Sigmund Wolfsauer: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Burg Kapfenstein von Süden.jpg|thumb|Die Burg Kapfenstein befand sich im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts für einige Jahre im Besitz von Sigmund Wolfsauer]]
[[File:Burg Kapfenstein von Süden.jpg|thumb|Die Burg Kapfenstein befand sich im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts für einige Jahre im Besitz von Sigmund Wolfsauer]]
'''Sigmund Wolfsauer''' (* vermutlich im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert), auch '''Sigmund von Wolfsau''', war ein Adliger des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]], der im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts in eine kriegerische Auseinandersetzung mit dem [[Erzstift Salzburg]] verstrickt war.  
'''Sigmund Wolfsauer''' (* vermutlich im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert) beziehungsweise '''Siegmund Wolfsauer''', auch '''Sigmund von Wolfsau''', war ein Adliger des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]], der im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts in eine kriegerische Auseinandersetzung mit dem [[Erzstift Salzburg]] verstrickt war.  


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Sigmund Wolfsauer war Angehöriger einer im Herzogtum Steier reich begüterten Adelsfamilie.<ref name ="Winkler-hermaden">vgl. [https://winkler-hermaden.at/geschichte-2/ Geschichte], Winkler-Hermaden.AT, abgerufen am 1. Februar 2020</ref> Er war der Vater von Jörg und Friedrich Wolfsauer.<ref name ="Chmel 301">vgl. Joseph Chmel (Hrsg.): ''Geschichte Kaiser Friedrichs IV. und seines Sohnes Maximilian I.''. Verlag Perthes, Hamburg, 1843. Bd. 1, S. 301 [https://books.google.at/books?id=Ak8AAAAAcAAJ&pg=PA301&lpg=PA301&dq=Sigmund+Wolfsauer&source=bl&ots=DaIojEV-8X&sig=ACfU3U2GTuGFrYVFWxIS0sDUka2AcJx-Fw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjOibrZ_rDnAhVEIMUKHQe6CvcQ6AEwAXoECAgQAQ#v=onepage&q=Sigmund%20Wolfsauer&f=false digital]</ref>
Sigmund Wolfsauer war Angehöriger einer im Herzogtum Steier reich begüterten Adelsfamilie.<ref name ="Winkler-hermaden">vgl. [https://winkler-hermaden.at/geschichte-2/ Geschichte], Winkler-Hermaden.AT, abgerufen am 1. Februar 2020</ref> Die Wolfsauer waren ursprünglich Dienstleute des Erzbistums Salzburg und als solche auf dem Auhof, einem Sitz östlich von [[Ragnitz]] bei [[Wildon]] ansässig. Sie erwarben Lehensbesitz und Pfandschaften des Erzbistums Salzburg und des Herzogtums Steier, darunter die Herrschaft [[Klöch]], und leisteten Hofdienste.<ref name ="pferschy101">vgl. Gerhard Pferschy: ''Ein Überfall auf Fürstenfeld 1441'', 2010, S. 101</ref>
 
Sigmund Wolfsauer war der Vater von Jörg und Friedrich Wolfsauer.<ref name ="Chmel 301">vgl. Joseph Chmel (Hrsg.): ''Geschichte Kaiser Friedrichs IV. und seines Sohnes Maximilian I.''. Verlag Perthes, Hamburg, 1843. Bd. 1, S. 301 [https://books.google.at/books?id=Ak8AAAAAcAAJ&pg=PA301&lpg=PA301&dq=Sigmund+Wolfsauer&source=bl&ots=DaIojEV-8X&sig=ACfU3U2GTuGFrYVFWxIS0sDUka2AcJx-Fw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjOibrZ_rDnAhVEIMUKHQe6CvcQ6AEwAXoECAgQAQ#v=onepage&q=Sigmund%20Wolfsauer&f=false digital]</ref> Christoff(sic!) Wolfsauer, der den 1440er-Jahren als Parteigänger von [[Albrecht VI. (HRR)|Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich]] belegt ist, war ein Verwandter von ihm.<ref name ="pferschy101"/>


== Leben ==
== Leben ==
Sigmund Wolfsauer
Um 1422 kam die [[w:Burg Kapfenstein|Burg Kapfenstein]]<ref group="A">Die im 12. Jahrhundert erbaute Burg war zunächst im Besitz einer Familie, die sich nach ihr benannte. 1362 kam die Burg an die Herren von Wallsee.</ref>, die zu diesem Zeitpunkt schwer verschuldet und heruntergewirtschaftet war, in den Besitz von Sigmund Wolfsauer.<ref name ="burgen">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=144 Kapfenstein], Burgen-Austria.AT, abgerufen am 1. Februar 2020</ref> Nachdem er wenig später während eines Konfliktes mit dem Salzburger Erzbischof, bei dem es um Rechtsansprüche und Bezahlung ging, von dessen Leuten gefangen genommen worden war, sagte Sigmund Wolfsauer dem Erzbischof um 1425 mit mehreren Parteigängern die Fehde an, um seine Ehre zu bewahren. Zwar wurde sein Recht auf Fehde anerkannt, aber andererseits ihm vorgeworfen, dass er das ihm zustehende Fehderecht übertrieben angewendet hätte, da er bei seinen Plünderungen von Salzburger Untertanen mit ungarischen Adeligen zusammenarbeitet haben soll.<ref name ="Winkler-hermaden"/> Im Juni und Juli 1432 stellte [[Sigismund (HRR)|König Sigismund]] mehrere Urkunden aus, in denen er seinen Untertanen in Ungarn und Slawonien befahl, Sigmund Wolfsauer keinen Beistand zu leisten. In dieser Urkunden wird Sigmund Wolfsauer beschuldigt, dass er Besitzungen des Erzstiftes in der heutigen Steiermark und im Kärntner Lavantal feindlich angefallen hätte.<ref name ="monasterium">vgl. [https://www.monasterium.net/mom/AT-HHStA/SbgE/fond?block=180 SbgE], Monasterium.NET, abgerufen am 1. Februar 2020</ref> Nach dem die Burg Karpfenstein belagert wurde, gelang Sigmund Wolfsauer zunächst die Flucht ins ungarische Königreich.<ref name ="pferschy101"/> 1432 wurde die Burg Kapfenstein erobert und Sigmund Wolfsauer wegen Landfriedensbruch verurteilt<ref group="A">Nach einer anderen Version wurde schließlich die Burg Kapfenstein so lange belagert, bis Sigmund Wolfsauer sich dem Spruch der Bischöfe der Salzburger Bischöfe unterwarf. Vgl. [https://winkler-hermaden.at/geschichte-2/ Geschichte], Winkler-Hermaden.AT, abgerufen am 1. Februar 2020</ref> Die Burg Kapfenberg war dann einige Jahre im Besitz von [[Friedrich III. (HRR)|Herzog Friedrich (V.) von Österreich]], der sie dann als [[w:Lehen|Lehen]] an Hans Schüßler gab.<ref name ="Winkler-hermaden"/>
 
Im Jahre 1418<ref group="A">Mit Blick auf die politische Lage im Reich, das Konzil von Konstanz, den 1417 begonnenen Reichskrieg gegen die Grafschaft Tirol und den Umstand, dass König Sigismund, der diesen befohlen hatte, damals auch der ungarische König war, wenn gleich er sich zu dieser Zeit in Konstanz aufhielt, wäre es nicht unwahrscheinlich, dass die Ungarn das Herzogtum Steier schon 1417 verheert haben. Ungarische Angriffe an der steirischen Grenze oder auf steirischen Herrschaftsgebiet wären zudem auch eine Erklärung dafür, dass der damalige Landesfürst des Herzogtums Steier, [[Ernst der Eiserne|Erzherzog Ernst (I.) von Österreich]], sich nicht in die Geschehnisse in der Grafschaft Tirol eingeschaltet hat.</ref> verheerten die Ungarn das ganze steirische Grenzgebiet von [[Hartberg]] bis [[Bad Radkersburg|Radkersburg]].<ref name ="Winkler-hermaden"/>


Um 1422 kam die [[w:Burg Kapfenstein|Burg Kapfenstein]]<ref group="A">Die im 12. Jahrhundert erbaute Burg war zunächst im Besitz einer Familie, die sich nach ihr benannte. 1362 kam die Burg an die Herren von Wallsee.</ref>, die zu diesem Zeitpunkt schwer verschuldet und heruntergewirtschaftet war, in den Besitz von Sigmund Wolfsauer.<ref name ="burgen">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=144 Kapfenstein], Burgen-Austria.AT, abgerufen am 1. Februar 2020</ref> Dieser führte, wie auch andere steirische Adelige zu dieser Zeit, mehrere Fehden mit dem Erzbischof von Salzburg. Angeblich übertrieb er jedoch das ihm zustehende Fehderecht, da er bei seinen Plünderungen von Salzburger Untertanen mit ungarischen Adeligen zusammenarbeitet haben soll. Im Juni und Juli 1432 stellte [[Sigismund (HRR)|König Sigismund]] mehrere Urkunden aus, in denen er seinen Untertanen in Ungarn und Slawonien befahl, Sigmund Wolfsauer keinen Beistand zu leisten. In dieser Urkunden wird Sigmund Wolfsauer beschuldigt, dass er Besitzungen des Erzstiftes in der heutigen Steiermark und im Kärntner Lavantal feindlich angefallen hätte.<ref name ="monasterium">vgl. [https://www.monasterium.net/mom/AT-HHStA/SbgE/fond?block=180 SbgE], Monasterium.NET, abgerufen am 1. Februar 2020</ref> 1432 wurde die Burg Kapfenstein erobert und Sigmund Wolfsauer wegen Landfriedensbruch verurteilt<ref group="A">Nach einer anderen Version wurde schließlich die Burg Kapfenstein so lange belagert, bis Sigmund Wolfsauer sich dem Spruch der Bischöfe der Salzburger Bischöfe unterwarf. Vgl. [https://winkler-hermaden.at/geschichte-2/ Geschichte], Winkler-Hermaden.AT, abgerufen am 1. Februar 2020</ref> Die Burg Kapfenberg war dann einige Jahre im Besitz von [[Friedrich III. (HRR)|Herzog Friedrich (V.) von Österreich]], der sie dann als [[w:Lehen|Lehen]] an Hans Schüßler gab.<ref name ="Winkler-hermaden"/>
1433 unterwarf sich Sigmund Wolfsauer dem Erzbischof, wodurch die Fehde "de facto" beendet war. In der Folge dürfte er auf dem Rechtsweg versucht haben, eine Entschädigung für seine Ansprüche, die zur Fehde geführt hatten und für seine Verluste, die er durch diese erlitten hatte, durchzusetzen. 1439 stellte er sich einem Schiedsverfahren, in dem sämtliche Klagepunkte von ihm und seinen Söhnen überprüft wurde. Die meisten Punkten wurden jedoch widerlegt, nur einige wenige anerkannt.<ref name ="pferschy101"/>  


== Literatur ==
== Literatur ==
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