Paul Brust

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Paul Brust (* 25. Jänner 1909, in Gutenfeld bzw. Guttenfeld[A 1]; 1. Juni 1999[A 2]), in Spanien auch Franz Stoll, war überzeugter Kommunist und Kämpfer im "Spanischen Bürgerkrieg.

Herkunft und Familie

Paul Brust war ein Sohn des Straßenbahners Matthias Brust (gefallen 1914) und der Hilfsarbeiterin Franziska Brust, geborene Blejdecka (Bleidecker). Er war der ältere Bruder der kommunistischen Widerstandskämpferin Amalia Brust († 1944) und des kommunistischen Widerstandskämpfers Alois Brust (3. Dezember 1911, Wien; 4. September 1937, bei Mediana), die Opfer des Faschismus bzw. des Nationalsozialismus wurden.[1]

Leben

Wie seine Schwester Amalia wurde Paul Brust noch vor der Übersiedlung seiner Eltern nach Wien geboren. Gemeinsam mit seiner Mutter und seinen Geschwistern nahm er 1920 die österreichische Staatsbürgerschaft an. Seit ca. 1925 wohnte seine Mutter und später seine Schwester Amalia auf Fenzlgasse 24, damals der 14. Wiener Gemeindebezirk "Rudolfsheim", heute der 15. Wiener Gemeindebezirk "Rudolfsheim-Fünfhaus".[1]

Paul Brust besuchte 1931-1933 die sogenannte Lenin-Schule. Am 27. Mai 1936 wurde er wegen illegaler Tätigkeit für die Kommunistische Partei festgenommen und für einige Zeit im Wiener Gefangenenhaus inhaftiert. Anfang Dezember 1936 ging er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Alois nach Spanien, wo beide als Freiwillige im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) für die Spanische Republik gegen den Faschismus kämpften. Am 4. September 1937 wurde Alois Brust bei Mediana getötet. Paul Brust wurde verwundet und 1939 als „Spanienkämpfer“ zunächst in Saint-Cyprien und dann in Gurs interniert, ehe er in das KZ Dachau deportiert wurde. Dort war er vom 4. Mai 1941 bis 29. April 1945 interniert.[1]

Nach seiner Befreiung war Paul Brust zunächst Personalchef der SMV in Moosbierbaum (heute Teil der Gemeinde Atzenbrugg) und dann Elektriker bei der Österreichische Mineralöl-Verarbeitungsgesellschaft (ÖMV). Außerdem war Mitarbeiter des KZ-Verbandes. Er dürfte 1999 gestorben sein und fand seine letzte Ruhestätte wohl auf dem Wiener Friedhof Baumgarten.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Waltraud Zuleger: Wer war Amalia Brust?. Kommunistin, Widerstandskämpferin, Opfer des Nationalsozialismus, Blog des Wiener Bezirksmuseums Rudolfsheim-Fünfhaus, 12. Juni 2023, Link abgerufen am 12. August 2023

Anmerkungen

  1. Zurzeit ist noch unklar, in welchem Gutenfeld bzw. Guttenfeld Paul Brust geboren wurde. Da gewöhnlich davon ausgegangen wird, dass Pauls Schwester Amalia in Guttenfeld (heute Dobré Pole) bei [[w:Mikulov|Nikolsburg) geboren wurde, wäre es plausibel, dass er ebenfalls in diesem Guttenfeld geboren wurde. Dennoch findet sich bei ihm als Geburtsort das im Adlergebirge gelegene Gutenfeld (heute Dobruška). Vgl. dazu Paul Brust, DOEW.AT und Waltraud Zuleger: Wer war Amalia Brust?, beide abgerufen am 12. August 2023
  2. Das Sterbedatum setzt allerdings voraus, dass Paul Brust tatsächlich mit jenem Paulus Brust ident ist, der am Baumgartner Friedhof 1999 beigesetzt wurde. Zumindest die Rahmendaten zu Paul Brust würden neben demselben Vornamen sehr gut passen. Vgl. Paulus Brust, Friedhoefewien.AT, abgerufen am 12. August 2023