Jesuheim (Lochau): Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der alte Ansitz Oberlochau wird bereits im Mittelalter erwähnt. Es ist jedoch umstritten, ob es sich bei diesem Ansitz um das bereits 1291 erwähnte ''Gut von Bregenzercluse'' handelt, welches der [[w:Stammliste der Habsburger|Habsburger]] [[w: Rudolf I. (HRR)|Rudolf I.]] von Graf [[w:Rudolf II. von Montfort|Rudolf von Montfort]] kaufte. Es wäre dies die erste Erwerbung der Habsburger auf dem Gebiet des späteren Vorarlberg gewesen. 1444 wird das ''Gut, genannt Oberlochen mit Weingarten, Ackern, Wiesen, Holz, Feld und aller Zugehörung'' beschrieben.  1629 wird dieses dem ''Hans Heinrich Schmid von Wellenstein'' und seiner Schwester [[w:Lehen|verliehen]]. Um 1647/48 wird der Ansitz Oberlochau Eigentum des [[w:Regimentschef|Obristen]] Anton von Messner, dem späteren Besitzer auch des [[w:Ansitz Wellenstein|Ansitz Wellenstein]]. 1696 erwirbt den Ansitz Johann Georg Wocher, Rat des Deutschen Ordens und Obervogt der Herrschaft Achberg. Dessen Familie nennt sich nun auch ''Wocher zu Oberlochen und Hausen'' bzw. ''Wocher zu Oberlochau und Hausen''. <ref name=SEA>[https://www.soziale-einrichtungen.at/leben/jesuheim/portrait-geschichte.html Portrait-Geschichte], Webseite: soziale-einrichtungen.at</ref><ref name=Touri>[https://tourismus.lochau.at/sehenswertes.html Sehenswertes], Webseite der Gemeinde Lochau.</ref>
Der alte Ansitz Oberlochau wird bereits im Mittelalter erwähnt. Es ist jedoch umstritten, ob es sich bei diesem Ansitz um das bereits 1291 erwähnte ''Gut von Bregenzercluse'' handelt, welches der [[w:Stammliste der Habsburger|Habsburger]] [[w: Rudolf I. (HRR)|Rudolf I.]] von Graf [[w:Rudolf II. von Montfort|Rudolf von Montfort]] kaufte. Es wäre dies die erste Erwerbung der Habsburger auf dem Gebiet des späteren Vorarlberg gewesen. 1444 wird das ''Gut, genannt Oberlochen mit Weingarten, Ackern, Wiesen, Holz, Feld und aller Zugehörung'' beschrieben.  1629 wird dieses dem ''Hans Heinrich Schmid von Wellenstein'' und seiner Schwester [[w:Lehen|verliehen]]. Um 1647/48 wird der Ansitz Oberlochau Eigentum des [[w:Regimentschef|Obristen]] Anton von Messner, dem späteren Besitzer auch des [[w:Ansitz Wellenstein|Ansitz Wellenstein]]. 1696 erwirbt den Ansitz Johann Georg Wocher, Rat des [[w:Deutscher Orden|Deutschen Ordens]] und Obervogt der Herrschaft Achberg. Dessen Familie nennt sich nun auch ''Wocher zu Oberlochen und Hausen'' bzw. ''Wocher zu Oberlochau und Hausen''. <ref name=SEA>[https://www.soziale-einrichtungen.at/leben/jesuheim/portrait-geschichte.html Portrait-Geschichte], Webseite: soziale-einrichtungen.at</ref><ref name=Touri>[https://tourismus.lochau.at/sehenswertes.html Sehenswertes], Webseite der Gemeinde Lochau.</ref>


1832 wurde der Ansitz [[w:Allod|allodialisiert]] und am 17. Jänner 1834 an den bisherigen Pächter Josef Hehle verkauft. Die Gebrüder Hehle, Felix<ref>Felix Hehle war von 1885 bis 1895 Gemeindevorsteher von Lochau.</ref> und Bartholomä, waren beide unverheiratet und verkaufte den Ansitz 1894 an den Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in Zams. Sie behielten sich das [[w:Fruchtgenußrecht|Fruchtgenußrecht]] vor und nach dem Ableben beider Brüder wurde das alte Wohnhaus abgebrochen. Ab 1926 wurde das Jesuheim hier betrieben und die Gebäude immer weiter umgebauten und erweitert.<ref>Erwin Bennat in ''Gemeinde-Chronik Lochau 1186 bis 1986.'', S. 193 f.</ref> Mit dem 1928 erstellten Neubau (Architekt [[w:Willibald Braun|Willibald Braun]]) für unheilbar Kranke befanden sich ab 1928 120 pflegebedürftige Menschen im Jesuheim in Oberlochau.  
1832 wurde der Ansitz [[w:Allod|allodialisiert]] und am 17. Jänner 1834 an den bisherigen Pächter Josef Hehle verkauft. Die Gebrüder Hehle, Felix<ref>Felix Hehle war von 1885 bis 1895 Gemeindevorsteher von Lochau.</ref> und Bartholomä, waren beide unverheiratet und verkaufte den Ansitz 1894 an den Orden der [[w:Barmherzige Schwestern Zams|Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in Zams]]. Sie behielten sich das [[w:Fruchtgenußrecht|Fruchtgenußrecht]] vor und nach dem Ableben beider Brüder wurde das alte Wohnhaus abgebrochen. Ab 1926 wurde das Jesuheim hier betrieben und die Gebäude immer weiter umgebaut und erweitert.<ref>Erwin Bennat in ''Gemeinde-Chronik Lochau 1186 bis 1986.'', S. 193 f.</ref> Mit dem 1928 erstellten Neubau (Architekt [[w:Willibald Braun|Willibald Braun]]) für unheilbar Kranke befanden sich ab 1928 120 pflegebedürftige Menschen im Jesuheim in Oberlochau.  


Der österreichisch-deutsche [[w:Facharzt|Facharzt]] für [[w:Psychiatrie|Psychiatrie]] und [[w:Neurologie|Neurologie]] sowie Mitglied des [[w: NS-Ärztebund|NS-Ärztebundes]],  [[w: Josef Vonbun|Josef Vonbun]], nahm während der Zeit der [[w:Nationalsozialismus|nationalsozialistischen Diktatur]] in Vorarlberg selbständige Selektionen vor. Dabei wurden von ihm die Armenhäuser in [[Egg (Vorarlberg)|Egg]], [[Langenegg]], [[Lingenau]], [[Hittisau]], [[Andelsbuch]] und [[Schwarzenberg (Vorarlberg)|Schwarzenberg]] sowie die Insassen der Versorgungsheime von [[Alberschwende]], [[Bildstein (Vorarlberg)|Bildstein]], [[Höchst (Vorarlberg)|Höchst]] und auch  das Jesuheim Oberlochau ''"überprüft"'' und willkürlich Menschen zur Ermordung auf Selektionslisten gesetzt.
Der österreichisch-deutsche [[w:Facharzt|Facharzt]] für [[w:Psychiatrie|Psychiatrie]] und [[w:Neurologie|Neurologie]] sowie Mitglied des [[w: NS-Ärztebund|NS-Ärztebundes]],  [[w: Josef Vonbun|Josef Vonbun]], nahm während der Zeit der [[w:Nationalsozialismus|nationalsozialistischen Diktatur]] in Vorarlberg selbständige Selektionen vor. Dabei wurden von ihm die Armenhäuser in [[Egg (Vorarlberg)|Egg]], [[Langenegg]], [[Lingenau]], [[Hittisau]], [[Andelsbuch]] und [[Schwarzenberg (Vorarlberg)|Schwarzenberg]] sowie die Insassen der Versorgungsheime von [[Alberschwende]], [[Bildstein (Vorarlberg)|Bildstein]], [[Höchst (Vorarlberg)|Höchst]] und auch  das Jesuheim Oberlochau ''"überprüft"'' und willkürlich Menschen zur Ermordung auf Selektionslisten gesetzt.

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