Sigmund von Roggendorf: Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
[[File:Wilhelm von Roggendorf - bust.jpg|thumb|Büste von Wilhelm von Roggendorf in der Gedenkstätte Heldenberg. Wilhelm von Roggendorf war ein Enkel von Sigmund von Roggendorf.]]
Sigmund von Roggendorf stammte aus einer niederadeligen Familie, den Herren von Rogendorf, die bereits 1303 im südlichen Teil des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]] belegt ist.<ref name ="czeike685">vgl. {{Czeike|4|685||Rogendorfhaus}} https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/1115527 digital]</ref> Unter ihm und seinem Sohn Kaspar wurde sie in [[Pöggstall]] im [[Herzogtum Österreich]] ansässig.<ref>vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 21</ref>.
Sigmund von Roggendorf stammte aus einer niederadeligen Familie, den Herren von Rogendorf, die bereits 1303 im südlichen Teil des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]] belegt ist.<ref name ="czeike685">vgl. {{Czeike|4|685||Rogendorfhaus}} https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/1115527 digital]</ref> Unter ihm und seinem Sohn Kaspar wurde sie in [[Pöggstall]] im [[Herzogtum Österreich]] ansässig.<ref>vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 21</ref>.


In den 1440er-Jahren verheiratete er sich mit einer Verwandten von [[Pankraz Rindscheid]], einem seiner Vorgänger als Landschreiber des Herzogtums Steiers.<ref name ="heinig194"/> Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder, darunter:  
Sigmund von Roggendorf war ein Sohn von Niklas von Roggendorf († um 1413) aus dessen Ehe mit Barbara von Hallegg, die nach seinem Tod eine zweite Ehe mit Hermann [[Prüschenk (Familie)|Prüschenk]] einging.<ref>vgl. [[Andreas Zajic]]: ''Exemplarisches zu Bestand und Bezahlung aus dem Amt als landesfürstliche Kapitalisierungsmodelle in Österreich im ausgehenden 15. Jahrhundert''. Mit einem Editionsanhang zu zwei (oder drei) Autographen Kaiser Friedrichs III. In: Claudia Fellner - Daniel Luger: ''Semper ad fontes''. Festschrift für [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]] zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 407f.</ref> Er war zweimal verheiratet und hatte aus beiden Ehen Kinder.
:* [[Kaspar von Roggendorf]] († 1506), Vater von [[Wilhelm I. von Roggendorf|Wilhelm (I.) von Roggendorf]] († 1541) und [[Jörg von Rogendorf|Georg (I.) von Roggendorf]] († 1537).
:∞ in 1. Ehe mit Klara von Trackenburg ([[w:Kozje|Drachenburg]])<ref name ="Zajic407"/>
:* Balthasar von Roggendorf († 1483), aufgewachsen am kaiserlichen Hof als "Spiel- und Lerngefährte" des späteren Kaisers [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]], 1881 an dessen Hof im Gent, wurde nach seinem Tod in der Kirche St. Anna im Felde in Pöggstall beigesetzt.<ref name ="Zajic22">vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 22</ref>
:::* [[Kaspar von Roggendorf]] († 1506), Vater von [[Wilhelm I. von Roggendorf|Wilhelm (I.) von Roggendorf]] († 1541) und [[Jörg von Rogendorf|Georg (I.) von Roggendorf]] († 1537)
:* Ursula von Roggendorf ∞ mit [[Wilhelm von Saurau]] aus einer bei [[Murau]] ansässigen Adelsfamilie<ref name ="heinig196">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 196</ref>
:∞ in 2. Ehe seit 1445 mit Katharina, Tochter Bernhard von Rindscheid († vor 1445). Sie war eine Verwandte von [[Pankraz Rindscheid]], einem seiner Vorgänger als Landschreiber des Herzogtums Steiers<ref name ="heinig194"/>.<ref name ="Zajic408">vgl. [[Andreas Zajic]]: ''Exemplarisches zu Bestand und Bezahlung aus dem Amt als landesfürstliche Kapitalisierungsmodelle in Österreich im ausgehenden 15. Jahrhundert''. Mit einem Editionsanhang zu zwei (oder drei) Autographen Kaiser Friedrichs III. In: Claudia Fellner - Daniel Luger: ''Semper ad fontes''. Festschrift für [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]] zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 408</ref>
:* Tochter ∞ mit Sigmund von Liechtenberg<ref name ="heinig196"/>
:::* Balthasar, auch Walter<ref name ="Zajic407">vgl. [[Andreas Zajic]]: ''Exemplarisches zu Bestand und Bezahlung aus dem Amt als landesfürstliche Kapitalisierungsmodelle in Österreich im ausgehenden 15. Jahrhundert''. Mit einem Editionsanhang zu zwei (oder drei) Autographen Kaiser Friedrichs III. In: Claudia Fellner - Daniel Luger: ''Semper ad fontes''. Festschrift für [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]] zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 407</ref> von Roggendorf († 1483), aufgewachsen am kaiserlichen Hof als "Spiel- und Lerngefährte" des späteren Kaisers [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]], 1881 an dessen Hof im Gent, wurde nach seinem Tod in der Kirche St. Anna im Felde in Pöggstall beigesetzt.<ref name ="Zajic22">vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 22</ref>
:* Tochter ∞ mit Friedrich von Herberstein<ref name ="heinig196"/>
:::* Burkhard von Roggendorf, wird in der von Sigmund unterfertigten Urkunde von 1471 bezüglich der Erbfolgeregelung für seine Söhne genannt<ref name ="Zajic407"/>
:* Tochter ∞ mit Andreas von Laas<ref name ="heinig196"/>
:::* Ursula von Roggendorf ∞ mit [[Wilhelm von Saurau]] aus einer bei [[Murau]] ansässigen Adelsfamilie<ref name ="heinig196">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 196</ref>
:::* Tochter ∞ mit Sigmund von Liechtenberg<ref name ="heinig196"/>
:::* Tochter ∞ mit Friedrich von Herberstein<ref name ="heinig196"/>
:::* Tochter ∞ mit Andreas von Laas<ref name ="heinig196"/>


== Leben ==
== Leben ==
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Während des zweiten Romzuges des Kaisers gehörte Sigmund erneut dem Gremium der (steirischen) Landesverweser an. Während der [[Andreas Baumkircher#Die Baumkircher-Fehde (1469-1471)|Baumkircher-Fehde]] war er mit der Eintreibung einer Landessteuer zur Finanzierung des Kampfes beauftragt.<ref name ="heinig195">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 195</ref>
Während des zweiten Romzuges des Kaisers gehörte Sigmund erneut dem Gremium der (steirischen) Landesverweser an. Während der [[Andreas Baumkircher#Die Baumkircher-Fehde (1469-1471)|Baumkircher-Fehde]] war er mit der Eintreibung einer Landessteuer zur Finanzierung des Kampfes beauftragt.<ref name ="heinig195">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 195</ref>


Sigmund besaß mehrere Häuser in [[Graz]], [[Wiener Neustadt]] und Marburg an der Drau. 1461 verpfändete ihm Kaiser Friedrich III. gegen einen hohen Kredit die Pflegschaft von [[Arnfels]]. Seit 1466 residierte er in Graz, wo er für die Bewahrung und den Ausbau der Grazer Burg zuständig war. Kurz vor seinem Tod kaufte er gemeinsam mit seinem Sohn Kaspar die Pflegschaft von [[Burgruine Weitenegg|Weitenegg]] (heute Teil der Gemeinde [[Leiben]]).<ref name ="heinig195"/>
Sigmund besaß mehrere Häuser in [[Graz]], [[Wiener Neustadt]] und Marburg an der Drau. 1461 verpfändete ihm Kaiser Friedrich III. gegen einen hohen Kredit die Pflegschaft von [[Arnfels]]. Seit 1466 residierte er in Graz, wo er für die Bewahrung und den Ausbau der Grazer Burg zuständig war. Kurz vor seinem Tod kaufte er gemeinsam mit seinem Sohn Kaspar die Pflegschaft von [[Burgruine Weitenegg|Weitenegg]] (heute Teil der Gemeinde [[Leiben]]).<ref name ="heinig195"/> 1471 beurkundete er eine Regelung, nach der sein ältester Sohn Kaspar das Erbe, dass er hinterlassen würde, solange verwalten sollte, bis die beiden jüngeren Söhne 26 Jahre alt wären. Auffällig an dieser Urkunde, mit welcher er Erbstreitigkeiten zu vermeiden versuchte, ist der Verzicht auf zeittypische Frömmigkeitstopoi.<ref>vgl. [[Andreas Zajic]]: ''Exemplarisches zu Bestand und Bezahlung aus dem Amt als landesfürstliche Kapitalisierungsmodelle in Österreich im ausgehenden 15. Jahrhundert''. Mit einem Editionsanhang zu zwei (oder drei) Autographen Kaiser Friedrichs III. In: Claudia Fellner - Daniel Luger: ''Semper ad fontes''. Festschrift für [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]] zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 406f.</ref>


== Erinnerungen an Sigmund von Roggendorf ==
== Erinnerungen an Sigmund von Roggendorf ==
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