Hanna von Liechtenstein

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Prinzessin Hanna von und zu Liechtenstein um 1900 (Foto nachträglich koloriert)

Prinzessin Hanna von und zu Liechtenstein geb. Johanna Elisabetha Maria von Klinkosch (*13. August 1849 in Wien, Leopoldstadt; † 31. Jänner 1925 in Baden, Marchetstraße war eine österreichische Muse und Lieblingsmodell des Malerfürsten Hans Makart, sowie Gattin des Aloys-Franz de Paula Maria Prinz von und zu Liechtenstein.

Leben

Hanna erblickte 1849 als Erstgeborene des Josef Carl von Klinkosch und dessen Gattin Elisabeth geb. Svoboda in Wien, Leopoldstadt Nr. 575 das Licht der Welt. Der Vater, der 1880 durch allerhöchste Entschließung zum Ritter von Klinkosch geadelt wurde, war stolzer Mitbesitzer der Silber-Manufaktur Klinkosch eines k. k. Hof- und Kammerlieferanten in Wien-Leopoldstadt, Afrikanergasse N[1]r. 5, mit einer Dependance am Wiener Kohlmarkt. Hanna wuchs als süßes Mädel wohlbehütet mit drei Geschwistern auf und entpuppte sich zu einer wunderschönen jungen Dame, der es die bildenden und darstellenden Künste sehr angetan hatten. Die Bewohner von Wien nannten sie aufgrund ihrer Herkunft die Silberprinzessin.

Hans Makart, der repräsentative Maler der Ringstraßenepoche, entdeckte die junge Schönheit in den 1870er Jahren - wahrscheinlich bei einer der zahlreichen Wiener gesellschaftlichen Veranstaltungen - und war von ihrer Schönheit so angetan, dass er sie zu seiner größten Muse und zum Lieblingsmodell machte. Es entstanden zahlreiche Gemälde, in der sie mit abgebildet ist, wie z. B. in Markat’s Monumentalwerk von 1878 "Einzug Kaiser Karls V. in Antwerpen", in dem Hanna als Blumen streuende Schönheit verewigt ist. Hanna ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in einem anderen Hauptwerk von Hans Markat mit dem Titel Die Falknerin abgebildet. Das Werk hing ehemals im Schloss Bad Vöslau und kam auf Umwegen 1937 in den Besitz Adolf Hitlers, der es im Jänner 1938 Hermann Göring zum Geburtstagsgeschenk machte.

Am 26. September 1874 heiratete Hanna den aus Sachsen stammenden und in London wohnhaften Manager der Anglo-Austria Bank Albert Ottmar Haupt in der niederösterreichischen Pfarre Payerbach[2], die aber 1889 wegen Nichtvollzugs annulliert wurde. Die Hochzeitsglocken läuteten abermals am 20. Mai 1890 – Hanna ehelichte in zweiter Ehe den um drei Jahre älteren und verwitweten Aloys-Franz de Paula Maria Prinz von und zu Liechtenstein[3], der vier Töchter mit in die Ehe brachte, in der Wiener Pfarre St. Johann Nepomuk und wurde damit zur Prinzessin.

Nach einer Totgeburt im Jahre 1891 erkrankte sie für längere Zeit an Depressionen, erlangte aber ihren Lebensmut wieder und erfüllte alle ihre, von der fürstlichen Familie aufgetragenen Verpflichtungen. In der Kaiserstadt Wien und in der Kurstadt Baden unterstützte sie Sozial- sowie Kulturprojekte und organisierte im Ersten Weltkrieg zahlreiche Benefizveranstaltungen. Anno 1920 verstarb ihr Gatte, der ein politischer Spitzenmandatar der Christlichsozialen Partei und Reichsratsabgeordneter für Hartberg in der Steiermark war und von 1906 bis 1918 das Amt eines Landmarschalls von Niederösterreich bekleidete. Sein Leichnam wurde in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof bestattet.

Nach dem Tod ihres Gatten und dem Untergang der Donaumonarchie verlegte sie ihren Wohnsitz nach Baden und bezog eine Wohnung in der Marchetstraße Nr. 2. Am 31. Jänner 1925 verstarb Prinzessin Hanna[4] im Kreise ihrer vier Stieftöchter sowie Franz Peter Graf von Meran und ihren Neffen Graf Gyula Széchényi und wurde am 3. Februar im Beisein des erloschenen österreichischen Hochadels am Helenenfriedhof in Baden zur letzten Ruhe beerdigt (Grabnr. 3/1/7).

Gemälde von Hans Makart / Fotografien

Einzelnachweise

Weblinks