name ="opll102"/>
== Gefolgsleute und Dienstleute von Johann von Liechtenstein ==
* Erasmus von Herzogbirbaum, als Schaffer von Johann von Liechtenstein zwischen 1383 und 1392 mehrmals urkundlich belegt<ref name="Lackner97-F50.2">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Ein Rechnungsbuch Herzog Albrecht III. von Österreich''. Edition und Textanalyse (= Silvia Petrin - Willibald Rosner (Hrsg.): ''Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde''. Bd. 23) (= NÖ Schriften 93 Wissenschaft). Selbstverlag des NÖ Instituts vor Landeskunde, Wien, 1996. ISBN 3-85006-085-3. S. 97, Fußnote 50.2</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==