Diskussion:Heimat Wolfurt: Unterschied zwischen den Versionen

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Ich hoffe du gehst mit den Korrekturen d'accord! Nochmals vielen Dank für deine Beiträge! --[[Benutzer:Mfchris84|Mfchris84]] ([[Benutzer Diskussion:Mfchris84|Diskussion]]) 22:20, 3. Feb. 2024 (CET)
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: Hallo [[Benutzer:Mfchris84|Mfchris84]], vielen Dank für die Änderungen. LG, [[Benutzer:Asurnipal|Asurnipal]] ([[Benutzer Diskussion:Asurnipal|Diskussion]]) 08:32, 4. Feb. 2024 (CET)
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== prov Inhaltsverzeichnis ==
der [[Benutzer:Ernst Heim/Ergänzungen|Zeitschriften 19 bis 30]]
== Zeitzeugen ==
[[File:Ehrenringträger.jpg|mini|Siegfried Heim, Ehrenringträger]]
=== Erwin Mohr, alt-Bürgermeister ===
Lieber Ernst,
Herzlichen Dank für den Hinweis auf den Artikel im wikiregio, den ich bisher nicht kannte, auch nicht die Plattform.
Der Inhalt des Artikels ist eine sehr verdiente Erwähnung und Würdigung der Arbeit deines Bruders und unseres sehr rührigen Heimatforschers Siegfried, ohne den es die „Heimat-Wolfurt“ nie gegeben hätte!
Aus meiner Sicht ist der Text absolut ok. Lediglich beim „verlorenen Zuschuss der Gemeinde“ hätte ich das „verlorene“ weggelassen. Der Zuschuss war auf keinen Fall verloren, sondern allerbestens angelegt im Heimatkundekreis!
Im übrigen bedaure ich es sehr, dass es unter den Nachfolgern von Siegfried leider niemanden gibt, der Ähnliches auf die Beine stellte oder stellt. Nochmals Danke und beste Grüße, Erwin
:Zum Begriff ''verlorenen Zuschuss der Gemeinde'' - das ist fester Begriff, eben dass es sich nicht um einen Kredit handelt. --lg  [[Benutzer:Karl Gruber|K@rl]]-[[Benutzer Diskussion:Karl Gruber|Diskussion]] 15:04, 7. Feb. 2024 (CET)
:PS:Siehe auch [[w:Zuschuss]] -- [[Benutzer:Karl Gruber|K@rl]]-[[Benutzer Diskussion:Karl Gruber|Diskussion]] 15:05, 7. Feb. 2024 (CET)
=== Walter Reis, Mittelschuldirektor iR ===
Seine Lieblingsfächer waren, Naturgeschichte, Naturlehre und Heimatkunde. In
lebensnahen Exkursionen führte er seine Schüler hinaus in die Natur, zu den
Blumenwiesen, zu den Bächen und Teichen, zu den Bienen und Fröschen.
Doch Lehrer sein ist nicht nur Heimat- und Naturromantik, damals nicht und heute
nicht.
Im Ansuchen zum Schulrat schreibt Hans Vogl: „Seit über 20 Jahren hat Siegfried Heim
am Aufbau der Hauptschule mitgestaltet, mitgelitten, sich mitgefreut, mitgestritten,
mitgefeiert.“
Als Gemeinderat und Gemeindevertreter hat er sich fundiert und überzeugend für
den andauernden Auf- und Ausbau der stetig wachsenden Hauptschule ein- und
durchgesetzt.
Erst die Pension hat dem umtriebigen, wissensdurstigen Schulmann ermöglicht, sich
ganz und vertiefend seinem Lieblingshobby , der Heimatkunde zuzuwenden. Nun
konnte der begnadete Geschichtsforscher und Geschichtenerzähler eine große,
interessierte Zuhörerschaft aufbauen, die ihn begleiteten auf seinen Exkursionen und
gespannt seinen Wolfurter Geschichten folgten.
Alles endet – nichts vergeht! In der Hauptschule ist ein kleines Schulmuseum, das
Siegfried ausgestattet und eingerichtet hat, es ist ein lebhaftes Andenken an einen der
bedeutendsten Schulpioniere von Wolfurt. Alles endet – nichts vergeht !
Siegried war auch ein Lehrer, tief verwurzelt im christlichen Glauben. Dieser Glaube
hat ihn begleitet in guten und schweren Tagen und wohl auch zuletzt in seiner
Krankheit. Er durfte in seinem Heim zufrieden und ruhig einschlafen.
*Auszug aus dem Nachruf anlässlich der Beerdigung von [[Siegfried Heim]] --[[Benutzer:Ernst Heim|Ernst Heim]] ([[Benutzer Diskussion:Ernst Heim|Diskussion]]) 17:50, 7. Feb. 2024 (CET)
== Kammerdiener des Kaisers ==
Eine ganz besondere und sehr persönliche Beziehung zum Kaiser hatte aber ein anderer
Wolfurter, Kaspar Kalb, der von Kaiser Franz II./I. zu seinem Kammerdiener
bestellt wurde. Als solcher hatte er Zutritt zu den Privatzimmern in der Hofburg und
in Schloß Schönbrunn, wußte um die intimsten Dinge des Monarchen und trug Verantwortung
für dessen Wohlbefinden bei Tag und bei Nacht. Zu einer solchen Vertrauensstellung
konnte nur ein Mann mit besonderen Eigenschaften aufsteigen, der
auch den hohen Anforderungen des Spanischen Hofzeremoniells genügte und allerbeste
Referenzen vorzuweisen hatte.
*[https://www.wolfurt.at/system/web/getDocument.ashx?fileid=1011891&cts=1606298679 Heimat Wolfurt, Heft 19] Seite 46ff
----
Mich hat diese von Heim erstmals vorgestellte Persönlichkeit dermaßen interessiert,
daß ich bei meinen folgenden dienstlichen Wienaufenthalten jeweils auch ein wenig
in Wiener Archiven nach Spuren von Kaspar Kalb suchte. Einiges war dabei zu erfahren,
vieles wird für immer im Dunkeln bleiben.
*[https://www.wolfurt.at/system/web/getDocument.ashx?fileid=1011894&cts=1606298714 Kammerdiener Kaspar Kalb: eine Ergänzung]
== Sebastian Fischer ==
Pfarrer in Wolfurt, geb um 1550, gest um 1600
An der Universität in Dillingen findet sich die älteste bekannte Notiz über einen unserer Vorfahren. Als dort zum Zwecke der Gegenreformation eine von den Jesuiten geführte Hochschule gegründet worden war, die auch die Theologen aus Vorarlberg ausbildete, schrieb sich am 21. August 1572 ein Student aus Bregenz ein, Sebastianus Vischer Bregantinus. (Nach Ludewig, Vorarlberger an Hochschulen, Bregenz 1920). Nach Abschluß seiner Studien und nach dem Tod von Pfarrer Heinrich Sauter in Wolfurt wurde der vom Abt von Weißenau vorgeschlagene Sebastian Fischer, latinisiert Sebastianus Piscator, am 17. Dezember 1575 von Abt Kaspar von Mehrerau als neuer Pfarrer von Wolfurt investiert. (Investiturprotokolle der Diözese Konstanz im EA Freiburg, Ha 110-118). Vermutlich gehörte Fischer damals dem Prämonstratenser-Kloster in Weißenau bei Ravensburg als Mönch an. Siebzehn Jahre lang blieb Sebastian Fischer Pfarrer in Wolfurt. Die Pfarre hatte sich 1512 von der Mutterpfarre St. Gallus in Bregenz gelöst. Seither wurde sie abwechselnd von den Klöstern Mehrerau und Weißenau besetzt. Wie damals bei Geistlichen vielfach üblich, nahm der junge Pfarrer eine Frau zur Lebensgefährtin, Christina Muchsel (Müchslin), die Bäuerin im Bannholz. Dort wuchsen seine fünf Kinder auf: Magdalena, Verena, Margaretha, Ursula und Johannes. Die Taufe des Johannes ist in Bregenz-St. Gallus unter dem Datum 29.8.1587 bezeugt.
Daß Geistliche mit einer Frau in einem eheähnlichen Verhältnis lebten, war kein Einzelfall. Auch Pfarrer Fischers unmittelbarer Vorgesetzter, der Bischof von Konstanz, teilte Haus und Bett mit einer Frau. Als hochangesehener Kardinal Marcus Sitticus (von Hohenems), 1533-1595, residierte er in seinem Schloß Mondragone bei Rom. Selbst gegenüber seinem engen Freund Papst Gregor XII, der 1582 von Mondragone aus seinen Gregorianischen Kalender verkündete, bekannte er sich zu Frau und Kind. Der Papst segnete sogar die Ehe von Roberto, dem Sohn des Kardinals. Als dieser dann früh starb, ließ ihm der Kardinal in Santa Maria di Trastevere in Rom, in der Kapelle d’Altaemps (Hohenems), ein großartiges Grabmal errichten. Auch ein anderer Zeitgenosse Fischers, der aus Lochau gebürtige Wolf Dietrich von Raitenau (1559-1617) bekannte sich als Erzbischof von Salzburg zu seiner Lebensgefährtin Salome Alt und hatte mit ihr in den Jahren 1593 bis 1607 zehn Kinder. Aus der Steiermark berichtete ein Jesuit nach Rom, ein Priester ohne Frau sei dort die seltene Ausnahme.
Inzwischen hatte aber das Konzil von Trient 1563 im Geiste der Gegenreformation strenge Regeln festgelegt. Nachdem Kardinal Marcus Sitticus 1589 sein Bistum Konstanz für eine ungeheuer große Summe an Bischof Andreas, einen Sohn des Erzherzogs Ferdinand von Österreich und der Philippine Welser, verkauft hatte, setzte dieser die Trientiner Gesetze durch. Die Priester mußten sich von ihren Lebensgefährtinnen und deren Kindern trennen. Pfarrer Fischer wollte aber wenigstens den Hof im Bannholz vor dem Zugriff der Kirche retten und für seine Kinder bewahren. Das wissen wir aus seinem von einem Notar auf Pergament geschriebenen und von Fischer eigenhändig unterfertigten Testament, das die Beglaubigung durch hohe kirchliche und weltliche Behörden trägt. Es wird im Vorarlberger Landesarchiv als Urkunde 2191 vom 6. Februar 1591 aufbewahrt. Das Testament enthält die Namen von Frau Christina Muchsel und ihrer fünf Kinder.
Auf die Pfarre Wolfurt mußte der unglückliche Vater verzichten. Im August 1592 wurde er als Kaplan von St. Magnus nach Bregenz versetzt. (Forschung Wieland, Stadtarchiv Friedrichshafen, 1995). In den Bregenzer Pfarrbüchern findet sich aber keine Spur mehr von ihm. Seine bei der Mutter im Bannholz lebenden Kinder behielten den Namen ihres Vaters Fischer. Sie hatten hohes Ansehen. Der Sohn Hans Fischer holte seine Frau aus dem Geschlecht der Deuring in Bregenz. Der Enkel Balthasar wurde als Geschworener in das Gericht Hofsteig berufen. Sichtbarer Segen lag seither über den Nachkommen... Mehr als jedes andere Geschlecht in Wolfurt zählen zu ihnen neben Bauern und Handwerkern zahlreiche Geschäftsleute, Gastwirte, Geschworene und Ammänner im Gericht Hofsteig, Gemeindevorsteher, Ärzte und Advokaten. Kein anderes Geschlecht brachte aber auch ähnlich viele Priester, Patres und Klosterschwestern hervor !
*Auszug aus Heims Ahnen, Familienchronik zur 100. Wiederkehr des Geburtstages unseres Vaters im Jahre 2001 seinen Nachkommen gewidmet von [[Siegfried Heim]], Seite 25f
== Die Wolfurter Fischer ==
Sebastian Fischers fünf Kinder kennen wir aus seinem von einem Notar auf Pergament geschriebenen und eigenhändig unterfertigten Testament, das die Beglaubigung durch hohe kirchliche und weltliche Behörden trägt. Es wird im Vorarlberger Landesarchiv als Urkunde 2191 vom 6. Februar 1591 aufbewahrt.
Nach den Regeln des Konzils von Trient zwang der Bischof von Konstanz den Pfarrer, sich von seiner Familie zu trennen. Sebastian Fischer wurde 1592 als Kaplan nach Bregenz versetzt. Seine bei der Mutter im Bannholz lebenden Kinder behielten aber den Namen Fischer. Unübersehbar groß ist die Anzahl der heute weit über Wolfurt und das Land Vorarlberg hinaus lebenden Nachkommenfamilien.
In Wolfurt versuchte man längst, die Fischer-Familien durch Hausnamen zu unterscheiden. Von Pfarrer Sebastian Fischers Enkeln gehen zwei Hauptstämme aus,
*von Balthasar die ''Spetenleher-Fischer'' und
*von Sebastian die ''Stöoglar-Fischer'' (von der Steig).
Zu den ''Spetenlehern'' zählen als Nachkommen des Löwenwirts und Hofsteigammanns Joseph Fischer die ''Löwenwirtler'' und die ''Sammar'' (''s Ammas''), die sich wieder in ''Märtolar'' und ''Altadlerwirts'' gliedern. Andere Zweige der Spetenleher sind die ''Schützenwirt''-, ''Lammwirt''- und ''Sternenwirt''-Fischer. Zu den ''Stöoglar''-Fischern gehören die vielen Linien der ''Seppar'', ''Schnidarles'' und ''Klosos''.
Den Fischern wird Geschäftstüchtigkeit nachgesagt, verbunden mit heißem Blut, Ehrgeiz, Wagemut und Ideenreichtum. Daneben besitzen sie einen kritischen Geist, hohe Musikalität und - eine gute Singstimme. So wurden viele von ihnen geachtete Geschäftsleute, Gastwirte, Politiker, Professoren, Advokaten und Ärzte, dazu Chorleiter, Musikanten und Sänger. Darüber hinaus hat kein Wolfurter Geschlecht so viele Priester hervorgebracht. Vom Kaplan führt die Reihe über den Pfarrer und den Jesuitenpater hinauf bis zum Generalvikar.
*Auszug aus Heims Ahnen, Familienchronik zur 100. Wiederkehr des Geburtstages unseres Vaters im Jahre 2001 seinen Nachkommen gewidmet von [[Siegfried Heim]], Seite 40ff
== Lorenz Böhler ==
Seine Daten faßt Meyers
großes Lexikon am kürzesten zusammen:
«Böhler Lorenz, geboren zu Wolfurt in Vorarlberg am 15. Januar 1885, gestorben
in Wien am 20. Januar 1973. Österreichischer Chirurg. Professor in Wien.
Begründer der modernen Unfallchirurgie.»
Begründer der Unfallchirurgie ! - Welcher Segen für Millionen von verletzten
Menschen verbirgt sich hinter diesen nüchternen Worten! Zuerst sein Kampf gegen
die Amputations-Chirurgie während des ersten Weltkrieges. Zäh und zielstrebig
gewann er ihn gegen die übermächtige k. u. k. Militärbürokratie.
Dann sein Organisationsgenie, sein nüchternes «Heilen kommt billiger als Renten
zahlen», mit dem er die Unfallversicherungsanstalt auf seine Seite brachte. Schließlich
seine titanenhafte Schaffenskraft beim Aufbau des ersten Unfallkrankenhauses
in Wien und bei der Ausdehnung seines Werkes und seiner Lehre über Linz, Bozen,
Bregenz hinaus in alle Welt bis ins ferne China!
*[https://www.wolfurt.at/system/web/getDocument.ashx?fileid=1011883&cts=1606298567 Heimat Wolfurt, Heft 11], Seite 15f

Aktuelle Version vom 11. März 2024, 16:35 Uhr

Zeitschrift

Lieber @Asurnipal: vielen lieben Dank für die Erstellung der beiden heimatkundlichen Werksbeschreibungen aus Dornbirn und Wolfurt! Bitte verzeih meinen doch diesmal "grösseren" Eingriff in den Artikel, den ich dir aber kurz erläutern möchte:

  • Bei der Heimat Wolfurt handelt es sich aus bibliographischer Sicht eindeutig um eine Zeitschrift und nicht um eine monographische Reihe. Nicht nur, dass sich das Periodikum selbst schon im Untertitel Zeitschrift nennt, auch sind die einzelnen Ausgaben aus selbständigen Artikeln aufgebaut, was das einzelne Heft unselbständig macht (im Gegensatz zur monografischen Reihe, wo die einzelnen Bände auch für sich stehen können). Auch die Vorarlberger Landesbibliothek verzeichnet die Heimat Wolfurt als Zeitschrift. Um es heimatkundlich-beispielhaft werden zu lassen:
  • Der Parameter Beschreibung in der Infobox Publikation ist streng genommen als Beschreibung für die Publikation und weniger als Beschreibung für das Bild gedacht.

Ich hoffe du gehst mit den Korrekturen d'accord! Nochmals vielen Dank für deine Beiträge! --Mfchris84 (Diskussion) 22:20, 3. Feb. 2024 (CET)

Hallo Mfchris84, vielen Dank für die Änderungen. LG, Asurnipal (Diskussion) 08:32, 4. Feb. 2024 (CET)

prov Inhaltsverzeichnis

der Zeitschriften 19 bis 30

Zeitzeugen

Siegfried Heim, Ehrenringträger

Erwin Mohr, alt-Bürgermeister

Lieber Ernst, Herzlichen Dank für den Hinweis auf den Artikel im wikiregio, den ich bisher nicht kannte, auch nicht die Plattform. Der Inhalt des Artikels ist eine sehr verdiente Erwähnung und Würdigung der Arbeit deines Bruders und unseres sehr rührigen Heimatforschers Siegfried, ohne den es die „Heimat-Wolfurt“ nie gegeben hätte! Aus meiner Sicht ist der Text absolut ok. Lediglich beim „verlorenen Zuschuss der Gemeinde“ hätte ich das „verlorene“ weggelassen. Der Zuschuss war auf keinen Fall verloren, sondern allerbestens angelegt im Heimatkundekreis! Im übrigen bedaure ich es sehr, dass es unter den Nachfolgern von Siegfried leider niemanden gibt, der Ähnliches auf die Beine stellte oder stellt. Nochmals Danke und beste Grüße, Erwin

Zum Begriff verlorenen Zuschuss der Gemeinde - das ist fester Begriff, eben dass es sich nicht um einen Kredit handelt. --lg K@rl-Diskussion 15:04, 7. Feb. 2024 (CET)
PS:Siehe auch w:Zuschuss -- K@rl-Diskussion 15:05, 7. Feb. 2024 (CET)

Walter Reis, Mittelschuldirektor iR

Seine Lieblingsfächer waren, Naturgeschichte, Naturlehre und Heimatkunde. In lebensnahen Exkursionen führte er seine Schüler hinaus in die Natur, zu den Blumenwiesen, zu den Bächen und Teichen, zu den Bienen und Fröschen. Doch Lehrer sein ist nicht nur Heimat- und Naturromantik, damals nicht und heute nicht.

Im Ansuchen zum Schulrat schreibt Hans Vogl: „Seit über 20 Jahren hat Siegfried Heim am Aufbau der Hauptschule mitgestaltet, mitgelitten, sich mitgefreut, mitgestritten, mitgefeiert.“

Als Gemeinderat und Gemeindevertreter hat er sich fundiert und überzeugend für den andauernden Auf- und Ausbau der stetig wachsenden Hauptschule ein- und durchgesetzt.

Erst die Pension hat dem umtriebigen, wissensdurstigen Schulmann ermöglicht, sich ganz und vertiefend seinem Lieblingshobby , der Heimatkunde zuzuwenden. Nun konnte der begnadete Geschichtsforscher und Geschichtenerzähler eine große, interessierte Zuhörerschaft aufbauen, die ihn begleiteten auf seinen Exkursionen und gespannt seinen Wolfurter Geschichten folgten.

Alles endet – nichts vergeht! In der Hauptschule ist ein kleines Schulmuseum, das Siegfried ausgestattet und eingerichtet hat, es ist ein lebhaftes Andenken an einen der bedeutendsten Schulpioniere von Wolfurt. Alles endet – nichts vergeht ! Siegried war auch ein Lehrer, tief verwurzelt im christlichen Glauben. Dieser Glaube hat ihn begleitet in guten und schweren Tagen und wohl auch zuletzt in seiner Krankheit. Er durfte in seinem Heim zufrieden und ruhig einschlafen.

Kammerdiener des Kaisers

Eine ganz besondere und sehr persönliche Beziehung zum Kaiser hatte aber ein anderer Wolfurter, Kaspar Kalb, der von Kaiser Franz II./I. zu seinem Kammerdiener bestellt wurde. Als solcher hatte er Zutritt zu den Privatzimmern in der Hofburg und in Schloß Schönbrunn, wußte um die intimsten Dinge des Monarchen und trug Verantwortung für dessen Wohlbefinden bei Tag und bei Nacht. Zu einer solchen Vertrauensstellung konnte nur ein Mann mit besonderen Eigenschaften aufsteigen, der auch den hohen Anforderungen des Spanischen Hofzeremoniells genügte und allerbeste Referenzen vorzuweisen hatte.


Mich hat diese von Heim erstmals vorgestellte Persönlichkeit dermaßen interessiert, daß ich bei meinen folgenden dienstlichen Wienaufenthalten jeweils auch ein wenig in Wiener Archiven nach Spuren von Kaspar Kalb suchte. Einiges war dabei zu erfahren, vieles wird für immer im Dunkeln bleiben.

Sebastian Fischer

Pfarrer in Wolfurt, geb um 1550, gest um 1600

An der Universität in Dillingen findet sich die älteste bekannte Notiz über einen unserer Vorfahren. Als dort zum Zwecke der Gegenreformation eine von den Jesuiten geführte Hochschule gegründet worden war, die auch die Theologen aus Vorarlberg ausbildete, schrieb sich am 21. August 1572 ein Student aus Bregenz ein, Sebastianus Vischer Bregantinus. (Nach Ludewig, Vorarlberger an Hochschulen, Bregenz 1920). Nach Abschluß seiner Studien und nach dem Tod von Pfarrer Heinrich Sauter in Wolfurt wurde der vom Abt von Weißenau vorgeschlagene Sebastian Fischer, latinisiert Sebastianus Piscator, am 17. Dezember 1575 von Abt Kaspar von Mehrerau als neuer Pfarrer von Wolfurt investiert. (Investiturprotokolle der Diözese Konstanz im EA Freiburg, Ha 110-118). Vermutlich gehörte Fischer damals dem Prämonstratenser-Kloster in Weißenau bei Ravensburg als Mönch an. Siebzehn Jahre lang blieb Sebastian Fischer Pfarrer in Wolfurt. Die Pfarre hatte sich 1512 von der Mutterpfarre St. Gallus in Bregenz gelöst. Seither wurde sie abwechselnd von den Klöstern Mehrerau und Weißenau besetzt. Wie damals bei Geistlichen vielfach üblich, nahm der junge Pfarrer eine Frau zur Lebensgefährtin, Christina Muchsel (Müchslin), die Bäuerin im Bannholz. Dort wuchsen seine fünf Kinder auf: Magdalena, Verena, Margaretha, Ursula und Johannes. Die Taufe des Johannes ist in Bregenz-St. Gallus unter dem Datum 29.8.1587 bezeugt.

Daß Geistliche mit einer Frau in einem eheähnlichen Verhältnis lebten, war kein Einzelfall. Auch Pfarrer Fischers unmittelbarer Vorgesetzter, der Bischof von Konstanz, teilte Haus und Bett mit einer Frau. Als hochangesehener Kardinal Marcus Sitticus (von Hohenems), 1533-1595, residierte er in seinem Schloß Mondragone bei Rom. Selbst gegenüber seinem engen Freund Papst Gregor XII, der 1582 von Mondragone aus seinen Gregorianischen Kalender verkündete, bekannte er sich zu Frau und Kind. Der Papst segnete sogar die Ehe von Roberto, dem Sohn des Kardinals. Als dieser dann früh starb, ließ ihm der Kardinal in Santa Maria di Trastevere in Rom, in der Kapelle d’Altaemps (Hohenems), ein großartiges Grabmal errichten. Auch ein anderer Zeitgenosse Fischers, der aus Lochau gebürtige Wolf Dietrich von Raitenau (1559-1617) bekannte sich als Erzbischof von Salzburg zu seiner Lebensgefährtin Salome Alt und hatte mit ihr in den Jahren 1593 bis 1607 zehn Kinder. Aus der Steiermark berichtete ein Jesuit nach Rom, ein Priester ohne Frau sei dort die seltene Ausnahme.

Inzwischen hatte aber das Konzil von Trient 1563 im Geiste der Gegenreformation strenge Regeln festgelegt. Nachdem Kardinal Marcus Sitticus 1589 sein Bistum Konstanz für eine ungeheuer große Summe an Bischof Andreas, einen Sohn des Erzherzogs Ferdinand von Österreich und der Philippine Welser, verkauft hatte, setzte dieser die Trientiner Gesetze durch. Die Priester mußten sich von ihren Lebensgefährtinnen und deren Kindern trennen. Pfarrer Fischer wollte aber wenigstens den Hof im Bannholz vor dem Zugriff der Kirche retten und für seine Kinder bewahren. Das wissen wir aus seinem von einem Notar auf Pergament geschriebenen und von Fischer eigenhändig unterfertigten Testament, das die Beglaubigung durch hohe kirchliche und weltliche Behörden trägt. Es wird im Vorarlberger Landesarchiv als Urkunde 2191 vom 6. Februar 1591 aufbewahrt. Das Testament enthält die Namen von Frau Christina Muchsel und ihrer fünf Kinder. Auf die Pfarre Wolfurt mußte der unglückliche Vater verzichten. Im August 1592 wurde er als Kaplan von St. Magnus nach Bregenz versetzt. (Forschung Wieland, Stadtarchiv Friedrichshafen, 1995). In den Bregenzer Pfarrbüchern findet sich aber keine Spur mehr von ihm. Seine bei der Mutter im Bannholz lebenden Kinder behielten den Namen ihres Vaters Fischer. Sie hatten hohes Ansehen. Der Sohn Hans Fischer holte seine Frau aus dem Geschlecht der Deuring in Bregenz. Der Enkel Balthasar wurde als Geschworener in das Gericht Hofsteig berufen. Sichtbarer Segen lag seither über den Nachkommen... Mehr als jedes andere Geschlecht in Wolfurt zählen zu ihnen neben Bauern und Handwerkern zahlreiche Geschäftsleute, Gastwirte, Geschworene und Ammänner im Gericht Hofsteig, Gemeindevorsteher, Ärzte und Advokaten. Kein anderes Geschlecht brachte aber auch ähnlich viele Priester, Patres und Klosterschwestern hervor !

  • Auszug aus Heims Ahnen, Familienchronik zur 100. Wiederkehr des Geburtstages unseres Vaters im Jahre 2001 seinen Nachkommen gewidmet von Siegfried Heim, Seite 25f

Die Wolfurter Fischer

Sebastian Fischers fünf Kinder kennen wir aus seinem von einem Notar auf Pergament geschriebenen und eigenhändig unterfertigten Testament, das die Beglaubigung durch hohe kirchliche und weltliche Behörden trägt. Es wird im Vorarlberger Landesarchiv als Urkunde 2191 vom 6. Februar 1591 aufbewahrt.

Nach den Regeln des Konzils von Trient zwang der Bischof von Konstanz den Pfarrer, sich von seiner Familie zu trennen. Sebastian Fischer wurde 1592 als Kaplan nach Bregenz versetzt. Seine bei der Mutter im Bannholz lebenden Kinder behielten aber den Namen Fischer. Unübersehbar groß ist die Anzahl der heute weit über Wolfurt und das Land Vorarlberg hinaus lebenden Nachkommenfamilien.

In Wolfurt versuchte man längst, die Fischer-Familien durch Hausnamen zu unterscheiden. Von Pfarrer Sebastian Fischers Enkeln gehen zwei Hauptstämme aus,

  • von Balthasar die Spetenleher-Fischer und
  • von Sebastian die Stöoglar-Fischer (von der Steig).

Zu den Spetenlehern zählen als Nachkommen des Löwenwirts und Hofsteigammanns Joseph Fischer die Löwenwirtler und die Sammar (s Ammas), die sich wieder in Märtolar und Altadlerwirts gliedern. Andere Zweige der Spetenleher sind die Schützenwirt-, Lammwirt- und Sternenwirt-Fischer. Zu den Stöoglar-Fischern gehören die vielen Linien der Seppar, Schnidarles und Klosos.

Den Fischern wird Geschäftstüchtigkeit nachgesagt, verbunden mit heißem Blut, Ehrgeiz, Wagemut und Ideenreichtum. Daneben besitzen sie einen kritischen Geist, hohe Musikalität und - eine gute Singstimme. So wurden viele von ihnen geachtete Geschäftsleute, Gastwirte, Politiker, Professoren, Advokaten und Ärzte, dazu Chorleiter, Musikanten und Sänger. Darüber hinaus hat kein Wolfurter Geschlecht so viele Priester hervorgebracht. Vom Kaplan führt die Reihe über den Pfarrer und den Jesuitenpater hinauf bis zum Generalvikar.

  • Auszug aus Heims Ahnen, Familienchronik zur 100. Wiederkehr des Geburtstages unseres Vaters im Jahre 2001 seinen Nachkommen gewidmet von Siegfried Heim, Seite 40ff

Lorenz Böhler

Seine Daten faßt Meyers großes Lexikon am kürzesten zusammen: «Böhler Lorenz, geboren zu Wolfurt in Vorarlberg am 15. Januar 1885, gestorben in Wien am 20. Januar 1973. Österreichischer Chirurg. Professor in Wien. Begründer der modernen Unfallchirurgie.»

Begründer der Unfallchirurgie ! - Welcher Segen für Millionen von verletzten Menschen verbirgt sich hinter diesen nüchternen Worten! Zuerst sein Kampf gegen die Amputations-Chirurgie während des ersten Weltkrieges. Zäh und zielstrebig gewann er ihn gegen die übermächtige k. u. k. Militärbürokratie.

Dann sein Organisationsgenie, sein nüchternes «Heilen kommt billiger als Renten zahlen», mit dem er die Unfallversicherungsanstalt auf seine Seite brachte. Schließlich seine titanenhafte Schaffenskraft beim Aufbau des ersten Unfallkrankenhauses in Wien und bei der Ausdehnung seines Werkes und seiner Lehre über Linz, Bozen, Bregenz hinaus in alle Welt bis ins ferne China!