Hans Kietaibl (* 27. April 1911 in Klosterneuburg; † 18. September 1999 in Eisenstadt) war Hauptschuldirektor, Ehrenbürger von Purbach, Kulturpreisträger des Burgenlandes 1996.

Verleihung der Ehrenbürgerschaft von Purbach

Leben

Kietaibl fand nach seiner Jugendzeit, Studium und Junglehrerjahren in Niederösterreich zu den Wurzeln seiner Familie ins Burgenland zurück.

Ausbildung und Schullaufbahn

1929 legte er die Realschulmatura ab, seine Ausbildung zum Lehrer begann im Pädagogischen Institut der Stadt Wien, danach in der Bundeslehrerbildungsanstalt in der Wiener Hegelgasse. Ende 1933 unterrichtete er als Probelehrer mit "selbständiger Unterrichtserteilung im Landesschulrat für NÖ.

Ende 1934 bis Februar 1938 war er Erzieher für "schwererziehbare Fürsorgekinder" im Waisenhaus Mödling. In Purbach wurde er definitiver HS-Lehrer, dann folgten Kriegsdienst bei der Wehrmacht und Kriegsgefangenschaft. Bis 1948 war er in Zell am See, die folgenden zwanzig Jahre in Neusiedl am See. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1977 war er Hauptschuldirektor in Purbach. 1974 wurde ihm der Berufstitel Oberschulrat verliehen.[1]

Die Jahre des Ruhestandes lebte er mit seiner Frau Therese in Eisenstadt.

Neben dem Schuldienst begann Kietaibl nach dem Zweiten Weltkrieg Archive durchzuarbeiten, darunter auch das Fürst Esterházy-Archiv in Forchtenstein. Er wurde auch fachlich bei der Auswertung alter Schriften hinzugezogen, weil er fähig war, schwer leserliche handgeschriebene Texte aus dem 17. und 18. Jahrhundert zu entziffern.

Auszeichnungen

Publikationen

 
Grab von Hans und Therese Kietaibl am Stadtfriedhof Eisenstadt

Purbacher Geschichten

  • 1970: Purbach am Neusiedler See. 700 Jahre Purbach am Neusiedler See. 1270 - 1970. Festschrift anlässlich der 700–Jahrfeier von Purbach
  • Die „Puabäigga Gschichtn“, die „Puabäigga Sprüch“ und „Wia´s ehnda in Puaboh sou gwesn is“ wurden gesammelt, ausgewählt, aufgezeichnet und zusammengestellt von Hans Kietaibl. Herausgegeben und verlegt von der „Purbacher Ortsvereinigung für Dorferhaltung, Kunst und Kultur“.

Burgenländische Forschungen

  • Der Eisenstädter Kalvarienberg. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 60, 1998, S. 33–38, PDF auf ZOBODAT.at.
  • Die Abbildungen magyarischer Könige und Heerführer an den Wänden des Haydnsaales im Schloß Esterhazy. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 60, 1998, S. 42–45, PDF auf ZOBODAT.at.
  • Der Purbacher Türke in Sage und Dichtung. Eisenstadt 1997.
  • Purbach am Neusiedler See, Burgenland. Stadtplan. 1:6 000. ÖVP-Purbach, Purbach 1997.
  • Die Purbacher See- und Straßenmaut (Bodenmaut). In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 57, 1995, S. 131–136, PDF auf ZOBODAT.at.
  • Die Kirchenrechnungen der St. Sebastiani-Zeche in Purbach am Neusiedler See. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 57, 1995, S. 74–8, PDF auf ZOBODAT.at.
  • Hans Wurm, Fleischhacker, Zechmeister der Zunft in Purbach 1669. In: Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines. 5. Jg. Nr. 35, Dez. 1994.
  • Zwei Purbacher Briefe aus dem Jahre 1454. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 56, 1994, S. 83–85, PDF auf ZOBODAT.at.
  • Die Purbacher Frühmeßzeche. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 55, 1993, S. 82–85, PDF auf ZOBODAT.at.
  • Die Hafnerzunft in der Herrschaft Eisenstadt. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 54, 1992, S. 26–32, PDF auf ZOBODAT.at.
  • Die Bruderschaft der Maurer und Steinmetze in Kaisersteinbruch 1714. In: Helmuth Furch, Elias Hügel, Hof-Steinmetzmeister 1681–1755, Vorwort von Steinmetzmeister Friedrich Opferkuh, Kaisersteinbruch 1992. ISBN 978-3-9504555-2-6
  • Die Entstehung des Ortsnamens "Purbach". In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 52, 1990, S. 39–41
  • Die Erbfischwässer in Purbach am Neusiedler See. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 50, 1988, S. 125—133
  • Die Sebastianibruderschaft in Purbach am Neusiedler See. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 49, 1987, S. 115—121
  • Die Purbacher Herrschaftsurbare (1515-1750). In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 47, 1985, S. 49–57
  • Die Frauenkirchner Handwerkszechen. In: FS August Ernst S. 206–218
  • Die Siegel der Marktgemeinde Purbach am Neusiedler See. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 45, 1983, S. 61–66
  • Die Binderzeche in Purbach am Neusiedlersee. In: Volk und Heimat Nr. 37/2, 1982, S. 43–45
  • Die Breitenbrunner Handwerkszeichen. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 43, 1981, S. 145–159
  • Die Purbacher Binderzeche'. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 40, 1978, S. 182 ff.[2]

Internationales handwerksgeschichtliches Symposium Veszprém

  • Die Esterházyschen Handwerkszünfte auf dem Schlossgrund in Eisenstadt. In: Péter Nagybákay - Gábor Németh (Red.) III. Symposium Veszprém 18.–24. 10. 1986 Bd. 2 S. 91–112.
  • Iparoscéhek a kismartoni Esterházy uradalom területén. In: III. Nemzetközi Kézművesipartörténeti Szimpózium; Magyar Tudományos Akadémia, Veszprémi: Akadémiai Bizottság. [Szerk.: Péter Nagybákay ...], Veszprém, 1988. S. 216
  • Die Handwerkszünfte in Purbach am Neusiedler See. In: IV. Nemzetközi Kézmüvesipartörténeti Szimpózium Veszprém, 1995, S. 245–251

6. April 1993 Präsentation des Elias Hügel-Buches im Landesarchiv Eisenstadt

Begrüßung durch Harald Prickler, Ehrengast OSR Hans Kietaibl, der im Lesen der alten Schriften sehr hilfreich war, „unleserliche Texte“ konnte er entziffern. Seine Forschungen im Ungarischen Staatsarchiv: Handwerksordnung der Viertellade Kaisersteinbruch stellte er Helmuth Furch zur Verfügung und sind im Buch enthalten. Vom Museumsverein anwesend: Christa und Ferdinand Snauer, Anni Furch, Marianne und Brigitte Tschol.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bildungsdirektion für Burgenland, Angaben zu Hans Kietaibl. Email vom 31. Jänner 2020
  2. Literatur von und über Hans Kietaibl im Katalog des Österreichischen Bibliothekenverbundes