Burgruine Starhemberg: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
Zeile 8: Zeile 8:
== Das Bauwerk ==
== Das Bauwerk ==
[[File:Burg Starhemberg Grundriss 2.JPG|thumb|Grundriss der einstigen Burg Starhemberg]]
[[File:Burg Starhemberg Grundriss 2.JPG|thumb|Grundriss der einstigen Burg Starhemberg]]
Von den heute noch erhaltenen Teilen der Burganlage stammen die ältesten Teil aus der Zeit von Herzog Friedrich dem Streitbaren. Der interessanteste Teil, der noch erhalten ist, eine vor der Hauptburg gelegene Rundkapelle, die ursprünglich frei stand, später aber das unterste Geschoss des Bergfriedes bildete, dürfte unter ihm erbaut worden sein. Der überhöhte Teil des Bergfriedes ist als Folge der Schäden, welche die Anlage zu Ende des Zweiten Weltkrieges erlitt, damals eingestürzt. Heute ragt nur mehr ein schmaler Mauerzahn von diesem in den Himmel hinein. Der eigentliche Burghof wird an drei Seiten von Wohnbauten gebildet und verrät, dass die Anlage der Burg ursprünglich eine bedeutende Größe hatte. Der südliche Teil aus dem 13. und 14. Jahrhundert bildet ein großes Trümmerfeld, besser erhalten sind der westliche Teil, ebenfalls aus dem 13. und 14. Jahrhundert, und der nördliche Teil aus dem 16. und 17. Jahrhundert, zu dem das sogenannte Schatzgewölbe gehört. Im Burghof befinden sich die Reste der Annenkapelle aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Sie hatte ursprünglich zwei Geschosse, erhalten sind aber nur die Mauerteile bis ins erste Geschoss und das rechteckige Langhaus, dessen Chor zerstört ist. Teile von ihr sind bereits im 13. Jahrhundert entstanden, es spricht einiges dafür, dass ihr Bau unter Friedrich dem Streitbaren begonnen wurde und sie als herrscherliche Pfalzkapelle konzipiert war.<ref name ="schöndorfer205>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 205</ref> Als ihr Vorbild, nach dem sie konzipiert wurde, gelten die Chorkapellen von [[w:Reims|Reims]] und die Sainte-Chapelle in [[Paris]]. Vorübergehend diente diese Kapelle als Aufbewahrungsort für eine Reliquie, einem angeblichen Span der Dornenkrone, den Herzog Friedrich der Streitbare vom französischen König erhalten hatte, außerdem dürfte der Herzog sie zur Unterbringung seiner Urkunden verwendet haben.<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 45f.</ref> Nach dem Tod von Friedrich dem Streitbaren blieb die Burg zunächst unverändert, erst im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts wurden entscheidende Umbauarbeiten ausgeführt.<ref name ="schöndorfer205/>
Von den heute noch erhaltenen Teilen der Burganlage stammen die ältesten Teil aus der Zeit von Herzog Friedrich dem Streitbaren. Der interessanteste Teil, der noch erhalten ist, eine vor der Hauptburg gelegene Rundkapelle, die ursprünglich frei stand, später aber das unterste Geschoss des Bergfriedes bildete, dürfte unter ihm erbaut worden sein. Der überhöhte Teil des Bergfriedes ist als Folge der Schäden, welche die Anlage zu Ende des Zweiten Weltkrieges erlitt, damals eingestürzt. Heute ragt nur mehr ein schmaler Mauerzahn von diesem in den Himmel hinein. Der eigentliche Burghof wird an drei Seiten von Wohnbauten gebildet und verrät, dass die Anlage der Burg ursprünglich eine bedeutende Größe hatte. Der südliche Teil aus dem 13. und 14. Jahrhundert bildet ein großes Trümmerfeld, besser erhalten sind der westliche Teil, ebenfalls aus dem 13. und 14. Jahrhundert, und der nördliche Teil aus dem 16. und 17. Jahrhundert, zu dem das sogenannte Schatzgewölbe gehört. Im Burghof befinden sich die Reste der Annenkapelle aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Sie hatte ursprünglich zwei Geschosse, erhalten sind aber nur die Mauerteile bis ins erste Geschoss und das rechteckige Langhaus, dessen Chor zerstört ist. Teile von ihr sind bereits im 13. Jahrhundert entstanden, es spricht einiges dafür, dass ihr Bau unter Friedrich dem Streitbaren begonnen wurde und sie als herrscherliche Pfalzkapelle konzipiert war.<ref name ="schöndorfer205>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 205</ref> Als ihr Vorbild, nach dem sie konzipiert wurde, gelten die Chorkapellen von [[w:Reims|Reims]] und die Sainte-Chapelle in [[w:Paris|Paris]]. Vorübergehend diente diese Kapelle als Aufbewahrungsort für eine Reliquie, einem angeblichen Span der Dornenkrone, den Herzog Friedrich der Streitbare vom französischen König erhalten hatte, außerdem dürfte der Herzog sie zur Unterbringung seiner Urkunden verwendet haben.<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 45f.</ref> Nach dem Tod von Friedrich dem Streitbaren blieb die Burg zunächst unverändert, erst im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts wurden entscheidende Umbauarbeiten ausgeführt.<ref name ="schöndorfer205/>


== Historische Eckdaten ==
== Historische Eckdaten ==
47.964

Bearbeitungen

Navigationsmenü