Albero von Puchheim: Unterschied zwischen den Versionen

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Nachdem seine Familie im 13. Jahrhundert bereits einige Besitzungen im heutigen Bundesland Niederösterreich (im [[Weinviertel]] und im [[Wienerwald]], dort im Raum um [[Baden]]) erworben hatte, tauschte Albero von Puchheim am 15. Oktober 1348 im Einvernehmen mit seinem jüngeren Halbbruder [[Hans I. von Puchheim|Hans (I.) von Puchheim]] († um 1369/77) die im heutigen Oberösterreich gelegenen Familienbesitzungen, darunter die Stammburg der Familie, welche "freies Eigen" waren, mit Herzog Albrecht (II.) "''dem Lahmen''", wofür er von diesem die bedeutenden im [[Waldviertel]] gelegenen Herrschaften [[Litschau]] und [[Heidenreichstein]] mit Gerichten, verlehnten Gütern und dem Kirchenlehen zu Litschau als landesfürstliche Lehen erhielt.<ref name ="czeike613"/> Das Machtzentrum der Herren von Puchheim verlagerte sich so endgültig ins heutige Niederösterreich, wo weitere Besitzungen erworben und besonders der nunmehrige Besitz im Waldviertel ausgebaut werden konnte.<ref name ="Tepperberg46"/>  
Nachdem seine Familie im 13. Jahrhundert bereits einige Besitzungen im heutigen Bundesland Niederösterreich (im [[Weinviertel]] und im [[Wienerwald]], dort im Raum um [[Baden]]) erworben hatte, tauschte Albero von Puchheim am 15. Oktober 1348 im Einvernehmen mit seinem jüngeren Halbbruder [[Hans I. von Puchheim|Hans (I.) von Puchheim]] († um 1369/77) die im heutigen Oberösterreich gelegenen Familienbesitzungen, darunter die Stammburg der Familie, welche "freies Eigen" waren, mit Herzog Albrecht (II.) "''dem Lahmen''", wofür er von diesem die bedeutenden im [[Waldviertel]] gelegenen Herrschaften [[Litschau]] und [[Heidenreichstein]] mit Gerichten, verlehnten Gütern und dem Kirchenlehen zu Litschau als landesfürstliche Lehen erhielt.<ref name ="czeike613"/> Das Machtzentrum der Herren von Puchheim verlagerte sich so endgültig ins heutige Niederösterreich, wo weitere Besitzungen erworben und besonders der nunmehrige Besitz im Waldviertel ausgebaut werden konnte.<ref name ="Tepperberg46"/>  


1353 wurde Albero von Puchheim die Pfandschaft [[Burg Falkenstein (Niederösterreich)|Falkenstein]] verliehen, die er unter sehr günstigen Umständen ablösen konnte.<ref name ="marian299">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld''. (''Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9, S. 299</ref> Vor 1357 brachte Albero von Puchheim außerdem die Erbvogtei zu [[Eisgarn]] in seinen Besitz. Am 12. Juli 1357 verbriefte ihm Propst Stephan von Eisgarn und sein Konvent das Präsentationsrecht für die Bestellung eines neuen Propstes und neuer Chorherren. In dieser Urkunde wird Albero ausdrücklich als zweiter Stifter der Propstei genannt und darauf hingewiesen, dass er diese Rechte bereits unter Propst Konrad, dem inzwischen verstorbenen Vorgänger von Propst Stephan besessen hatte.<ref name ="Tepperberg47">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 47</ref> Bereits 1356 erhielt Albero von Puchheim von Herzug Albrecht (II.) die Anwartschaft auf die zu diesem Zeitpunkt noch an die [[Maissauer|Familie der Maissauer]] verpfändete landesfürstliche Feste [[Raabs an der Thaya|Raabs]].<ref name ="Tepperberg46"/> Herzog Albrecht (II.) "''dem Lahmen''" verpfändete ihm zunächst die [[Burgruine Hainburg|Feste Hainburg]], mit der Zusage, sie innerhalb der kommende zwei Jahre gegen Herrschaft Raabs tauschen zu dürfen. Obwohl die Lösung der Herrschaft Raabs von den Maissauern bereits anvisiert war, hinderte dies den Herzog nicht daran, das Pfand noch mit zwei weiteren Pfandsätzen zu belasten, ehe es Albero lösen konnte.<ref name="Rigele241">vgl. [[w:Brigitte Rigele|Brigitte Rigele]]: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990, S. 241</ref> Am 3. März 1358 löste er die Burg Raabs mit dem Markt zu Raabs und den Markt [[Dobersberg]] von [[Wernhard I. von Maissau|Wernhard von Maissau]] († um 1380).<ref name ="Tepperberg46"/> Mit der Vereinigung der gesamten "Grafschaft Raabs", inklusive dem Erwerb der ihr zugehörigen Vogtei- und Patronatsrechte, avancierten die Puchheimer neben den [[Maissauer|Maissauern]] zu den mächtigsten Herren des Waldviertels.<ref name ="Tepperberg47"/> Zum Zeitpunkt seines Todes besaß Albero (V.) umfangreiche Besitzkomplexe, welche seine Söhne erbten.<ref name ="Tepperberg52">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 47 und S. 52</ref>
1353 wurde Albero von Puchheim die Pfandschaft [[Burgruine Falkenstein (Niederösterreich)|Falkenstein]] verliehen, die er unter sehr günstigen Umständen ablösen konnte.<ref name ="marian299">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld''. (''Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9, S. 299</ref> Vor 1357 brachte Albero von Puchheim außerdem die Erbvogtei zu [[Eisgarn]] in seinen Besitz. Am 12. Juli 1357 verbriefte ihm Propst Stephan von Eisgarn und sein Konvent das Präsentationsrecht für die Bestellung eines neuen Propstes und neuer Chorherren. In dieser Urkunde wird Albero ausdrücklich als zweiter Stifter der Propstei genannt und darauf hingewiesen, dass er diese Rechte bereits unter Propst Konrad, dem inzwischen verstorbenen Vorgänger von Propst Stephan besessen hatte.<ref name ="Tepperberg47">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 47</ref> Bereits 1356 erhielt Albero von Puchheim von Herzug Albrecht (II.) die Anwartschaft auf die zu diesem Zeitpunkt noch an die [[Maissauer|Familie der Maissauer]] verpfändete landesfürstliche Feste [[Raabs an der Thaya|Raabs]].<ref name ="Tepperberg46"/> Herzog Albrecht (II.) "''dem Lahmen''" verpfändete ihm zunächst die [[Burgruine Hainburg|Feste Hainburg]], mit der Zusage, sie innerhalb der kommende zwei Jahre gegen Herrschaft Raabs tauschen zu dürfen. Obwohl die Lösung der Herrschaft Raabs von den Maissauern bereits anvisiert war, hinderte dies den Herzog nicht daran, das Pfand noch mit zwei weiteren Pfandsätzen zu belasten, ehe es Albero lösen konnte.<ref name="Rigele241">vgl. [[w:Brigitte Rigele|Brigitte Rigele]]: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990, S. 241</ref> Am 3. März 1358 löste er die Burg Raabs mit dem Markt zu Raabs und den Markt [[Dobersberg]] von [[Wernhard I. von Maissau|Wernhard von Maissau]] († um 1380).<ref name ="Tepperberg46"/> Mit der Vereinigung der gesamten "Grafschaft Raabs", inklusive dem Erwerb der ihr zugehörigen Vogtei- und Patronatsrechte, avancierten die Puchheimer neben den [[Maissauer|Maissauern]] zu den mächtigsten Herren des Waldviertels.<ref name ="Tepperberg47"/> Zum Zeitpunkt seines Todes besaß Albero (V.) umfangreiche Besitzkomplexe, welche seine Söhne erbten.<ref name ="Tepperberg52">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 47 und S. 52</ref>


== Diverses ==
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