Kunsteisbahn Cottage Eislauf Verein: Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte==
==Geschichte==
*Der '''Cottage Eislauf Verein''' (CEV oder Cottage EV) wurde am 13. April 1872 gegründet und ist im XIX. Wiener Bezirk Döbling beheimatet. Der Verein erwarb 1893 die Liegenschaft Gymnasiumstr. 63 im 19. Wiener Bezirk Döbling. Neu errichtet wurde ein Clubhaus mit Restauration, Kegelbahn und Verwaltungsräumen. Im Winter wurde der Tennisplatz genutzt, der im Winter zur Eisbahn wurde.  Eine Postkarte warb mit dem Caffee-Restaurant "Zum Eisbären" von Johann Goldschmidt, Hasenauerstr./Ecke Gymnasiumstraße. Der Platz lag direkt neben dem Währinger Park. Die "gute Gesellschaft" aus Währing und Döbling gehörte zum Vereinsleben. Im Jahr 1911 befasste sich der Verein mit dem Gedanken, eine Kunsteisbahn zu errichten, um von den üblichen Kältezeiten unabhängig für die Wiener Bürger und den Vereinsmitgliedern den Eissport anbieten zu können.  
*Der '''Cottage Eislauf Verein''' (CEV oder Cottage EV) wurde am 13. April 1872 gegründet und ist im XIX. Wiener Bezirk [[Döbling]] beheimatet. Der Verein erwarb 1893 die Liegenschaft Gymnasiumstraße 63 im 19. Wiener Bezirk Döbling. Neu errichtet wurde ein Clubhaus mit Restauration, Kegelbahn und Verwaltungsräumen. Im Winter wurde der Tennisplatz genutzt, der im Winter zur Eisbahn wurde.  Eine Postkarte warb mit dem Caffee-Restaurant "Zum Eisbären" von Johann Goldschmidt, Hasenauerstr./Ecke Gymnasiumstraße. Der Platz lag direkt neben dem Währinger Park. Die "gute Gesellschaft" aus Währing und Döbling gehörte zum Vereinsleben. Im Jahr 1911 befasste sich der Verein mit dem Gedanken, eine Kunsteisbahn zu errichten, um von den üblichen Kältezeiten unabhängig für die Wiener Bürger und den Vereinsmitgliedern den Eissport anbieten zu können.  


*Die Freiluftkunsteisbahn des CEV wurde am 3. November 1912 in Betrieb genommen. Wegen eines Fehler an der Gefrierplatte (die als Unterlage dienende Betonschicht) war die Eröffnung erst so spät möglich. Die Kunsteisbahn hat eine Größe von 2.440 qm. Die Finanzierung erfolgte über Anteilsscheine von 200 Kronen. Bereits im April 1912 waren so viele Anteilsscheine gezeichnet, dass der CEV in seiner Generalversammlung am 30. Mai 1912 den Bau der Kunsteisbahn beschließen konnte. Die Ausführung der Kälteanlage wurde der Wiener Firma L.A. Riedinger, Augsburg-Wien, übertragen. Der Wiener Repräsentant der Firma Obering. Karl Rohrer hatte das Projekt ausgearbeitet und schon im Juni 1912 begannen die ersten Arbeiten.  
*Die Freiluftkunsteisbahn des CEV wurde am 3. November 1912 in Betrieb genommen. Wegen eines Fehler an der Gefrierplatte (die als Unterlage dienende Betonschicht) war die Eröffnung erst so spät möglich. Die Kunsteisbahn hat eine Größe von 2.440 Quadratmeter. Die Finanzierung erfolgte über Anteilsscheine von 200 Kronen. Bereits im April 1912 waren so viele Anteilsscheine gezeichnet, dass der CEV in seiner Generalversammlung am 30. Mai 1912 den Bau der Kunsteisbahn beschließen konnte. Die Ausführung der Kälteanlage wurde der Wiener Firma ''L.A. Riedinger, Augsburg-Wie''n, übertragen. Der Wiener Repräsentant der Firma ''Obering. Karl Rohrer'' hatte das Projekt ausgearbeitet und schon im Juni 1912 begannen die ersten Arbeiten.  


'''Die Anlage zur Zeit der Erstellung'''
;Die Anlage zur Zeit der Erstellung
Ein Maschinenhaus für die Kälteanlage wird erbaut. Darin befindet sich ein Kohlensäure-Doppelkompressor, System Riedinger, der mittels Riemen von einem 96 PS starken Drehmotor, angetrieben wird. Derzeit leistet die Anlage 78 PS. Dazu sind ein Berieselungskondensator und ein Refigrerator, sowie Pumpen und Rührwerke, die durch vier kleine Drehstrommotoren angetrieben werden, vorhanden.
Ein Maschinenhaus für die Kälteanlage wird erbaut. Darin befindet sich ein Kohlensäure-Doppelkompressor, System Riedinger, der mittels Riemen von einem 96 PS starken Drehmotor, angetrieben wird. Derzeit leistet die Anlage 78 PS. Dazu sind ein Berieselungskondensator und ein Refigrerator, sowie Pumpen und Rührwerke, die durch vier kleine Drehstrommotoren angetrieben werden, vorhanden.
Die Leistung des Doppelkompressors beträgt derzeit 240.000 Stundenkalorien und kann durch Erhöhung der Tourenzahl auf 300.000 Stundenkalorien gesteigert werden. Als Betriebskraft dient Drehstrom von 220 Volt Spannung und 48 Sekundenperioden von den städtischen Elektrizitätswerken. Die Kälteerzeugung nach dem Kohlensäure-Kompressionssystem erfolgt in der Weise, dass Kohlensäure durch Kompression und gleichzeitige Abkühlung den den flüssigen Zustand übergeführt und sodann durch Verminderung des Druckes wieder verdampft wird. Bei der Verdampfung, die in schmiedeeisernen Rohrschlangen vor sich geht, entzieht die Kohlensäure ihrer Umgebung in so bedeutendem Maße Wärme, dass die Salzsohle, welche die Rohrschlangen umgibt, auf Temperaturen unter Null abgekühlt wird. Dieses abgekühlte Salzwasser ist der Kältevermittler und kann in isolierten Rohren ohne Schwierigkeiten dorthin geleitet werden, wo die Kälte abgegeben werden soll.  
Die Leistung des Doppelkompressors beträgt derzeit 240.000 Stundenkalorien und kann durch Erhöhung der Tourenzahl auf 300.000 Stundenkalorien gesteigert werden. Als Betriebskraft dient Drehstrom von 220 Volt Spannung und 48 Sekundenperioden von den städtischen Elektrizitätswerken. Die Kälteerzeugung nach dem Kohlensäure-Kompressionssystem erfolgt in der Weise, dass Kohlensäure durch Kompression und gleichzeitige Abkühlung den den flüssigen Zustand übergeführt und sodann durch Verminderung des Druckes wieder verdampft wird. Bei der Verdampfung, die in schmiedeeisernen Rohrschlangen vor sich geht, entzieht die Kohlensäure ihrer Umgebung in so bedeutendem Maße Wärme, dass die Salzsohle, welche die Rohrschlangen umgibt, auf Temperaturen unter Null abgekühlt wird. Dieses abgekühlte Salzwasser ist der Kältevermittler und kann in isolierten Rohren ohne Schwierigkeiten dorthin geleitet werden, wo die Kälte abgegeben werden soll.  

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