Kartause Mauerbach: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Spätmittelalter und Neuzeit ===
=== Spätmittelalter und Neuzeit ===
Im Spätmittelalter gehörte die Kartause Mauerbach zu den wichtigsten und wohlhabendsten Klöstern des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Die Mönche von Mauerbach hielten wissenschaftliche Kontakte zur [[Universität Wien|Wiener Universität]].<ref name="gedaechtnis"/> Von der Kartause Mauerbach aus wurden weitere neu gegründete Kartausen, darunter die beiden ebenfalls im heutigen Niederösterreich gelegenen Kartausen von Gaming und Aggsbach, besiedelt.<ref name="gedaechtnis"/> 1670 wurde der Prior von Mauerbach wie auch die Prioren von Gaming und Aggsbach trotz Widerstand von Seiten des Generalkapitels des Ordens von [[Leopold I. (HRR)|Kaiser Leopold I.]] in den Prälatenstand erhoben.<ref name="bda"/>
Im Spätmittelalter gehörte die Kartause Mauerbach zu den wichtigsten und wohlhabendsten Klöstern des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Die Mönche von Mauerbach hielten wissenschaftliche Kontakte zur [[Universität Wien|Wiener Universität]].<ref name="gedaechtnis"/> Von der Kartause Mauerbach aus wurden weitere neu gegründete Kartausen, darunter die beiden ebenfalls im heutigen Niederösterreich gelegenen Kartausen von Gaming und Aggsbach, besiedelt.<ref name="gedaechtnis"/> Eine bedeutende Kartause außerhalb des damaligen Herzogtums, die ebenfalls von der Kartause Mauerbach aus besiedelt wurde, war die von [[w:Johann der Blinde|König Johann von Böhmen]] ("''Johann dem Blinden''") am 2. Mai 1352 gegründete [[w: Kartause Prag|Kartause Smichov]] in der Nähe von [[w:Praha|Prag]].<ref name="Vašek19">vgl. Zdeněk Vašek: ''Die Stiftungen Johanns von Luxemburg und seiner Verwandtschaft zugunsten der böhmischen Kirche''. In: ''Hémecht''. Zeitschrift für Luxemburger Geschichte, 2014, S. 19 [https://www.academia.edu/38270292/Die_Stiftungen_Johanns_von_Luxemburg_und_seiner_Verwandtschaft_zugunsten_der_b%C3%B6hmischen_Kirche digital]</ref> 1670 wurde der Prior von Mauerbach wie auch die Prioren von Gaming und Aggsbach trotz Widerstand von Seiten des Generalkapitels des Ordens von [[Leopold I. (HRR)|Kaiser Leopold I.]] in den Prälatenstand erhoben.<ref name="bda"/>


Die Nähe zur Stadt Wien hatte aber auch negative Auswirkungen für die Kartause Mauerbach, so wurde sie im Spätmittelalter mehrmals verheert und geplündert, so während der Belagerung der Stadt Wien durch den "[[w:Königreich Ungarn|Ungarnkönig]]" [[Matthias Corvinus]] (1483-1486) und während der "Ersten Wiener Türkenbelagerung" (1529). Um 1550 bestand der Konvent der Kartause Mauerbach nur mehr aus vier Mönchen.<ref name="wehrbauten">vgl. [http://www.wehrbauten.at/noe/niederoesterreich.html?/noe/mauerbach/mauerbach.html Kartause Mauerbach], Wehrbauten.AT, abgerufen am 27. August 2021</ref> Durch das "Neulengbacher Erdbeben" (1590) wurde die Bausubstanz der Kartause schließlich wesentlich zerstört.<ref name="bda"/> Im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts begann unter dem Prior Georg Fasel der Wiederaufbau der Klosteranlage. Zwischen 1616 und 1666 erhielt sie ihr heutiges frühbarockes Erscheinungsbild.<ref name="wehrbauten"/><ref name="bda"/> Während der "Zweiten Wiener Türkenbelagerung" (1683) wurde allerdings die neu gestaltete Inneneinrichtung der Kartause zerstört. Immerhin konnte 1688 die barocke Innenausstattung der Klosterkirche beendet werden. 1690- 1750 erfolgte dann die Neugestaltung der Ausstattung der Kartause.<ref name="bda"/>
Die Nähe zur Stadt Wien hatte aber auch negative Auswirkungen für die Kartause Mauerbach, so wurde sie im Spätmittelalter mehrmals verheert und geplündert, so während der Belagerung der Stadt Wien durch den "[[w:Königreich Ungarn|Ungarnkönig]]" [[Matthias Corvinus]] (1483-1486) und während der "Ersten Wiener Türkenbelagerung" (1529). Um 1550 bestand der Konvent der Kartause Mauerbach nur mehr aus vier Mönchen.<ref name="wehrbauten">vgl. [http://www.wehrbauten.at/noe/niederoesterreich.html?/noe/mauerbach/mauerbach.html Kartause Mauerbach], Wehrbauten.AT, abgerufen am 27. August 2021</ref> Durch das "Neulengbacher Erdbeben" (1590) wurde die Bausubstanz der Kartause schließlich wesentlich zerstört.<ref name="bda"/> Im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts begann unter dem Prior Georg Fasel der Wiederaufbau der Klosteranlage. Zwischen 1616 und 1666 erhielt sie ihr heutiges frühbarockes Erscheinungsbild.<ref name="wehrbauten"/><ref name="bda"/> Während der "Zweiten Wiener Türkenbelagerung" (1683) wurde allerdings die neu gestaltete Inneneinrichtung der Kartause zerstört. Immerhin konnte 1688 die barocke Innenausstattung der Klosterkirche beendet werden. 1690- 1750 erfolgte dann die Neugestaltung der Ausstattung der Kartause.<ref name="bda"/>
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