Benutzer:19harald57/Baustelle

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Aichelin
Rechtsform Ges.m.b.H.
Gründung 1868
Sitz Mödling
Leitung Thomas Dopler
Mitarbeiter 1230(weltweit), 90(Mödling)[1]
Umsatz 35 Millionen Euro (nur Group)[2]
Branche Anlagenbau
Website http://www.aichelin.com/
Stand: 2015

Die Aichelin Group ist eine weltweit agierende Unternehmensgruppe im Anlagenbau. Der Hersteller von Industrieöfen hat seinen Sitz in Mödling, Niederösterreich und gehört zur Berndorf AG

Gliederung

Zur Gruppe gehören folgende Unternehmen gegliedert nach Produktionssparten:

  • Industrieofenanlagen
  • Induktionserwärmungsanlagen
  • Industriegasbrennersysteme
    • Noxmat GmbH, Oederan (Deutschland)
    • Noxmat China

Produkte

In den Betrieben werden Industrieanlagen und Komponenten zur thermischen und thermochemischen Wärmebehandlung metallischer Bauteile gebaut. Auch Induktionserwärmungsanlagen oder Industrie-Gasbrennersysteme werden innerhalb der Gruppe erzeugt.

Geschichte

Das Unternehmen, das heut seinen Sitz in Mödling hat, hat ursprüngliche Wurzeln in Deutschland. Jacob Aichelin übernahm im Jahr 1868 in Stuttgart eine Herdfabrik. Damit taucht der Firmenname Aichelin erstmals auf. Mit der Erweiterung von Haushaltsherden auf Großherde für Hotels und Großküchen, die er auch patentierte, erwarb Aichelin zahlreiche Auszeichnungen, wie in Paris oder Sankt Petersburg.

Im Jahr 1900 übernahm ein Neffe Hermann Aichelin das Unternehmen, das Unternehmen, da Jacob zwei Söhne früh verlor und der dritte Sohn Theologe wurde. Er hatte bereits Erfahrung im Stahlbereich und in Erkenntnis der Wärmebehandlung baute er auch Öfen für diesen Zweck nach Lizenzen der American Gas Furnace. In dieser Zeit entstand als neues Verfahren das Aufkohlen.

Bedingt durch den Ersten Weltkrieg rissen die Verbindung zu den Lizenzgebern in USA ab und damit durfte der Drehretortenofen, der das wichtigste Produkt war, nicht mehr weitergebaut werden. Christian Aichelin, Neffe von Hermann und Architekt, baute 1924 den Tonnenretortenofen. Von diesem Ofentyp sollen weltweit etwa 1.200 Öfen vertrieben worden sein und bildete die Basis für viele weitere moderne Bauarten, die bis nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden. Christian Aichelin widmete sich aber auhc bald der Entwicklung kontinuierlich arbeitender Öfen, wie Schnecken-, Schüttelherd- oder Drehherdöfen.

Im Jahr 1939 wurde der bereits seit 1923 mitarbeitende Max Berger Teilhaber im Unternehmen. 1940 übernahm das Unternehmen aufgrund der ungünstigen Platzverhältnisse in Stuttgart ein aufgelassenes Gipswerk in Korntal einer Stadt bei Ludwigsburg. Die Übersiedlung dauerte bis nach dem Krieg.

Für die Nachfolge von Aichelin und Berger waren die beiden Söhne vorgesehen. So sprang nach dem Tod Max Bergers im Jahr 1952 sein Sohn Heinz ein und brach sein Ingenieurstudium ab. Der Sohn Christian Aichelins hatte an dem Unternehmen kein Interesse, sodass nach dem Tod die alleinige Leitung des Betriebes mit damals etwa 60 Mitarbeitern an Heinz Berger überging. Technischer Leiter war Kurt Gehrung, der allerdings 1964 verstarb.

Zu dieser Zeit wurden im Unternehmen mit etwa 400 Mitarbeitern die ersten Duchstoß - und Durchlaufanlagen gebaut und zählte zu den Marktführern in den Bereich Ofenbau und Härterei. Gleichzeitig wurde in Korntal ein Dienstleistungsunternehmen, die J. Aichelin GmbH. & Co Kundenhärterei . In diesem Betrieb konnte neben der Lohnhärterei auch die Erprobung neu entwickelter Öfen erfolgen. Anfang der 1960er Jahre erfolgte eine Erweiterung dieses Geschäftszweiges.

Im Jahr 1960 entstand auf dem Gelände der ehemaligen Victorin-Ofenfabrik der Standort in Mödling. Der Standort wurde aufgrund der Nähe zu den Märkten in den früheren Comecon-Staaten. Diese Staaten hatten im Dritten Reich aufgrund gesetzlicher Vorgaben Tonnenretortenöfen bei Aichelin gekauft und wurde im Laufe der Zeit wartungsanfällig, durften aber in Deutschland aufgrund des Eisernen Vorhanges in Deutschland keine Ersatzteile beschaffen. Durch die Neutralität und den älteren Beziehungen aus der Monarchie war es im Gegensatz dazu möglich, aus Österreich Teile zu liefern. Daneben war vorgesehen von Mödling aus auch Skandinavien und den asiatischen Raum zu beliefern. Wurden anfangs nur Teile, die in Korntal entwickelt wurden, von Österreich aus angepasst, geliefert und montiert. Relativ schnell entstanden bald etwa 200 Arbeitsplätze. Bald entstand auch ein eigenes Ofenprogramm.

In Brasilien entstand im Jahr 1972 wegen der dort aufstrebenden Automobilindustrie statt Lizenzen zu vergeben, ein eigenes Werk. Ähnlich entstand 1987 auch in den Vereinigten Staaten Aichelin USA Inc. die auch für Kanada zuständig waren.

Im Jahr 1989 kaufte die Mödlinger Niederlassung in Wien die 1956 gegründete Firma Kopp Vakuumanlagen GesmbH. Sie wurde über die nächsten Jahre unter dem ursprünglichen Namen in Wien mit den etwa 30 Mitarbeitern weitergeführt. Nach einer Hallenerweiterung in Mödling erfolgte im Jahr 1992 die Fusion der beiden Unternehmen und Übersiedlung des Vakuumofenbaues aus Wien. Gleichzeitig erfolgte auch in Korntal eine Erweiterung mit einem Hallenneubau.

Im Jahr 1992 wurde begonnen eigene Brenner zu entwickeln. Dazu wurde in Oederan die Aichelin Entwicklungszentrum und Aggregatebau Gesellschaft mbH gegründet, die heutige Noxmat GmbH gegründet.

Die Kapitalmehrheit an dem deutschen Unternehmen Leybold-Durferrit übernimmt Aichelin im Jahr 1994. Aus den Firmen Aichelin, Leybold und Degussa entsteht die ALD-Gruppe. 1996 zieht sich Aichelin aus der Vakuumsparte wieder zurück.

Das Unternehmen Hüttinger in Freiburg wurde 1995 übernommen und nach Mödling übersiedelt.

Ende 1997 übernimmt die österreichische Berndorf AG die Mehrheit am Unternehmen und der Hauptsitz der Aichelin wird von Korntal nach Mödling verlegt, wodurch ein österreichisches Unternehmen entsteht. Der Umsatz der damaligen Gruppe betrug zu diesem Zeitpunkt etwa 900 Millionen Schilling (65 Millionen Euro).[3]

Die insolvente Firma Ema in Hirschhorn wurde im Jahr 2000 übernommen und 2004 nach Meckesheim übersiedelt und stellt seither das Kompetenzzentrum für induktive Anwendungen der Gruppe dar.

Im Jahr 2006 wird der usrspüngliche Sitz des Unternehmens in Korntal nach Ludwigsburg übersiedelt, wo die Aichelin Service GmbH gegründet wird um das Service in ganz Europa zu koordinieren. Seit 2007 besteht auch ein Werk in China, sowie in der Schweiz wo das bereits im Jahr 1936 gegründete[4] Unternehmen Four Electrique Delémont S.A. (SAFED) übernommen wurde.

Für das Jahr 2007 war ein Börsegang im neuen MID-Segment für Klein- und Mittelbetriebe geplant.[5] Die Umwandlung in eine AG wurde aber Anfang 2008 wieder abgesagt.[6]

Die für die Verwaltung aller Einzelunternehmen verantwortliche Firma Aichelin Holding GmbH besteht seit 2008.

Auszeichnungen

Literatur

  • 125 Jahre Aichelin, 1993

Einzelnachweise

  1. Stolz auf Leitbetrieb in den NÖN vom 10. April 2015 abgerufen am 18. Jänner 2016
  2. Dr Thomas Dopler, CEO of Aichelin in CEO Magazine von Jänner 2016 abgerufen am 18. Jänner 2016
  3. Berndorf übernimmt 76 Prozent an deutscher Aichelin-Gruppe im Wirtschaftsblatt vom 4. November 1997 abgerufen am 18. Jänner 2016
  4. SAFED Schweiz: Vom Ofenbauer zum Serviceprovider vom 7. Juli 2015 abgerufen am 19. Jänner 2016
  5. Berndorf-Firma Aichelin sieht sich fit für die Börse im Wirtschaftsblatt vom 24. September 2007 abgerufen am 18. Jänner 2016
  6. Wien wartet auf Börsengänge im Standard vom 30. Jänner 2008 abgerufen am 19. Jänner 2016
  7. Staatswappenträger abgerufen am 18. Jänner 2015
  8. 15 Unternehmen verstärken das Netzwerk abgerufen am 19.Jänner 2016

Weblinks

48.07985416.298736Koordinaten: 48° 4′ 47″ N, 16° 17′ 55″ O Kategorie:Unternehmen in Niederösterreich Kategorie:Betriebsstätte im Bezirk Mödling Kategorie:Mödling Kategorie:Anlagenbauunternehmen Kategorie:Staatswappenträger Kategorie:Gegründet 1868