Heinrich VI. von Wallsee: Unterschied zwischen den Versionen

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Unmittelbar vor Ausbruch der "Schaunberger Fehde", welche Herzog Albrecht (III.) gegen [[Heinrich VII. von Schaunberg|Heinrich (VII.) von Schaunberg]] führen ließ, wurde Heinrich (VI.) von Wallsee zu Enns als "Hauptmann ob der Enns" durch seinen Cousin [[Reinprecht II. von Wallsee|Reinprecht (II.) von Wallsee zu Enns]] ersetzt. Um 1385 war Heinrich Hauptmann zu [[Wiener Neustadt]] und später auch Rat des Herzogs Albrecht (III.). Er dürfte sich in dieser Position auch unter den Nachfolgern des Herzogs gehalten habe.<ref name ="Doblinger105>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 105</ref>
Unmittelbar vor Ausbruch der "Schaunberger Fehde", welche Herzog Albrecht (III.) gegen [[Heinrich VII. von Schaunberg|Heinrich (VII.) von Schaunberg]] führen ließ, wurde Heinrich (VI.) von Wallsee zu Enns als "Hauptmann ob der Enns" durch seinen Cousin [[Reinprecht II. von Wallsee|Reinprecht (II.) von Wallsee zu Enns]] ersetzt. Um 1385 war Heinrich Hauptmann zu [[Wiener Neustadt]] und später auch Rat des Herzogs Albrecht (III.). Er dürfte sich in dieser Position auch unter den Nachfolgern des Herzogs gehalten habe.<ref name ="Doblinger105>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 105</ref>


Nach dem Tod seines Vaters († um 1355) hatte Heinrich (VI.) zusammen mit seinen älteren Brüdern [[Friedrich VI. von Wallsee|Friedrich (VI.)]] († 1382) und Wolfgang (III.) († um / nach 1357) dessen Besitzungen geerbt. Nach dem Tod des Bruders Wolfgang (III.) teilten er und sein anderer Bruder Friedrich (VI.) 1361 diesen Besitz. Dabei gelangte Heinrich (VI.) in den alleinigen Besitz der Feste Ort (heute Teil der Gemeinde [[Gmunden]]) mit dem Landgericht und dem Zehenten zu [[Laakirchen]] und weiterer Güter.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 105f.</ref> Nach dem Tod seines Bruders Friedrich (VI.) erbte er dessen Burg Nieder-Wallsee (heute als Schloss Wallsee Teil der Gemeinde [[Wallsee-Sindelburg]]) mit Summerau und Sindelburg, wo er um  1382 seinen Sitz nahm.<ref name ="Doblinger107>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 107</ref> Von seiner Schwester Anna, der Witwe von [[Nizzo von Kuenring-Seefeld#Herkunft und Familie|Johann (II.) von Kuenring-Seefeld]], erbte Heinrich (VI.) ein Haus in [[Enns]] und ihre Zehente, die sie als Lehen des Erlaklosters und des Hochstiftes Passau besessen hatte.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 107f.</ref> Nachdem Tod seiner Ehefrau Anna führte er Auseinandersetzungen um ihre Besitzungen gegen Reinprecht von Haslau, Hans von Königsberg und Otto von Topel, die 1381 von Herzog Albrecht (III.) geschlichtet wurden. Die Lehengüter zu [[Schönau an der Triesting]], welche auch Hans von Königsberg beanspruchte, erhielt er erst 1388 auf Befehl des Herzogs. Dieser belehnte ihn außerdem 1381 mit der Feste und dem Dorf Puchheim (bei [[Vöcklabruck]]). Heinrich (VI.) musste diese zwar zuvor von der Witwe und dem Sohn von Jans von Traun lösen, konnte mit ihnen jedoch die in seinem Besitz befindlichen Pfandschaften [[Attersee]] und [[Frankenburg am Hausruck|Frankenburg]] arrondieren.<ref name ="Doblinger108>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 108</ref> Heinrich (VI.) konnte auch seine Besitzungen im heutigen Niederösterreich erfolgreich ausbauen. So übernahm er 1388 zum Beispiel von Peter von Losenstein die Feste Sinibelkirchen (heute Teil von [[Kirchberg an der Pielach]]) als freies Eigen. Er profitierte außerdem vom Sturz des [[Johann von Liechtenstein|Hans von Liechtenstein]].<ref name ="Doblinger109>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 109</ref>
Nach dem Tod seines Vaters († um 1355) hatte Heinrich (VI.) zusammen mit seinen älteren Brüdern [[Friedrich VI. von Wallsee|Friedrich (VI.)]] († 1382) und Wolfgang (III.) († um / nach 1357) dessen Besitzungen geerbt. Nach dem Tod des Bruders Wolfgang (III.) teilten er und sein anderer Bruder Friedrich (VI.) 1361 diesen Besitz. Dabei gelangte Heinrich (VI.) in den alleinigen Besitz der Feste Ort (heute Teil der Gemeinde [[Gmunden]]) mit dem Landgericht und dem Zehenten zu [[Laakirchen]] und weiterer Güter.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 105f.</ref> Nach dem Tod seines Bruders Friedrich (VI.) erbte er dessen Burg Nieder-Wallsee (heute als Schloss Wallsee Teil der Gemeinde [[Wallsee-Sindelburg]]) mit Summerau und Sindelburg, wo er um  1382 seinen Sitz nahm.<ref name ="Doblinger107>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 107</ref> Von seiner Schwester Anna, der Witwe von [[Nizzo von Kuenring-Seefeld#Herkunft und Familie|Johann (II.) von Kuenring-Seefeld]], erbte Heinrich (VI.) ein Haus in [[Enns]] und ihre Zehente, die sie als Lehen des Erlaklosters und des Hochstiftes Passau besessen hatte.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 107f.</ref> Nachdem Tod seiner Ehefrau Anna führte er Auseinandersetzungen um ihre Besitzungen gegen Reinprecht von Haslau, Hans von Königsberg und Otto von Topel, die 1381 von Herzog Albrecht (III.) geschlichtet wurden. Die Lehengüter zu [[Schönau an der Triesting]], welche auch Hans von Königsberg beanspruchte, erhielt er erst 1388 auf Befehl des Herzogs. Dieser belehnte ihn außerdem 1381 mit der Feste und dem Dorf Puchheim (bei [[Vöcklabruck]]). Heinrich (VI.) musste diese zwar zuvor von der Witwe und dem Sohn von Jans von Traun lösen, konnte mit ihnen jedoch die in seinem Besitz befindlichen Pfandschaften [[Attersee am Attersee|Attersee]] und [[Frankenburg am Hausruck|Frankenburg]] arrondieren.<ref name ="Doblinger108>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 108</ref> Heinrich (VI.) konnte auch seine Besitzungen im heutigen Niederösterreich erfolgreich ausbauen. So übernahm er 1388 zum Beispiel von Peter von Losenstein die Feste Sinibelkirchen (heute Teil von [[Kirchberg an der Pielach]]) als freies Eigen. Er profitierte außerdem vom Sturz des [[Johann von Liechtenstein|Hans von Liechtenstein]].<ref name ="Doblinger109>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 109</ref>


Heinrich (VI.) von Wallsee hatte keine Kinder, die ihn beerbten. 1397 erhielt er von [[Albrecht IV. (Österreich)|Herzog Albecht (IV.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Geduldigen''") die Erlaubnis, seine herzöglichen Lehen nach seinen eigenen Vorstellungen zu vererben. Nach seinem Tod beerbten ihn seine Cousins [[Rudolf (I.) von Wallsee|Rudolf (I.)]], [[Reinprecht II. von Wallsee|Reinprecht (II.)]] und [[Friedrich V. von Wallsee|Friedrich (V.)]] von Wallsee zu Enns. Sein Verwandter [[Jörg von Wallsee|Georg von Wallsee zu Linz]] ging leer aus oder wurde mit einer Geldentschädigung abgefunden.<ref name ="Doblinger110>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 110</ref>
Heinrich (VI.) von Wallsee hatte keine Kinder, die ihn beerbten. 1397 erhielt er von [[Albrecht IV. (Österreich)|Herzog Albecht (IV.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Geduldigen''") die Erlaubnis, seine herzöglichen Lehen nach seinen eigenen Vorstellungen zu vererben. Nach seinem Tod erbten die meisten seiner Besitzungen seine Cousins [[Rudolf (I.) von Wallsee|Rudolf (I.)]], [[Reinprecht II. von Wallsee|Reinprecht (II.)]] und [[Friedrich V. von Wallsee|Friedrich (V.)]] von Wallsee zu Enns. Sein Verwandter [[Jörg von Wallsee|Georg von Wallsee zu Linz]] ging leer aus oder wurde mit einer Geldentschädigung abgefunden. Die Feste Nieder-Wallsee mit Summerau und Sindelburg und die Pfandschaften Ebelsberg (heute Teil der Stadt [[Linz]]) und Riedeck, die zuvor Hans von Liechtenstein gehört hatten, erbte [[Ulrich IV. von Wallsee|Ulrich IV. von Wallsee zu Drosendorf]], für den Heinrich (VI.) seinerzeit als Vormund fungiert hatte.<ref name ="Doblinger110>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 110</ref>


== Literatur ==
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