Johannes Kirchheimer: Unterschied zwischen den Versionen

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1437 kam Hans Kirchheimer nach Wien, wo er als Wundarzt praktizierte, während er gleichzeitig an der medizinischen Fakultät der Universität studierte.<ref name ="cz3516"/> Nachdem die Medizinische Fakultät im Juli 1446 wieder einmal Maßnahmen gegen "Empirikerinnen" und "Empiriker"<ref group="A">Als "Empirikerin" oder "Empiriker" wurden damals Personen bezeichnet, die ihre heilkundige Tätigkeit ohne Erlaubnis der Medizinischen Fakultät ausübten, vgl. Sonia Horn: ''Examiniert und approbiert''. Die Wiener medizinische Fakultät und nicht-akademische Heilkundige in Spätmittelalter und früher Neuzeit. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2001, S. 79</ref> plante, wurde dieses Mal als erster Schritt beschlossen, gegen ihre eigenen Baccalare und Scholare vorzugehen, die unerlaubt praktiziert hatten. Zu diesen gehörte auch Hans Kirchheimer, der deshalb zum Dekan zitiert wurde, aber mit einer Ermahnung davonkam.<ref>vgl. Sonia Horn: ''Examiniert und approbiert''. Die Wiener medizinische Fakultät und nicht-akademische Heilkundige in Spätmittelalter und früher Neuzeit. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2001, S. 80f.</ref>
1437 kam Hans Kirchheimer nach Wien, wo er als Wundarzt praktizierte, während er gleichzeitig an der medizinischen Fakultät der Universität studierte.<ref name ="cz3516"/> Nachdem die Medizinische Fakultät im Juli 1446 wieder einmal Maßnahmen gegen "Empirikerinnen" und "Empiriker"<ref group="A">Als "Empirikerin" oder "Empiriker" wurden damals Personen bezeichnet, die ihre heilkundige Tätigkeit ohne Erlaubnis der Medizinischen Fakultät ausübten, vgl. Sonia Horn: ''Examiniert und approbiert''. Die Wiener medizinische Fakultät und nicht-akademische Heilkundige in Spätmittelalter und früher Neuzeit. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2001, S. 79</ref> plante, wurde dieses Mal als erster Schritt beschlossen, gegen ihre eigenen Baccalare und Scholare vorzugehen, die unerlaubt praktiziert hatten. Zu diesen gehörte auch Hans Kirchheimer, der deshalb zum Dekan zitiert wurde, aber mit einer Ermahnung davonkam.<ref>vgl. Sonia Horn: ''Examiniert und approbiert''. Die Wiener medizinische Fakultät und nicht-akademische Heilkundige in Spätmittelalter und früher Neuzeit. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2001, S. 80f.</ref>


1445 wurde er Baccalaureus, am 9. August 1447 bestand er das Lizentiaten-Examen und am 15. Jänner 1448 promovierte er zum Dr.med.<ref name ="cz3516"/> 1450/1451 sowie in den Sommersemestern 1454, 1458 und 1461 war er Dekan der medizinischen Fakultät. Als er 1455 für die Studenten gemeinsam mit dem Arzt [[Michael Puff]] eine männliche Leiche sezierte, hatte dies einen Skandal zur Folge.<ref name ="cz3517">vgl. {{Czeike|3|517|}}</ref> 1461 war er Lector Ordinarius.<ref name ="cz3516"/>  
1445 wurde er Baccalaureus, am 9. August 1447 bestand er das Lizentiaten-Examen und am 15. Jänner 1448 promovierte er zum Dr.med.<ref name ="cz3516"/> 1450/1451 sowie in den Sommersemestern 1454, 1458 und 1461 war er Dekan der medizinischen Fakultät. Als er 1455 für die Studenten gemeinsam mit dem Arzt [[Michael Puff]] eine männliche Leiche sezierte, hatte dies einen Skandal zur Folge.<ref name ="cz3517">vgl. {{Czeike|3|517|}}</ref> 1461 war er Lector Ordinarius.<ref name ="cz3516"/>  


Es scheint, dass Kirchheimer als Arzt in Wien beziehungsweise an der dortigen Universität nicht unumstritten war. So soll er seinen Doktorgrad angeblich aufgrund von Interventionen und Protektion erlangt haben und einer gewesen sein, der in Bezug auf Wissen und Begabung mehr vorgab, als er in Wirklichkeit einlösen konnte.<ref name ="hayer42">vgl. Gerold Hayer: ''Krankheit, Sterben und Tod eines Fürsten'', 1998, S. 42.</ref><ref group="A">Zu bedenken ist allerdings, dass es sich dabei mit Blick auf die damalige politische Lage in Wien auch um Propaganda handeln könnte.</ref>
Es scheint, dass Kirchheimer als Arzt in Wien beziehungsweise an der dortigen Universität nicht unumstritten war. So soll er seinen Doktorgrad angeblich aufgrund von Interventionen und Protektion erlangt haben und einer gewesen sein, der in Bezug auf Wissen und Begabung mehr vorgab, als er in Wirklichkeit einlösen konnte.<ref name ="hayer42">vgl. Gerold Hayer: ''Krankheit, Sterben und Tod eines Fürsten'', 1998, S. 42.</ref><ref group="A">Zu bedenken ist allerdings, dass es sich dabei mit Blick auf die damalige politische Lage in Wien auch um Propaganda handeln könnte.</ref>
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