Kloster Imbach: Unterschied zwischen den Versionen

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1269 gründeten [[Albero von Feldsberg]], der letzte Truchsess von Felsberg, und seine Ehefrau Gisela von [[Herren von Ort|Ort]] in Imberg (heute Teil der Gemeinde [[Senftenberg]]) ein Damenstift für den Orden der [[w:Dominikanerinnenorden|Dominikanerinnen]], dem sie die Burg Imbach, eine Kapelle und weiteren umfangreichen Besitz, darunter das Dorf [[Sallingberg]] und die Pfarre [[Altmünster]] schenkten. Dieser Besitz wurde in den folgenden Jahren durch weitere Schenkungen und gezielte Käufe zu einer ertragreichen Grundherrschaft erweitert. Noch vor 1285 erbauten die Dominikanerinnen die zweischiffige Hallenkirche Mariä Geburt.<ref name ="imbach">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/orte/action/show/controller/Ort/ort/imbach.html Imbach], Gedächtnis des Landes Niederösterreich, eingesehen am 14. April 2018</ref> Diese gilt als eine der interessantesten Bauten aus der Zeit, als der "Böhmenkönig" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] über das [[Herzogtum Österreich]] herrschte.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte81">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 81</ref> Das Kloster Imbach gilt als die früheste Anlage seiner Art, die im [[w:Mittelalter|Mittelalter]] auf dem Gebiet der heutigen Republik Österreich, erbaut wurde. 1289 wurde die Klosterkirche zur eigenen Pfarre erhoben.<ref name ="imbach"/> Teil der Klosterkirche war auch die Katharinenkapelle, die im 12. Jahrhundert erbaut wurde, und der "Drosendorfer Linie" der Familie der Walseer als Grabkapelle diente.<ref name ="zagorov">vgl. Desislava Zagorov-Kostova: ''Studien zur Baugeschichte der Georgskapelle bei der Wiener Augustinerkirche''. (Ungedruckte) Diplomarbeit, Wien, 2008. S. 57 [http://othes.univie.ac.at/640/1/05-12-2008_9703910.pdf digital]</ref>
1269 gründeten [[Albero von Feldsberg]], der letzte Truchsess von Felsberg, und seine Ehefrau Gisela von [[Herren von Ort|Ort]] in Imberg (heute Teil der Gemeinde [[Senftenberg]]) ein Damenstift für den Orden der [[w:Dominikanerinnenorden|Dominikanerinnen]], dem sie die Burg Imbach, eine Kapelle und weiteren umfangreichen Besitz, darunter das Dorf [[Sallingberg]] und die Pfarre [[Altmünster]] schenkten. Dieser Besitz wurde in den folgenden Jahren durch weitere Schenkungen und gezielte Käufe zu einer ertragreichen Grundherrschaft erweitert. Noch vor 1285 erbauten die Dominikanerinnen die zweischiffige Hallenkirche Mariä Geburt.<ref name ="imbach">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/orte/action/show/controller/Ort/ort/imbach.html Imbach], Gedächtnis des Landes Niederösterreich, eingesehen am 14. April 2018</ref> Diese gilt als eine der interessantesten Bauten aus der Zeit, als der "Böhmenkönig" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] über das [[Herzogtum Österreich]] herrschte.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte81">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 81</ref> Das Kloster Imbach gilt als die früheste Anlage seiner Art, die im [[w:Mittelalter|Mittelalter]] auf dem Gebiet der heutigen Republik Österreich, erbaut wurde. 1289 wurde die Klosterkirche zur eigenen Pfarre erhoben.<ref name ="imbach"/> Teil der Klosterkirche war auch die Katharinenkapelle, die im 12. Jahrhundert erbaut wurde, und der "Drosendorfer Linie" der Familie der Walseer als Grabkapelle diente.<ref name ="zagorov">vgl. Desislava Zagorov-Kostova: ''Studien zur Baugeschichte der Georgskapelle bei der Wiener Augustinerkirche''. (Ungedruckte) Diplomarbeit, Wien, 2008. S. 57 [http://othes.univie.ac.at/640/1/05-12-2008_9703910.pdf digital]</ref>


Im 13. und 14. Jahrhundert traten viele Frauen aus bedeutenden Familien in das Kloster ein, dessen Besitz sie durch ihre Mitgiften vergrößerten. Zu dieser Zeit wurde das Kloster außerdem durch Adelige und das reiche Bürgertum wesentlich gefördert.<ref name ="imbach"/> Belegt ist eine Pitanzstiftung durch Agnes von Kapellen, erste Ehefrau von Albero (VII.) von [[Kuenringer|Kuenring]] und einer Urenkelin von [[Otto I. Turs|Otto (I.) Turse]].<ref name ="sigmund24">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels''. Geschichte und Genealogie eines niederösterreichischen Ministerialengeschleches. (Ungedruckte) Dissertation, Wien, 1981, S. 24</ref> Der Stadtrichter [[w:Gozzo von Krems|Gozzo von Krems]] schenkte den Nonnen einen Hof in [[Krems an der Donau|Krems]], Obstgärten, Wald und Grundbesitz. Im 15. Jahrhundert entstanden im Kloster zahlreiche liturgische Handschriften. Aus dieser Zeit hat sich das Bild der "Ährenmadonna" erhalten.<ref name ="imbach"/>
Im 13. und 14. Jahrhundert traten viele Frauen aus bedeutenden Familien in das Kloster ein, dessen Besitz sie durch ihre Mitgiften vergrößerten. Zu dieser Zeit wurde das Kloster außerdem durch Adelige und das reiche Bürgertum wesentlich gefördert.<ref name ="imbach"/> Belegt ist eine Pitanzstiftung durch Agnes von Kapellen, erste Ehefrau von Albero (VII.) von [[Kuenringer|Kuenring]] und eine Urenkelin von [[Otto I. Turs|Otto (I.) Turse]].<ref name ="sigmund24">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels''. Geschichte und Genealogie eines niederösterreichischen Ministerialengeschleches. (Ungedruckte) Dissertation, Wien, 1981, S. 24</ref> Der Stadtrichter [[w:Gozzo von Krems|Gozzo von Krems]] schenkte den Nonnen einen Hof in [[Krems an der Donau|Krems]], Obstgärten, Wald und Grundbesitz. Im 15. Jahrhundert entstanden im Kloster zahlreiche liturgische Handschriften. Aus dieser Zeit hat sich das Bild der "Ährenmadonna" erhalten.<ref name ="imbach"/>
   
   
Die folgenden Jahrhunderte waren dagegen von großen Schwierigkeiten gekennzeichnet, denn in der Reformationszeit verlor der Konvent zunehmend seine Mitglieder. Die "Türkensteuern" und Naturkatastrophen beschleunigten den wirtschaftlichen Niedergang, ein Brand (1756) brachte das Kloster an den Rand des finanziellen Ruins, die Pfarre Altmünster musste verkauft werden. 1782 wurde das Kloster aufgehoben, sein Besitz um Imbach wurde 1811 vom Staat verkauft und später mit den Herrschaften [[Droß]] und [[Gföhl]] vereinigt, wobei Sallingberg an das [[Stift Göttweig]] kam.<ref name ="imbach"/>
Die folgenden Jahrhunderte waren dagegen von großen Schwierigkeiten gekennzeichnet, denn in der Reformationszeit verlor der Konvent zunehmend seine Mitglieder. Die "Türkensteuern" und Naturkatastrophen beschleunigten den wirtschaftlichen Niedergang, ein Brand (1756) brachte das Kloster an den Rand des finanziellen Ruins, die Pfarre Altmünster musste verkauft werden. 1782 wurde das Kloster aufgehoben, sein Besitz um Imbach wurde 1811 vom Staat verkauft und später mit den Herrschaften [[Droß]] und [[Gföhl]] vereinigt, wobei Sallingberg an das [[Stift Göttweig]] kam.<ref name ="imbach"/>
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