Ludwig August Lohnstein: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Ludwig August Lohnstein stammt aus eine alten Wormser Familie. Zu Beginn seines Arbeitslebens verbrachte er einige Jahre in [[w:Deutschland|Deutschland]] und [[w:Frankreich|Frankreich]]. Auch in [[w:Kiew|Kiew]] war er schon als junger Mann Direktor einer Gewehrfabrik. Im Jahr 1890 wurde der 37-jährige Direktor der ''Ersten Brünner Maschinenfabriks-Gesellschaft'', die er zu einer der führenden Maschinenfabriken führte. 1895 wurde er zum [[w:Masseverwalter|Masseverwalter]] beim Konkurs der ''Chropiner Zuckerfabrik AG'' bestellt, bei der er eine unerwartet hohe Quote für die Gläubiger erzielen konnte. Diesen Erfolg nach dreijähriger Abwicklung verdankt er die Berufung in die Direktion der Länderbank im Jahr 1898.
Ludwig August Lohnstein stammt aus einer alten Wormser Familie. Zu Beginn seines Arbeitslebens verbrachte er einige Jahre in [[w:Deutschland|Deutschland]] und [[w:Frankreich|Frankreich]]. Auch in [[w:Kiew|Kiew]] war er schon als junger Mann Direktor einer Gewehrfabrik. Im Jahr 1890 wurde der 37-jährige Direktor der ''Ersten Brünner Maschinenfabriks-Gesellschaft'', die er zu einer der führenden Maschinenfabriken Österreichs führte. 1895 wurde er zum [[w:Masseverwalter|Masseverwalter]] beim Konkurs der ''Chropiner Zuckerfabrik AG'' bestellt, bei der er eine unerwartet hohe Quote für die Gläubiger erzielen konnte. Diesem Erfolg nach dreijähriger Abwicklung verdankt er die Berufung in die Direktion der Länderbank im Jahr 1898.


In der Länderbank pflegt er Freundschaften mit den Bürgermeistern von [[Wien]] [[w:Josef Strobach|Strobach]] und [[w:Karl Lueger|Lueger]], die ihn auch bei Transaktionen der Stadt zu Rate zogen. So wurde die Länderbank auch bald die Hausbank der Stadt Wien.Auch an der Übernahme der Wiener Dampftramway durch die Stadt Wien zur ''Gemeinde Wien – Städtische Straßenbahnen'' war er maßgeblich beteiligt. Auch bei der Gründung zahlreicher anderer Unternehmen unter der Patronanz der Länderbank hatte er Anteil.
In der Länderbank pflegte er Freundschaften mit den Bürgermeistern von [[Wien]] [[w:Josef Strobach|Strobach]] und [[w:Karl Lueger|Lueger]], die ihn auch bei Transaktionen der Stadt zu Rate zogen. So wurde die Länderbank auch bald die Hausbank der Stadt Wien.Auch an der Übernahme der Wiener Dampftramway durch die Stadt Wien zur ''Gemeinde Wien – Städtische Straßenbahnen'' war er maßgeblich beteiligt. Auch bei der Gründung zahlreicher anderer Unternehmen unter der Patronanz der Länderbank hatte er Anteil.


Im Jahr 1907 wurde er als Nachfolger von ''Eduard Palmer'' zum Generaldirektor der Länderbank bestellt. Diese Funktion übte er bis Anfang 1917 aus und legte sie aus gesundheitlichen Gründen zurück. Als Würdigung seiner Leistung wurde er noch zum Vizepräsidenten der Länderbank ernannt, starb aber wenige Monate danach im ''Schloss Gutenbrunn'' in Baden.
Im Jahr 1907 wurde er als Nachfolger von ''Eduard Palmer'' zum Generaldirektor der Länderbank bestellt. Diese Funktion übte er bis Anfang 1917 aus und legte sie aus gesundheitlichen Gründen zurück. Als Würdigung seiner Leistung wurde er noch zum Vizepräsidenten der Länderbank ernannt, starb aber wenige Monate danach im ''Schloss Gutenbrunn'' in Baden.


Verheiratet war Lohnstein mit Juliette Lohnstein. Die Ehe blieb kinderlos. Zu Beginn des [[w:erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] stifteten die beiden, die in der Perchtoldsdorfer Wiener Gasse in der Villa ''Mon Repos'' wohnten<ref>Christine Mitterwenger/Gregor Gatscher-Riedl: ''Perchtoldsdorfer Straßenlexikon'', S.59, ISBN 3 901316 20 5</ref> , 10.000 [[w:Österreichische Krone|Kronen]] um die Schulkinder in [[Perchtoldsdorf]], die wie in der Pfarrchronik zu lesen ist:<ref>[http://www.perchtoldsdorf.at/rundschau/2014-04/files/assets/common/downloads/PRund_0414.pdf Hundert Jahre Schulleben in der Waldschule] in der Perchtoldsdorfer Rundschau von 04-05/2014 abgerufen am 14. Dezember 2015</ref>
Im Jahr 1883 konvertierte er zum evangalischen Glauben H.B.<ref name ="Schweighofer">Astrid Schweighofer: ''Religiöse Sucher in der Moderne: Konversionen vom Judentum zum Protestantismus in Wien um 1900'', S.361 [https://books.google.at/books?id=aQFfCAAAQBAJ&dq=Ludwig+August+Lohnstein+l%C3%A4nderbank&hl=de&source=gbs_navlinks_s Online]</ref> Verheiratet war Lohnstein mit Juliette Lohnstein. Die Ehe blieb kinderlos. Zu Beginn des [[w:erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] stifteten die beiden, die in der Perchtoldsdorfer Wiener Gasse in der Villa ''Mon Repos'' wohnten<ref>Christine Mitterwenger/Gregor Gatscher-Riedl: ''Perchtoldsdorfer Straßenlexikon'', S.59, ISBN 3 901316 20 5</ref> , 10.000 [[w:Österreichische Krone|Kronen]] um die Lage der Schulkinder in [[Perchtoldsdorf]] zu verbesern, die wie in der Pfarrchronik zu lesen ist:<ref>[http://www.perchtoldsdorf.at/rundschau/2014-04/files/assets/common/downloads/PRund_0414.pdf Hundert Jahre Schulleben in der Waldschule] in der Perchtoldsdorfer Rundschau von 04-05/2014 abgerufen am 14. Dezember 2015</ref>
{{Zitat|In der sogenannten Schreckmühle ist ein Massenquartier für Arbeiter, von dort kommen ungefähr 50-60 Kinder zur Schule, rohe, verwilderte, ganz verdorbene Kinder. (...) Die Wohnungen spotten jeder Beschreibung.|Chronik der Pfarre Perchtoldsdorf}}
{{Zitat|In der sogenannten Schreckmühle ist ein Massenquartier für Arbeiter, von dort kommen ungefähr 50-60 Kinder zur Schule, rohe, verwilderte, ganz verdorbene Kinder. (...) Die Wohnungen spotten jeder Beschreibung.|Chronik der Pfarre Perchtoldsdorf}}
Auch den ''Armen der evangelischen Gemeinde A.C. in Wien'' hinterließ er 2000 Kronen.<ref name ="Schweighofer"/>


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==

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