Carl Haas junior: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben und Werke ==
== Leben und Werke ==
Carl Haas war der Sohn des gleichnamigen Metallwarenfabrikaten und steirischen Landesarchäologen [[Carl Haas (Landesarchäologe)|Carl Haas]] (1825–1880). In Wien kommt es regelmäßig zu einer Verwechslung zwischen dem Vater und seinem das Geschäft fortführenden ältesten, namensgleichen Sohn. Häufig fehlt eine klare Abtrennung zwischen den einzelnen Arbeiten der beiden, meist basierend auf dem fehlenden Wissen über die Existenz zweier, im selben Gewerbe tätiger Generationen gleichen Namens.
Carl Haas war der Sohn des gleichnamigen Metallwarenfabrikaten und steirischen Landesarchäologen [[Carl Haas (Landesarchäologe)|Carl Haas]] (1825–1880). In Wien kommt es regelmäßig zu einer Verwechslung zwischen dem Vater und seinem das Geschäft fortführenden ältesten, namensgleichen Sohn. Häufig fehlt eine klare Abtrennung zwischen den einzelnen Arbeiten der beiden, meist basierend auf dem fehlenden Wissen über die Existenz zweier, im selben Gewerbe tätiger Generationen gleichen Namens. Der 2010 erschienene 67. Band des [[Allgemeines Künstlerlexikon|Allgemeinen Künstlerlexikons]] beinhaltet einen Künstlereintrag zu Carl Haas, der eine Art „Höhepunkt“ der Verwirrung aufzeigt. Neben der allgemein üblichen Vereinigung des Werkes des Landesarchäologen Carl Haas mit dem des Landschaftsmalers [[Karl Haas (Landschaftsmaler)|Karl Haas]] führt der Eintrag auch an, dass Carl Haas „ab 1883 Lehrer für Galvanoplastik“ an der Kunstgewerbeschule des [[Museum für angewandte Kunst (Wien)|Museums für Kunst und Industrie]] war, was somit zusätzlich eine biografische Verschmelzung von Carl Haas, dem Landesarchäologen und späteren Metallwarenfabrikanten, mit seinem, in diesem Allgemeinen Künstlerlexikon unerwähnt gebliebenen, das Geschäft fortführenden, gleichnamigen Sohn darstellt. Darüber hinaus ist diese Bemerkung alleine schon aus chronologischer Sicht falsch, denn Carl Haas selbst stirbt, wie in dem Artikel auch korrekt angegeben, bereits 1880, womit für ihn eine ab 1883 durchgeführte lehrende Tätigkeit auszuschließen ist.<ref>{{Literatur |Autor=Dankmar Trier |Titel=Carl Haas |Hrsg= |Sammelwerk=Allgemeines Künstler-Lexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker |Band=67 |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort=Berlin / New York |Datum=2010 |ISBN= |Seiten=13}}</ref>


Seine schulische Ausbildung absolvierte er im Internat des [[Kollegium Kalksburg|Kollegiums Kalksburg]]. Im Studienjahr 1864/65 ist er als ordentlicher Hörer des technischen Instituts am [[Universalmuseum Joanneum|Joanneum]] in [[Graz]] nachweisbar. Im Anschluss daran belegte er drei Studienjahre an der k. k. polytechnischen Lehranstalt in Wien, der heutigen [[Technische Universität Wien|Technischen Universität]]. Bald nach seinem Studienabschluss begann er im väterlichen Betrieb zu arbeiten. Nach dem Tod seines Vaters im Jänner 1880 führte Carl Haas die Metallwarenfabrik und das [[Galvanoplastik|galvanoplastische]] Atelier weiter. 1882 löste Carl Haas alle seine Verbindungen zum väterlichen Betrieb, der fortan von seinem Bruder Eduard Haas weitergeführt wurde. Er machte sich mit demselben Gewerbe an einem anderen Standort selbstständig. 1885 erhielt Carl Haas den Titel ''Galvanoplastisches Atelier des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie'' verliehen und dessen Leitung übertragen. Das neu gegründete Unternehmen von Carl Haas hat sich erfolgreich gegen die weiterhin noch parallel dazu bestehende väterliche Firma Carl Haas k. k. Hofmetallwarenlieferant durchgesetzt. Neben den Nachbildungen fertigte die Firma von Carl Haas auch Neuschöpfungen, z. B. der nach dem Vorbild des [[Verduner Altar|Verduner Altares]] gefertigte Bronzeretabel des [[Hochaltar|Hochaltars]] des [[Stift Heiligenkreuz|Stiftes Heiligenkreuz]].
Seine schulische Ausbildung absolvierte er im Internat des [[Kollegium Kalksburg|Kollegiums Kalksburg]]. Im Studienjahr 1864/65 ist er als ordentlicher Hörer des technischen Instituts am [[Universalmuseum Joanneum|Joanneum]] in [[Graz]] nachweisbar. Im Anschluss daran belegte er drei Studienjahre an der k. k. polytechnischen Lehranstalt in Wien, der heutigen [[Technische Universität Wien|Technischen Universität]]. Bald nach seinem Studienabschluss begann er im väterlichen Betrieb zu arbeiten. Nach dem Tod seines Vaters im Jänner 1880 führte Carl Haas die Metallwarenfabrik und das [[Galvanoplastik|galvanoplastische]] Atelier weiter. 1882 löste Carl Haas alle seine Verbindungen zum väterlichen Betrieb, der fortan von seinem Bruder Eduard Haas weitergeführt wurde. Er machte sich mit demselben Gewerbe an einem anderen Standort selbstständig. 1885 erhielt Carl Haas den Titel ''Galvanoplastisches Atelier des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie'' verliehen und dessen Leitung übertragen. Das neu gegründete Unternehmen von Carl Haas hat sich erfolgreich gegen die weiterhin noch parallel dazu bestehende väterliche Firma Carl Haas k. k. Hofmetallwarenlieferant durchgesetzt. Neben den Nachbildungen fertigte die Firma von Carl Haas auch Neuschöpfungen, z. B. der nach dem Vorbild des [[Verduner Altar|Verduner Altares]] gefertigte Bronzeretabel des [[Hochaltar|Hochaltars]] des [[Stift Heiligenkreuz|Stiftes Heiligenkreuz]].
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== Literatur ==
== Literatur ==
*''Kunstgewerbe''. In: ''Allgemeine Kunst-Chronik. Zeitschrift für Kunst, Kunstgewerbe und Literatur''. Bd. 6, Nr. 4, Wien 1. Dezember 1881, S. 44-45.
*''Kunstgewerbe''. In: ''Allgemeine Kunst-Chronik. Zeitschrift für Kunst, Kunstgewerbe und Literatur''. Bd. 6, Nr. 4, Wien 1. Dezember 1881, S. 44-45.
*[[Peter Noever]]: ''Wiener Gold- und Silberschmiede von 1781 bis 1921.'' Wien 2005.
*Dankmar Trier: ''Carl Haas.'' In: ''Allgemeines Künstler-Lexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker,'' Bd. 67, Haarer–Hahs, Berlin-New York 2010, S. 13.
*Monika Küttner: ''Carl Haas und Karl Haas. "Verschmelzung" und "Entflechtung" zweier gleichnamiger Künstlerpersönlichkeiten''. Steiermärkisches Landesarchiv, Graz 2017, ISBN 978-3-901938-27-6.
*Monika Küttner: ''Carl Haas und Karl Haas. "Verschmelzung" und "Entflechtung" zweier gleichnamiger Künstlerpersönlichkeiten''. Steiermärkisches Landesarchiv, Graz 2017, ISBN 978-3-901938-27-6.


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== Einzelnachweise ==
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Anonymer Benutzer

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