Hotel Esplanade, Baden: Unterschied zwischen den Versionen

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== Chronik ==
== Chronik ==
Ursprünglich stand an der Stelle des heutigen ''Hotels Esplanade'' ein Gasthaus, welches Sophie Ruzek und Hermine Steiner-Rott aus Berlin im Jahre 1911 von Baron Heinrich von Dobelhoff erwarben und noch im selben Jahr nach Plänen des Architekten [[w:Eduard Prandl|Eduard Prandl]] ein Luxushotel mit damals modernster Hoteltechnik errichten ließen. Die Interieurs und die vollständige Möbeleinrichtung wurden vom Atelier August Ungethüm durchgeführt. Das Hotel, welches nach eineinhalb Jahren Bauzeit im Juni 1913 eröffnet wurde<ref>{{ANNO|1=zei|2=07|3=06|4=1913|5=7|6=Hotel Esplanade in Baden bei Wien|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref> und zu dem ein herrlicher schattiger Garten und mehrere Terrassen gehörten, bot 1.200 Personen Platz und bot in seinen vornehmen Restaurants [[w:Wiener Küche|Wiener Küche]] und französische Küche. Nachmittags und abends spielte die Salonkapelle Haupt dem werten p. t. Publikum auf.
Ursprünglich stand an der Stelle des heutigen ''Hotels Esplanade'' ein Gasthaus, welches Sophie Ruzek und Hermine Steiner-Rott aus Berlin im Jahre 1911 von Baron Heinrich von Dobelhoff erwarben und noch im selben Jahr nach Plänen des Architekten [[w:Eduard Prandl|Eduard Prandl]] ein Luxushotel mit damals modernster Hoteltechnik errichten ließen. Die Interieurs und die vollständige Möbeleinrichtung wurden vom ''Atelier August Ungethüm'' durchgeführt. Das Hotel, welches nach eineinhalb Jahren Bauzeit im Juni 1913 eröffnet wurde<ref>{{ANNO|1=zei|2=07|3=06|4=1913|5=7|6=Hotel Esplanade in Baden bei Wien|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref> und zu dem ein herrlicher schattiger Garten und mehrere Terrassen gehörten, bot 1.200 Personen Platz und bot in seinen vornehmen Restaurants [[w:Wiener Küche|Wiener Küche]] und französische Küche. Nachmittags und abends spielte die Salonkapelle Haupt dem werten p. t. Publikum auf.


Aber schon drei Monate später wurde über das Hotel ein Konkursverfahren<ref>{{ANNO|1=jbl|2=04|3=00|4=1913|5=499|6=Konkurse|anno-plus=ja|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref><ref>{{ANNO|1=dmo|2=01|3=09|4=1913|5=5|6=Zahlungsschwierigkeiten des Hotels Esplanade in Baden|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref><ref>{{ANNO|1=nwg|2=08|3=10|4=1913|5=57|6=Das Hotel Esplanade im Konkurs|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref> verhängt, welches auf die mangelnden Eigenmittel der Berliner Damen zurückgeführt wurde. Unter dem neuen Zwangsverwalter Philipp Guttmann, einem Hotelier aus Wien, wurde das Haus im Juni 1914 wieder eröffnet<ref>{{ANNO|1=bzt|2=28|3=03|4=1914|5=5|6=Firmeneintragung|HERVORHEBUNG=Esplanade}}</ref>. Ihm folgte im Juli 1914 als neuer Zwangsverwalter Ludwig Gaudolfi<ref>{{ANNO|1=wrz|2=23|3=07|4=1914|5=25|6=Firmenprotokollierungen|HERVORHEBUNG=Esplanade}}</ref>. Im Juli 1914 wurde im Hotel Esplanade ein Spielerklub wegen verbotenen [[w:Hasardspiel|Hasardspiels]] polizeilich ausgehoben<ref>{{ANNO|ibn|10|07|1914|7|Aushebung einer Spielhöhle|HERVORHEBUNG=Esplanade}}</ref>. Als im selben Jahr der [[w:Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] ausbrach, kam der Hotelbetrieb zum Erliegen und die Räumlichkeiten wurden als Reservespital für verwundete Soldaten genutzt<ref>{{ANNO|1=nvv|2=05|3=06|4=1915|5=22|6=Nachrichten über Verwundete und Verletzte|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref>.
Aber schon drei Monate später wurde über das Hotel ein Konkursverfahren<ref>{{ANNO|1=jbl|2=04|3=00|4=1913|5=499|6=Konkurse|anno-plus=ja|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref><ref>{{ANNO|1=dmo|2=01|3=09|4=1913|5=5|6=Zahlungsschwierigkeiten des Hotels Esplanade in Baden|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref><ref>{{ANNO|1=nwg|2=08|3=10|4=1913|5=57|6=Das Hotel Esplanade im Konkurs|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref> verhängt, welches auf die mangelnden Eigenmittel der Berliner Damen zurückgeführt wurde. Unter dem neuen Zwangsverwalter Philipp Guttmann, einem Hotelier aus Wien, wurde das Haus im Juni 1914 wieder eröffnet<ref>{{ANNO|1=bzt|2=28|3=03|4=1914|5=5|6=Firmeneintragung|HERVORHEBUNG=Esplanade}}</ref>. Ihm folgte im Juli 1914 als neuer Zwangsverwalter Ludwig Gaudolfi<ref>{{ANNO|1=wrz|2=23|3=07|4=1914|5=25|6=Firmenprotokollierungen|HERVORHEBUNG=Esplanade}}</ref>. Im Juli 1914 wurde im Hotel Esplanade ein Spielerklub wegen verbotenen [[w:Hasardspiel|Hasardspiels]] polizeilich ausgehoben<ref>{{ANNO|ibn|10|07|1914|7|Aushebung einer Spielhöhle|HERVORHEBUNG=Esplanade}}</ref>. Als im selben Jahr der [[w:Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] ausbrach, kam der Hotelbetrieb zum Erliegen und die Räumlichkeiten wurden als Reservespital für verwundete Soldaten genutzt<ref>{{ANNO|1=nvv|2=05|3=06|4=1915|5=22|6=Nachrichten über Verwundete und Verletzte|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref>.
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Im März 1916 ging das Hotel samt Konzession und Mobiliar bei einer öffentlichen Zwangsversteigerung in das Eigentum der Wiener Baukreditbank über<ref>{{ANNO|1=nwj|2=08|3=03|4=1916|5=11|6=|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref>. Drei Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges erwarb 1921 die Depositenbank das Hotel und führte es als Sanatorium Esplanade unter der Leitung des ungarischen Adeligen Victor Lakatos weiter<ref>{{ANNO|1=boe|2=06|3=04|4=1922|5=14|6=Die Neugründungen der Depositenbank|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref>. Außer den Gesellschaftsräumen gab es nun ein Kino, einen Theatersaal, eine eigene Musikkapelle, die jeden Tag zum 5-Uhr-Tee  spielte und ein Spielzimmer. Während des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] diente das Esplanade als Lazarett und danach wieder als Sanatorium. Mittels Annonce in der [[w:Badener Zeitung|Badener Zeitung]] wurde die Bevölkerung „gebeten“ Einrichtungsgegenstände, Matratzen und Silber wieder zurückzubringen, da anderenfalls Anzeige erstattet wird.
Im März 1916 ging das Hotel samt Konzession und Mobiliar bei einer öffentlichen Zwangsversteigerung in das Eigentum der Wiener Baukreditbank über<ref>{{ANNO|1=nwj|2=08|3=03|4=1916|5=11|6=|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref>. Drei Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges erwarb 1921 die Depositenbank das Hotel und führte es als Sanatorium Esplanade unter der Leitung des ungarischen Adeligen Victor Lakatos weiter<ref>{{ANNO|1=boe|2=06|3=04|4=1922|5=14|6=Die Neugründungen der Depositenbank|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref>. Außer den Gesellschaftsräumen gab es nun ein Kino, einen Theatersaal, eine eigene Musikkapelle, die jeden Tag zum 5-Uhr-Tee  spielte und ein Spielzimmer. Während des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] diente das Esplanade als Lazarett und danach wieder als Sanatorium. Mittels Annonce in der [[w:Badener Zeitung|Badener Zeitung]] wurde die Bevölkerung „gebeten“ Einrichtungsgegenstände, Matratzen und Silber wieder zurückzubringen, da anderenfalls Anzeige erstattet wird.


Um 1955 gelangte das Hotel in den Besitz der Familie Papst und aus dem ''Sanatorium Esplanade'' wurde ein Kur- und Kongresshotel. Um zusätzliche Bettenkapazitäten zu schaffen, wurde 1973 im Garten des Hotels ein Bettenturm errichtet. Im Jahre 1990 ging das Unternehmen der Besitzerfamilie Papst in Konkurs und damit auch das ''Hotel Esplanade'', das fortan nicht mehr touristisch genutzt und nur mehr für Wohnzwecke verwendet wurde. Im Erdgeschoß ist derzeit ein griechisches Restaurant untergebracht und ein anderer Teil desselben beheimatete lange Zeit den Badener Billard-Club.  
Um 1955 gelangte das Hotel in den Besitz der Familie Papst und aus dem ''Sanatorium Esplanade'' wurde ein Kur- und Kongresshotel. Um zusätzliche Bettenkapazitäten zu schaffen, wurde 1973 im Garten des Hotels ein Bettenturm errichtet. Im Jahre 1990 ging das Unternehmen der Besitzerfamilie Papst in Konkurs und damit auch das ''Hotel Esplanade'', das fortan nicht mehr touristisch genutzt und nur mehr für Wohnzwecke verwendet wurde. Im Erdgeschoß ist derzeit ein griechisches Restaurant untergebracht und ein anderer Teil desselben beheimatete lange Zeit den Badener Billard-Club.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

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