Mautwirtshaus Mödling: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Mautwirtshaus Mödling''' ist das älteste Gasthaus in [[Mödling]] in Familienbesitz. Zudem hat das Gasthaus eine Bühne und gehört mit seiner Kleinkunstbühne zu den [[Bühnenwirtshäuser Niederösterreich|Bühnenwirtshäusern Niederösterreichs]]<ref>[http://www.buehnenwirtshaeuser.at/buehne/buehne-mayer.html Bühnenwirtshäuser NÖ] abgerufen am 11. April 2014</ref>, die ebenfalls ihren Sitz in Mödling haben.<ref>[[w:Zentrales Vereinsregister|ZVR Nummer 505146184]] abgerufen am 11. April 2014</ref> Mit der Bühne ist das Mautwirtschaus auch Mitglied bei der [[w:Kulturvernetzung Niederösterreich|Kulturvernetzung Niederösterreich]].<ref>[http://service.kulturvernetzung.at/modules.php?name=Mitglieder&file=info&id=1923 Kulturvernetzung Niederösterreich] abgerufen am 11. April 2014</ref>
Das '''Mautwirtshaus Mödling''' ist das älteste Gasthaus in [[Mödling]] in Familienbesitz. Zudem hat das Gasthaus eine Bühne und gehört mit seiner Kleinkunstbühne zu den [[Bühnenwirtshäuser Niederösterreich|Bühnenwirtshäusern Niederösterreichs]]<ref>[http://www.buehnenwirtshaeuser.at/buehne/buehne-mayer.html Bühnenwirtshäuser NÖ] abgerufen am 11. April 2014</ref>, die ebenfalls ihren Sitz in Mödling haben.<ref>[[w:Zentrales Vereinsregister|ZVR Nummer 505146184]] abgerufen am 11. April 2014</ref> Mit der Bühne ist das Mautwirtschaus auch Mitglied bei der [[w:Kulturvernetzung Niederösterreich|Kulturvernetzung Niederösterreich]].<ref>[http://service.kulturvernetzung.at/modules.php?name=Mitglieder&file=info&id=1923 Kulturvernetzung Niederösterreich] abgerufen am 11. April 2014</ref>


Geführt das Gasthaus in siebenter Generation von Edda Mayer-Welley. Geboten werden altösterreichische Hausmannskost und traditionelle Küche.
Geführt das Gasthaus in siebenter Generation von Edda Mayer-Welley. Geboten werden altösterreichische Hausmannskost und traditionelle Küche. Edda Mayer-Welley ist auch Obfau des Vereines [[Bühnenwirtshäuser Niederösterreich]].


== Lage ==
== Lage ==
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Der [[w:Müller|Müller]] Franz Mayer, im Jahr 1789 in [[Baden]] geboren, war der erste namentlich bekannte der Familie Mayer, in deren Besitz sich das ''Gasthaus Mayer'' noch befindet. Josef Mayer I. war der erste Wirt des Gasthauses. Von ihm übernahm es der Sohn Josef Mayer II. mit seiner aus [[w:Ungarn|Ungarn]] stammenden Frau Hene geb. Varga.  
Der [[w:Müller|Müller]] Franz Mayer, im Jahr 1789 in [[Baden]] geboren, war der erste namentlich bekannte der Familie Mayer, in deren Besitz sich das ''Gasthaus Mayer'' noch befindet. Josef Mayer I. war der erste Wirt des Gasthauses. Von ihm übernahm es der Sohn Josef Mayer II. mit seiner aus [[w:Ungarn|Ungarn]] stammenden Frau Hene geb. Varga.  


Josef Mayer erlangte aber nicht nur mit dem Gasthaus Bekanntheit. Er, der während des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] bei einem [[w:k.u.k. Ulanen|k.u.k. Ulanenregiment]] diente, war Mitglied der [[Freiwillige Feuerwehr Mödling|Freiwilligen Feuerwehr Mödling]]. Im Jahr 1921 gründete er die Rettungsabteilung, aus der die heutige [[Bezirksstelle des Roten Kreuzes]] hervorging. Im Jahr 1928 wurde er zum Kommandanten der Feuerwehr gewählt, der er bis 1969 blieb. Beginnend vom Jahr 1949 ebenso bis 1969 war er auch [[Bezirksfeuerwehrkommando Mödling|Bezirksfeuerwehrkommandant]]. Nach dem Jahr 1948 gründete Mayer die Bezirksstelle des Niederösterreichischen Roten Kreuzes neu und brachte sie im Feuerwehrhaus in der Elisabethstraße mit unter.<ref>[http://www.roteskreuz.at/noe/dienststellen/moedling/organisieren/ueber-uns/die-bezirksstelle/ Die Bezirksstelle] auf der Seite des NÖ RK abgerufen am 11. April 2014</ref> Daneben war er auch Innungsmeister der Gastwirte. Seine soziale Gesinnung zeigte er aber auch als Gastwirt selbst, wo beispielsweise in der Zwischenkriegszeit Arbeitslose gratis eine warme Mahlzeit bekamen. Seine Frau führte den Küchenbetrieb. Gleich nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] unter der [[w:Österreich in der Nachkriegszeit|sowjetischen Besatzungs]] wurde das einzige noch intakte Gasthaus in eine ''Volksküche'' umgewandelt, wo viele mit einem [[w:Eintopf|Eintopf]] versorgt werden konnten.
Josef Mayer erlangte aber nicht nur mit dem Gasthaus Bekanntheit. Er, der während des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] bei einem [[w:k.u.k. Ulanen|k.u.k. Ulanenregiment]] diente, war Mitglied der [[Freiwillige Feuerwehr Mödling|Freiwilligen Feuerwehr Mödling]]. Im Jahr 1921 gründete er die Rettungsabteilung, aus der die heutige [[Bezirksstelle Mödling des Roten Kreuzes|Bezirksstelle des Roten Kreuzes]] hervorging. Im Jahr 1928 wurde er zum Kommandanten der Feuerwehr gewählt, der er bis 1969 blieb. Beginnend vom Jahr 1949 ebenso bis 1969 war er auch [[Bezirksfeuerwehrkommando Mödling|Bezirksfeuerwehrkommandant]]. Nach dem Jahr 1948 gründete Mayer die Bezirksstelle des Niederösterreichischen Roten Kreuzes neu und brachte sie im Feuerwehrhaus in der Elisabethstraße mit unter.<ref>[http://www.roteskreuz.at/noe/dienststellen/moedling/organisieren/ueber-uns/die-bezirksstelle/ Die Bezirksstelle] auf der Seite des NÖ RK abgerufen am 11. April 2014</ref> Daneben war er auch Innungsmeister der Gastwirte. Seine soziale Gesinnung zeigte er aber auch als Gastwirt selbst, wo beispielsweise in der Zwischenkriegszeit Arbeitslose gratis eine warme Mahlzeit bekamen. Seine Frau führte den Küchenbetrieb. Gleich nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] unter der [[w:Österreich in der Nachkriegszeit|sowjetischen Besatzungs]] wurde das einzige noch intakte Gasthaus in eine ''Volksküche'' umgewandelt, wo viele mit einem [[w:Eintopf|Eintopf]] versorgt werden konnten.


Bis in die 1970er Jahre versorgte das Gasthaus auch Häftlinge des [[w:Gerichtsbezirk Mödling|Bezirksgerichtes Mödling]], dass sich am anderen Ende der Elisabethstraße, nahe dem Rathaus, befand.
Bis in die 1970er Jahre versorgte das Gasthaus auch Häftlinge des [[w:Gerichtsbezirk Mödling|Bezirksgerichtes Mödling]], dass sich am anderen Ende der Elisabethstraße, nahe dem Rathaus, befand.


Im Jahr 1970 übernahm Franz Josef Maier, der Sohn Josef Maier II., mit seiner Frau Hannelore die Gastwirtschaft. Bereits 1968 begann man aber im Speisesaal mit dem Theaterspiel und anderen Bühnenvorstellungen. Neben der Gastwirtschaft war Franz Josef Mayer auch ein begeisterter Filmer. Einer seiner in der Öffentlichkeit bekannter Film war seine Dokumentation über den [[w:Eichkogel|Eichkogel]] mit dem Titel ''Blühender Berg''.<ref>[http://www.die-gruenen-moedling.at/fileadmin/media/GRUENE_Stadt_Archiv/pdf_Dateien/2006/grbl2006_05.pdf Eichkogel aus dem Meer geboren] abgerufen am 11. April 2014</ref> Aber auch innerhalb der Feuerwehr, der er wie sein Vater angehörte, machte er sich als Filmer mit seinen Dokumentationen und Einsatzberichten einen Namen. Auf Grund seines Wirkens innerhalb des [[w:Österreichischer Bundefeuerwehrverband|Bundesverbandes]] wurde die Öffentlichkeitsarbeit generell ein fester Bestandteil innerhalb der Einsatzorganisation.<ref>[http://www.ffmoedling.at/dict.php?p=/pages/geschichte_4.php 1986] auf der Seite der Feuerwehr Mödling abgerufen am 11. April 2014</ref>
Im Jahr 1970 übernahm Franz Josef Maier, der Sohn von Josef Maier II., mit seiner Frau Hannelore die Gastwirtschaft. Bereits 1968 begann man aber im Speisesaal mit dem Theaterspiel und anderen Bühnenvorstellungen. Neben der Gastwirtschaft war Franz Josef Mayer auch ein begeisterter Filmer. Einer seiner in der Öffentlichkeit bekannter Film war seine Dokumentation über den [[w:Eichkogel|Eichkogel]] mit dem Titel ''Blühender Berg''.<ref>[http://www.die-gruenen-moedling.at/fileadmin/media/GRUENE_Stadt_Archiv/pdf_Dateien/2006/grbl2006_05.pdf Eichkogel aus dem Meer geboren] abgerufen am 11. April 2014</ref> Aber auch innerhalb der Feuerwehr, der er wie sein Vater angehörte, machte er sich als Filmer mit seinen Dokumentationen und Einsatzberichten einen Namen. Auf Grund seines Wirkens innerhalb des [[w:Österreichischer Bundefeuerwehrverband|Bundesverbandes]] wurde die Öffentlichkeitsarbeit generell ein fester Bestandteil innerhalb der Einsatzorganisation.<ref>[http://www.ffmoedling.at/dict.php?p=/pages/geschichte_4.php 1986] auf der Seite der Feuerwehr Mödling abgerufen am 11. April 2014</ref>


Als Vater von drei Töchtern benannte er das Gasthaus Mayer in ''Mautwirtshaus'' um, da nach der damaligen Gesetzeslage die Wahrscheinlichkeit, dass der Name ''Mayer'' in der Familie nicht weitergeführt werden würde, sehr groß war. Allerdings blieb der Name in der Bezeichnung ''Bühne Mayer'' weiter erhalten. 2003 starb Franz Josef Mayer.
Als Vater von drei Töchtern benannte er das Gasthaus Mayer in ''Mautwirtshaus'' um, da nach der damaligen Gesetzeslage die Wahrscheinlichkeit, dass der Name ''Mayer'' in der Familie nicht weitergeführt werden würde, sehr groß war. Allerdings blieb der Name in der Bezeichnung ''Bühne Mayer'' weiter erhalten. 2003 starb Franz Josef Mayer.
== Theater ==
Die erste Vorstellung fand mit der Gruppe ''Rock Horror & Motorbienen'' am 22. Februar 1986 statt. Zum Betrieb der Bühne wurde auch ein Verein gegründet, der ''Verein für Kunst & Kommunikation Freie Bühne Mayer''. Erster Obamm wurde der Mödlinger Maler [[w:Karlheinz Pilcz|Karlheinz Pilcz]]. Im Laufe der Jahre war die Bühne Auftrittsort zahlreicher bekannter Künstler, wie [[w:H.C. Artmann|H.C. Artmann]], [[w:Ernst Hinterberger|Ernst Hinterberger]], [[w:Helmut Zenker|Helmut Zenker]], Kabarettisten wie [[w:Alfred Dorfer|Alfred Dorfer]], [[w:Josef Hader|Josef Hader]] und [[w:Andreas Vitasek|Andreas Vitasek]] und die Schauspieler [[w:Herwig Seeböck|Herwig Seeböck]], [[w:Frank Hoffmann|Frank Hoffmann]] und [[w:Christoph Fälbl|Christoph Fälbl]] oder auch Musiker wie [[w:Hans Theessink|Hans Theessink]] oder [[Schurli & Die Motorbienen]].<ref>[http://derstandard.at/2347245/20-Jahre-Freie-Buehne-Mayer-im-Moedlinger-Mautwirtshaus 20 Jahre "Freie Bühne Mayer" im Mödlinger Mautwirtshaus] vom 20. Februar 2006 abgerufen am 10. Dezember 2015</ref>
Im Jahr 2017 erhielt Edda Mayer-Welley für den Betrieb des Theaters den ''Würdigungspreis'' im Rahmen der ''Kulturpreise des Landes Niederösterreich 2017''.<ref>[http://www.noen.at/niederoesterreich/kultur-festivals/st-poelten-verleihung-der-kulturpreise-des-landes-noe-2017/66.295.055 Verleihung der Kulturpreise des Landes NÖ 2017] in den [[Niederösterreichische Nachrichten|NÖN]] vom 4. November 2017 abgerufen am 4. November 2017</ref>


== Franz Josef Mayer Gedächtnispreis für Kunst & Kultur ==
== Franz Josef Mayer Gedächtnispreis für Kunst & Kultur ==
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* 2010: [[Jazz Forum Mödling]] (Maler)
* 2010: [[Jazz Forum Mödling]] (Maler)
* 2013: [[Daniela Kubi]] (Tänzerin und Choreographin)
* 2013: [[Daniela Kubi]] (Tänzerin und Choreographin)
* 2016: [[Berit Pöchhacker]] (Jazzsängerin und Mitgründerin der A-Cappellagruppe ''Aspiro'') und [[Kathi Lössl]] (Schauspielerin)<ref>[[Niederösterreichische Nachrichten|NÖN]], Ausgabe Mödling Woche 14/2016</ref>


== Traditionelles ==
== Traditionelles ==
Franz Josef Mayer initierte auch eine Neuauflage der Geburtstagsfeier von [[w:Franz Joseph I.|Kaiser Franz Joseph]] am 18. August, die jährlich von traditionellen Verbänden in der Elisabethstraße durchgeführt wird.<ref>[http://www.noen.at/nachrichten/lokales/aktuell/moedling/top-Traditionelle-Kaiserfeier-im-Mautwirtshaus;art2664,561652 Traditionelle Kaiserfeier im Mautwirtshaus] in der [[NÖN]] vom 20. Augist 2014 abgerufen am 23. August 2014</ref>
Franz Josef Mayer initierte auch eine Neuauflage der Geburtstagsfeier von [[w:Franz Joseph I.|Kaiser Franz Joseph]] am 18. August, die jährlich von traditionellen Verbänden in der Elisabethstraße durchgeführt wird.<ref>[http://www.noen.at/nachrichten/lokales/aktuell/moedling/top-Traditionelle-Kaiserfeier-im-Mautwirtshaus;art2664,561652 Traditionelle Kaiserfeier im Mautwirtshaus] in der [[NÖN]] vom 20. Augist 2014 abgerufen am 23. August 2014</ref>
== Kurioses ==
== Kurioses ==
[[Datei:Mödling 1934.JPG|thumb|Veränderte Kulturdenkmaltafel am Mautwirtshaus]]
[[Datei:Mödling 1934.JPG|thumb|hochkant|Veränderte Kulturdenkmaltafel am Mautwirtshaus]]
Franz Josef Mayer montierte im Jahr 1979, als an einem Großteil der Häuser der Altstadt in Mödling mit der [[w:Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten|Tafel für den Kulturgüterschutz]] angebracht wurde, als Protest selbst eine etwas veränderte Tafel, nach der sein Haus als nicht schutzwürdig auszeichnete. Das Verfahren wurde aber eingestellt.<ref>[http://www.noen.at/nachrichten/lokales/aktuell/moedling/MOeDLING-Mautwirtshaus-Keine-Strafe-Tafel-wird-zum-Denkmal;art2664,519460 Keine Strafe: Tafel wird zum Denkmal] in der [[wp-de:Niederösterreichische Nachrichten|NÖN]] vom 2. April 2014 abgerufen am 11. April 2014</ref>
Franz Josef Mayer montierte im Jahr 1979, als an einem Großteil der Häuser der Altstadt in Mödling mit der [[w:Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten|Tafel für den Kulturgüterschutz]] angebracht wurde, als Protest selbst eine etwas veränderte Tafel, nach der sein Haus als nicht schutzwürdig auszeichnete. Das Verfahren wurde aber eingestellt.<ref>[http://www.noen.at/nachrichten/lokales/aktuell/moedling/MOeDLING-Mautwirtshaus-Keine-Strafe-Tafel-wird-zum-Denkmal;art2664,519460 Keine Strafe: Tafel wird zum Denkmal] in der NÖN vom 2. April 2014 abgerufen am 11. April 2014</ref>


Nach 35 Jahren im Jahr 2014 erhielt seine Tochter eine Strafanzeige von privater Seite, dass sie die Tafel zur Kennzeichnung eines geschützten Denkmals missbräuchlich verwenden würde.
Nach 35 Jahren im Jahr 2014 erhielt seine Tochter eine Strafanzeige von privater Seite, dass sie die Tafel zur Kennzeichnung eines geschützten Denkmals missbräuchlich verwenden würde. Das Verfahren wurde jedoch nach einigen Monaten eingestellt, da kein Missbrauch festgestellt werden konnt.<ref>[http://www.noen.at/nachrichten/lokales/aktuell/moedling/Strafe-Kein-Denkmal-kostet-satte-330-Euro;art2664,515285 Strafe: „Kein Denkmal“ kostet satte 330 Euro] in der NÖN vom 12. März 2014 abgerufen am 10. Dezember 2015</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references/>
== Weblinks ==
== Weblinks ==
* http://www.mautwirtshaus.at/
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* http://www.mauts.at/
* http://www.buehnemayer.at/
* http://www.buehnemayer.at/
* [http://www.ganzewoche.at/inhalte/artikel/?idartikel=5562/Buehne-frei-fuer-das-Mautwirtshaus Bühne frei für das „Mautwirtshaus“] in der [[wp-de:Die ganze Woche|Ganzen Woche]] vom 9. Oktober 2013
* [http://www.ganzewoche.at/inhalte/artikel/?idartikel=5562/Buehne-frei-fuer-das-Mautwirtshaus Bühne frei für das „Mautwirtshaus“] in der [[w:Die ganze Woche|Ganzen Woche]] vom 9. Oktober 2013
 
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[[Kategorie:Mödling]]
[[Kategorie:Theater in Niederösterreich]]
[[Kategorie:Theater in Niederösterreich]]

Aktuelle Version vom 10. Oktober 2021, 10:56 Uhr

Mautwirtshaus Mödling
Rechtsform Vorlage:Infobox Unternehmen/Wartung/Pflichtparameter fehlt
Gründung 1889
Sitz Mödling
Leitung Edda Mayer-Welley
Branche Gastgewerbe
Website http://www.mautwirtshaus.at/

Das Mautwirtshaus Mödling ist das älteste Gasthaus in Mödling in Familienbesitz. Zudem hat das Gasthaus eine Bühne und gehört mit seiner Kleinkunstbühne zu den Bühnenwirtshäusern Niederösterreichs[1], die ebenfalls ihren Sitz in Mödling haben.[2] Mit der Bühne ist das Mautwirtschaus auch Mitglied bei der Kulturvernetzung Niederösterreich.[3]

Geführt das Gasthaus in siebenter Generation von Edda Mayer-Welley. Geboten werden altösterreichische Hausmannskost und traditionelle Küche. Edda Mayer-Welley ist auch Obfau des Vereines Bühnenwirtshäuser Niederösterreich.

Lage

Mautwirtshaus alias Bühne Mayer

Das Haus, das das erste Mal im Jahr 1647 mit den Besitzern Hans und Elspet Fuxel urkundlich erwähnt wurde, steht in Mödling in der Kaiserin-Elisabeth-Straße. Da die Elisabethstraße eine Fußgängerzone ist, hat das Lokal nicht nur einen Gastgarten sondern auch die Möglichkeit eines Schanigartens. Das Kellertheater wurde im Zuge einer großzügigen Renovierung im Jahr 1989 mit 120 Sitzplätzen errichtet.

Familiengeschichte

Der Müller Franz Mayer, im Jahr 1789 in Baden geboren, war der erste namentlich bekannte der Familie Mayer, in deren Besitz sich das Gasthaus Mayer noch befindet. Josef Mayer I. war der erste Wirt des Gasthauses. Von ihm übernahm es der Sohn Josef Mayer II. mit seiner aus Ungarn stammenden Frau Hene geb. Varga.

Josef Mayer erlangte aber nicht nur mit dem Gasthaus Bekanntheit. Er, der während des Ersten Weltkrieges bei einem k.u.k. Ulanenregiment diente, war Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Mödling. Im Jahr 1921 gründete er die Rettungsabteilung, aus der die heutige Bezirksstelle des Roten Kreuzes hervorging. Im Jahr 1928 wurde er zum Kommandanten der Feuerwehr gewählt, der er bis 1969 blieb. Beginnend vom Jahr 1949 ebenso bis 1969 war er auch Bezirksfeuerwehrkommandant. Nach dem Jahr 1948 gründete Mayer die Bezirksstelle des Niederösterreichischen Roten Kreuzes neu und brachte sie im Feuerwehrhaus in der Elisabethstraße mit unter.[4] Daneben war er auch Innungsmeister der Gastwirte. Seine soziale Gesinnung zeigte er aber auch als Gastwirt selbst, wo beispielsweise in der Zwischenkriegszeit Arbeitslose gratis eine warme Mahlzeit bekamen. Seine Frau führte den Küchenbetrieb. Gleich nach dem Zweiten Weltkrieg unter der sowjetischen Besatzungs wurde das einzige noch intakte Gasthaus in eine Volksküche umgewandelt, wo viele mit einem Eintopf versorgt werden konnten.

Bis in die 1970er Jahre versorgte das Gasthaus auch Häftlinge des Bezirksgerichtes Mödling, dass sich am anderen Ende der Elisabethstraße, nahe dem Rathaus, befand.

Im Jahr 1970 übernahm Franz Josef Maier, der Sohn von Josef Maier II., mit seiner Frau Hannelore die Gastwirtschaft. Bereits 1968 begann man aber im Speisesaal mit dem Theaterspiel und anderen Bühnenvorstellungen. Neben der Gastwirtschaft war Franz Josef Mayer auch ein begeisterter Filmer. Einer seiner in der Öffentlichkeit bekannter Film war seine Dokumentation über den Eichkogel mit dem Titel Blühender Berg.[5] Aber auch innerhalb der Feuerwehr, der er wie sein Vater angehörte, machte er sich als Filmer mit seinen Dokumentationen und Einsatzberichten einen Namen. Auf Grund seines Wirkens innerhalb des Bundesverbandes wurde die Öffentlichkeitsarbeit generell ein fester Bestandteil innerhalb der Einsatzorganisation.[6]

Als Vater von drei Töchtern benannte er das Gasthaus Mayer in Mautwirtshaus um, da nach der damaligen Gesetzeslage die Wahrscheinlichkeit, dass der Name Mayer in der Familie nicht weitergeführt werden würde, sehr groß war. Allerdings blieb der Name in der Bezeichnung Bühne Mayer weiter erhalten. 2003 starb Franz Josef Mayer.

Theater

Die erste Vorstellung fand mit der Gruppe Rock Horror & Motorbienen am 22. Februar 1986 statt. Zum Betrieb der Bühne wurde auch ein Verein gegründet, der Verein für Kunst & Kommunikation Freie Bühne Mayer. Erster Obamm wurde der Mödlinger Maler Karlheinz Pilcz. Im Laufe der Jahre war die Bühne Auftrittsort zahlreicher bekannter Künstler, wie H.C. Artmann, Ernst Hinterberger, Helmut Zenker, Kabarettisten wie Alfred Dorfer, Josef Hader und Andreas Vitasek und die Schauspieler Herwig Seeböck, Frank Hoffmann und Christoph Fälbl oder auch Musiker wie Hans Theessink oder Schurli & Die Motorbienen.[7]

Im Jahr 2017 erhielt Edda Mayer-Welley für den Betrieb des Theaters den Würdigungspreis im Rahmen der Kulturpreise des Landes Niederösterreich 2017.[8]

Franz Josef Mayer Gedächtnispreis für Kunst & Kultur

Als Würdigung an Franz Josef Mayer vergibt die Stadt Mödling seit 2004 in zweijährigem Rhythmus einen Preis für Kunst und Kultur. Ausgewählt werden die Preisträger durch den jeweiligen Kulturstadtrat, den drei Töchtern Mayers und dem Leiter des Kulturreferates der Stadtgemeinde Mödling.[9]

Bisherige Preisträger:

Traditionelles

Franz Josef Mayer initierte auch eine Neuauflage der Geburtstagsfeier von Kaiser Franz Joseph am 18. August, die jährlich von traditionellen Verbänden in der Elisabethstraße durchgeführt wird.[11]

Kurioses

Veränderte Kulturdenkmaltafel am Mautwirtshaus

Franz Josef Mayer montierte im Jahr 1979, als an einem Großteil der Häuser der Altstadt in Mödling mit der Tafel für den Kulturgüterschutz angebracht wurde, als Protest selbst eine etwas veränderte Tafel, nach der sein Haus als nicht schutzwürdig auszeichnete. Das Verfahren wurde aber eingestellt.[12]

Nach 35 Jahren im Jahr 2014 erhielt seine Tochter eine Strafanzeige von privater Seite, dass sie die Tafel zur Kennzeichnung eines geschützten Denkmals missbräuchlich verwenden würde. Das Verfahren wurde jedoch nach einigen Monaten eingestellt, da kein Missbrauch festgestellt werden konnt.[13]

Einzelnachweise

  1. Bühnenwirtshäuser NÖ abgerufen am 11. April 2014
  2. ZVR Nummer 505146184 abgerufen am 11. April 2014
  3. Kulturvernetzung Niederösterreich abgerufen am 11. April 2014
  4. Die Bezirksstelle auf der Seite des NÖ RK abgerufen am 11. April 2014
  5. Eichkogel aus dem Meer geboren abgerufen am 11. April 2014
  6. 1986 auf der Seite der Feuerwehr Mödling abgerufen am 11. April 2014
  7. 20 Jahre "Freie Bühne Mayer" im Mödlinger Mautwirtshaus vom 20. Februar 2006 abgerufen am 10. Dezember 2015
  8. Verleihung der Kulturpreise des Landes NÖ 2017 in den NÖN vom 4. November 2017 abgerufen am 4. November 2017
  9. Franz Josef Mayer Gedächtnispreis für Kunst & Kultur auf der Seite der Stadt Mödling abgerufen am 11. April 2014
  10. NÖN, Ausgabe Mödling Woche 14/2016
  11. Traditionelle Kaiserfeier im Mautwirtshaus in der NÖN vom 20. Augist 2014 abgerufen am 23. August 2014
  12. Keine Strafe: Tafel wird zum Denkmal in der NÖN vom 2. April 2014 abgerufen am 11. April 2014
  13. Strafe: „Kein Denkmal“ kostet satte 330 Euro in der NÖN vom 12. März 2014 abgerufen am 10. Dezember 2015

Weblinks

 Mautwirtshaus Mödling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

48.0839916.282631Koordinaten: 48° 5′ 2″ N, 16° 16′ 57″ O