Grafen von Heunburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Grafenfamilie der Heunburger besaß umfangreiche Hochgerichtsrechte im Jauntal. Ihre bedeutendste Herrschaft war das im heutigen Kärnten gelegene Bleiburg. Dort errichteten sie die namensgebende Burg und legten den Markt an. Außerdem waren sie im Besitz der Feste Malta (heute Teil von [[Gmünd in Kärnten|Gmünd]]), nach der sie zeitweise auch als Grafen von Malta benannt waren, und besaßen die im heutigen Bundesland Salzburg gelegene Herrschaft Lessach (heute Teil von [[Tamsweg]]), die sie allerdings 1239 an die [[Grafen von Ortenburg|Grafenfamilie der Ortenburger]] verkauften.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte331"/> Als wichtigster Hauptsitz der Familie galt die damals dem [[Herzogtum Steier]] zugehörige Burg Cilli mit Markt und Herrschaft im heutigen Slowenien sowie die Burg und Herrschaft Laas mit einem Landesgericht, das sie als Lehen des Patriarchats Aquileia besaßen.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte332">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 332</ref>  
Die Grafenfamilie der Heunburger besaß umfangreiche Hochgerichtsrechte im Jauntal. Ihre bedeutendste Herrschaft war das im heutigen Kärnten gelegene Bleiburg. Dort errichteten sie die namensgebende Burg und legten den Markt an. Außerdem waren sie im Besitz der Feste Malta (heute Teil von [[Gmünd in Kärnten|Gmünd]]), nach der sie zeitweise auch als Grafen von Malta benannt waren, und besaßen die im heutigen Bundesland Salzburg gelegene Herrschaft Lessach (heute Teil von [[Tamsweg]]), die sie allerdings 1239 an die [[Grafen von Ortenburg|Grafenfamilie der Ortenburger]] verkauften.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte331"/> Als wichtigster Hauptsitz der Familie galt die damals dem [[Herzogtum Steier]] zugehörige Burg Cilli mit Markt und Herrschaft im heutigen Slowenien sowie die Burg und Herrschaft Laas mit einem Landesgericht, das sie als Lehen des Patriarchats Aquileia besaßen.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte332">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 332</ref>  


Obwohl die Grafenfamilie der Heunburger nicht reichsunmittelbar war, sondern als Lehensträger des Herzöge von Kärnten galt, war sie für diese eine gefährliche Konkurrentin, da ihre Machtbasis nicht nur auf das Herzogtum Kärnten begrenzt war.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte332"/>
Obwohl die Grafenfamilie der Heunburger nicht reichsunmittelbar war, sondern als Lehensträger des Herzöge von Kärnten galt, war sie für diese eine gefährliche Konkurrenz, da ihre Machtbasis nicht nur auf das Herzogtum Kärnten begrenzt war.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte332"/>


Durch die Ehe des Grafen [[Ulrich II. von Heunburg|Ulrich (II.) von Heunburg]] mit Markgräfin [[Agnes von Baden]], die als die "letzte" [[Babenberger|Babenbergerin]] gilt und zuvor mit [[Ulrich III. (Kärnten)|Herzog Ulrich (III.) von Kärnten]] verheiratet gewesen war, erwarben die Heunberger reiche Besitzungen aus dem Erbe der Spanheimer. Graf Ulrich war 1270 unter dem "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] Landeshauptmann des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]].<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte332"/> Seine Ansprüche auf das Erbe der Spanheimer, die vor Ottkar über das Herzogtum Kärnten geherrschaft hatten, wurden 1279 von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] anerkannt.<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 331f.</ref> 1291 war er einer der Anführer des Adelsaufstandes gegen [[Meinhard II.|Herzog Meinhard von Kärnten]], Graf von Tirol, und gegen dessen Schwiegersohn [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht I. von Österreich]], den späteren König Albrecht I. Nach dem Scheitern dieses Aufstandes dürfte der Niedergang der Grafenfamilie der Heunburger eingesetzt haben. 1322 endete ihre "männliche" Linie.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte332"/>
Durch die Ehe des Grafen [[Ulrich II. von Heunburg|Ulrich (II.) von Heunburg]] mit Markgräfin [[Agnes von Baden]], die als die "letzte" [[Babenberger|Babenbergerin]] gilt und zuvor mit [[Ulrich III. (Kärnten)|Herzog Ulrich (III.) von Kärnten]] verheiratet gewesen war, erwarben die Heunberger reiche Besitzungen aus dem Erbe der Spanheimer. Graf Ulrich war 1270 unter dem "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] Landeshauptmann des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]].<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte332"/> Seine Ansprüche auf das Erbe der Spanheimer, die vor Ottkar über das Herzogtum Kärnten geherrschaft hatten, wurden 1279 von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] anerkannt.<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 331f.</ref> 1291 war er einer der Anführer des Adelsaufstandes gegen [[Meinhard II.|Herzog Meinhard von Kärnten]], Graf von Tirol, und gegen dessen Schwiegersohn [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht I. von Österreich]], den späteren König Albrecht I. Nach dem Scheitern dieses Aufstandes dürfte der Niedergang der Grafenfamilie der Heunburger eingesetzt haben. 1322 endete ihre "männliche" Linie.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte332"/>
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