Hermann Franz Müller: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hermann Franz Müller''' (* [[25. Oktober]] [[1866]], [[Döbling]], heute Teil von Wien<ref name ="ÖBL">vgl. Österreichisch Biographisches Lexikon, S. 417</ref>; † [[23. Oktober]] [[1898]], in [[Wien]], [[w:Sozialmedizinisches Zentrum Süd – Kaiser-Franz-Josef-Spital|Kaiser-Franz-Josef-Spital]]<ref name ="ÖBL"/>) stand am Beginn einer Karriere als  Internist und Epidemiologe, als er sich aufgrund unglücklicher Umstände mit der Lungenpest infizierte. Gemeinsam mit der Krankenpflegerin [[Albine Pecha]] gilt er als letztes Pestopfer in Österreich.
'''Hermann Franz Müller''' (* [[25. Oktober]] [[1866]], [[Döbling]], heute Teil von Wien<ref name ="ÖBL">vgl. Österreichisch Biographisches Lexikon, S. 417</ref>; † [[23. Oktober]] [[1898]], in [[Wien]], [[w:Sozialmedizinisches Zentrum Süd – Kaiser-Franz-Josef-Spital|Kaiser-Franz-Josef-Spital]]<ref name ="ÖBL"/>) stand am Beginn einer Karriere als  Internist und Epidemiologe, als er sich aufgrund unglücklicher Umstände mit der Lungenpest infizierte. Gemeinsam mit der Krankenpflegerin [[Albine Pecha]] gilt er als letztes Pestopfer in Österreich.
== Herkunft und Familie ==
Hermann Franz Müller war der Sohn von Dr. Alois Müller, Angestellter an der Universitätsbibliothek.<ref name ="czeike">vgl. {{Czeike|4|315||Hermann Franz Müller}}</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Hermann Franz Müller studierte Medizin an der Universität Graz (1889 Promotion zum Dr. med.) und arbeitete dann an einer medizinischen Klinik in München und später an einer psychiatrisch-neurologischen Klinik in Wien. Zuletzt war er Facharzt an der medizinischen Klinik Nothnagel in Wien, wo er 1895 Assistenzarzt wurde und sich 1896 für innere Medizin habilitierte.<ref name ="ÖBL"/>  
Nach dem Besuch der Gymnasien in [[w:Olmütz|Olmütz]] und [[Graz]]<ref name ="czeike"/>, studierte Hermann Franz Müller an dortigen Universität Medizin (1889 Promotion zum Dr. med.) und arbeitete 1892 und 1894 an der medizinischen Klinik von [[w:Hugo von Ziemssen|Hugo Wilhelm von Ziemssen]] (1892 und 1894) in München und an einer psychiatrisch-neurologischen Klinik in Wien. Zuletzt war er Facharzt an der medizinischen Klinik von [[w:Hermann Nothnagel|Hermann Nothnagel]] in Wien, wo er 1895 Assistenzarzt wurde und sich 1896 für innere Medizin habilitierte.<ref name ="ÖBL"/><ref name ="czeike"/>  


Als 1897 im damaligen [[w:Mumbai|Bombay]] eine Pestepidemie wütete, sandte die Wiener Akademie der Wissenschaften aus Studienzwecken eine Ärztedelegation dorthin, mit deren Leitung er beauftragt wurde.<ref name ="pest">vgl. ''Die letzten Pesttoten Wiens''</ref> Bei der wissenschaftlichen Auswertung des nach Wien mitgebrachten Materials infizierte sich der Institutsdiener Franz Barisch<ref>Lt. dem Österreichisch Biographischen Lexikon handelte es sich bei Barisch um einen Laboranten, vgl. Österreichisch Biographisches Lexikon, S. 417</ref> bei der Reinigung und Fütterung der Versuchstiere mit dem Pestbazillus, worauf er am 15. Oktober 1898 an der Lungenpest erkrankte. Für seine Behandlungen waren Hermann Franz Müller als Arzt sowie die Krankenpflegerinnen Johanna Hochecker und Albine Pecha zuständig. Zwar war Barisch im "Isolierzimmer" der Klinik Nothnagel aufgenommen worden, doch zunächst wurde von einer Lungenentzündung ausgegangen. Erst einige Tage nach seinem Tod wurde entdeckt, dass er sich mit der Pest identifiziert hatte. Der Arzt und die beiden Krankenschwestern wurden daraufhin in einer "Exspektanzbaracke" im Kaiser Franz Josef-Spital hermetisch isoliert, wo Hermann Franz Müller, der jegliche Behandlung abgelehnt hatte, zusammen mit Albine Pecha einige Tage später verstarb.<ref name ="pest"/>  
Als 1897 im damaligen [[w:Mumbai|Bombay]] eine Pestepidemie wütete, sandte die Wiener Akademie der Wissenschaften aus Studienzwecken eine Ärztedelegation dorthin, mit deren Leitung er beauftragt wurde.<ref name ="pest">vgl. ''Die letzten Pesttoten Wiens''</ref> Bei der wissenschaftlichen Auswertung des nach Wien mitgebrachten Materials infizierte sich der Institutsdiener Franz Barisch<ref>Lt. dem Österreichisch Biographischen Lexikon handelte es sich bei Barisch um einen Laboranten, vgl. Österreichisch Biographisches Lexikon, S. 417</ref> bei der Reinigung und Fütterung der Versuchstiere mit dem Pestbazillus, worauf er am 15. Oktober 1898 an der Lungenpest erkrankte. Für seine Behandlungen waren Hermann Franz Müller als Arzt sowie die Krankenpflegerinnen Johanna Hochecker und Albine Pecha zuständig. Zwar war Barisch im "Isolierzimmer" der Klinik Nothnagel aufgenommen worden, doch zunächst wurde von einer Lungenentzündung ausgegangen. Erst einige Tage nach seinem Tod wurde entdeckt, dass er sich mit der Pest identifiziert hatte. Der Arzt und die beiden Krankenschwestern wurden daraufhin in einer "Exspektanzbaracke" im Kaiser Franz Josef-Spital hermetisch isoliert, wo Hermann Franz Müller, der jegliche Behandlung abgelehnt hatte, zusammen mit Albine Pecha einige Tage später verstarb.<ref name ="pest"/>  
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