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Der Ottakringer Freihof, zeitweise auch Schottenhof, Kölhof oder Starchanthof genannt, war ein Freigut in Ottakring, heute Teil des 16. Wiener Gemeindebezirks.

Lage

Der "Ottakringer Freihof" befand sich in Ottakringer Straße 242 / Sandleitengasse. Heute findet sich auf diesem Areal eine Wohnhausanlage.[1]

Geschichte

Als Freigut gehörte der "Ottakringer Freihof" zu den wenigen Teilen des späteren Vorortes Ottakring, die bis 1848 / 1850 nicht der Grundherrschaft des Stifts Klosterneuburg unterstanden.[A 1] Er wechselte im Mittelalter häufig seine Besitzerinnen beziehungsweise Besitzer und einige Male auch seinen Namen. Im 14. Jahrhundert war er als "Starchanthof" bekannt.[1]

1884 wurde der Freihof (wie auch die beiden damaligen Kirchen in Ottakring) bei der Belagerung der Stadt Wien durch den ungarischen König Matthias Corvinus zerstört, später aber wieder aufgebaut.

1574 kaufte Johann Ambros Brassicani von Köhlburg († 1589) den Freihof, der in der Folge zeitweise als der "Kölhof" bezeichnet wurde. Er holte einen protestantischen Pfarrer nach Ottakring, was Konflikte mit dem dortigen Pfarrer und dem Bischof von Wien zur Folge hatte, die erst mit seinem Tod beendet wurden.

1762 verkauften ihn die Erben von Ignaz Coreth von Starkenburg an die Theresianische Akademie (Theresianum), die ihn 1777 an das Schottenstift weiterverkaufte, in dessen Besitz er bis 1962 blieb. Zu dieser Zeit hatte der "Ottakringer Freihof" den Namen "Schottenhof". 1962 wurde er an die Stadt Wien verkauft und 1964/65 abgebrochen, worauf seinem Areal eine Wohnhausanlage erbaut wurde.[1]

Besitzerinnen und Besitzer des "Ottakringer Freihofs"

  • Herr von Starchant (um 1340)
  • Familie Popfinger: Lukas Popfinger, sein Bruder Stefan (ab 1353) und sein Sohn Peter (um 1376)
  • Familie Würffel: Niklas Würffel (1381 aufgrund einer gerichtlichen Exekution), sein Sohn Sigmund Würffel († um 1398), die Würffelschen Erben (ca. 1398-1450)
  • Ulrich von Eitzing, (1450; Kauf)
  • Oswald Reicholf (1452; Kauf);
  • Ernreich Köppl (seit 1453)
  • Andre Gwalt (1459; Kauf) beziehungsweise seine Witwe Margret und sein Sohn Christoph (1467), sowie Bernhard Schleicher (1479; Witwer nach Margret);
  • Paul Wolzogen (1562; kaiserlicher Postmeister im Herzogtum Österreich unter der Enns; Kauf)
  • Georg Pirchinger (Raitdiener im Herzogtum Österreich unter der Enns; Kauf)
  • Ritter Adam Gall zu Loosdorf (1568; Kauf) beziehungsweise dessen Sohn Bernhard Leo Gall zu Loosdorf
  • Johann Ambros Brassican von Köhlburg, seine Ehefrau Margret und ihre Erben
  • Ferdinand und Johann Franz Dillherr (1649; Kauf)
  • Theobald Frank, Regimentschirurg
  • Leopold Hieronymus von Russenstein (1693)
  • Matthias Zeillinger (1700)
  • Gräfin Sabine Christine Starhemberg, Witwe nach Freiherr Georg Julius von Gilleis (1701); seit 1717 wieder verheiratet Graf Karl Anton Giannini
  • Graf Johann Josef Gaschin (1737)
  • Ignaz Coreth von Starkenburg (1753)
  • Theresianische Akademie (Theresianum);
  • Schottenstift

Erinnerungen an den "Ottakringer Freihof"

Der "Ottakringer Freihof" in Sage und Legende

  • Eine Sage beschäftigt sich mit Andre Gwalt und seinem schrecklichen Ende: Siehe unter Andre Gwalt.
  • Eine weitere Sage erzählt von einem Brunnen im Schottenhof, wo Elfen und Kobolde einst gelebt haben sollen und von einer "Milchpantscherei" in einer sozialen Notlage, die letztlich dank dieser Elfen für ihren Verursacher gut endete.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Ottakringer Freihof. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 472.
  2. vgl. Der Brunnen vom Schottenhof zu Ottakring, Sagen.At

Anmerkungen

  1. Die Information, dass der Freihof im Mittelalter der Grundherrschaft des Stifts Klosterneuburg unterstand, so zum Beispiel in Felix Czeike (Hrsg.): Historisches Lexikon Wien, Bd. 4, 1995, S. 472) ist somit unrichtig.