Herren von Grie: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Regiowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 2: Zeile 2:


== Die Familie von Grie ==
== Die Familie von Grie ==
Die Herkunft der Herren von Grie ist nicht geklärt. Es handelt sich um eine [[w:Edelfrei|hochfreie]] Adelsfamilie, die urkundlich erstmals im frühen 11. Jahrhundert genannt ist.<ref name ="Resch145">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Die Wiege der Bayern. Wachau und Waldviertel'', 2016, S. 145</ref>
Die Herkunft der Herren von Grie ist nicht geklärt. Es handelt sich um eine [[w:Edelfrei|hochfreie]] Adelsfamilie, die urkundlich erstmals im frühen 11. Jahrhundert genannt ist.<ref name ="Resch144">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Die Wiege der Bayern. Wachau und Waldviertel'', 2016, S. 144</ref>


== Genannte Familienmitglieder ==
== Genannte Familienmitglieder ==
Zeile 8: Zeile 8:
* Zwischen 1094 und 1108 ist ein [[Lanzo|Lanzo von Grie]] belegt, den später [[Reginbert von Hagenau]] beerbte.
* Zwischen 1094 und 1108 ist ein [[Lanzo|Lanzo von Grie]] belegt, den später [[Reginbert von Hagenau]] beerbte.
* 1108 vertraut ein Pilgrim von Grie seinen Sohn Konrad dem neu gegründeten [[Stift Göttweig|Benediktinerstift]] in [[Göttweig]] an, damit er in dessen Klosterschule erzogen wird. Vermutlich war es derselbe Pilgrim von Grie, der 1108 als Zeuge bei einer Gebietsschenkung des Adeligen Pilgrim von Rotingin, seinem Onkel mütterlicherseits, an das Stift Göttweig genannt wird. <ref name ="Resch144"/> Er könnte auch mit jenem Pilgrim von Grie ident sein, der 1120 dem Stift Göttweig mit einer Schenkung Teile des nördlichen Waldgebietes von Gut Ranna-Grie, darunter Amstall, Ötzbach, Fohraberg und Kottes sowie Eigengut an der [[w:Schmida|Schmida]] vererbte. Dieser Pilgrim von Grie, der recht bald gestorben sein dürfte, trat vor seinem Tod in das Stift ein.<ref>vgl. Inge Resch-Rauter: ''Die Wiege der Bayern. Wachau und Waldviertel'', 2016, S. 144f.</ref>
* 1108 vertraut ein Pilgrim von Grie seinen Sohn Konrad dem neu gegründeten [[Stift Göttweig|Benediktinerstift]] in [[Göttweig]] an, damit er in dessen Klosterschule erzogen wird. Vermutlich war es derselbe Pilgrim von Grie, der 1108 als Zeuge bei einer Gebietsschenkung des Adeligen Pilgrim von Rotingin, seinem Onkel mütterlicherseits, an das Stift Göttweig genannt wird. <ref name ="Resch144"/> Er könnte auch mit jenem Pilgrim von Grie ident sein, der 1120 dem Stift Göttweig mit einer Schenkung Teile des nördlichen Waldgebietes von Gut Ranna-Grie, darunter Amstall, Ötzbach, Fohraberg und Kottes sowie Eigengut an der [[w:Schmida|Schmida]] vererbte. Dieser Pilgrim von Grie, der recht bald gestorben sein dürfte, trat vor seinem Tod in das Stift ein.<ref>vgl. Inge Resch-Rauter: ''Die Wiege der Bayern. Wachau und Waldviertel'', 2016, S. 144f.</ref>
* Um 1108 verlor [[Waldo von Ranna-Grie]] wichtige Besitzungen an die [[Babenberger|Markgrafen von Österreich]] und das Stift Göttweig.<ref name ="Resch144"/> Mehrere Familienmitglieder mit Namen Pilgrim, Megingoz (auch Meginhard) und Sigifrid (auch Sigihard), vermutlich Nachkommen von Waldo von Ranna-Grie, waren in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts in Besitzstreitigkeiten mit Stift Göttweig verwickelt. 1156 gingen ihre letzten Eigengüter in den Besitz des Stiftes über.<ref name ="Resch145"/>
* Um 1108 verlor [[Waldo von Ranna-Grie]] wichtige Besitzungen an die [[Babenberger|Markgrafen von Österreich]] und das Stift Göttweig.<ref name ="Resch144"/> Mehrere Familienmitglieder mit Namen Pilgrim, Megingoz (auch Meginhard) und Sigifrid (auch Sigihard), vermutlich Nachkommen von Waldo von Ranna-Grie, waren in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts in Besitzstreitigkeiten mit Stift Göttweig verwickelt. 1156 gingen ihre letzten Eigengüter in den Besitz des Stiftes über.<ref name ="Resch145">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Die Wiege der Bayern. Wachau und Waldviertel'', 2016, S. 145</ref>


== Die Herren von Grie in Sage und Legende ==
== Die Herren von Grie in Sage und Legende ==

Version vom 4. Januar 2020, 21:18 Uhr

Die Herren von Grie waren eine Adelsfamilie der Markgrafschaft und des Herzogtums Österreich[A 1], welche in der Wachau ansässig war.

Die Familie von Grie

Die Herkunft der Herren von Grie ist nicht geklärt. Es handelt sich um eine hochfreie Adelsfamilie, die urkundlich erstmals im frühen 11. Jahrhundert genannt ist.[1]

Genannte Familienmitglieder

  • 1066 sind die Brüder Megingoz und Pilgrim von Grie genannt, die in einer Fehde getötet wurden.[1]
  • Zwischen 1094 und 1108 ist ein Lanzo von Grie belegt, den später Reginbert von Hagenau beerbte.
  • 1108 vertraut ein Pilgrim von Grie seinen Sohn Konrad dem neu gegründeten Benediktinerstift in Göttweig an, damit er in dessen Klosterschule erzogen wird. Vermutlich war es derselbe Pilgrim von Grie, der 1108 als Zeuge bei einer Gebietsschenkung des Adeligen Pilgrim von Rotingin, seinem Onkel mütterlicherseits, an das Stift Göttweig genannt wird. [1] Er könnte auch mit jenem Pilgrim von Grie ident sein, der 1120 dem Stift Göttweig mit einer Schenkung Teile des nördlichen Waldgebietes von Gut Ranna-Grie, darunter Amstall, Ötzbach, Fohraberg und Kottes sowie Eigengut an der Schmida vererbte. Dieser Pilgrim von Grie, der recht bald gestorben sein dürfte, trat vor seinem Tod in das Stift ein.[2]
  • Um 1108 verlor Waldo von Ranna-Grie wichtige Besitzungen an die Markgrafen von Österreich und das Stift Göttweig.[1] Mehrere Familienmitglieder mit Namen Pilgrim, Megingoz (auch Meginhard) und Sigifrid (auch Sigihard), vermutlich Nachkommen von Waldo von Ranna-Grie, waren in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts in Besitzstreitigkeiten mit Stift Göttweig verwickelt. 1156 gingen ihre letzten Eigengüter in den Besitz des Stiftes über.[3]

Die Herren von Grie in Sage und Legende

  • Eine Wachausage erzählt von einem "Ranna-Ritter", der einer der mächtigsten Herren der Wachau war und sich durch besondere Grausamkeit ausgezeichnet haben soll. Hier dürfte sich eine, wenn gleich entstellte, Erinnerung an die Herren von Grie erhalten haben.[3]

Literatur

  • Inge Resch-Rauter: Die Wiege der Bayern. Wachau und Waldviertel. Teletool Edition, Wien, 4., wesentlich erweiterte Ausgabe 2016. ISBN 3-9500-1672-4, S. 144-154

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Inge Resch-Rauter: Die Wiege der Bayern. Wachau und Waldviertel, 2016, S. 144
  2. vgl. Inge Resch-Rauter: Die Wiege der Bayern. Wachau und Waldviertel, 2016, S. 144f.
  3. 3,0 3,1 vgl. Inge Resch-Rauter: Die Wiege der Bayern. Wachau und Waldviertel, 2016, S. 145

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich wurde 1156 geschaffen, indem die Markgrafschaft Österreich, die damals noch zum Stammesherzogtum Baiern gehörte, von diesem gelöst wurde.