Veit Jakob Tänzl: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Veit Jakob Tänzl übernahm 1491 das führende Bergbauunternehmen seines Vaters, gemeinsam mit seinem Bruder Simon Tänzl, aus dem er bis ca. 1520 sehr hohe Gewinne zog. Er war einer der Räte von [[Maximilian I. (HRR)|König Maximilian I.]], der ihn und seinen Bruder 1501 mit dem Prädikat von Tratzberg in den Reichsadelsstand erhob.<ref name ="uni-klu">vgl. [[w:Gert Ammann|Gert Ammann]] (Hrsg.): ''Silber, Erz und Weißes Gold''. Bergbau in Tirol. Katalog der Tiroler Landesausstellung im Franziskanerkloster und Silberbergwerk, Schwaz, vom 20. Mai bis 28. Oktober 1990. Veranstaltet vom Land Tirol und von der Stadtgemeinde Schwaz. Eigenverlag Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, 1990, S. 446 [https://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/49/html/3450.htm digital] 1497 erhielt er von Maximilian I. die [[w:Burg Berneck (Tirol)|Burg Berneck]] (heute Teil der Gemeinde [[Kauns]]), inklusive der ihr zugehörigen Herrschaft<ref group="A">Da die Burg allerdings bereits im Besitz seines Vaters gewesen sein dürfte, vgl. dazu [https://www.sagen.at/doku/biographien/Taenzl.html Tänzl], Sagen.AT, abgerufen am 1. Jänner 2023, könnte es sich dabei vielleicht um eine Belehnung handeln.</ref>. Um 1500 erhielt er von diesem durch einen Tausch [[Schloss Tratzberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Jenbach]]), das um 1490 bei einem Brand schwer beschädigt worden war. Dafür erhielt König Maximilian die Burg Berneck zurück und außerdem das Tänzl'sche-Liechtensteinhaus in [[Innsbruck]].<ref name ="Burgenbuch50/> Die Tauschurkunde darüber datiert auf das Jahr 1502, doch dürfte der Tausch bereits 1499 stattgefunden haben.<ref name ="Burgenbuch51>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch''. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 51</ref>   
Veit Jakob Tänzl übernahm 1491 das führende Bergbauunternehmen seines Vaters, gemeinsam mit seinem Bruder Simon Tänzl, aus dem er bis ca. 1520 sehr hohe Gewinne zog. Er war einer der Räte von [[Maximilian I. (HRR)|König Maximilian I.]], der ihn und seinen Bruder 1501 mit dem Prädikat von Tratzberg in den Reichsadelsstand erhob.<ref name ="uni-klu">vgl. [[w:Gert Ammann|Gert Ammann]] (Hrsg.): ''Silber, Erz und Weißes Gold''. Bergbau in Tirol. Katalog der Tiroler Landesausstellung im Franziskanerkloster und Silberbergwerk, Schwaz, vom 20. Mai bis 28. Oktober 1990. Veranstaltet vom Land Tirol und von der Stadtgemeinde Schwaz. Eigenverlag Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, 1990, S. 446 [https://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/49/html/3450.htm digital]</ref> 1497 erhielt er von Maximilian I. die [[w:Burg Berneck (Tirol)|Burg Berneck]] (heute Teil der Gemeinde [[Kauns]]), inklusive der ihr zugehörigen Herrschaft<ref group="A">Da die Burg allerdings bereits im Besitz seines Vaters gewesen sein dürfte, vgl. dazu [https://www.sagen.at/doku/biographien/Taenzl.html Tänzl], Sagen.AT, abgerufen am 1. Jänner 2023, könnte es sich dabei vielleicht um eine Belehnung handeln.</ref>. Um 1500 erhielt er von diesem durch einen Tausch [[Schloss Tratzberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Jenbach]]), das um 1490 bei einem Brand schwer beschädigt worden war. Dafür erhielt König Maximilian die Burg Berneck zurück und außerdem das Tänzl'sche-Liechtensteinhaus in [[Innsbruck]].<ref name ="Burgenbuch50/> Die Tauschurkunde darüber datiert auf das Jahr 1502, doch dürfte der Tausch bereits 1499 stattgefunden haben.<ref name ="Burgenbuch51>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch''. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 51</ref>   


Veit Jakob Tänzl und sein Bruder Simon, deren Familien sich daraufhin nach Tratzberg benannten, ließen das Schloss zwischen 1500 und 1514 gemeinsam um- und ausbauen.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch''. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 50f.</ref> Neben wesentlichen Innen- und Außenarbeiten an den beiden Geschossen, die bis 1514 abgeschlossen wurden, ließen sie zwischen 1500 und 1508 die Schlosskapelle, die der Heilige Katharina geweiht wurde, erbauen und den Festsaal ausmalen. Dass sie als Motiv dazu einen opulenten Habsburger-Stammbaum wählten, war ein geschickter politischer Schachzug. 1502 wurde den Brüdern von König Maximilian ihre Adelsstand durch eine Wappenbesserung bestätigt.<ref name ="Burgenbuch51/> Nach 1514 kaufte Veit Jakob Tänzl, der inzwischen auch die Landgerichte von Rottenburg und Imst besaß, die Burg Reichersbeuren bei [[w:Bad Tölz|Bad Töl]] und verlagerte dann vorübergehend seinen Lebensmittelpunkt nach Oberbayern.<ref name ="sagen">vgl. [https://www.sagen.at/doku/biographien/Taenzl.html Tänzl], Sagen.AT, abgerufen am 1. Jänner 2023</ref>
Veit Jakob Tänzl und sein Bruder Simon, deren Familien sich daraufhin nach Tratzberg benannten, ließen das Schloss zwischen 1500 und 1514 gemeinsam um- und ausbauen.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch''. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 50f.</ref> Neben wesentlichen Innen- und Außenarbeiten an den beiden Geschossen, die bis 1514 abgeschlossen wurden, ließen sie zwischen 1500 und 1508 die Schlosskapelle, die der Heilige Katharina geweiht wurde, erbauen und den Festsaal ausmalen. Dass sie als Motiv dazu einen opulenten Habsburger-Stammbaum wählten, war ein geschickter politischer Schachzug. 1502 wurde den Brüdern von König Maximilian ihre Adelsstand durch eine Wappenbesserung bestätigt.<ref name ="Burgenbuch51/> Nach 1514 kaufte Veit Jakob Tänzl, der inzwischen auch die Landgerichte von Rottenburg und Imst besaß, die Burg Reichersbeuren bei [[w:Bad Tölz|Bad Töl]] und verlagerte dann vorübergehend seinen Lebensmittelpunkt nach Oberbayern.<ref name ="sagen">vgl. [https://www.sagen.at/doku/biographien/Taenzl.html Tänzl], Sagen.AT, abgerufen am 1. Jänner 2023</ref>
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