Maidburg (Familie): Unterschied zwischen den Versionen

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Die Familie der Burggrafen von Maidburg war ein Familienzweig der im [[w:Herzogtum Sachsen|Stammesherzogtum Sachsen]] ansässigen [[w:Stammliste von Querfurt|Grafenfamilie von Querfurt]]. Diese besaß 1135-1261 das Burggrafenamt von [[w:Magdeburg|Magdeburg]] (Maidburg). Auch nachdem dieses 1261 an die [[w:Askanier|Herzöge von Sachsen]] verkauft worden war, benannte sie sich weiterhin nach diesem. Ende des 13. Jahrhunderts waren die Burggrafen von Maidberg im Besitz einer Güter, die im [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königreich]] lagen. Einer von ihnen, Graf Burkhard (VI.) von Mannsfeld, Burggraf von Maidburg, heiratete Gisela, die Schwester des Grafen [[Berthold I. von Hardegg|Berthold von Rabenswalde]] († 1312), der sich unter [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] († 1291) im [[Herzogtum Österreich]] dauerhaft niederließ. Graf Burkhard (VII.) von Maidburg († um 1313<ref name ="Zehetmayer45-FN63">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 45, Fußnote 63</ref>), der Sohn von Burkhard (VI.) von Mannsfeld, aus dessen Ehe mit Gisela, war unter dem späteren König [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht (I.)]] († 1308) vorübergehend ebenfalls im Herzogtum Österreich ansässig, wo er als "capitaneus" von [[Weitra]] urkundlich belegt ist. Nach der [[w:Steirische Reimchronik|Steirischen Reimchronik]] (Anfang des 14. Jahrhunderts), die [[w:Ottokar aus der Gaal|Ottokar aus der Gaal]] († 1318/22) zugeschrieben wird,  soll ihn Herzog Albrecht (I.) während seiner Kämpfe um die römische Königskrone zum Hauptmann des Herzogtums Österreich ernannt haben. Nach 1300 dürfte er das Herzogtum Österreich wieder verlassen haben. Burggraf Berthold (I.) von Maidburg († 1328), der als erster Graf von Hardegg aus dieser Familie belegt ist, war sein Sohn und hielt offensichtlich engen Kontakt zu seinem gleichnamigen Großonkel, Graf Berthold von Rabenswalde, den Bruder seiner Großmutter Gisela. Dieser war durch seine Ehe mit [[Willbirg von Hardegg|Gräfin Wilbirg von Helfenstein]] († 1314), der Witwe des Grafen Otto (II.) von [[Werigand von Plain#Herkunft und Familie|Plain und Hardegg]] († 1260), in den Besitz der im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegenen Grafschaft [[Hardegg]] gelangt, die er als Lehen besaß.<ref name ="Zehetmayer45">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 45</ref> Noch vor seinem Tod erreichte er, dass sein Großneffe von [[Friedrich der Schöne|Herzog Friedrich (I.) von Österreich]] († 1330) ("''Friedrich dem Schönen''") mit Teilen dieser Grafschaft belehnt und so zu seinem Nachfolger aufgebaut wurde.<ref>vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 45f.</ref> Gleichzeitig erlangte er für seine herzoglichen Lehen die "männliche" Nachfolge. Gegen die Zahlung einer höheren Summe erreichte er außerdem, dass auch eine weibliche Erbfolge gegebenenfalls möglich sein sollte.<ref name ="Zehetmayer46">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 46</ref>
Die Familie der Burggrafen von Maidburg war ein Familienzweig der im [[w:Herzogtum Sachsen|Stammesherzogtum Sachsen]] ansässigen [[w:Stammliste von Querfurt|Grafenfamilie von Querfurt]]. Diese besaß 1135-1261 das Burggrafenamt von [[w:Magdeburg|Magdeburg]] (Maidburg). Auch nachdem dieses 1261 an die [[w:Askanier|Herzöge von Sachsen]] verkauft worden war, benannte sie sich weiterhin nach diesem. Ende des 13. Jahrhunderts waren die Burggrafen von Maidberg im Besitz einer Güter, die im [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königreich]] lagen. Einer von ihnen, Graf Burkhard (VI.) von Mannsfeld, Burggraf von Maidburg, heiratete Gisela, die Schwester des Grafen [[Berthold I. von Hardegg|Berthold von Rabenswalde]] († 1312), der sich unter [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] († 1291) im [[Herzogtum Österreich]] dauerhaft niederließ. Graf Burkhard (VII.) von Maidburg († um 1313<ref name ="Zehetmayer45-FN63">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 45, Fußnote 63</ref>), der Sohn von Burkhard (VI.) von Mannsfeld, aus dessen Ehe mit Gisela, war unter dem späteren König [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht (I.)]] († 1308) vorübergehend ebenfalls im Herzogtum Österreich ansässig, wo er als "capitaneus" von [[Weitra]] urkundlich belegt ist. Nach der [[w:Steirische Reimchronik|Steirischen Reimchronik]] (Anfang des 14. Jahrhunderts), die [[w:Ottokar aus der Gaal|Ottokar aus der Gaal]] († 1318/22) zugeschrieben wird,  soll ihn Herzog Albrecht (I.) während seiner Kämpfe um die römische Königskrone zum Hauptmann des Herzogtums Österreich ernannt haben. Nach 1300 dürfte er das Herzogtum Österreich wieder verlassen haben. Burggraf Berthold (I.) von Maidburg († 1328), der als erster Graf von Hardegg aus dieser Familie belegt ist, war sein Sohn und hielt offensichtlich engen Kontakt zu seinem gleichnamigen Großonkel, Graf Berthold von Rabenswalde, den Bruder seiner Großmutter Gisela. Dieser war durch seine Ehe mit [[Willbirg von Hardegg|Gräfin Wilbirg von Helfenstein]] († 1314), der Witwe des Grafen Otto (II.) von [[Werigand von Plain#Herkunft und Familie|Plain und Hardegg]] († 1260), in den Besitz der im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegenen Grafschaft [[Hardegg]] gelangt, die er als Lehen besaß.<ref name ="Zehetmayer45">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 45</ref> Noch vor seinem Tod erreichte er, dass sein Großneffe von [[Friedrich der Schöne|Herzog Friedrich (I.) von Österreich]] († 1330) ("''Friedrich dem Schönen''") mit Teilen dieser Grafschaft belehnt und so zu seinem Nachfolger aufgebaut wurde.<ref>vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 45f.</ref> Gleichzeitig erlangte er für seine herzoglichen Lehen die "männliche" Nachfolge. Gegen die Zahlung einer höheren Summe erreichte er außerdem, dass auch eine weibliche Erbfolge gegebenenfalls möglich sein sollte.<ref name ="Zehetmayer46">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 46</ref>


== Die Familie ==
== Die Familie als Grafen von Hardegg ==
Nach dem Tod von seinem Großonkel und dessen Ehefrau gelangte [[Berthold I. von Maidburg|Burggraf Berthold (I.) von Maidburg]] im Wesentlichen in den Besitz der gesamten Grafschaft Hardegg, obwohl die [[Heinrich VII. von Schaunberg#Herkunft und Familie|Grafenfamilie der Schaunberger]], denen als Nachfahren und Erben der Gräfin Hailwig von Plain und Hardegg ebenfalls Teile der Grafschaft gehörte, die Herrschaft über diese ebenfalls beanspruchten.</ref> Berthold (I.) führte die Geschäfte der Grafschaft Hardegg gemeinsam mit seinem Bruder Burkhard (I.), während ein weiterer Bruder, Otto (I.) von Maidburg, als Pfarrer von [[Gars]]-[[Eggenburg]] und Domherr in [[w:Hochstift Passau|Passau]] tätig wurde.<ref>vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 46 und S. 50</ref> Friedrich von Maidburg, der als Johanniter der Kommende von [[Mailberg]] urkundlich belegt ist, dürfte ein weiterer Bruder gewesen sein.<ref name ="Zehetmayer50">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 50</ref>  
Nach dem Tod von seinem Großonkel und dessen Ehefrau gelangte [[Berthold I. von Maidburg|Burggraf Berthold (I.) von Maidburg]] im Wesentlichen in den Besitz der gesamten Grafschaft Hardegg, obwohl die [[Heinrich VII. von Schaunberg#Herkunft und Familie|Grafenfamilie der Schaunberger]], denen als Nachfahren und Erben der Gräfin Hailwig von Plain und Hardegg ebenfalls Teile der Grafschaft gehörte, die Herrschaft über diese ebenfalls beanspruchten.</ref> Berthold (I.) führte die Geschäfte der Grafschaft Hardegg gemeinsam mit seinem Bruder Burkhard (I.), während ein weiterer Bruder, Otto (I.) von Maidburg, als Pfarrer von [[Gars]]-[[Eggenburg]] und Domherr in [[w:Hochstift Passau|Passau]] tätig wurde.<ref>vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 46 und S. 50</ref> Friedrich von Maidburg, der als Johanniter der Kommende von [[Mailberg]] urkundlich belegt ist, dürfte ein weiterer Bruder gewesen sein.<ref name ="Zehetmayer50">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 50</ref>  


Nach Bertholds Tod (1328) wurde die Grafschaft Hardegg zwischen seinen Söhnen und seinem Bruder Burkhard (I.) geteilt.<ref name ="Zehetmayer50"/>
Nach Bertholds Tod (1328) war die Grafschaft Hardegg zwischen seinen Söhnen und seinem Bruder Burkhard (I.) beziehungsweise dessen gleichnamigen Sohn, Burkhard (II.), zeitweise geteilt.<ref name ="Zehetmayer50"/> Neben Urkunden für die Grafschaft, die ohne gegenseitige Zustimmung ausgestellt wurden, finden sich aber auch Urkunden, wo sie gemeinsam als Aussteller und Siegler fungierten. Dies betraf Besitzungen aus der Grafschaft, die gemeinsam verwaltet wurden, aber auch Entscheidungen, welche die Grafschaft als Ganzes betrafen.<ref name ="Zehetmayer52">vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 52</ref> Bis Anfang der 1350er-Jahre traten Burkhard (I.) und sein Neffen Otto (I.) als Herrschaftsinhaber der Grafschaft Hardegg auf, seit Anfang der 1350er-Jahre erweiterte sich der Kreis der Herrschaftsinhaber um Ottos jüngere Brüder Berthold (II.) und Burkhard (III.).<ref name ="Zehetmayer53">vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 53</ref>
 
== Die Burggrafen von Maidburg als Grafen von Hardegg im Dienst außerhalb des Herzogtums Österreich ==
Wichtig für das weitere Schicksal der Familie und ihrer Mitglieder waren ihre Kriegsdienste außerhalb des Herzogtums Österreich, bei denen es ihnen gelang, Kontakte zu knüpfen, die sich vor allem bei Konflikten mit den [[Habsburger|Herzögen von Österreich (Habsburgern]] als nützlich erweisen sollten. So kämpfte Burggraf Konrad von Maidburg, Graf von Hardegg, im [[w:Hundertjähriger Krieg|Hundertjährigen Krieg]] auf der Seite des französischen Königs, während [[Burkhard II. von Maidberg|Burggraf Burkhard (II.)]] den späteren Kaiser [[w:Karl IV. (HRR)|Karl IV.]] als Markgraf von Mähren gegen die polnischen Herrscher unterstützte.<ref name ="Zehetmayer52"/> Seit 1355 ist Burkhard (II.) erstmals gemeinsam mit seinem Sohn Johann (I.), die sich zu dieser Zeit beide nach Mohul benannten, erstmals gemeinsam am Kaiserhof in [[w:Prag|Prag]] nachgewiesen. Beide waren für Kaiser Karl IV. unentbehrliche Geldgeber und machten in seinem Dienst steile Karrieren. Sie brachten es an seinem Hof in Prag zum Hofmeister und Hofrichter und konnten dort eine königgleiche Machtstellung aufzubauen. Doch auch im Reich gelangten sie als Landvogt im Elsass und Reichsvogt in Zürich zu wichtigen Positionen.<ref>vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 54f.</ref>


== Stammtafel der Burggrafen von Maidburg als Grafen von Hardegg<ref group="A">Im Wesentlichen nach Hinweisen bei Roman Zehetmayer. Vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, nach Hinweisen, besonders S. 39-65 und S. 221. Aufgrund der zurzeit sehr ungesicherten Faktenlagen sind die tatsächlichen Verwandtschaftsbeziehungen nicht immer eindeutig geklärt</ref>==
== Stammtafel der Burggrafen von Maidburg als Grafen von Hardegg<ref group="A">Im Wesentlichen nach Hinweisen bei Roman Zehetmayer. Vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, nach Hinweisen, besonders S. 39-65 und S. 221. Aufgrund der zurzeit sehr ungesicherten Faktenlagen sind die tatsächlichen Verwandtschaftsbeziehungen nicht immer eindeutig geklärt</ref>==
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