Adelheid von Tirol-Görz: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gräfin Adelheid von Tirol''' (* um / nach 1218; † nach 20. Oktober 1278)<ref group="A">Sterbedatum nach Julia Hörmann-Thurn und Taxis. Vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 372; zu Argumenten, dass Adelheid wohl erst nach 1218 geboren wurde, vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 283</ref> war eine der beiden Erbtöchter des Grafen Albert (III.) von Tirol und durch ihre Ehe eine Gräfin von Görz. Aus den Besitzungen ihres Vaters, entstand im Wesentlichen die spätere (gefürstetete) [[Grafschaft Tirol]]. Teile von dieser sind heute Teil des Landes Österreich. Gräfin Adelheid konnte unter durchaus widrigen Umständen, den Teil, den sie davon geerbt hatte, für ihre Söhne halten.
'''Gräfin Adelheid von Tirol''' (* im 13. Jahrhundert, um / nach 1218; † im 13. Jahrhundert, nach dem 20. Oktober 1278)<ref group="A">Angaben zum Sterbedatum, vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 372 und Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 294; zu Argumenten, dass Adelheid wohl erst nach 1218 geboren wurde, vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 283</ref> war eine der beiden Erbtöchter des Grafen Albert (III.) von Tirol und durch ihre Ehe eine Gräfin von Görz. Aus den Besitzungen ihres Vaters, entstand im Wesentlichen die spätere (gefürstetete) [[Grafschaft Tirol]]. Teile von dieser sind heute Teil des Landes Österreich. Gräfin Adelheid konnte unter durchaus widrigen Umständen, den Teil, den sie davon geerbt hatte, für ihre Söhne halten.


==Herkunft und Familie==  
==Herkunft und Familie==  
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Im März 1254 verlangte Papst Innozenz IV. die Exhumierung des gebannten Grafen Albert III. aus der geweihten Erde. Weiter sollten Adelheid und ihre Schwester Elisabeth als seine Erbinnen unter Androhung des [[w:Anathema|Kirchenbanns]] dem Hochstift Freising Genugtuung für deren Schädigung durch ihren Vater leisten.<ref name ="Jedelhauser288"/> Aus einer Schenkungsurkunde für das Kloster Maria Steinach vom 17. März 1257 geht hervor, dass dieser Kirchenbann über Adelheid tatsächlich verhängt wurde.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 381</ref>
Im März 1254 verlangte Papst Innozenz IV. die Exhumierung des gebannten Grafen Albert III. aus der geweihten Erde. Weiter sollten Adelheid und ihre Schwester Elisabeth als seine Erbinnen unter Androhung des [[w:Anathema|Kirchenbanns]] dem Hochstift Freising Genugtuung für deren Schädigung durch ihren Vater leisten.<ref name ="Jedelhauser288"/> Aus einer Schenkungsurkunde für das Kloster Maria Steinach vom 17. März 1257 geht hervor, dass dieser Kirchenbann über Adelheid tatsächlich verhängt wurde.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 381</ref>


Nach dem Tod ihres Ehemannes (Anfang des Jahres 1258) führte Adelheid vorübergehend in der Grafschaft Tirol die Regentschaft für ihren Sohn Meinhard bis zu dessen Entlassung aus seiner Haft auf [[w:Festung Hohenwerfen|Hohenwerfen]] (um die Jahreswende 1258/1259), in welcher dieser zusammen mit seinem Bruder als Folge des [[w:Frieden zu Lieserhofen|Friedens zu Lieserhofen]] (1252) geraten war. Während dieser Regentschaft verwendete Adelheid ein eigenes Siegel mit einem Adler und der Umschrift "''+S.A(delheidis) Comi(t)iss(a) de Tirol et Goriz(ie)''". Im September 1258 wurde sie auf der Zenoburg bei [[w:Merano|Meran]] gemeinsam mit ihren Söhnen Meinhard und Albert, die sich zu dieser Zeit noch in Gefangenschaft des [[w:Philipp von Spanheim|Bischofs von Salzburg]] befanden, mit den Lehen des [[w:Hochstift Chur|Hochstiftes Chur]] belehnt, wobei ausdrücklich festgelegt war, dass sie bis zur Freilassung ihrer Söhne die Geschäftsführung handhaben würde.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 53.</ref> Am 23. Oktober 1258 widerrief Bischof Egno von Trient die 1256 vollzogene Vergabe der Lehen des Hochstiftes Trient an Adelheid, ihren Ehemann und ihre Söhne mit der Begründung, er wäre zu dieser genötigt worden. Offensichtlich wollte er die schwierige Lage von Gräfin Adelheid ausnützen, solange ihre Söhne noch in Gefangenschaft waren. Als Graf Meinhard um die Jahreswende 1258/59 endlich freikam, forderte er umgehend und mit Erfolg vom Bischof die Herausgabe beziehungsweise Rückgabe dieser Lehen.<ref>vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 292f,</ref>  
Nach dem Tod ihres Ehemannes (Anfang des Jahres 1258) führte Adelheid vorübergehend in der Grafschaft Tirol die Regentschaft für ihren Sohn Meinhard bis zu dessen Entlassung aus seiner Haft auf [[w:Festung Hohenwerfen|Hohenwerfen]] (um die Jahreswende 1258/1259), in welcher dieser zusammen mit seinem Bruder als Folge des [[w:Frieden zu Lieserhofen|Friedens zu Lieserhofen]] (1252) geraten war. Während dieser Regentschaft verwendete Adelheid ein eigenes Siegel mit einem Adler und der Umschrift "''+S.A(delheidis) Comi(t)iss(a) de Tirol et Goriz(ie)''". Im September 1258 wurde sie auf der Zenoburg bei [[w:Merano|Meran]] gemeinsam mit ihren Söhnen Meinhard und Albert, die sich zu dieser Zeit noch in Gefangenschaft des [[w:Philipp von Spanheim|Bischofs von Salzburg]] befanden, mit den Lehen des [[w:Hochstift Chur|Hochstiftes Chur]] belehnt, wobei ausdrücklich festgelegt war, dass sie bis zur Freilassung ihrer Söhne die Geschäftsführung handhaben würde.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 53.</ref> Am 23. Oktober 1258 widerrief Bischof Egno von Trient die 1256 vollzogene Vergabe der Lehen des Hochstiftes Trient an Adelheid, ihren Ehemann und ihre Söhne mit der Begründung, er wäre zu dieser genötigt worden. Offensichtlich wollte er die schwierige Lage von Gräfin Adelheid ausnützen, solange ihre Söhne noch in Gefangenschaft waren. Als Graf Meinhard um die Jahreswende 1258/59 endlich freikam, forderte er umgehend und mit Erfolg vom Bischof die Herausgabe beziehungsweise Rückgabe dieser Lehen.<ref>vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 292f.</ref>
 
Nachdem ihr älterer Sohn tatsächlich die Herrschaftsgeschäfte übernommen hatte, dürfte sich Gräfin Adelheid weitgehend aus der Politik zurückgezogen haben. Nach dem Entwurf eines Teilungsvertrages zwischen ihren Söhnen Meinhard und Albert aus dem Jahr 1267, dessen tatsächliche Urkunden erst am 4. März 1271 ausgestellt wurden, geht hervor, dass Gräfin Adelheid in diesem eine Mitausstattung für ihre gleichnamige Tochter forderte.<ref name ="Jedelhauser293">vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 293</ref> In den Jahren danach ist sie erst 1278 wieder urkundlich fassbar. Am 20. Oktober 1278 verfasste sie ein Testament. Wenig später dürfte sie gestorben sein.<ref name ="Jedelhauser294">vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 294</ref>


=== Adelheid und die Klöster ===
=== Adelheid und die Klöster ===
Gräfin Adelheid von Tirol stiftete das im heutigen Italien gelegene [[w:Maria Steinach (Kloster)|Dominikanerinnenkloster Maria Steinach]] in [[w:Algund|Algund]] bei [[w:Merano|Meran]]. Dessen Stiftungsurkunde ist als Folge der sogenannten Bauernkriege (1525) verschollen, doch berichten ältere Aufzeichnungen, dass die Gräfin ihre "Frauengemeinschaft" am 8. September 1241 anlässlich einer kriegerischen Unternehmung ihres Vaters gegen die Mongolen stiftete. Durch das Fehlen der Stiftungsurkunde lässt sich allerdings nicht klären, ob bei dieser Stiftung ihr Ehemann zumindest nominell beteiligt war, wie sich in vergleichbaren Fällen beobachten lässt.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Fundatrix - Die adelige Frau als Klostergründerin'', 2010, S. 142f.</ref> Dies dürfte außerdem der Grund sein, dass sich um die Gründung von Maria Steinach mehrere Legenden bildeten. Die Gräfin bedachte das Kloster auch in den Jahren nach seiner Stiftung mit weiteren Schenkungen und bestimmte es zu ihrer Grablege, allerdings wird es nicht in ihrem Testament genannt.<ref name ="Andergassen-Madersbacher144">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Fundatrix - Die adelige Frau als Klostergründerin'', 2010, S. 144</ref> Das Dominikanerkloster Maria Steinach wurde auch von ihren Nachfolgerinnen [[Anna Přemyslovna|Anna von Böhmen]] und [[Adelheid von Braunschweig-Grubenhagen|Adelheid von Braunschweig]] entsprechend gefördert.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 380f.</ref>  
Gräfin Adelheid von Tirol stiftete das im heutigen Italien gelegene [[w:Maria Steinach (Kloster)|Dominikanerinnenkloster Maria Steinach]] in [[w:Algund|Algund]] bei [[w:Merano|Meran]]. Dessen Stiftungsurkunde ist als Folge der sogenannten Bauernkriege (1525) verschollen, doch berichten ältere Aufzeichnungen, dass die Gräfin ihre "Frauengemeinschaft" am 8. September 1241 anlässlich einer kriegerischen Unternehmung ihres Vaters gegen die Mongolen stiftete. Durch das Fehlen der Stiftungsurkunde lässt sich allerdings nicht klären, ob bei dieser Stiftung ihr Ehemann zumindest nominell beteiligt war, wie sich in vergleichbaren Fällen beobachten lässt.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Fundatrix - Die adelige Frau als Klostergründerin'', 2010, S. 142f.</ref> Dies dürfte außerdem der Grund sein, dass sich um die Gründung von Maria Steinach mehrere Legenden bildeten. Die Gräfin bedachte das Kloster auch in den Jahren nach seiner Stiftung mit weiteren Schenkungen und bestimmte es zu ihrer Grablege, allerdings wird es nicht in ihrem Testament genannt.<ref name ="Andergassen-Madersbacher144">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Fundatrix - Die adelige Frau als Klostergründerin'', 2010, S. 144</ref> Das Dominikanerkloster Maria Steinach wurde auch von ihren Nachfolgerinnen [[Anna Přemyslovna|Anna von Böhmen]] und [[Adelheid von Braunschweig-Grubenhagen|Adelheid von Braunschweig]] entsprechend gefördert.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 380f.</ref> Eine sehr enge Beziehung unterhielt Gräfin Adelheid außerdem zu dem in der heutigen Schweiz gelegenen Benediktinerinnenkloster [[w:Müstair|Müstair]], das dem [[w:Hochstift Chur|Bistum Chur]] unterstellt war. Dieses bedachte sie seit Juni 1255 mit mehreren Schenkungen.<ref name ="Jedelhauser289">vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 289</ref> Umso auffälliger ist es, dass Gräfin Adelheid beide Klöster keineswegs in ihrem Testament aus dem Jahr 1378 bedacht hat.<ref name ="Jedelhauser294"/>
 
Eine sehr enge Beziehung unterhielt Gräfin Adelheid außerdem zu dem in der heutigen Schweiz gelegenen Benediktinerinnenkloster [[w:Müstair|Müstair]], das dem [[w:Hochstift Chur|Bistum Chur]] unterstellt war. Dieses bedachte sie seit Juni 1255 mit mehreren Schenkungen.<ref name ="Jedelhauser289">vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 289</ref>  


Dass Adelheid um 1240 das Dominikanerinnenkloster in [[Lienz]] gegründet hat, ist anhand der bisherigen Quellen nicht verifizierbar. Der Historiker [[w:Wilhelm Baum|Wilhelm Baum]], bei dem sich diese Information findet, gibt für diese keinen konkreten Beleg an<ref>vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 43f.</ref>. In den aus der Lebenszeit von Adelheid erhaltenen Urkunden aus dem Archiv des Klosters ist Adelheid nicht genannt, es werden nur zahlreiche Schenkungen an das Kloster durch ihren Ehemann Meinhard erwähnt<ref>vgl. Emil von Ottenthal - Oswald Redlich: ''Archivberichte aus Tirol''.  IV. Band, Wien 1912, Lienz, Regesten Nr. 119-149, S. 31-35</ref>. In der Chronik des Klosters, die Gertrud Dengel 1957 aus den Klosterunterlagen erstellt hat, wird Adelheid ebenfalls nicht erwähnt.<ref name ="Jedelhauser286">vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 286</ref>
Dass Adelheid um 1240 das Dominikanerinnenkloster in [[Lienz]] gründete, ist anhand der bisherigen Quellen nicht verifizierbar. Der Historiker [[w:Wilhelm Baum|Wilhelm Baum]], bei dem sich diese Information findet, führt für sie keinen konkreten Beleg an<ref>vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 43f.</ref>. In den aus der Lebenszeit von Adelheid erhaltenen Urkunden aus dem Archiv des Klosters wird diese nicht genannt, sondern nur zahlreiche Klosterschenkungen durch ihren Ehemann Meinhard<ref>vgl. Emil von Ottenthal - Oswald Redlich: ''Archivberichte aus Tirol''.  IV. Band, Wien 1912, Lienz, Regesten Nr. 119-149, S. 31-35</ref>. In der Chronik des Klosters, die Gertrud Dengel 1957 aus den Klosterunterlagen erstellt hat, wird Adelheid ebenfalls nicht erwähnt.<ref name ="Jedelhauser286">vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 286</ref>


Gräfin Adelheid von Tirol, die allerdings auch als Witwe nie in den Dominikanerinnenorden oder einen anderen Orden eingetreten war, dürfte nach ihrem Tod wahrscheinlich in ihrer Klostergründung Maria Steinach beigesetzt worden sein, die sie auch zu ihrer Grabstätte bestimmt hatte.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 389</ref> Es spricht einiges dafür, dass sie, wie auch ihr Vater im Kirchenbann starb. Das Kloster Müstair war die einzige kirchliche Einrichtung in der damaligen Grafschaft Tirol, welche offiziell (im Nekrolog) beiden gedachte. Die Jahresdatierungen wirken jedoch fehlerhaft, sie liegen lange vor der Verhängung des Kirchenbanns über Gräfin Adalheid und ihren Vater, bei ihr mit 1212 sogar vor ihrer Geburt. Vorstellbar ist, dass sich das Kloster durch die unrichtigen Jahresdatierungen zu befürchtende Probleme mit der Kurie vermeiden wollte.<ref>vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth von Graf Albert III., 2020, S. 289f. und S. 294f., mit Quellenverweisen</ref>
Abgesehen von dem Testament, das jedoch keinen Ausstellungsort anführt, gibt es für die letzten Lebensjahr von Gräfin Adelheid von Tirol keine Belege. Sie dürfte auch als Witwe nie in den Dominikanerinnenorden oder einen anderen Orden eingetreten sein und wurde nach ihrem Tod wahrscheinlich in ihrer Klostergründung Maria Steinach beigesetzt, die sie jedenfalls auch zu ihrer Grabstätte bestimmt hatte.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 389</ref> Es spricht einiges dafür, dass sie, wie auch ihr Vater im Kirchenbann starb, was vielleicht erklärt, warum sie in keinem einzigen der damals zur Grafschaft Tirol zugehörigen Klöster der damaligen Hochstifte Trient und Brixen genannt ist. Das dem Hochstift Chur unterstellte Kloster Müstair war die einzige kirchliche Einrichtung in der damaligen Grafschaft Tirol, welche offiziell (im Nekrolog) ihr und ihres Vaters gedacht wurde. Die Jahresdatierungen von beiden wirken jedoch fehlerhaft, sie liegen lange vor der Verhängung des Kirchenbanns über Gräfin Adalheid und ihren Vater, bei ihr mit 1212 sogar vor ihrer Geburt. Vorstellbar ist, dass das Kloster versuchte mit den vielleicht mit Absicht unrichtigen Jahresdatierungen Probleme mit der Kurie zu vermeiden trachtete.<ref>vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth von Graf Albert III., 2020, S. 289f. und S. 294f., mit Quellenverweisen</ref>


== Forschungslage ==
== Forschungslage ==
Mit Adelheids Testament hat sich eine wichtige Quelle für die Geschichtsforschung erhalten.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 377</ref>
Mit Adelheids Testament, das sie 1278 abfasste und das sich heute im Zentralarchiv des Deutschen Ordens in [[Wien]] befindet<ref name ="Jedelhauser294"/>, hat sich eine wichtige Quelle für die Geschichtsforschung erhalten.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 377</ref>


==Literatur==
==Literatur==
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