Richard Löwenherz in Österreich

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König Richard (I.) "Löwenherz" (* 1157, in Oxford, heute Großbritannien; † 6. April 1199, in Châlus, heute Frankreich) war als Richard (I.) König von England und Herrscher über das "angevinische Reich" on 1189 bis zu seinem Tod als Richard I. König von England. Im heutigen Österreich ist er als Figur einer seinerzeit sehr populären Sage im Zusammenhang mit seiner Teilnahme an jenem Kreuzzug, der gewöhnlich als der "Dritte Kreuzzug" gezählt wird, und seiner vorübergehenden Gefangensetzung auf einer Burg im heutigen Bundesland Niederösterreich in Erinnerung geblieben. Seit dem 20. und 21. Jahrhundert werden er und inzwischen auch seine Familie für den Tourismus in der Gemeinde Dürnstein genutzt.


[A 1] des Herzogtums Österreich.

[1]

Geschichtliche Fakten

Bei der Einnahme von Akkon Richard I. Löwenherz, * , König von England. Nahm mit Leopold V. und anderen Fürsten am dritten Kreuzzug teil (1189-1192; Kaiser Friedrich I. Barbarossa ertrinkt auf der Fahrt ins Heilige Land 1190 im kleinasiatischen Fluss Saleph), wo es nach der Einnahme von Akkon (Juli 1191) zu dem bekannten Streit zwischen Leopold und Richard kam. Auf seiner Rückkehr zu Lande gelangte Richard Löwenherz im Dezember 1192 in die Nähe von Wien, wo er (in armseliger Verkleidung) in Erdberg, das in diesem Zusammenhang erstmals genannt wird, nächtigen wollte. Richard Löwenherz erregte jedoch damals in einem Gasthaus in Erdberg dadurch Aufmerksamkeit, weil der ärmlich wirkende Gast einerseits einen auffälligen teuren Ring auf seiner Hand trug und anderseits mit einer hierzulande so gut wie unbekannten Goldmünze bezahlen wollte. Leopold V. ließ ihm in Folge eines Informanten unter Bruch völkerrechtlicher Gepflogenheiten (Teilnehmer an Kreuzzügen genossen besonderen Schutz) gefangen nehmen, auf die Burg Dürnstein bringen (angeblich Anwesenheit des Sängers Blondel) und am 28. März 1193 an Heinrich VI. ausliefern. Das am 14. Februar und 29. Juni 1193 vereinbarte Lösegeld von 100.000 Mark Silber teilten sich Heinrich und Leopold; es letzteren Anteil langte Ende November 1193 in Österreich ein und[2]

Die Verwendung des Lösegeldes

Mit dem Lösegeld wird die Gründung der Wiener Münzstätte (1194) in Verbindung gebracht, in welcher die Wiener Hausgenossen unter der Leitung des Münzmeisters die Münzprägungen für das Herzogtum Österreich besorgten. Nach der gängigen Überlieferung wurden mit dem Lösegeld folgenden Aktivitäten finanziert: die Stadt Wien wurde erweitert und erhielt eine neue Stadtmauer, die Städte Wiener Neustadt und Friedberg werden gegründet, die Städte Enns und Hainburg wurden ummauert.[2]

Erinnerungen an Richard Löwenherz im heutigen Niederösterreich

  • In Dürnstein ist ein Hotel nach Richard Löwenherz und ein weiteres Hotel nach dem Sänger Blondel benannt. Inzwischen wurde ein Themenweg angelegt.[3]

Richard Löwenherz und seine Erlebnisse im heutigen Niederösterreich in Literatur und Belletristik

Richard Löwenherz und seine Erlebnisse im heutigen Niederösterreich auf der Bühne

Literatur

Weblinks

 Richard Löwenherz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.

Einzelnachweise

  1. vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 12
  2. 2,0 2,1 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Richard I. Löwenherz. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 670.
  3. vgl. Themenweg Richard Löwenherz , Niederösterreich.AT, abgerufen am 17. Juli 2022
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