Ulrich Riederer: Unterschied zwischen den Versionen

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== Pfründen und Vermögen ==
== Pfründen und Vermögen ==
In materieller Hinsicht dürfte Ulrich Riederer von seinem Naheverhältnis zum Kaiser profitiert haben. Im Februar 1455 kaufte er ein Haus im "Minderbrüderviertel" in Wiener Neustadt, das er bereits am 4. Juli wieder verkaufte. Ein Jahr später kaufte er dann vom Kaiser das Haus Nr. 17 auf dem Hauptplatz, ein Freihaus in der zentralsten Lage der kaiserlichen Residenz, das diesem nach dem Tod von Wolfgang Wolfenreuter anheimgefallen war. Dieses Haus, von dem er Teile vermietete, gehörte Riederer bis zu seinem Tod. In Wien besaß Riederer ein Haus in der Weihenburg, das er vom Kaiser erhalten hatte.<ref>vgl. Christine Reinle: ''Ulrich Riederer (ca. 1406–1462)'', 1993, S. 492</ref>
1448 wurde Ulrich Riederer ein Dispens erteilt, der es ihm erlaubte, mehrere Benefizien in Besitz zu haben. Danach vereinigte er in der Folge eine ganze Reihe von Pfarrpfründen im [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]]. Auf dem Gebiet der späteren Republik Österreich gehörte ihm zum Beispiel die [[w:Pfarrkirche Großrußbach|Pfarrkirche St. Valentin]] mit der Kapelle St. Katharina in [[Großrußbach]], damals eine der reichsten Pfarreien des Herzogtums Österreich, die die Landesfürsten bevorzugt an ihre Kanzleiangehörigen vergaben. Um diese Pfarre hatte er zunächst mit [[w:Ulrich Sonnenberger|Ulrich Sonnenberger]], dem späteren [[w:Bistum Gurk|Bischof von Gurk]], konkurriert<ref>vgl. Christine Reinle: ''Ulrich Riederer (ca. 1406–1462)'', 1993, S. 169</ref>. Außerdem besaß er seit 1450 die Propstei von [[Maria Wörth]].<ref>vgl. Christine Reinle: ''Ulrich Riederer (ca. 1406–1462)'', 1993, S. 340 und 484</ref> Nach seinem Tod wurde der größte Teil seiner Pfründen und Besitzungen vom Kaiser eingezogen.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493)'', 1993, Bd. 1, S. 693f.</ref> Auffällig ist, dass Riederer trotz seiner hochkarätigen Pfründen bis zu seinem plötzlichen Tod keine höheren Weihen empfing. Offensichtlich hatte er selbst kein wirkliches Interesse an einer klerikalem Laufbahn.<ref>vgl. Christine Reinle: ''Ulrich Riederer (ca. 1406–1462)'', 1993, S. 389</ref> Auffallend ist auch, dass er sich selbst kaum um seine Pfründen gekümmert hat und dass er auch keine frommen Stiftungen tätigte, wie sie zum Nachweis der eigenen sozialen Stellung damals üblich waren.<ref>vgl. Christine Reinle: ''Ulrich Riederer (ca. 1406–1462)'', 1993, S. 389f.</ref>
1448 wurde Ulrich Riederer ein Dispens erteilt, der es ihm erlaubte, mehrere Benefizien in Besitz zu haben. Danach vereinigte er in der Folge eine ganze Reihe von Pfarrpfründen im [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]]. Auf dem Gebiet der späteren Republik Österreich gehörte ihm zum Beispiel die [[w:Pfarrkirche Großrußbach|Pfarrkirche St. Valentin]] mit der Kapelle St. Katharina in [[Großrußbach]], damals eine der reichsten Pfarreien des Herzogtums Österreich, die die Landesfürsten bevorzugt an ihre Kanzleiangehörigen vergaben. Um diese Pfarre hatte er zunächst mit [[w:Ulrich Sonnenberger|Ulrich Sonnenberger]], dem späteren [[w:Bistum Gurk|Bischof von Gurk]], konkurriert<ref>vgl. Christine Reinle: ''Ulrich Riederer (ca. 1406–1462)'', 1993, S. 169</ref>. Außerdem besaß er seit 1450 die Propstei von [[Maria Wörth]].<ref>vgl. Christine Reinle: ''Ulrich Riederer (ca. 1406–1462)'', 1993, S. 340 und 484</ref> Nach seinem Tod wurde der größte Teil seiner Pfründen und Besitzungen vom Kaiser eingezogen.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493)'', 1993, Bd. 1, S. 693f.</ref> Auffällig ist, dass Riederer trotz seiner hochkarätigen Pfründen bis zu seinem plötzlichen Tod keine höheren Weihen empfing. Offensichtlich hatte er selbst kein wirkliches Interesse an einer klerikalem Laufbahn.<ref>vgl. Christine Reinle: ''Ulrich Riederer (ca. 1406–1462)'', 1993, S. 389</ref> Auffallend ist auch, dass er sich selbst kaum um seine Pfründen gekümmert hat und dass er auch keine frommen Stiftungen tätigte, wie sie zum Nachweis der eigenen sozialen Stellung damals üblich waren.<ref>vgl. Christine Reinle: ''Ulrich Riederer (ca. 1406–1462)'', 1993, S. 389f.</ref>


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