Johann Ungnad: Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
[[File:Niederösterreichische Landesausstellung 2019 - Friedrich V.jpg|thumb|(Erz-)Herzog Friedrich (V.) von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, der spätere Kaiser Friedrich III. Johann Ungnad war ein enger Vertrauter von Friedrich III., zu jener Zeit, als er nur steirischer Landesfürst und "römischer" König war und in seinen ersten Jahren als Kaiser.]]
Johann (von) Ungnad stammte aus einer Adelsfamilie des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]]. Seine Familie war im östlichen Teil (bei [[Wolfsberg (Kärnten)|Wolfsberg]] und [[Sankt Paul im Lavanttal|St. Paul im Lavanttal]]) begütert, sie besaß landesfürstlichen Lehensbesitz und außerdem Lehen des [[Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]] und des [[w:Bistum Bamberg|Hochstiftes Bamberg]].<ref name ="heinig178">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 178</ref>  
Johann (von) Ungnad stammte aus einer Adelsfamilie des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]]. Seine Familie war im östlichen Teil (bei [[Wolfsberg (Kärnten)|Wolfsberg]] und [[Sankt Paul im Lavanttal|St. Paul im Lavanttal]]) begütert, sie besaß landesfürstlichen Lehensbesitz und außerdem Lehen des [[Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]] und des [[w:Bistum Bamberg|Hochstiftes Bamberg]].<ref name ="heinig178">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 178</ref>  


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== Leben ==
== Leben ==
[[File:Niederösterreichische Landesausstellung 2019 - Friedrich V.jpg|thumb|(Erz-)Herzog Friedrich (V.) von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, der spätere Kaiser Friedrich III. Johann Ungnad war ein enger Vertrauter von Friedrich III., zu jener Zeit, als er nur steirischer Landesfürst und "römischer" König war und in seinen ersten Jahren als Kaiser.]]
Seine Eheschließung eröffnete Johann Ungnad Zugang zum landesfürstlichen Hof.<ref name ="heinig178"/> 1436 begleitete er den Herzog Friedrich (V.) von Österreich, den späteren Kaiser Friedrich III., als dessen [[w:Hofmarschall|Hofmarschall]] auf der Pilgerreise ins [[w:Heiliges Land|Heilige Land]]. In diesem Amt wurde er 1441 von [[Georg Fuchs von Fuchsberg]] abgelöst, um das Amt des Kammermeisters von [[Konrad von Kraig|Konrad von Kraig (dem Älteren)]] zu übernehmen.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 177f.</ref> 1442 erwarb Johann Ungnad die [[w:Burgruine Sonnegg|Herrschaft Sonnegg]] in der Nähe von [[Völkermarkt]], nach der er sich benannte. Sie wurde zum Zentrum des Aufstiegs von ihm und seiner Familie.<ref name ="heinig178"/>
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Version vom 19. November 2022, 23:47 Uhr

Die Burg Sonnegg - heute. Zur Zeit von Johann Ungnad war sie Zentrum der gleichnamigen Herrschaft, nach welcher und seine Familie sich nach ihrem Erwerb benannten

Johann (I.) (von) Ungnad, auch Hans (I.) (von) Ungnad, später Johann (I.) Ungnad von Sonnegg (* im 15. Jahrhundert, vor 1429; † 1461) war Berater und Kammermeister von Friedrich III. († 1493). Zusammen mit Johann von Neitperg († um / nach 1453) und Walther Zebinger († um 1456/59) zählte er jenen drei Räten am frühen Hof von diesen, die Enea Silvio Piccolomini († 1364) ironisch als das "steirische Rats-Triumvirat" bzw. die "steirische Dreieinigkeit" titulierte.[1]

Herkunft und Familie

(Erz-)Herzog Friedrich (V.) von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, der spätere Kaiser Friedrich III. Johann Ungnad war ein enger Vertrauter von Friedrich III., zu jener Zeit, als er nur steirischer Landesfürst und "römischer" König war und in seinen ersten Jahren als Kaiser.

Johann (von) Ungnad stammte aus einer Adelsfamilie des Herzogtums Kärnten. Seine Familie war im östlichen Teil (bei Wolfsberg und St. Paul im Lavanttal) begütert, sie besaß landesfürstlichen Lehensbesitz und außerdem Lehen des Erzstiftes Salzburg und des Hochstiftes Bamberg.[2]

Johann (von) Ungnad war der älteste Sohn des Wulfing von Ungnad († vor 1429) aus dessen 2. Ehe mit Margarethe von Dümmersdorf.[2] Er hatte mehrere Brüder, darunter Wolfgang von Ungnad († um 1453), der seine Amtsführung als königlicher Kämmerer unterstützte, sowie Georg Ungnad († 1468) und Christoph von Ungnad († 1481), die zunächst im Dienst von (Erz-)Herzog Albrecht VI. von Österreich waren, aber in der zweiten Hälfte der 1450er-Jahren Räte von Friedrich III. wurden.[3] Ein Verwandter von ihm war Hans (III.) Ungnad von Weißenwolff, Freiherr von Sonnegg (* 1493; † 1564).

Johann Ungnad war mit Richarda von Pernegg, Tochter von Wilhelm von Pernegg (dem Älteren), verheiratet.[2] Aus dieser Ehe hatte er eine Tochter, Anna Ungnad, die mit Michael von Maidburg, Graf von Hardegg, verheiratet war.[4]

Leben

Seine Eheschließung eröffnete Johann Ungnad Zugang zum landesfürstlichen Hof.[2] 1436 begleitete er den Herzog Friedrich (V.) von Österreich, den späteren Kaiser Friedrich III., als dessen Hofmarschall auf der Pilgerreise ins Heilige Land. In diesem Amt wurde er 1441 von Georg Fuchs von Fuchsberg abgelöst, um das Amt des Kammermeisters von Konrad von Kraig (dem Älteren) zu übernehmen.[5] 1442 erwarb Johann Ungnad die Herrschaft Sonnegg in der Nähe von Völkermarkt, nach der er sich benannte. Sie wurde zum Zentrum des Aufstiegs von ihm und seiner Familie.[2]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12) Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-03793-1, siehe Bd. 3, Register (S. 1776) (Rezension)

Einzelnachweise

  1. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 177
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 178
  3. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 179
  4. vgl. Holger Vogelmann: Burggraf Michael von Maidburg († 1483), Graf zu Hardegg, am Hof Friedrichs III. – Vorarbeiten zu einer Biographie. In: Franz Fuchs - Paul-Joachim Heinig - Jörg Schwarz (Hrsg.): König, Fürsten und Reich im 15. Jahrhundert (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 29). Böhlau Verlag, Köln / Weimar, 2009. ISBN 978-3-412-20473-0, S. 71
  5. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 177f.